21. September 2022

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #64

 Hallo ihr Lieben!


Oh. Mein. Gott. Ihr könnt euch den Aufstand, der hier gerade geprobt wird, nicht vorstellen. Denn ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich seit fünf (!) Monaten kein SuB-Interview durchgeführt habe. Ich glaube, der Zug, auf dem ich mich bei Karli hätte entschuldigen können, ist definitiv abgefahren. Und trotzdem tut es mir unendlich leid. Das schöne an der SuB-Besitzer-Beziehung ist ja, dass Karli nicht weglaufen kann. Er bleibt eben mein SuB - auch wenn ich mich wirklich zutiefst verwerflich benommen habe.
Und ob man es glaubt oder nicht: So richtig, richtig böse kann Karli mir doch nicht sein. (Also, nicht falsch verstehen, er bebt vor Zorn.) Ich konnte ihn aber ein kleines bisschen besänftigen. Denn dadurch, dass er ja nun einmal bei mir lebt, hat er mitbekommen, was in den letzten Monaten so los war. Und da gibt es vor allem eine Sache, die den meisten Raum eingenommen hat. Ich darf nämlich glücklich verkünden, dass ich schwanger bin. Tatsächlich bin ich nun im fünften Monat (ja, der Zeitraum mit den SuB-Interviews passt also) und erwarte im Frühjahr 2023 mein erstes Kind. Es ist eine unglaublich aufregende und verändernde, aber auch verunsichernde Zeit. Alles ist neu und der Körper macht ziemlich viel durch. Aber auch mein Alltag ändert sich eben. Und bis so etwas wie Routine eingekehrt ist, hat es einfach gedauert. Als Lehrerin in Corona-Zeiten unterliege ich tatsächlich einer besonderen Regelung, denn die Bildungsbehörde Bremen hat ein Beschäftigungsverbot für Schwangere ausgesprochen. Das heißt nicht, dass ich gar nicht unterrichte, aber dass ich die Schule nicht betreten darf. Ich habe also noch wenige Stunden digital über Videokonferenzen. Ihr könnt euch vorstellen, dass das alles irgendwie komisch ist und sich auch anders anfühlt. 
Ich hatte jedenfalls erstmal mit meinem geregelten Tagesablauf zu kämpfen, nachdem mein Körper denn überhaupt so etwas wie Alltag wieder zugelassen hat ;) Und obwohl ich erwartet hatte, dass ich - sollte ich eines Tages schwanger sein - unglaublich viel Zeit zum Lesen hätte, ich kaum dazu komme. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr Zeit habt, zu denken, ihr müsstet jetzt etwas Produktives tun, statt zu lesen? Denn man muss "ja was schaffen"! Wisst ihr was ich meine? Dadurch, dass ich nur noch zu Hause bin, stellt sich dieses Gefühl bei mir ganz immens ein. Und deswegen mache ich hundert Sachen im Haushalt, statt mich meiner Leidenschaft, dem Lesen, zu widmen. Dumm. Ich weiß. Gebt mir Bescheid, sollte es euch auch schon einmal so gegangen sein. Vielleicht kann ich daraus ja Kraft schöpfen.
Nun kommen wir aber zurück zum Thema des Posts: mein SuB. Für heute habe ich meinen Unterricht bereits hinter mich gebracht und keine Lust auf Haushalt. Daher komme ich endlich zum Tippen. Und es gibt ja reichlich Fragen, die ich nachholen muss. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich in den nächsten fünf Monaten regelmäßig zum Schreiben des Interviews komme. Was nach der Geburt ist, kann ich natürlich noch nicht versprechen. Aber macht euch auf ein extrem langes Interview gefasst. Denn natürlich möchte Karli alle Fragen nachholen. Und das gewähre ich ihm selbstverständlich. Los geht's also!


Die Aktion "Mein SuB kommt zu Wort" wird von Melli und Vanessa geleitet, die sich (auch nach meiner ewigen Abstinenz) liebevoll darum kümmern.
Vielen Dank dafür! Schaut unbedingt bei ihnen rein.


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Das ich das tatsächlich noch erleben darf: meine Rückkehr! Ihr glaubt nicht, wie sehr ich diesem Tag entgegen gesehnt habe. Und nun ist er endlich da. Hach. Aber vielleicht sollte ich mich heute mit den Begrüßungsworten etwas kürzer halten. Denn es warten ja eine ganze Menge Fragen. Naja. Vielleicht. Aber ihr kennt mich. Ich kann doch nicht einfach gleich anfangen. Vorher muss ich kurz meine Besitzerin rügen. Denn dass sie mein Interview so dramatisch vernachlässigt hat, ist wirklich nicht in Ordnung. Ich meine, okay. Sie hat einen recht guten Grund. Aber es tut es auch weh, wenn man nur aus Seiten statt Fleisch und Blut besteht :P Zu ihrer Verteidigung lässt sich immerhin sagen, dass sie nur das Interview und nicht das Lesen generell vorübergehend eingestellt hatte. Denn ich wurde schon noch gepflegt. Ich durfte euch davon nur nicht berichten :'(
Als ich mich das letzte Mal melden durfte, war ich 150 Bücher groß und das war ein Fortschritt. Allerdings stammt diese Meldung auch aus dem April!!! Traurig!! Seitdem ist viel passiert. Julia hat ihre erste eigene Klasse zum Abschluss geführt und sich verabschiedet, meine Familie hat in den Sommerferien einen Griechenland-Roadtrip gemacht und dann wären da eben noch die großen News der Schwangerschaft. Das sind alles Ereignisse, die mehr oder weniger dazu beitrugen, dass Julia entweder viel oder eben gar nicht las. Aber ihr merkt schon, ich versuche mich zu drücken. Denn gerade letzte Woche kam ja das schlimmste Ereignis von allen, das ich im Jahr fürchte: Julias Geburtstag. Sie ist nun auch noch 30 Jahre alt geworden und hat - natürlich - auch Bücher geschenkt bekommen. Noch nicht alle, die sie sich gewünscht hat, weil die Geschenke ihres Vaters noch nicht da sein, aber eben genug. 
Ich hatte zwischenzeitlich also echt einen tollen Stand, von dem ich euch durch die verpassten Interviews nicht berichten konnte. Und nun muss ich eben den von heute nennen. Er ist immer noch in Ordnung. Denn ich bin aktuell 149 Bücher groß! Yiha! 
Ich bin also sogar kleiner als im April, zwischendurch habe ich aber sogar an den 140 gekratzt und deswegen kann ich mich nicht so doll freuen, wie ich gehofft hatte. Naja. Das SuB-Leben ist kein Wunschkonzert.



2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Die Pflege dümpelt im Moment ein wenig, aber neue Bücher gab es durch den Geburtstag. Außerdem hat Julia sich auch noch ein ebook gegönnt. Stellvertretend zeige ich euch diese drei:




Insgesamt habe ich in diesem Monat sechs Neuzugänge bekommen. Es ist übrigens jetzt etwas schwer, die letzten Monate, mit einzubeziehen. Denn das geht ja leider nicht. Ansonsten wäre die Zahl definitiv größer. Deswegen beschränke ich mich auf den September. Fünf der sechs Schätze waren Geschenke. Insgesamt gab es drei neue Bücher aus der Feder von Agatha Christie, stellvertretend dafür zeige ich euch "Der Todeswirbel". Ich mag die Farben vom Cover total gern. Es handelt sich um einen Poirot-Roman. Man sollte meinen, Julia hätte so langsam alle durch, aber wie ihr seht, findet sie immer noch welche. Dann hat Julia Band zwei und drei der Bridgerton-Reihe geschenkt bekommen (Teil eins schenkt der Papa, das wartet also noch auf mich). Julia hat vor Jahren Band eins bereits gelesen, aber da auch sie der Serie verfallen ist, will sie der Serie jetzt noch einmal eine Chance geben und da sie "Wie bezaubert man einen Viscount?" sowieso noch nie gelesen hat, freut sie sich schon darauf.
Das letzte Buch hat Julia sich tatsächlich selbst angeschafft. "Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt" war an einem Tag kostenlos auf Amazon erhältlich und für so etwas ist Julia eben anfällig. Es scheint sich um eine süße Geschichte zu handeln, man darf gespannt sein.


3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Als letztes Buch hat mich "Nathalie küsst" verlassen. Hierbei handelte es sich tatsächlich um ein Buch, das schon lange bei mir hauste. Julia hat es einmal von einer Freundin "vererbt" bekommen und dann erstmal weggelegt. Zu dem Buch gibt es auch einen Film mit Audrey Tatou. Julia kennt ihn aber natürlich nicht. Ihre Wahl fiel sowieso nur auf das Buch, weil sie etwas Schnelles für zwischendurch brauchte (das Buch hat nur etwa 250 Seiten). Denn eigentlich wartete Julia auf ihre Ausgabe von "Purple hearts", die sie offenbar unbedingt brauchte. Denn weil sie den Film so liebt, liest sie nun die englische Ausgabe. Bisher hält sich ihre Liebe für das Buch aber in Grenzen.
"Nathalie küsst" war übrigens etwas skurril, aber irgendwie auch erfrischend und wirklich nett. Vielleicht schaut Julia ja nochmal den Film.


4. Lieber Karli, alles Neue macht der Mai. Welche Reihenanfänge schlummern auf deinem Stapel?

Reihenanfänge. Hm. Julia liest tatsächlich gar nicht mehr so viele Reihen. Oder doch? Also wenn ich so nachschaue, dann finde ich die folgenden:




Ich muss zugeben, dass alle Reihenanfänge schon ziemlich lange bei mir sind. Wie ihr sehen könnt, sind es eben auch keine neuen Reihen. Inzwischen ist Julia eben auch schon so alt, dass sie erstmal versucht, die Bücher, die sie hat, nachzulesen. Deswegen kann ich euch den Auftakt der "Seductio-Reihe" von Regina Meissner zeigen. Außerdem habe ich noch eine schöne Familiensaga komplett auf meinem Stapel, nämlich von Sarah Lark. Und dann lägen da noch die ersten beiden Teile von "Die Sturmkönige" von Kai Meyer. Tatsächlich haben unsere Ausgaben noch völlig andere Cover, das heutige ist wirklich schöner. Vielleicht hätte Julia es längst gelesen, hätte sie dieses hübsche Exemplar zu Hause?!


5. Lieber Karli, welche Bücher sind in diesem Jahr bei dir gelandet und noch ungelesen?

Haha, das ist wohl eine rhetorische Frage, oder?! Soll ich sonst nochmal alle Bücher aus Frage zwei hier anführen? :'D Julia schafft ja, wie gesagt, nicht mehr ganz so viele neue Bücher an. Aber es kommt doch ziemlich selten vor, dass sie sich eines kauft und dann direkt mit dem Lesen beginnt - außer es handelt sich um ein Rezensionsexemplar. Daher liegen hier noch viele. Ich zeige euch also nochmal die komplette Shadowhunter-Reihe ab Band vier. Die musste Julia auch unbedingt dieses Jahr ganz schnell besitzen. Gelesen hat sie natürlich noch keines der Bücher. Ts.




6. Lieber Karli, oh ja, die alten Hasen hier wissen, welche Frage nun folgen wird: SuB-Senioren! Zeige mir deine ältesten drei SuB-Senioren. Und das allerwichtigste: Haben sie sich zum Vorjahr verändert oder sind es noch immer dieselben?

NEEEEEEEIN! Das kann doch nicht schon wieder so weit sein, oder? Vielleicht hätten wir einfach nur den Juli schwänzen sollen, Julia ;'D
Denn dieser Frage stellen wir uns doch Jahr für Jahr ziemlich ungern. Ich traue mich gar nicht, nachzusehen. Aber gut, wir kommen ja doch nicht dran vorbei. Beeilen wir uns also lieber. 



Mist. Es ist traurig und Julia muss sich schämen. Denn...ja. Es sind exakt dieselben drei Bücher wie im letzten Jahr. Vielleicht sollte das ein Zeichen sein und Julia sollte zumindest mal zwei dieser drei Bücher einfach aussortieren. Ich persönlich glaube nicht, dass sie "Die Eismalerin" oder "Das Gold von Malawi" noch jemals lesen wird. Aber sie darf mich natürlich gern eines Besseren belehren. "Anna Karenina" ist wirklich eine Schande! Das muss nun wirklich mal behoben werden. Da kann man doch die Schwangerschaft eigentlich sehr gut für nutzen, was meint ihr?! Oder ist das zu deprimierend?


7. Lieber Karli, im Sommer lässt es sich prima draußen mit längeren Geschichten entspannen. Welche Bücher mit über 400 Seiten hast du auf dem Stapel?

Tja. Hätte ich euch im August berichten können, so wie es geplant war, dann hätte ich euch jetzt schön den dritten Teil von der "Elias und Laia"-Reihe zeigen können. Denn der hat über 500 Seiten und wurde von Julia im Urlaub gelesen. Tatsächlich haben ziemlich viele von meinen Büchern über 400 Seiten. Spontan fällt mir da dieses hier ein:


"Freed" hat Julia letztes Jahr zum Geburtstag bekommen und wollte es dann sogar anfangen. Sie hat nach dem 1. Kapitel aber wieder aufgegeben, weil ein Thema im Buch vorkommt, was Julia zu diesem Zeitpunkt gar nicht gebrauchen konnte. Das hat sich aber wieder geändert, weshalb "Freed" mit seinen 912 Seiten durchaus bald gelesen werden dürfte ;) Ist mir auch egal, ob die Temperaturen Julia jetzt zwingen, es drinnen zu lesen :D


8. Lieber Karli, welche Bücher auf deinem Stapel haben das älteste Erscheinungsdatum?

Oh wow, ich bin bei der letzten versäumten Frage angekommen und damit sogar regulär im September :) Das älteste Erscheinungsdatum ist jetzt wirklich nicht leicht. Da Julia Deutschlehrerin ist, befindet sich auch das ein oder andere Drama auf ihren Reader. Spontan fallen mir "Wilhelm Tell" und "Iphigenie auf Taurus" ein. Während Schiller aber erst 1804 publizierte, ist Goethe damit der Spitzenreiter.


"Iphigenie von Taurus" wurde 1779 veröffentlicht und ist definitiv ein sehr altes Buch. Ob es wirklich das älteste meines Stapels ist, weiß ich nicht. Dafür hat Julia einfach zu viele Klassiker. Aber dieses attraktive gelbe Cover wollte ich euch nicht vorenthalten.


Wir haben es geschafft! Wir haben das XXL-Interview beendet und ich habe alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet. Jetzt musste Julia sich mal wirklich Zeit für mich nehmen ;) Haha. Das macht mich schon ein bisschen stolz. Solltet ihr bis hierhin durchgehalten haben, bedanke ich mich ganz doll bei euch. Und ich hoffe sehr, dass ich mich nächsten Monat melde und dann eben auch nur vier Fragen vorbereitet habe ;)
Macht es gut, lest brav weiter und kümmert euch immer gut um eure SuBs. Es war mir wie immer ein Vergnügen!

Alles Liebe, 
Karli


Und auch von mir kommen nun die Abschiedsworte. Ich glaube selbst für Karli war das jetzt sehr anstrengend ;) Aber ich bin froh, dass wir endlich wieder up to date sind und verspreche, dass wir uns im Oktober melden.

Habt ihr eure SuBs auch schon einmal so lange vernachlässigt? Kennt ihr diese Phasen "ich muss jetzt was Produktives tun" und welches Buch ist euer ältestes?

Liebst,
eure Julia

13. September 2022

Rezension: "Mederia - A kingdom beyond" von Sabine Schulter

 


Titel: Mederia - A kingdom beyond
Autor: Sabine Schulter
Verlag: Impress
Preis: 4,99€
Seiten: 415

Seit einigen Jahren steht in meinem Bücherregal die „Mederia-Reihe“ von Sabine Schulter. Die drei Bände rund um Lana und Gray hatten dort immer einen besonderen Platz. Deswegen staunte ich nicht schlecht, als ich erfuhr, dass die nächste Generation ihre eigene Geschichte schreibt – und diese auch im Impress-Verlag veröffentlicht wurde. Ich freute mich sehr über die Rückkehr nach Mederia und auf die Reise mit dem Dämonenprinz Nathiel und der Wächterin Arina.
Die ersten beiden Teile gefielen mir super gut, doch nun wartete das große Finale: „A kingdom beyond“. Kann die Herrschaftsfamilie der Dämonen und Ignis das Schicksal wieder zu seinen Gunsten wenden oder wird auch Mederia von einem fremden Gott überrannt? Es beginnt eine abwechslungsreiche Reise, die bis auf wenige lange Passagen sehr spannend ist. Und das Finale? Einfach nur grandios.

Sie teilen ein gemeinsames Schicksal, doch kann dieses eine ganze Welt vor dem Untergang bewahren?
Auch wenn Arina sich nichts sehnlicher wünscht, als ihrer Heimat endlich den lang ersehnten Frieden zu bringen, so weiß sie doch: Mederia steht kurz davor, den Kampf gegen die dunklen Mächte zu verlieren. Ihr und dem Prinzen der Dämonen bleibt nur ein einziger Ausweg, aber dieser wird ihnen alles abverlangen – ihre Hoffnung, ihre Leben und ihre gemeinsame Bestimmung ...

Wie so oft beginnen die Folgebände von Reihen aus der Feder von Sabine Schulter unmittelbar und knüpfen an das letzte Geschehnis des Vorgängerbandes an. So ist es auch in „A kingdom beyond“, sodass man – wenn man Band fünf noch gut im Kopf hat – sofort wieder in der Geschichte drin ist. Viel Verschnaufpause bleibt dem Leser nicht. Denn dieser Reihenband hat es in sich. Die Handlung ist ein Wechselspiel aus actionreichen Kampfszenen und ruhigen Momenten, in denen Freundschaftsbande vertieft werden. Mal geht es hoch her, dann spielt die Liebe eine größere Rolle. Ich muss zugeben, dass mir manche Passagen zwischendurch zu lang wurden. Ich bin eher ein Fan der aufeinanderfolgenden Ereignisse und deswegen empfand ich einige ruhige Szenen als langatmig. Doch das ist Geschmackssache.
Im Grunde ist die Story von der Spannung bestimmt. Aus anfangs noch zwei kleineren Reisegruppen wird eine große, die sich dem bevorstehenden Endkampf stellen will. Diese Kombination gefiel mir unglaublich gut, denn es sind alle wichtigen Charaktere der Reihe mit dabei. Damit meine ich natürlich in erster Linie die Helden dieser Buchserie, nämlich Nathiel und Arina. Sie werden von ihren Freunden Prue, Triss und Iljan begleitet. Aber auch der Assasin Keytha ist mit von der Partie, was mir sehr gut gefiel. Zu diesen jungen Kämpfern gesellen sich die wichtigsten Gesichter der Vorgängerbände, also Lana, Gray und auch Kimire. Gibt es etwas, das man an dieser Reisegruppe kritisieren könnte?! Ich denke nicht. Mir haben die Gespräche zwischen Lana und Gray immer am besten gefallen, nennt mich nostalgisch. Aber tatsächlich waren sie es, um die ich die meiste Angst hatte. Denn die Emotionen des Lesers zu steuern, gelingt der Autorin gut. Meine Angst um manche Charaktere war wirklich immens. Und am Ende musste ich länger als zehn Minuten durchweinen – kein Witz. Weshalb genau, müsst ihr herausfinden.
Die Charaktere erfüllen ihre Aufgabe gut. Sie begleiten den Leser durch das unbekannte Land Karashin und geben alles, um Mederia zu retten. Durch die Vielzahl der Charaktere gibt es aber natürlich auch einige Perspektivwechsel und Sprünge. Den Überblick kann man aber immer gut behalten. Einen richtigen Liebling der Reihe kann ich gar nicht benennen, aber jeder Leser findet mindestens eine Figur, mit der man sich identifizieren kann.
Auf ihrer Reise lernen die Figuren noch weitere neue Völker und Personen kennen. Und das fand ich richtig schön. Denn obwohl ich bereits seit fünf Büchern in Mederia bin, gibt es immer noch Neues und Unentdecktes, sodass die Reihe weiterhin überraschen kann.
Überrascht hat mich übrigens auch die Liebesgeschichte. Ich war mit den Entwicklungen anfangs tatsächlich nicht so glücklich, da mir die offensichtliche Lösung schon gut gefallen hätte. Trotzdem finde ich es gut, welchen Weg die Autorin gewählt hat. Für Liebe ist definitiv gesorgt. Mich konnten die Paare aber nicht zu Hundertprozent überzeugen. Leider kann ich auch nicht sagen, woran das lag.
Man könnte jetzt meinen, dass mir dieser finale Teil gar nicht so gut gefallen hätte. Doch da täuscht man sich. Denn womit ich nicht gerechnet hatte, war das Finale. Die letzten drei Kapitel sind so unglaublich gut, emotional und fesselnd, dass ich beim Lesen sicher kaum geatmet habe. Ich habe gelächelt – und wie schon erwähnt - geweint. Ich fieberte so sehr mit den Protagonisten mit und konnte jede einzelne Wende nicht voraussehen. Es war einfach krass. Und obwohl ich durchaus kleine Kritikpunkte habe, hat mich dieses Ende so sprachlos zurückgelassen, dass ich das Buch einfach nur liebe.
Zum Schreibstil der Autorin muss ich sicher kaum etwas sagen. Sabine Schulter und High Fantasy sind eine Gleichung, bei der am Ende definitiv ein großes Herz bei herauskommt. Sie schreibt bildgewaltig und sehr fließend. Gerade die Kampfszenen liegen ihr wirklich gut, sodass der Stil seinen großen Teil zur Unterhaltung beiträgt. Und auch deswegen ist das Finale so unglaublich gut.

Ich denke, mein Fazit ist überaus klar. Der letzte Teil „A kingdom beyond“ lohnt sich auf jeden Fall und ist ein wirklich gelungener Abschluss dieses großen Epos. Es gibt vielseitige und tolle Charaktere, eine spannende Reise und Spannung pur. Auch die Liebe bekommt ihren Anteil und gemeinsam ergibt diese Mischung eine wahnsinnig tolle Lektüre. Ich werde immer mit einem Lächeln an Mederia denken und vergebe deswegen die verdienten fünf Sterne.