28. April 2017

Rezension: "Meeresrauschen" von Patricia Schröder


Titel: Meeresrauschen
Autor: Patricia Schöder
Verlag: c,bj
Preis: 8,99€
Seiten: 448


Die Meerestrilogie von Patricia Schröder wollte ich vor allem aufgrund der schönen Cover lesen. Ich hatte mich einfach in diese glitzernden Gesichter verliebt, die mich so an das Farbenspiel des Ozeans erinnern. Nachdem ich allerdings den ersten Teil gelesen hatte, war ich abgrundtief enttäuscht. Kindisch, unlogisch und falsche Versprechungen machend – das war Teil eins. Mich hat damals schon der verfehlte Klappentext aufgeregt und leider ändert sich das in Band zwei nicht wirklich. Dennoch wollte ich „Meeresrauschen“ eine Chance geben. Auf jeden Fall ist Teil zwei eine Steigerung zu seinem Vorgänger. Aber ich scheine dennoch zu alt zu sein für diese Reihe. Die Liebesgeschichte ist für mich nicht nachvollziehbar und vieles an der Charakterbildung fad. Ganz nett für jüngere Erwachsene, leider immer noch nicht überzeugend für mich.


Klappentext


Als Gordian von seiner Reise in den Atlantik zurückkehrt, bleiben Elodie und ihm kaum Zeit, ihre Liebe zu genießen. Kyan sinnt auf Rache: für Elliots Tod und für seine Schmach, die er im Kampf mit Gordian erlitten hat. Cyril offenbart Elodie einen Teil seines Geheimnisses und kämpft um ihre Zuneigung, und ein Wiedersehen mit Javen Spinx offenbart neue Überraschungen. Die Unruhe in Rubys Clique und die schwelende Feindschaft unter den Meeresbewohnern lässt die Stimmung endgültig umschlagen, und inmitten der katastrophalen Ereignisse ist plötzlich Gordian verschwunden. Doch als Elodie sich blindlings ins Meer stürzt, um ihn zu retten, muss sie sich unversehens dem wahren Ausmaß ihrer Bestimmung stellen. Hals über Kopf und ohne auf ihr Herz zu hören, flieht Elodie von der Insel und vor sich selbst, um Guernsey, um Gordian zu vergessen. Doch längst steht mehr auf dem Spiel als ihre Liebe zu Gordy, und Elodie muss erkennen, dass sie ihrer Bestimmung nicht entgehen kann. Aber welchen Preis ist sie bereit, dafür zu zahlen?

Meinung


Zuerst muss ich wieder sagen, dass der hier abgebildete Klappentext nicht derjenige ist, der auf dem Buchrücken zu finden ist. Im Buchrücken ist lediglich von Elodies Flucht aus Gurnsey die Rede und nicht von irgendwelchen Geheimnissen, Überraschungen und Schicksalen. Dabei spiegelt dieser Klappentext die Handlung sogar sehr ausführlich wieder. Kann man bei einem Buch mit mehr als 400 Seiten ja auch erwarten. Als ich das Buch las und nur den Buchrücken zur Orientierung hatte, war ich erneut enttäuscht. Denn Elodie verlässt die Insel erst nach guten 300 Seiten…naja…ist nicht die Schuld der Autorin, wenn so ein Klappentext abgedruckt wird, statt des wahren Inhalts. Daher will ich es gut sein lassen.
Ich konnte die Faszination, die Elodie für Gideon empfindet, schon im ersten Teil nicht begreifen. Die beiden haben sich quasi verliebt, ohne sich zu kennen. Aber hey…von den Nixen geht ja nun mal diese Magie aus, da kann man einfach nicht widerstehen. Schon klar. Aber von mir aus. Während Teil eins vor allem von dieser Faszination und der typischen Einführung in eine neue Fantasy-Welt handelt, verlagert Teil zwei seinen Fokus deutlich. Die wahre Idee hinter der Reihe greift so langsam und das Meer und Elodie stehen mehr im Mittelpunkt. Das fand ich gut. Elodie macht eine wichtige Entwicklung durch und verändert sich. Nicht nur charakterlich, sondern eher lebensbeeinflussend. Ich hatte diese Wendung keinesfalls erwartet, aber das eröffnet einige Optionen für die Geschichte. Die Idee dahinter ist also eigentlich gelungen. Das Konzept wird sinnvoller, auch wenn die Liebesgeschichte weiterhin nicht nachvollziehbar bleibt. Meiner Meinung nach ist Gordian ein ziemlich farbloser Charakter, dessen Anziehungskraft bei mir versagt hat. Elodie ist leider ebenso merkwürdig. Sie ist naiv, aufopferungsbereit und ach… nicht immer ganz konsequent oder eher dümmlich in ihren Handlungen. Aber dieses impulsive und unlogische Handeln gehört wohl zur Geschichte und ist für ein pubertierendes Mädchen, dessen Welt sich gerade von Grund auf ändert, nachvollziehbar. Nur leider hatte ich immer noch meine Probleme, in diese Geschichte einzutauchen, weshalb ich mich eben an solchen Sachen gestört habe. Die beiden Protagonisten konnten mich also wieder nicht überzeugen und auch die anderen Charaktere sind relativ blass. Wirklich toll finde ich Ruby und Ashton. Auch Cyril fand ich in Band eins noch stark, was nun aber nachgelassen hat. 
Im Grunde ist es nicht die schöne Idee hinter der Geschichte, die mich nicht für sich gewinnen konnte, sondern die jugendliche Umsetzung. Ich empfand vieles in „Meeresrauschen“ als zu kindisch, zu unlogisch, Handlungen waren nicht nachvollziehbar und die Liebesgeschichte zu krass. Die Wendung, die in diesem Buch von Statten geht ist gut, verändert die Geschichte aber komplett. Ich denke, dass Band drei sogar der stärkste der Reihe sein könnte, da es den Anschein hat, als wenn etwas Spannendes folgen muss. Allerdings werde ich ihn nicht lesen. Die Geschichte ist ganz nett und ich kann sie Jüngeren empfehlen, wenn sie das Meer lieben, aber ich war nicht zufrieden. 
Der Schreibstil ist übrigens flüssig und ich habe nichts zu beklagen. Lediglich Elodies weinerische Art (, die ja immer als super stark dargestellt wird), kommt im Stil zu sehr durch. Aber das hat mehr mit meinen Problemen gegenüber der Protagonistin, als mit dem Stil der Autorin zu tun.

Fazit



„Meeresrauschen“ ist wirklich ein Buch, das seinen Vorgänger übertrifft. Die Handlung kristallisiert sich mehr heraus, die Charaktere greifen tiefer, die Liebesgeschichte intensiviert sich. Leider mochte ich wenig davon. Das Konzept samt seiner Idee mag ich, es ist die Umsetzung, die mir nicht passt. Elodie und Gordian sind meiner Meinung nach nicht authentisch, das Ganze zu kindisch und naiv. Ich glaube, dass die Reihe viele Jugendliche begeistern kann und ich einfach zu alt bin. Ich vergebe 3 von 5 Spitzenschuhen, da einiges an dem Buch gut ist, es aber zu viele Kritikpunkte gibt, damit es MEIN Buch wird.



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