21. März 2021

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #55

 Hallo ihr Lieben!

Wir schreiben den 21. März. Ich bin also nicht nur einen Tag zu spät für den kalendarischen Frühlingsanfang (, wobei man mir das angesichts der Wetterlage in Norddeutschland verzeihen möge), sondern auch für das SuB-Interview. Aber da Karli und ich einen Deal haben, der besagt, dass bis zu fünf Tagen Verspätung noch im Rahmen liegen, habe ich immerhin keine Verträge gebrochen ;) Nichtsdestotrotz wird es natürlich Zeit, dass mein allerliebster SuB gleich zu Wort kommt :)
Vorher nur ein paar Worte zur Gemütslage. Gibt es da überhaupt ein Update? Ich bin mir nicht so sicher, denn ehrlich gesagt ändert sich ja eigentlich nichts. Ich denke, euch geht es ähnlich. Ich gehe seit drei Wochen wieder in die Schule und das ist natürlich ganz nett, schließlich kommt man so aus dem Haus. Andererseits kann ich die Entscheidung, Lehrkräfte ab der 5. Klasse erst einmal nicht priorisiert zu impfen, nicht ganz nachvollziehen. Als wenn die Kinder (und Lehrkräfte) immun werden würden, sobald sie die Schwelle zur 5. Klasse überschreiten. Aber was soll's. Unsere Kollegen an den Grundschulen sind definitiv belasteter als wir! Also, zum Thema Schule gibt es nicht viel zu sagen. Ist in Ordnung.
Ansonsten spielt sich ja nicht viel ab. Ich sehe wenig Leute, mache viel Sport und bin jede Woche in Online-Trainings via Zoom.  Und zwischendurch lese ich mal ein Buch. Das derzeit allerdings viel zu wenig. Ich sehe die Schimpftirade von Karli schon kommen. Und wie immer habe ich sie leider auch verdient. Wieso das Unaufhaltbare also hinauszögern?! ;) Los geht's, Karli! Du hast das Wort!


Wie immer an dieser Stelle weise ich natürlich auf den schönen Blog von Anna hin, die diese schöne Aktion ins Leben gerufen hat. Anna, dir sind so viele Blogger und SuBs dankbar! Schaut also unbedingt bei ihr vorbei.


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo liebe Menschen, hallo liebe Bücherstapel-Freunde :) Schön, dass es wieder geklappt hat! Man muss ja schon sagen, dass wir SuBs neben den Haustieren durchaus als Gewinner der Pandemie dastehen. Zumindest hatte Julia durchaus Phasen, in denen sie sich gut um mich gekümmert hat. Die sind im Moment aber wieder fast vorbei, denn seit sie wieder im Präsenzunterricht ist, fällt das Lesen doch etwas hinten über. Ist das bei euren Besitzern auch so? Faszinierend diese Menschen...was die in diesen besonderen Tagen alles so machen und ausprobieren!?
Nun gut. Von mir aus dürfte Julia es gern mit mehr Büchern probieren, denn davon habe ich noch eine ganze Menge hier auf meinem Stapel. Was mich natürlich zur berüchtigten ersten Frage überleitet. Wie groß bin ich? Hach. Groß. Damit können wir die Frage auch überspringen.
Aber nein, ich bin ja eine ehrliche Bücherstapelhaut, daher gebe ich euch natürlich die wahren Zahlen durch. Im letzten Monat war ich mal wieder gewachsen und zwar auf 170 ungelesen Bücher. Puh. Immerhin gibt es eine Verbesserung zu verkünden. Oh ja! Denn ich bin wieder ein ganz kleines bisschen kleiner: Mein aktueller Stand beträgt 166 Bücher. Damit ist das Januarniveau wieder erreicht und das werte ich als Fortschritt. Ich erwähne an dieser Stelle nicht, dass mein Traumziel 90 Bücher sind...*hust*... nein, genau. Das erwähne ich jetzt nicht.

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Das ist jetzt peinlich. Meine neusten Schätze? Ich habe keine. Das ist leider die Wahrheit. Ich weiß gar nicht, ob das schon einmal vorgekommen ist?! Wahrscheinlich schon, allerdings kann ich mich grade nicht daran erinnern. Ich habe in den letzten vier Wochen tatsächlich keinen einzigen Neuzugang zu verzeichnen. Das ist ja was...Daher kann ich euch leider auch keine neuen Schätze zeigen. Ob da ein Zusammenhang zwischen keinen Neuanschaffungen und meinem Abbau besteht? ;)
Meine neusten Schätze sind noch immer jene aus dem großen Hörbuch-Kauf. Aber die habe ich euch bereits letzten Monat gezeigt, sodass ich bei dieser Frage leider passen muss. Mir persönlich passt das aber ganz gut (Achtung, Wortspiel ;)).


3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)? 

Ha! Diese Frage wiederum beantworte ich diese Woche mit Freude, denn hier kann ich direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen - wie die Menschen so sagen. Mir erschließt sich dieses Sprichwort ehrlich gesagt nicht so richtig...

Aber kommen wir zur Sache. Das letzte Buch, das mich verlassen hat, trägt den Titel "Ich liebe dich, aber nicht heute". Und welch Wunder, es war eines der Bücher, die ich letzten Monat zu den besonders langen Titeln auf meinem Stapel vorgestellt habe. Julia hat also die Monatsaufgabe aus dem Februar erledigt. Wer hätte das gedacht. Obwohl der Titel des Buches wirklich cool ist, hat die Geschichte Julia nicht sonderlich gefallen. Sie hat irgendwo die Beschreibung "Eine Mischung aus Liebesroman, Krimi und Erotik" gelesen und fand das ganz passend. Ihr war es aber einfach zu viel, zu unglaubwürdig und auch zu wenig unterhaltsam. Also...leider nur knappe 3 Sterne für dieses Buch. Aber immerhin hat es mich verlassen ;) Die Rezension? Ach, ihr wisst doch, dass ihr gar nicht mehr zu fragen braucht :/ 
Das Buch war übrigens gar nicht lange bei mir. Julia hat es letztes Weihnachten geschenkt bekommen. 

4. Lieber Karli, Reihen sind ein großes Thema in der Buchwelt und gewiss besitzt doch auch deine Besitzerin Reihenfortsetzungen, die bisher ungelesen sind. Also los, stelle uns einige dieser Fortsetzungen (kein Beginn und kein Abschluss) vor.

Da ich die letzte Monatsfrage bereits abgearbeitet habe, kann ich direkt zur nächsten übergehen, sehr schön. 
Zuerst dachte ich, dass ich auch diese nicht beantworten könnte. Denn der Ausschluss von Reihenabschlüssen ist schon fies. Aber nach kurzem Suchen habe ich natürlich doch drei Büchlein gefunden, die ich euch an dieser Stelle gern zeige:


Ich finde, mir ist eine Auswahl zur vierten Frage selten so gut gelungen. Denn ehrlich gesagt, haben alle drei Bücher durchaus das Potenzial, von Julia im nächsten Monat gelesen zu werden. Aber ich will auch nicht zu zuversichtlich sein, denn das setzt Julia nur unter Druck. Und damit will ich sie nicht noch mehr konfrontieren. Andererseits...nächste Woche beginnen die Osterferien ;)
Also, was habe ich da Schönes rausgesucht? Es handelt sich um einen zweiten, einen dritten und (Achtung) einen 20. Teil. Beginnen wir beim zweiten. Dabei handelt es sich um "Verliebt in Holly Hill", den Mittelteil der Hollyhill-Reihe. Julia hat den ersten Band eigentlich ganz unerwartet gern gelesen, aber das Ende schwächelte ein wenig. Tatsächlich fehlt Julia auch noch der dritte und letzte Teil der Reihe. Aber zählen tut das ja wohl trotzdem. Vielleicht schafft sie ihn sich ja an, wenn sie diesen Teil dann beendet und sich wieder auf Zeitreise begeben hat.
Band drei der "Helden des Olymp"-Reihe heißt "Das Zeichen der Athene" und ist natürlich von Rick Riordan. Julia hat viel zu lange nichts von ihm gelesen. Man könnte also durchaus mal wieder in die griechische und römische Mythologie abtauchen!
Und dann wäre da noch der 20. Teil der "Grimm Chroniken", nämlich "Der Spiegelball". Tatsächlich verspricht Julia sich von diesem Buch einiges. Die letzten Bände lassen auf diesen Ball hinfiebern. Man muss also abwarten, ob dort so viel passiert, wie die Autorin andeutet. Die Grimm-Chroniken haben insgesamt übrigens 26 Teile. Es fehlt also noch ein bisschen, aber Julia nähert sich dem Ende an ;)


Und damit habe auch ich das getan: Wir sind am Ende. So ein Mist aber auch. Mir hat das Interview diesen Monat wieder sehr viel Spaß gemacht. Und ich finde auch, dass Julia Fortschritte macht. Sie kündigt immer so fies an, dass ich sehr gemein wäre und sie immer nur ausschimpfe. Dabei bin ich doch sehr umgänglich. Habe ich überhaupt gemeckert? Ich glaube nicht. Falls nicht: Julia, du solltest mehr lesen. So. Das war dann mein Denkzettel und gleichzeitig auch mein Schlusswort. Ich bin gespannt, was ich euch im April zu berichten habe. Es kann ja eigentlich in jeder Beziehung nur aufwärts gehen ;) Bis ganz bald!

Alles Liebe,
euer Karli


Na hoffen wir mal, dass Karli da recht behält und es mit dem Frühling wirklich aufwärts geht! Vielleicht lockt es mich dann in meiner Freizeit ja auch mit einem Buch auf die Terrasse. Ich sehe die vorgestellten Bücher aus Frage vier definitiv als Herausforderung, der ich mich gern stelle. Ein Buch habe ich noch auf der Liste, das vorher gelesen werden muss, danach allerdings werde ich eines dieser drei lesen, versprochen!
Und natürlich hat mein Kleiner wie immer recht. Seine Meckerei hält sich in Grenzen ;) Auch das soll bitte so bleiben! Denn derzeit ist unsere SuB-Besitzer-Beziehung tatsächlich sehr gut. Drückt mir die Daumen, dass es so bleibt :)

Wie sieht es bei euch aus? Hattet ihr auch schon einen Monat ohne einen einzigen Neuzugang? Welche Reihenteile warten auf euren Stapeln?


Liebst,
eure Julia






20. März 2021

Rezension [Hörbuch]: "Das fehlende Glied in der Kette u.a." 100. Jahre Hercule Poirot!

 


Titel: Das fehlende Glied in der Kette und andere Poirot-Krimis
Autor: Agatha Christie
Sprecher: Martin Maria Schwarz
Verlag: Der Hörverlag
Preis: 19,99€
Dauer: 30h 20min

Einhundert Jahre Hercule Poirot! Es ist kaum zu glauben, doch natürlich heißt das auch, 100 Jahre voller großartiger kriminalistischer Unterhaltung, die nicht nur vor Übeltätern, sondern auch vor Charme so sprießt. Ich bin seit vielen (wenn auch nicht 100) Jahren ein Fan des belgischen Detektivs. Und deswegen war es absolut notwendig, dem Meister meine Aufwartung zu seinem 100. Geburtstag zu machen. Und wie ginge das besser, als mit der großen Hörbuch-Geburtstagsedition aus dem Hörverlag?!
Der Hörverlag hat zu Hercule Poirots Ehren eine Hörbuchbox mit insgesamt fünf seiner berühmtesten Fälle herausgebracht. Ob sich diese lohnt? Mehr als das! Ist sie ein Must-Have für jeden Christie-Fan? Definitiv! Denn hier werden über 30 Stunden großartige Unterhaltung geboten, von der man jede einzelne genießen kann!


Der berühmte belgische Meisterdetektiv wird 100 Jahre alt und wir feiern das mit seinen bekanntesten und beliebtesten Kriminalfällen! 1920 gab Agatha Christie ihr Krimidebüt mit »Das fehlende Glied in der Kette« und führte somit Hercule Poirot ein. Nie hätte sie gedacht, dass der Privatdetektiv ihre berühmteste Figur werden würde. Ihm widmete sie ihre berühmtestens Krimis und Kurzgeschichten.
Hercule Poirot wird immer wieder von Scotland Yard zu Hilfe gerufen, wenn Inspektor Japp nicht mehr weiter weiß. Poirot zeichet sich durch Scharfsinn und Menschenkenntnis, ungewöhnliche Ermittlungsmethoden und eine untrügliche Mörder-Spürnase aus. Er hat einen Schnurrbart, auf den er stolz ist und den er sehr pflegt. Zudem ist er stets wie aus dem Ei gepellt gekleidet, was uns verrät, dass er penibel und eitel ist. Laster hat er allerdings schon: er liebt Cassis- und Minzlikör, raucht Zigarillos und ab und an flucht er gewaltig - Zut alors!


Kommen wir zuerst zu den Fakten. Die Hörbuchbox macht schon von außen wirklich etwas her! Ihr eigentlicher Titel ist übrigens "Das fehlende Glied in der Kette und andere Hercule Poirot-Krimis“, etwas lang zwar, aber der Titel ist dennoch sinnvoll. Der Hörverlag hat bereits zwei solche Boxen von Agatha Christie herausgegeben. Dabei handelt es sich um Kurzgeschichtensammlungen, eine von Miss Marple und die andere von Hercule Poirot. Neben diesen beiden Editionen reiht sich das Geburtstagsspecial wunderbar ein, denn sie sind ähnlich aufgemacht. „Das fehlende Glied in der Kette u.a.“ ist ganz in silber und schwarz aufgemacht und das schöne Muster um das Cover herum ist mit Stoff veredelt. Ich kann ehrlich gesagt nie damit aufhören, über den Stoff zu streicheln, wenn ich diese Box neben mir liegen habe. Klappt man sie dann auf, findet man insgesamt fünf einzeln verpackte mp3-CDs und das Booklet darin. Man muss wirklich sagen, dass die Aufmachung hochwertig ist und sich auch frontal in jedem Bücherregal gut macht!
Aber bei Hörbüchern kommt es selten auf das Äußere an. Wie sieht es also mit der Auswahl der Krimis aus? Diese ist meines Erachtens sehr gelungen, denn abgesehen vom Titelgeber handelt es sich nicht unbedingt um die allerberühmtesten Poirot-Fälle. Wer also „Mord im Orientexpress“ oder „Tod auf dem Nil“ in dieser Box vermutet, liegt falsch. Neben dem allerersten Poirot-Roman von Agatha Christie „Das fehlende Glied in der Kette“ lassen sich „Der blaue Express“, „Alibi“, „Der Tod wartet“ und „Poirot riecht den Braten“ darin finden. Obwohl ich schon wirklich viele Poirot-Krimis kenne, kannte ich von diese Auswahl nur einen einzigen. Auch deshalb war diese Edition so interessant für mich.
Allgemein lässt sich sagen, dass die Auswahl wirklich stark ist! Lasst mich zu jedem der Bücher kurz etwas sagen:

„Das fehlende Glied in der Kette“ an den Anfang zu stellen, ist einfach sinnvoll, da in diesem Roman der etwas sonderbare Belgier zum ersten Mal auftaucht. Ich kannte diesen Roman zuvor noch nicht, war jedoch sofort im Geschehen, als Poirots Gönnerin Emily Inglethorpe tot aufgefunden wurde. Tatsächlich finde ich, dass man an Poirots Art merkt, dass er in diesem Roman noch nicht ganz ausgereift ist und trotzdem ist der Fall sehr spannend und verzwickt. Ich hatte mit dem Wendepunkt zumindest nicht gerechnet. Und eine ganz kleine Geschichte fürs Herz bietet „Das fehlende Glied in der Kette“ auch – obwohl das für Agatha Christie ja so untypisch ist.

„Der blaue Express“ hat mir unglaublich gut gefallen. Hier gibt es relativ viele Charaktere und Poirot spielt eine ganze Weile lang nicht mit. Eine sehr reiche Erbin wird in einem Zug ermordet. Sie hatte einen weltberühmten Edelstein dabei, der selbstverständlich verschwunden ist. Hier ermittelt der belgische Detektiv einfach hervorragend und muss sich zwischendurch auch mit anderen Männern mit Ruf von Welt stellen. Eine wirklich spannende Angelegenheit!

Vielleicht noch spannender war dann tatsächlich der Fall „Alibi – Der Mord an Roger Ackroyd“. Hier erzählt niemand Neutrales und auch Captain Hastings kommt nicht vor. Die Geschichte wird von einem Arzt erzählt, der sich ein Beispiel an den berühmten Niederschriften von Hastings nimmt. Der Roman spielt zeitlich am Ende von Poirots Karriere, denn dieser hat sich eigentlich schon zur Ruhe gesetzt. Doch dann geschieht eben ein Mord in dem kleinen Ort, in dem er nun lebt. Was soll er also anderen tun, als mit besagtem Dr. James Sheppard zu ermitteln? Mir hat der Fall insgesamt richtig gut gefallen, aber der Storyturn dieses Romans sucht wirklich seinesgleichen!

Bereits gekannt hatte ich „Der Tod wartet (Rendezvous mit einer Leiche)“. Doch auch diesen Roman ein zweites Mal zu hören, konnte keinesfalls schaden. Hier wird eine Dame umgebracht, der es wohl so gut wie jeder Leser und vor allem jede Figur dieses Buches gegönnt hat: Mrs. Boynton. Die Umstände sind allerdings besonders, denn die Geschichte spielt in Petra, in der berühmten Felsenstadt. Und noch schlimmer: Poirot hat einen Verdächtigen dabei belauscht, als dieser sagte, dass er die besagte Dame töten würde. Hat er es auch getan?

Der letzte Fall dieser Sammlung ist leider ein sehr kurzes Vergnügen. Während die anderen Geschichten zwischen sechs und acht Stunden gehen, dauert „Poirot riecht den Braten“ gerade einmal zwei Stunden lang. Doch diese Kurzweiligkeit macht den Fall nicht weniger spannend. Mich hatte die Auflösung des vermeintlichen Selbstmordes einer jungen Frau sehr überrascht. Doch natürlich findet Hercule Poirot den Schuldigen.

Vorgelesen werden alle fünf Romane von dem gleichen Schauspieler, der schon oft in die Rolle des Poirot-Erzählers geschlüpft ist: Martin Maria Schwarz. Ehrlich gesagt habe ich schon so oft seiner sanften und tiefen Stimme gelauscht, dass ihr inzwischen keinen anderen Vorleser für Poirot-Fälle mehr akzeptiere. Er liest den Detektiv einfach großartig! Der französische Akzent wirkt nie gekünstelt oder übertrieben! Genauso muss Hercule Poirot einfach sprechen. Des Weiteren betont er toll und man kann sich in seiner Art vorzulesen wirklich fallen lassen. Dank Schwarz konnte ich jeden dieser Fälle vor meinem inneren Auge zum Leben erwecken. Er ist einfach der richtige für diesen ausführlichen Job!
Ausführlich sind die Fälle auf jeden Fall auch. Wie schon erwähnt, haben die fünf CDs insgesamt eine Spieldauer von mehr als 30 Stunden. Doch so hat man wenigstens auch etwas davon. Ich hatte es auf jeden Fall!
Ein letztes tolles Extra ist übrigens der kurze Aufsatz von Christie im Booklet. Hier berichtet sie quasi von der Geburt Hercule Poirots und diesen Einblick zu bekommen, hat mir sehr gut gefallen. Das schöne Booklet eignet sich natürlich auch immer, um einen Überblick über die vorkommenden Figuren der Fälle zu behalten. Denn wer Christie kennt, weiß dass die Liste der Verdächtigen oft sehr lang ist.



Ende gut, alles gut? Tja. Zu genau diesem Urteil komme ich! Diese Hörbuchbox ist eine angemessene Hommage an die Meisterin und ihren Meisterdetektiv. Ich liebe diese Edition samt ihrer liebevollen Aufmachung und natürlich auch dank der tollen Fall-Auswahl. Könnte ich 100 Sterne vergeben, würde ich auch das tun. Aber so bleiben mir nur die mickrigen fünf Sterne.
Alles Liebe zum 100. Geburtstag, Monsieur Poirot!