29. Januar 2018

Rezension: "Chaosherz" von Teresa Sporrer


Titel: Chaosherz
Autor: Teresa Sporrer
Verlag: Impress
Preis: 3,99€
Seiten:325

Mit hohen Erwartungen wagte ich mich vor kurzem an die „Chaosreihe“ von Teresa Sporrer. Ich hatte viel Gutes über die Bücher gehört, doch das war nicht das Entscheidende für die hohen Erwartungen. Ich liebe das Thema der ägyptischen Mythologie einfach! Und ich liebe den Stil der Autorin. Umso glücklicher war ich, dass der erste Teil „Chaoskuss“ mich wirklich überzeugen konnte und durch glückliche  Zufälle kam ich schnell in den Besitz von Band zwei und drei. May und ihre Freunde, samt ihrer verrückten Familie, hatten mich einfach gepackt und deswegen griff ich schnell zum zweiten Teil „Chaosherz“.  Und auch dieser Fortsetzungsband rund um den ägyptischen Chaosgott Seth hat mich nicht enttäuscht! Zwar geht es nicht immer super spannend her, aber die Spannung der Geschichte ruht in anderen Aspekten. In meinen Augen ist „Chaosherz“ ein etwas ruhigerer, aber trotzdem herzlicher, lustiger und passender zweiter Teil, der einfach Lust auf das große Finale macht!

Nach den Turbulenzen der letzten Monate ist das Glück für May nur von kurzer Dauer. Als Junghexe wird sie nicht nur immer stärker in die chaotische Welt der ägyptischen Götter hineingezogen, jetzt scheint auch noch Noah, der Junge, in den sie hoffnungslos verliebt ist, May nicht mehr zu mögen. Vom Liebeskummer überwältigt, beginnt ihre Magie sich zu verselbstständigen und durch ihre Nähe geraten Mays Mitschüler mehr und mehr außer Kontrolle. Und plötzlich herrscht das pure Chaos an ihrer Highschool…

„Chaosherz“ als typischen Zwischenteil zu bezeichnen, würde nicht hundertprozentig zutreffen, obwohl es gewisse Aspekte gibt, die passen. Im zweiten Teil der Chaosreihe spitzen sich die Umstände zu. Es wird immer klarer, wer der Feind ist – Horus. Und May weiß nichts sicherer, als dass sie ihn besiegen will! Denn inzwischen ist sie gewiss, dass sie das Chaos ist. Doch das ist nichts Schlechtes! Denn Gut und Böse gibt es nicht. Allein dieser Ansatz ist einfach toll und die Autorin setzt es super um! Denn wie auch in Teil eins spielen tiefere Werte große Rollen. Dazu gehören Freundschaft, Familie, aber auch Liebe! Das Buch baut sich auf, doch das große Finale wartet in Band drei. Und dennoch hat „Chaosherz“ einen unglaublichen Charme!
Von der Spannung her ist der Fokus einfach etwas anders gesetzt. Es gibt Kämpfe und rasante Szenen, doch sie sind nicht in der Überzahl. Viel wichtiger scheint Teresa Sporrer hier die Charakterentwicklung und das Beziehungsgeflecht zu sein – und das fand ich gut! May hat bereits eine deutliche Entwicklung durchgemacht, doch diese ist noch nicht vorbei. Insgesamt ist May ein toller und natürlich chaotischer Charakter! Ich finde sie sympathisch, denn sie hat viele Fehler. Manchmal ist sie naiv, aber immer in einem natürlichen Rahmen. Sie ist einfach eine tolle und starke Protagonistin und ich könnte mir für die Reihe wahrlich keine bessere vorstellen. Doch sie entwickelt sich im zweiten Band noch weiter und reift merklich. Zu ihrer Entwicklung trägt aber auch Noah einen großen Teil bei. Als ich den Klappentext las, war ich schockiert. Denn die Liebesgeschichte zwischen Noah und May war doch so toll! Entwarnung! Sie bleibt toll. Vielleicht spoilere ich damit ein wenig, aber Noah ist einfach ein so wichtiger Charakter, dass ich diesen Handlungsstrang nicht weglassen kann. Ich habe das Verhalten von Noah May gegenüber geliebt, denn die beiden harmonieren toll! Ich bin dankbar für seine Figur, denn er trägt große Teile der Handlung. Seine Entwicklung ist bemerkenswert und ich bin sehr gespannt, wie wichtig er im Finale noch werden wird. Es gibt noch viele weitere Figuren, die wichtig und erwähnenswert sind. Allen voran sicher Mays Vater Seth, der einfach nur groteskt großartig ist. Ich finde die Charakterzeichnung bei Seth absolut gelungen und er ist ein wahres Highlight! Er ist lustig, hat eine andere Weltsicht und naja…er ist eben chaotisch. Außerdem mag ich die „Übernatürlichen-Clique“ mit Viv oder Penelope. Liebenswert ist zusätzlich Mays Familie. Die Auseinandersetzungen zwischen Seth und ihrer Mutter sind einfach köstlich!
Ein großer Teil im Buch wird einfach urkomisch erzählt! „Chaosherz“ bietet ganz viel Humor und Sympathie. Es macht eine Riesenfreude weiter zu lesen. Das ist auch dem guten Stil von Teresa Sporrer geschuldet. Sie hat ein tolles Gespür für ihre Figuren und schreibt sehr flüssig. Und selbst wenn gerade nicht allzu viel passiert, will man immer weiter lesen. Das ist schon mal ein sehr gutes Zeichen!
Insgesamt stehen wie erwähnt andere Dinge im Fokus, als eine epische und finale Schlacht. Doch die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut. Doch trotz all dem Chaos-Halbgöttinnen-Kram bleibt May eben ein normaler Teenager – oder fast normal, da sie eben eine Hexe ist. Und deswegen geht es auch um Probleme von Teenagern: Freundschaft, Liebe und den Abschlussball. Ich finde die Themenmischung wirklich klasse. Und dennoch wird das alte Ägypten eben nie vernachlässigt. Die Traumflashbacks, die May schon in Teil eins durchlebt hat, gefielen mir in diesem Buch sogar noch besser. Man erfährt eine ganze Menge aus Seths Vergangenheit und lernt den Charakter viel besser kennen. Und zudem kommen noch weitere interessante Charaktere hinzu, die in „Chaosliebe“ sicher noch wichtig werden. Und darauf freue ich mich jetzt schon!



Teresa Sporrer vertieft in „Chaosherz“ die Geschichte rund um May, ihre Familie und ihre Freunde. Die Figuren machen tolle und tiefgreifende Entwicklungen durch und trotzdem wird immer auch ans Herz gedacht. Die ein oder andere ergreifende Liebesgeschichte paart sich mit umwerfendem Humor und macht das Buch so gut! Manchmal wird ein wenig mit Spannung gespart, doch die Handlungsstränge sind nachvollziehbar und logisch. Es geht etwas ruhiger her, als noch ein Band eins, doch das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Denn es muss noch etwas übrig bleiben, wenn die ägyptischen Götter in den epischen Kampf um die Macht eingreifen. Ich vergebe erneut 4,5 Spitzenschuhe, mit denen meine Freude auf „Chaosliebe“ nur steigt.



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