30. Juni 2018

Rezension: "Holmes und ich - Unter Verrätern" von Brittany Cavallaro



Titel: Holmes und ich - Unter Verrätern
Autor: Brittany Cvallaro
Verlag: dtv
Preis: 18,95€
Seiten: 352

Als „Holmes und ich – Die Morde von Sherringford“ herauskam, brauchte ich es unbedingt. Ich bin ein großer Sherlock Holmes Fan und was war ich glücklich, dass sich eine Autorin getraut hat, die Rolle des Sherlocks an das weibliche Geschlecht zu übertragen. Charlotte Holmes ist eine Ur-ur-ur-Enkelin (oder vielleicht noch ein „ur“?“) des großen Detektivs, genauso wie Jamie Watson aus der Linie von John Watson entstammt. Zusammen sind sie ein großartiges und skurriles Team. Und natürlich spielen auch Gefühle zwischen den beiden eine Rolle – eine Tatsache, die auch den beiden klassischen Figuren oft vorgeworfen wurde. Aber ganz egal aus welchen Gründen, ich fand den ersten Teil von „Holmes und ich“ wirklich gut. Und deswegen freute ich mich auf „Unter Verrätern“. Jamie und Charlotte haben so viel Potenzial! Aber der neue Fall ist wahnsinnig kompliziert, alles ist so verwirrend und ich habe das Buch nicht immer mit positiven Gefühlen gegenüber den Charakteren gelesen. Das ist zum Teil auch gewollt, ja. Aber in „Holmes und ich – Unter Verrätern“ fehlte trotz guter Unterhaltung leider das gewisse Etwas – und auch ein bisschen das Verständnis.

Nachdem sie bei ihrem ersten Fall beinahe umgebracht wurden, kommen die Ferien Charlotte und Jamie ziemlich gelegen. Gemeinsam wollen sie ein paar Tage auf dem englischen Landsitz der Holmes‘ verbringen. Aber Charlotte ist nicht die einzige Holmes mit Geheimnissen, und die Atmosphäre bald sehr angespannt. Zudem knistert es heftig zwischen Charlotte und Jamie. Sind sie wirklich bloß Freunde? Als plötzlich Charlottes Onkel, Detektiv, wie es sich für einen Holmes gehört, verschwindet, ist das eine willkommene Ablenkung. Die beiden stürzen sich sofort in die Ermittlungen. Sein letzter Auftrag führt sie zu einem Kunstfälscherring. Erster Halt: Berlin. Erste Kontaktperson: August Moriarty – ehemaliger Schwarm von Charlotte und von vielen tot geglaubt...

Der Klappentext ist toll und insgesamt trifft er den Inhalt auch ziemlich gut. Das Setting ist genauso faszinierend, wie man erahnen kann. Die erste Hälfte des Buches vergeht außerdem wie im Flug. Zuerst befindet man sich in Sussex auf dem Anwesen von Charlottes Familie. Man lernt ihren Onkel Leander kennen, ebenso wie weitere Familienmitglieder. Langsam kann man nachvollziehen, wie Charlotte zu derjenigen gefühlskalten jungen Frau wurde, die sie ist. Und dennoch bleibt Jamie immer an ihrer Seite. Leander verschwindet und die Geschichte verlagert sich nach Berlin, was für einen deutschen Leser wahnsinnig cool ist. Berlin wird als junge und hippe Kunststadt präsentiert, was sie sicher auch ist. In Berlin tauchen Milo Holmes und August Moriarty auf. Insgesamt ein sehr gelungenes Konstrukt. Aber dann beginnt die Geschichte immer wieder Schleifen einzulegen. Charlotte ist eine Figur, die niemals zu durchschauen ist. Umso interessanter wird es, dass zwei Kapitel am Ende des Buches aus ihrer Sicht verfasst sind. Den kleinen Turn der Autorin fand ich sehr gut, denn so lernt man Charlotte ganz anders kennen. Sie gibt dem Leser einen winzigen Zugang zu sich selbst, was wirklich toll war. Doch grundsätzlich tut sie in diesem Buch Dinge, die ich nicht nachvollziehen konnte. Für mich ist sie ein toller Charakter, der wirklich Probleme hat, die ernst zu nehmen sind. Ihre Figurenzeichnung ist gelungen, aber eben sehr untransparent. Aber so bleibt es geheimnisvoll. Jamie hingegen ist selbst für den Leser ein offenes Buch – und ein sympathisches dazu. Er hat sich innerhalb der beiden Bände bereits toll entwickelt, ist mutiger und ein kleines bisschen cleverer geworden. Und trotzdem symbolisiert er natürlich den normalen Menschen an der Seite des Genies. Alles was er hat, hat er sich hart erarbeitet. Ich bewundere Jamie, auch wenn er natürlich ein wenig zu sehr einem unerreichbaren Ideal nachstrebt – John Watson. Tatsächlich würde ich der These zustimmen, dass Jamie manchmal zu sehr wie die beiden berühmten Detektive sein will, statt sein eigenes Ding zu machen. Von diesem „eigenen Ding“ gibt es in diesem Buch dennoch sehr viel und die Kombination von Jamie und Charlotte passt immer noch wirklich gut. 
Aber dann kommen die ganzen anderen Charaktere. Leander ist klasse und ich liebte seine Szenen, von denen es verständlicherweise nicht allzu viele gibt. Aber Charlottes Eltern? Ihr Bruder Milo? Und August Moriarty? Und was ist eigentlich mit seinen verkorksten Geschwistern? Das gesamte Figurenkonzept ging meiner Meinung nach nicht auf. Denn auch wenn Brittany Cavallaro sich an die historischen Vorbilder halten will, klappt es nicht ganz. Milo ist zwar farblos wie das Original, aber ich konnte ihn zu keiner Zeit verstehen. Und August? Seine Rolle wird sicher unterschätzt. Ein undurchschaubarer Charakter, der sich erst zum Ende hin offenbart und bei dem man sich andauernd fragt, ob man ihm trauen soll oder nicht.
Klingt alles irgendwie spannend? Ist es auch. Aber meiner Meinung nach hat die Autorin sich in der Undurchschaubarkeit der Handlung ein wenig verrannt. Vielleicht ist es ein gelungener Holmes-Fall, aber als Leser muss ich gestehen, konnte ich nicht immer folgen. Wer war denn jetzt am Ende wofür verantwortlich? Und was soll das Ende überhaupt? Mich hat das Buch doch irgendwie ziemlich unbefriedigt zurückgelassen, obwohl es wirklich spannende Momente hat. Das Thema des Kunstfälschens fand ich ebenfalls toll, genauso wie den Handlungsort Berlin. Aber mir hat die Holmessche Auflösung gefehlt. Die Mischung aus Spannung und Deduktion mit jugendlichen Gefühlen oder eben auch Liebe war nicht ganz gelungen. Die Beziehung zwischen Charlotte und Jamie ist nach dem Buch wahrscheinlich noch hundertmal komplizierter, als zuvor. Aber ich möchte den Abschlussband trotzdem ganz bald in den Händen halten, denn das Ende ist grauenhaft. Es gefiel mir sowohl handlungstechnisch als auch in Hinsicht auf den Cliffhänger nicht. Aber gut. So ist man gezwungen den nächsten Band zu lesen. Und das werde ich tun.
Zum Schreibstil kann ich nur Gutes sagen. Man kommt recht schnell voran, kann Jamie gut nachvollziehen und wird in die Geschichte gezogen. Den Wechsel in Charlottes Sicht fand ich gelungen, da sich so neue Perspektiven eröffnet. Kritisieren muss ich allerdings den Titel, wofür aber wahrscheinlich niemand außer der Sprache selbst, etwas kann. Schon beim ersten Teil war es sehr schade, dass der originelle Titel „A Study in Charlotte“ nicht aufgegriffen werden konnte. Schließlich hieß so das erste Buch den großen Arthur Conan Doyle und mit der Namengebung von Charlotte ist es einfach herausragend. Auch der zweite Teil hat im Original einen gigantischen Titel „The Last of August“, was der Titel eines der gefälschten Gemälde ist, aber auch Deutungen in Bezug auf August Moriarty zulässt. Sei es drum, „Unter Verrätern“ kommt da einfach nicht heran, was ich sehr schade finde. Die Geschichte bleibt die gleiche und das deutsche Cover ist trotzdem gelungen, aber diese wundervolle Intelligenz der originalen Titel fehlt einfach.


„Holmes und ich – Unter Verrätern“ war anfangs ein wirklich tolles Buch, das durch seine immer undurchschaubareren Handlungsstränge irgendwann zu verwirrend für mich wurde. Ich kam mit der Aufklärung nicht ganz zurecht, was sehr schade ist. Die Atmosphäre und das Setting des Buches sind absolut toll. Vor allem Berlin und die Kunstszene kommen super zur Geltung. Die Charaktere sind  interessant und die Protagonisten absolut gelungen. Die Nebenfiguren machen die Sache aber schwer, weshalb ich letztendlich nur zu 3,5 Spitzenschuhen komme. Und dennoch freue ich mich auf Band drei. Ich bin gespannt, was unsere Sprache aus „The Case of Jamie“ machen wird.



26. Juni 2018

Rezension: "Elias und Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht" von Sabaa Tahir



Titel: Elias und Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
Autor: Sabaa Tahir
Verlag: One
Preis: 17,00€
Seiten: 512

„Elias und Laia - Die Herrschaft der Masken“ war ein Buch, das von Anfang an zurecht gehypet wurde. Ein Setting wie aus tausend und einer Nacht, gepaart mit vielen brutalen Elementen und natürlich einer leicht erblühenden Liebesgeschichte: Das ist die Geschichte von der Maske Elias und dem Sklavenmädchen Laia. Band eins gefiel mir bis auf das Ende wirklich gut, Band zwei wurde angeschafft und erst einmal ins Regal gestellt. Und da blieb es. Bis die Geschichte wieder nach mir rief. Nach gut einem Jahr hatte ich viele Dinge vergessen, doch tatsächlich kommt man in „Eine Fackel im Dunkel der Nacht“ gut herein. Die Geschichte zieht den Leser sofort wieder in seinen Sog und auch wenn er nicht mehr ganz so stark ist, wie in Band eins, bleibt er konstant. Mich verfolgten Elias und Laia oft in Gedanken, denn die Story ließ mich nicht los. Die Geschichte verläuft nicht so, wie ich erwartet hatte. Die Wendungen sind aber interessant und spannend. Insgesamt ein toller, brutaler und vielseitiger zweiter Teil, der nach einem gigantischen dritten schreit.

Das Schicksal hat Elias und Laia zusammengeführt und sie im Widerstand gegen das Imperium vereint. Gemeinsam fliehen sie aus Schwarzkliff, um im Gefängnis von Kauf Laias inhaftierten Bruder aus seiner Zelle zu befreien. Mit seinem Wissen könnte er von großem Wert sein für die Rebellen. Doch werden Elias und Laia es schaffen, sich unbemerkt bis ans andere Ende des Landes durchzuschlagen? Immerhin ist ihnen Helena dicht auf den Fersen. Und als rechte Hand des Imperators hat sie einen klaren Auftrag: Die beiden Verräter zu finden - und zu töten.

„Eine Fackel im Dunkel der Nacht“ hat ein wahnsinnig großes Setting und insgesamt drei Protagonisten. Die Geschichte spielt in einem fiktiven Land, dessen Regeln tödlich sind. Es gibt zahlreiche Orte und Personen. Beide beherbergen Schrecken und Angst. Insgesamt leben Elias und Laia in einer Welt, die sich nur die wenigsten unter uns wünschen würden. Und gerade die Brutalität macht die Geschichte so authentisch. Sabaah Tahir nimmt wenig Rücksicht auf die Gefühle des Lesers, lässt wichtige Personen sterben und grausame Schicksale erleiden. Doch ihr Gesamtkonzept ist brillant und gerade weil die Autorin Verluste und auch unerwartete Wendungen in Kauf nimmt, ist das Buch ähnlich spannend, wie sein Vorgänger.
Waren im ersten Band nur Laia und Elias die Protagonisten, so gesellt sich nun Helena noch als tragende Kraft hinzu. Die junge Frau ist nun Blutgreif und muss damit genauso gefühlslos handeln, wie der Name vermuten lässt. Ihr Auftrag? Elias fangen und töten. Dieser ist mit Laia gemeinsam geflohen und auf dem Weg nach Kauf. Dort ist das Gefängnis, in dem Laias Bruder Darin sitzt. Seine Freiheit kann die Freiheit aller Kundingen bedeuten, doch genau auf diese wird nun von der Kommandantin, Elias Mutter, Jagd gemacht. Wer Band eins nicht kennt, wird handlungstechnisch nun vollkommen überfordert sein. Alle anderen lecken vielleicht gerade Blut. Die Geschichte ist toll aufgebaut und die Autorin versteht es sehr gut, jedes Kapitel relativ spannend enden zu lassen. So möchte man immer wissen, wie genau dieser Handlungsstrang weitergeht, doch dann wechselt der Protagonist. Helena hat die kleinsten Anteile an der Geschichte, doch ihre sind wahnsinnig bedeutend. Sie mausert sich in diesem Buch zur wahren Heldin der Geschichte und nicht umsonst wird sie auch als „Fackel im Dunkel der Nacht“ bezeichnet. Sie ist hin- und hergerissen und gerade ihr Gefühlschaos macht ihre Kapitel sehr lebendig. Ich habe mit dem brutalen Blutgreif mitgelitten – und wie! Doch ich habe auch mit Elias gelitten, der mein Liebling der Reihe ist. Er ist ein liebevoller Kerl, der das Herz am richtigen Fleck hat. Er weiß zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, wo dies nicht immer einfach ist. Seine Charakterzüge sind edel, er ist gerecht und kämpferisch. Sein Schicksal hat mich in diesem Buch am meisten überrascht und ich weiß nicht, ob ich damit so recht einverstanden bin. Trotzdem bleibt seine Rolle interessant, bleibt nur zu hoffen, dass er sich nicht allzu sehr für die Welt und das Gute aufopfert. Und wenn man von Elias spricht, muss man natürlich auch noch Laia betrachten. Im gleichen Atemzug könnte man an die zarte Liebesgeschichte denken, die in Band eins aufgenommen wurde. Doch wer diese erwartet, wird enttäuscht. Elias und Laia hegen Gefühle füreinander, doch gerade Laia ist in dieser Hinsicht unberechenbar. Denn da wäre ja auch noch Kinan, der Rotschopf, den ich noch nie leiden konnte. Ihr Herz entscheidet sich und auch das kommt unerwartet. Mir war deutlich zu wenig von der Liebesgeschichte vorhanden und mit der Entwicklung zwischen Laia und Kinan war ich auch nicht einverstanden.
Doch generell sind die Charaktere absolut gelungen. Sie sind sehr verschieden, aber sehr ehrenwert. Jeder steht für gewissen Charakterzüge, die sich aber voneinander unterscheiden. Auch Izzy, die Kommandantin, die Masken, Köchin oder die Auguren sind sehr interessant und tiefschichtig. Für jede Figur gibt es in diesem Buch seinen Platz und das macht die Geschichte besonders.
Insgesamt muss man aber sagen, dass der rote Faden durchaus ein paar Bögen einlegt. Die Geschichte ist die meiste Zeit spannend, hat aber auch ein paar Längen. Aber trotzdem griff ich immer gern zum Buch. Es war nicht so, dass ich es nicht weglegen konnte, aber die Geschichte ließ mich trotzdem nicht los. Die Mischung der vielen Figuren, Themen und auch Gefühlen macht dsie besonders.
Der Stil von Sabaah Tahir ist wirklich gelungen. Allerdings hat das Buch auch sehr brutale Seiten, die nicht jedes zarte Gemüt erträgt. Menschen sterben. Die Tode sind brutal. Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen. Es gibt magische Anteile an der Handlung, die nicht immer ganz authentisch kommen, aber sich trotzdem sinnvoll in die Geschichte fügen. Der Stil ist fließend, bildreich und anschaulich. Ich habe das Buch wirklich gern gelesen.


Mich hat „Elias und Laia – Eine Fackel im Dunkel der Nacht“ sehr gut unterhalten. Es gab unerwartete Wendungen, mit denen ich nicht immer einverstanden war, die aber interessant und sinnvoll sind. Ich hatte meine Gedanken oft bei diesem Buch, da mich die Geschichte in diesem großartigen Setting kaum losließ. Drei tolle Protagonisten, viele spannende Elemente und lauter offener Fragen machen dieses Buch sehr lesenswert. Ich bin gespannt, wie das große Ganze weitergehen wird und vergebe 4,5 Spitzenschuhe für diesen zweiten Teil.



23. Juni 2018

Rezension: "The beautifull Cassandra" von Jane Austen



Titel: The beautifull Cassandra
Autor: Jane Austen
Verlag: Penguin Classic
Preis: 1,30€
Seiten: 55

Ich habe schon oft die schwarzen classic-Ausgaben des Penguin-Verlages im Netz gesehen, doch selbst nie eines besessen. Als ich in Wien in einer Buchhandlung war, konnte ich deswegen keinen Schritt an einem Aufsteller mit den berühmten schwarzen Bänden machen. Als ich dann auch noch die frühen Novellen von Jane Austen entdeckte, war schnell klar, dass auch mir nun eines der schwarzen Büchlein gehören würde. „The beautifull Cassandra“ ist eine kleine süße Sammlung, die kurzweilige Unterhaltung bietet, an die man aber auch nicht zu viele Ansprüche haben sollte.

'She has many rare and charming qualities, but Sobriety is not one of them.'
A selection of Austen's dark and hilarious early writings - featuring murder, drunkenness, perjury, theft, poisoning, women breaking out of prison, men forging wills and babies biting off their mothers' fingers...


Ich liebe die Bücher, die ich von Jane Austen gelesen habe, denn in ihnen wohnt ein charmanter und manchmal sarkastischer Witz. Diese schon damals emanzipierte Dame wusste genau, wie sie ihre reizende Gesellschaftskritik formulieren musste, um sie zu äußern, aber eben nicht negativ aufzufallen. Jane Austen war ein literarisches Genie, denn sie verfasste auf den ersten Blick oberflächliche Heiratsgeschichten, welche erst auf den zweiten Blick zu wahren Meisterwerken der Gesellschaftsgeschichte werden. Aber kann man diese hohen Maßstäbe auch auf die Novellen aus ihrer Jugend anwenden? Wohl kaum.
Aber das tat ich auch nicht. Insgesamt besteht „The beautifull Cassandra“ aus sechs Texten, die sich zum Teil stark voneinander unterscheiden. Mit den ersten beiden Kurzgeschichten mit den Titeln „Jack and Alice“ und „Henry and Eliza“ konnte ich nicht wirklich viel anfangen, was verschiedene Gründe haben mag. Ich habe bereits zuvor einen Austen-Roman auf Englisch gelesen und gemerkt, wie schwer dieses Unterfangen ist. Schon in der Muttersprache ist es nicht immer leicht, Austens Absichten zwischen den Zeilen herauszulesen. Aber in Austens Muttersprache? Eine Sprache aus dem ausgehenden 19 Jahrhundert bietet noch ganz andere sprachliche Probleme, als heutiges Englisch. Und auch wenn ich im Lesen des Englischen inzwischen relativ geübt bin, muss ich zugeben, dass Austens Jugendstil mir durchaus Schwierigkeiten bereitete. Das habe ich in den ersten beiden Geschichten stark gemerkt. Den Kern der Geschichten zu erfassen fiel mir daher schwer und so konnte ich nur an manchen Stellen schmunzeln. Die Spannung fehlte mir zusätzlich.
Die Geschichte mit dem Titel „The beautifull Cassandra“, nach dem die Novellensammlung benannt ist, ist skurril und interessant. Sie geht über gerade einmal drei Seiten und besteht dennoch aus 12 Kapiteln, die mich höchst amüsiert haben. Die Erzählart ist frisch und unkonventionell und daher irgendwie witzig. Dieser kurze Text gefiel mir am besten, auch weil er so ungewöhnlich ist. Die abschließenden drei Texte sind fiktive Briefe, bei denen das Verständnis immerhin klar ist. Da sie aber relativ zusammenhangslos sind, ist auch hier die Unterhaltung nur kurzweilig. Gerade der letzte Brief hat es aber in sich und konnte glänzen.
Insgesamt ist die Mischung der sechs Texte wirklich interessant und lesenswert, man sollte aber keine allzu hohen Erwartungen an dieses gerade einmal 55 Seiten umschließendes Buch haben. Des Öfteren bin ich über den Stil von Austen gestolpert. Nicht umsonst hat sie auch ihr Schreiben mit dem Alter reifen lassen. Man merkt den Texten durchaus die Jugendlichkeit und auch Frische an. Manchmal fehlte mir aber auf jeden Fall der Spannungsmoment. Insgesamt sind die Texte ganz nett, können aber mit ihren späteren nicht mithalten. Für einen Nachmittag Unterhaltung ganz nett, durch den Stil aber auch ein bisschen anstrengend.



„The beautifull Cassandra“ ist ein Buch, das sich für Austen Fans durchaus lohnt. Ist man aber keiner davon, braucht man die Novellen nicht zu kennen, da man in ihnen nicht allzu viel finden wird. Die Texte sind zum Teil etwas langatmig, andere wiederum skurril und lustig. Ich wurde nett unterhalten und freue mich, das Buch in meine Sammlung aufzunehmen, konnte den meisten Geschichten aber nicht allzu viel abgewinnen. Ich vergebe 3 Spitzenschuhe für diese literarischen Anfänge der Meisterin.


20. Juni 2018

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #26

Hallo ihr Lieben!


Wir haben schon wieder den 20. Juni und somit wird es Zeit für meinen kleinen Karli. Die meisten von euch wissen, dass wenn ich von Karli spreche, ich meinen SuB meine, der in den letzten Jahren eine ausgesprochen ausgereifte Persönlichkeit entwickelt hat. Für mich ist das SuB-Interview ein monatliches Bloghighlight und deswegen bin ich der lieben Anna von annasbuecherstapel wahnsinnig dankbar! Schaut gern bei ihr und ihrem SuB vorbei, es lohnt sich :) Nun aber zu meinem Kandidaten: Auf geht's, Karli, hau rein in die Tasten! ;)



1. Karli, wie groß bist du aktuell?


Hallo ihr lieben Buchmenschen! :) Dieses Mal kam es mir wirklich ewig vor, seit dem letzten Interview. Dabei vergeht die Zeit im Allgemeinen so unglaublich schnell! Anfang Juni war aber eben doch einiges los und Julia kam dadurch blöderweise auch nicht zum Lesen. Ein wenig fürchte ich mich ja deswegen schon fast vor dem Interview. Aber als meine Besitzerin und ich eben schon ein bisschen geübt haben und in unsere Unterlagen geschaut haben (ja, wir machen das hier wahnsinnig professionell...*hust*), ist mir aufgefallen, dass die Zahlen die schlechte Lage gar nicht so sehr widerspiegeln. Jiha!
Bei uns sah die Situation seit Juni wie folgt aus: Von montags bis mittwochs ist Julia mit dem Kopf nur in der Schule und in dieser Zeit liest sie vielleicht insgesamt fünf Seiten. Doofe Schüler. Danach kommt dann eigentlich immer meine Zeit, also die Zeit, in der Julia zum Lesen kommt und an meinem Abbau arbeitet. Das Wochenende ist dabei ziemlich wichtig. Nun hatte Julias Hip Hop-Formation "Ruction" aber drei Wochenenden hintereinander Meisterschaften. Und deswegen war sie nie zu Hause :( Und beim Tanzen liest man ja doch nicht...Wo bleibt also der kleine Karli?! :'( Ja, das ist die berechtigte Frage. Bisher hat Julia gerade mal drei Bücher im Juni geschafft und zwei davon kann man kaum als "Buch" bezeichnen. Pah, die wenigen Seiten...Aber eigentlich bin ich gar nicht böse. Ich wollte meine Situation nur mal transparent machen ;) Im Juli sehe ich nämlich Besserung kommen. Dann fliegt Julia in den Urlaub und kann zwei Wochen lang lesen *.* Und nächste Woche beginnen auch die Sommerferien, was für uns mit dem Begriff "Zeit" einher geht. Hach..die kommende Zeit wird so schön.
Achso..ups...vor lauter Plapperei hätte ich fast die Frage vergessen. Dieses Mal beantworte ich sie sogar einigermaßen gern. Im letzten Monat war ich 150 Bücher groß. Diese Zahl konnte ein klein wenig reduziert werden. Mein heutiger Stand sind 145 Bücher. Fünf Bücher weniger ist doch super, oder? :) Aber wieder einmal liegt das an den fehlenden Neuzugängen...aber dazu gleich.



2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.


Im letzten Monat konnte ich euch das erste Mal seit langem wieder drei neue Schätze zeigen. Diesen Monat sieht das wieder anders aus. Julia ist derzeit ein wirklich braves Mädchen und macht einen großen Bogen um alle Buchgeschäfte und Shoppingseiten. Wobei das Stöbern noch in Ordnung geht. Das Kaufen fehlt derzeit, was einfach fantastisch ist! Und deswegen kann ich euch nur einen Neuzugang präsentieren! Genau, nur einen! Und bei ihm handelt es sich um einen Sonderfall. Ende Mai ist das neue Buch von Sabine Schulter mit dem Titel "Die Erwachte - Die Geschichte von Sin und Miri" herausgekommen. Nur ist diese Geschichte gar nicht ihre neuste. Es handelt sich um ihr Debüt, das sie als Selfpublisherin bereits herausgegeben hat und nun von einem Verlag übernommen wurde. Julia hat das Buch schon gelesen. Aber seht es euch doch an: Es ist wahnsinnig hübsch und außerdem ist das Lesen schon Jahre her. Keine Frage also, dass auch die Neuausgabe angeschafft werden musste und in nächster Zeit gelesen wird! Was haltet ihr vom Cover? :)
Ansonsten gab es keine Neuzugänge. Aber da "Die Erwachte" über 500 Seiten hat, ist Julia mit diesem Neuzugang allein erstmal gut beschäftigt :P 


3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)? 

Ach ja, die liebe Frage drei. In den letzten Monate wurde das zu meiner gefürchtetsten. Schließlich setzt die Frage voraus, dass Julia gelesen hat :P Nun gut, jetzt werde ich zynisch. Sie liest ja und der Tag, an dem ich hier passen muss, ist noch fern. Wären wir zwei aber ein paar Tage zu spät mit unserem Interview dran, hätte ich hier ein anderen Buch nennen können. Denn derzeit ist Julia kurz davor eines zu beenden. Dabei handelt es sich um "Elias und Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht", welches seit Weihnachten 2017 bei mir liegt. Als SuB-Leiche kann man es wohl nicht ansehen, aber es schlummert schon ein gutes Weilchen. Aber Pustekuchen. Vielleicht wird sie es heute Abend beenden, aber das ist ja noch Zukunftsmusik. 
Beendet wurde hingegen das winzige Büchlein "The Beautifull Cassandra" von Jane Austen, das Julia sich im März in Wien gekauft hat. Es hat gerade mal 54 Seiten und ich habe mich schon mit ihr gestritten, ob es überhaupt als Buch zählen darf. Ich war dagegen. Aber es sieht mit seinen Seiten und Cover und ISBN doch verdächtig nach einem Buch aus. Mist.
Die Novellen aus Austens Kindheit waren ganz nett, reichen aber tatsächlich nicht annähernd an ihre späteren Werke heran. Ganz amüsant waren sie trotzdem. Die Briefe haben Julia am besten gefallen. Aber unter uns...vielleicht hat sie den Rest auch einfach nicht verstanden :P Eine Rezension gibt es übrigens noch nicht...


4. Lieber Karli, gibt es einen Verlag, der bei dir besonders häufig zu finden ist?


Oh, eine schöne Frage :) Da wäre ich ja nie drauf gekommen! Und tatsächlich habe ich auch überhaupt keinen Überblick, was meinen Bestand angeht. Julia achtete zwar viel mehr auf die Verlage, seit sie bloggt, aber tatsächlich werden danach eigentlich nie die Bücher ausgewählt. Bei uns tummelt sich wirklich alles rum. Fischer, Piper, Oettinger, Heyne, Carlsen, Diogenes, Thienemann, dtv, Selfpublisher...und so weiter. Viele Verlage sind mit so um die fünf Bücher vertreten. Fischer bringt es auf ca. 8 (, ich muss ca. sagen, da ich davon ausgehe, das ein oder andere Buch übersehen zu haben) und liegt damit nur knapp hinter Carlsen. Bei Carlsen haben Julia und ich die Imprints jetz mal mitgezählt und kommen auf 10 SuB-Bücher. Aber wenn man bedenkt, dass ich 145 Bücher beherberge, ist 10 ja nun wirklich nicht so viel, oder?
Auf jeden Fall finde ich es schön, dass auch mal eine Frage zu den Verlagen gestellt wird. Und ich bin auf meine bunte Mischung ziemlich stolz. Ich habe zwar nun eher die großen genannt und auch die meisten meiner Bücher kommen von den großen Verlagen, aber man sollte auch die Arbeit der kleinen Verlage nie vergessen! Und auch nicht die Selfpublisher...was das angeht, ist die Bücherszene doch ziemlich bunt! :)




Ach Mensch...das war es schon wieder. Dabei hab ich mir dieses Mal wirklich viel Zeit zum Antworten genommen und ausführliche Absätze getippt. Das hab ich doch ganz gut gemacht, oder? :D Aber alles Herauszögern bringt leider nichts. Denn auch der größte Spaß geht einmal zu Ende. Und für mich war dieses Interview wieder ein absoluter Spaß!Ich hoffe, ihr hattet auch ein wenig davon! Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr derzeit auch ganz sparsam bei den Neuzugängen? Oder eskaliert ihr? Ich freue mich über jede Nachricht von all meinen SuB-Freunden da draußen :)
Habt einen schönen Monat, wir hören uns am 20. August wieder...hui...bis dahin ist es noch viel zu lang :(

Alles Liebe,

euer Karli



Ich finde ja, dass Karli inzwischen ein richtiger Profi bei den Interviews ist. Aber er ist ja auch ein Routinier...seit zwei Jahren dabei. Beängstigend, dass sich seitdem die Anzahl der SuB-Bücher beinahe verdoppelt hat. Shame on me. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Mein Kleiner ist keinesfalls Schuld daran. 
Ich hatte heute auch wieder sehr viel Spaß! Und es tut mir für Karli auch wahnsinnig leid, dass ich "Elias und Laia" noch nicht beendet hab. Aber vielleicht ja gleich noch ;)

Wie steht es um eure SuBs? Sind sie derzeit auch ganz friedlich, oder motzen sie ein bisschen? Gab es viele Neuzugänge? Und habt ihr bei Frage vier vielleicht Verlagsvorlieben entdeckt? :)


Liebst, 

eure Julia

18. Juni 2018

Rezension: "Herrscherin der tausend Sonnen" von Rhoda Belleza


Titel: Herrscherin der tausend Sonnen
Autor: Rhoda Belleza
Verlag: cbt
Preis: 14,99€
Seiten: 400


Ich bin ein großer Star Wars Fan und doch lese ich sehr selten im Bereich Sci-Fi. Dabei finde ich den Weltraum als Handlungsort sehr faszinierend und vielleicht bin ich auch deswegen am Titel „Herrscherin der tausend Sonnen“ hängen geblieben. Das Cover war ein Blickfang und die Softcover-Ausgabe ist hochwertig gestaltet. Der erste äußere Eindruck war absolut positiv, der Klappentext klang interessant und so begann ich mit dem Lesen. Der Stil von Rhoda Belleza ist relativ ungewöhnlich. Manchmal ist er etwas sprunghaft, manchmal distanziert. Aber trotzdem konnte sie mich schnell mit all ihren neuen Begriffen in das Universum von Rhee ziehen! Und ich habe Rhees und Alys Geschichte sehr gern verfolgt. Bedauerlicherweise merkte ich erst im Epilog, dass es sich um eine Dilogie handelt – ups.

Prinzessin Rhee Ta'an beherrscht das Schwert meisterhaft und will nur eins: Rache. Nachdem ihre Familie ausgelöscht wurde, ist sie für den korrupten Kronregenten lediglich eine Marionette. Jetzt, mit fast 16, wird sie die Kaiserkrone tragen und hofft, endlich die Mörder ihrer Angehörigen zu bestrafen. Doch dann entkommt Rhee selbst nur knapp einem Anschlag und muss untertauchen. Zur gleichen Zeit verschwindet ihr vermeintlicher Mörder – Pilot Alyosha, eben noch galaktischer Superstar, nun von der Regierung gejagter Verbrecher. Aly und Rhee ahnen noch nicht, dass das Schicksal der ganzen Galaxie in ihren Händen liegt: Eine dunkle Macht droht ihre Welt in einen interplanetaren Krieg zu stürzen ...

Kronregent, Wraetaner, Ta’an, Tai, Kalusianer und, und, und…. Am Anfang von „Herrscherin der tausend Sonnen“ wird der Leser mit einer Neologismus- und Vokabelflut beinahe überrollt. Neue Worte, neue außerirdische Völker und natürlich neue Medien, wie der „Würfel“. Dieses Buch zu beginnen ähnelt einem Sprung ins kalte Wasser. Doch gibt man dem anfänglichen Chaos eine Chance, gelingt das Zurechtfinden doch recht schnell. Der Einstieg in die erschaffene Welt der Autorin Rhoda Belleza geschieht unmittelbar. Es werden keine großen Versuche unternommen, den Leser einzuführen – all das geschieht nebenbei. Aber irgendwie gefiel mir diese unmittelbare Erzählweise sehr gut! 
Zu Beginn steht die Prinzessin, die letzte Ta’an, die Rose der Galaxie und natürlich Thronerbin, namens Rhee. Vor vielen Jahren wurde ihre Familie ermordet und nun soll sie mit 16 Jahren den Thron besteigen. Doch Rhee will eigentlich nur eines: Rache. Denn sie ist sich sicher, dass der Kronregent Seoras ihre Familie verraten hat. Für Rhee beginnt eine Reise in die Welt der Intrigen und Manipulation und schnell merkt sie, dass sie niemandem trauen kann. Rhee ist die Protagonistin und mit gefiel sie wirklich gut! Sie ist noch relativ jung und handelt nicht immer rational. Sie lässt sich von ihren Gefühlen leiten, lässt sich von manchen Wesen betrügen und merkt erst spät, in was für eine Intrige sie geraten ist. Rhee ist manchmal naiv, aber sehr stark und zielstrebig. Im Laufe der Geschichte macht sie einen tollen Wandel durch und für mich war ihre Entwicklung absolut authentisch. Ein junges Mädchen, zu Höherem geboren und eigentlich doch nicht dafür bereit. Leidend und allein. Und zwischen all dem soll sie ihren Weg finden. Die Lage scheint aussichtslos und doch habe ich Rhee sehr bewundert, obwohl sie vieles nicht so gemacht hat, wie ich es mir gewünscht hätte. Rhee ist die Heldin des einen Erzählstranges, doch es gibt einen zweiten. Beide Geschichten wechseln sich Kapitel für Kapitel ab. Zuerst lernt man Rhee kennen und danach Alyoscha. Aly ist ein Wraetaner und auch wenn ich nicht genau weiß, wie ich mir dieses Volk vorstellen soll, ist es sehr menschlich und dennoch in der Galaxie verschrien. Die Wraetaner sind unbeliebt und werden verachtet. Gegen sie führte man unter anderem den großen Krieg, der eine zentrale Bedeutung für die Geschichte hat. Aly ist Raumpilot und eine Art Fernsehstar. Anfangs erschien mir die Kombi skurril und verwirrend, aber andererseits ist der Aufbau der Geschichte im Allgemeinen so. Und dennoch passt alles zusammen. Wenn man die ganze Galaxie bereisen kann, hat sich auch die restliche Technik entwickelt und natürlich gibt es Unterhaltungsmedien. Aly ist mit seinem besten Freund gemeinsam so etwas wie ein Reality-TV-Star, doch auch er rückt in den Fokus der Galaxie: Denn er soll Rhee ermordet haben. Natürlich lebt Rhee noch und so beginnen auch hier die Intrigen.
Ich gebe an dieser Stelle auf, die Handlung von „Herrscherin der tausend Sonnen“ beschreiben zu wollen. Es ist einfach zu kompliziert, wenn man das Buch nicht kennt und für jeden neutralen Leser nur verwirrend. Im Grunde geht es also um zwei Menschen, die sich nie bewusst begegnen, die aber beide in die große Intrige der Herrschaft des Universums verwickelt sind. Rhee soll von Aly ermordet worden sein. Rhee ist allerdings nicht tot, obwohl die Galaxie das denkt und Aly ist kein Mörder. Beide sind auf der Flucht, beide suchen ihren Platz. Und versuchen nebenbei den machtgierigen wahren Bösewicht auszuschalten. Gut gegen Böse. Krieg der Sterne. Klassische Elemente.
Ich muss sagen, dass es beinahe unmöglich ist, jede Kleinigkeit des Buches zu verstehen, aber das macht gar nichts. Denn die Geschichte konnte mich dennoch packen und vielleicht müssen auch ein paar Fragezeichen erhalten bleiben. Schließlich gibt es einen zweiten Teil.
Die Handlung war meiner Meinung nach zu jeder Zeit spannend und ich habe immer gern zu diesem Buch gegriffen. Die Figurenentwicklung ist authentisch und der Weltentwurf der Autorin durchaus logisch, auch wenn nicht alles erklärt wird. Die Galaxie ist dennoch gut gelungen! 
Was mich ein wenig verwirrt hat, war der Stil. Grundsätzlich passt die relativ neutrale Beschreibungsweise gut zur Geschichte. Manche Charaktere werden stärker beleuchtet, als andere, was in Ordnung ist. Die Welt wird ausreichend erklärt. Doch manchmal passieren Dinge zu schnell und zu unangekündigt. Innerhalb eines Absatzes geschieht manchmal eine riesige Veränderung, die gar nicht richtig in die Geschichte passt. Das ist zwei, drei Mal passiert, was mir nicht gut gefiel. Auch wird manchmal etwas merkwürdig beschrieben. Aly lernt zum Beispiel eine sehr wichtige Figur auf seiner Flucht kennen – Kara. Aufgrund der anfänglichen Beschreibung hielt ich sie für ein kleines, junges Mädchen im Alter von vielleicht 10 Jahren. Herausgestellt hat sich später aber, dass sie um die 20 Jahre alt sein muss, was mich absolut verwirrte. Hier hätte man genauer arbeiten müssen, da der Leser unnötig verwirrt wird.


Die Geschichte von „Herrscherin der tausend Sonnen“ ist absolut gelungen und spannend. Der Stil hätte an der ein oder anderen Stelle sauberer sein können, manche Dinge sind unzureichend erklärt, doch diesen Punkt will ich gar nicht weiter kritisieren. Rhee und Aly sind tolle und starke Charaktere, auf deren weitere Entwicklung ich mich sehr freue. Das Setting ist riesig, aber grandios. Es gibt viele offene Fragen, doch so bleibt die Spannung erhalten. Das Buch hat lockere und sehr ernste Seiten. Es gibt Humor, aber auch Trauer. Insgesamt ist es eine gute Mischung. Die Idee ist klasse, die Umsetzung manchmal etwas ungenau. Insgesamt hat Rhee mich aber auf eine tolle Reise ins Universum mitgenommen und dafür vergebe ich vier von fünf Spitzenschuhen.




13. Juni 2018

Rezension: "Das Mädchen, das in der Metro las" von Christine Féret-Fleury



Titel: Das Mädchen, das in der Metro las
Autor: Christine Féret-Fleury
Verlag: DuMont
Preis: 18,00€
Seiten: 176

Ich war in meinem Leben bereits zwei Mal in Paris. Bei diesen Besuchen bin ich natürlich auch mit der Metro gefahren und obwohl ich nur als Tourist unterwegs war, hatte ich immer ein Buch in der Metro dabei. Als ich vom Titel „Das Mädchen, das in der Metro las“ hörte, horchte ich daher sofort auf. So viel Identifikation, so viel Atmosphäre: Lesen in der Stadt der Liebe! Der Klappentext sprach mich sofort an und so griff ich zu diesem winzigen, herzlichen Buch. Die Geschichte an sich hatte viele Leerstellen und hinterließ manchmal Fragezeichen in meinem Gesicht, aber obwohl das Lesen selbst nicht immer die reinste Freude war, macht dieses Buch unglaubliche Lust auf das Lesen selbst. Und allein das ist absolut zauberhaft!

Jeden Morgen sitzt Juliette in der Metro auf dem Weg zu ihrer eintönigen Arbeit in einem Maklerbüro und taucht ein in die Welten ihrer Romane. Mal begibt sie sich mit Marcel Proust auf die Suche nach der verlorenen Zeit, mal begleitet sie Hercule Poirot im Orientexpress Richtung Istanbul - manchmal beobachtet sie auch einfach die Menschen um sich herum, die in ihre Lektüre vertieft sind. Es sind die Bücher, die Juliettes Leben Farbe verleihen. Als sie eines Tages beschließt, zwei Stationen früher auszusteigen, begegnet sie dem schrulligen Soliman, der mit seiner Tochter Zaïde inmitten seiner Bücherstapel lebt. Soliman glaubt, dass jedes Buch, wenn es an die richtige Person übermittelt wird, die Macht hat, ein Leben zu verändern. Auserwählte Boten liefern für ihn diese kostbare Fracht aus, an die, die sie nötig haben. Bald wird Juliette zu einer Botin, und zum ersten Mal haben die Bücher einen wirklichen Einfluss, auch auf ihr Schicksal.

Ich finde die Idee der Autorin Christine Féret-Fleury einfach wundervoll. „Das richtige Buch kann dein Leben verändern“ ist einer der Punkte, den „Das Märchen, das in der Metro las“ transportiert. Der Roman stellt das Buch selbst in den Vordergrund. Dieser Gedanke ist so einfach und trotzdem innovativ. Es gibt zwar viele Geschichten über Liebe zu Büchern, doch in diesem Buch verschwinden die Charaktere selbst hinter den Geschichten aus den Büchern. Die Protagonisten sind daher schwer greifbar. „Das Mädchen“ ist eine junge Frau, die ihren richtigen Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Ihr Name ist Juliette, doch es werden immer wieder Bezeichnungen wie „die junge Frau“ verwendet, um eine gewisse Distanz zu suggerieren. Sie ist die Handlungsträgerin, man verfolgt ihre Gedanken und trotzdem bleibt sie beinahe anonym. Es ist nicht Ziel des Buches, Juliettes Charakter deutlich zu machen. Vielmehr soll die Ziellosigkeit des Lebens vor Augen geführt werden, wenn man im Alltag feststeckt. Ein Zitat aus dem Buch passt an dieser Stelle sehr schön:
„Die kleinste Veränderung konnte ein Abenteuer sein, wenn man sie nur annahm.“ (S. 136)
Juliette nimmt diese Veränderung an. Denn sie wird Buchbotschafterin und verändert dadurch ein gesamtes vorheriges Leben. Der Prozess, den Juliette durchmacht, ist sehr interessant. Allerdings ist es auch schwer, ihn nachzufühlen, wenn den Leser und die Protagonistin wenige Emotionen verbinden. Es ist schwer zu beschreiben, aber Juliette ist trotz Protagonistenstatus, nicht der richtige Protagonist – es sind die Bücher. Sie verändern Juliettes Leben, aber auch das von anderen Menschen. Mir gefiel die Geschichte selbst nicht so sehr, denn die Ziellosigkeit ist eine Art Haupthandlungsstrang. Aber mir gefiel die Liebe zu Büchern und dem Lesen. Zwar konnte mich die Geschichte nicht packen, denn das Thema des Buchbotschafters hätte dafür anders aufgebaut sein müssen, aber ich habe die Atmosphäre und die Botschaft der Geschichte geliebt. Bücher können mehr sein, als ein paar bedruckte Seiten! Und das wird durch „Das Mädchen, das in der Metro las“ schön transportiert.
Die anderen Figuren der Geschichte sind ebenso verschwommen gezeichnet, wie Juliette. Soliman ist ein komischer Vogel und sein Leben ist undurchschaubar. Wie da seine Tochter Zaide herein passt, ist ebenso fraglich. Aber die beiden haben auch etwas Besonderes. Mich konnten sie zwar nicht packen, doch das gelang auch Juliette nicht. Leonidas war mir allerdings sehr sympathisch. Das Figurenkonzept hätte durchaus besser sein können, aber darauf kam es in diesem Buch auch nicht so recht an. Die Botschaft ist viel wichtiger.
Trotz dieser wichtigen Botschaft will ich die Handlung nicht vollkommen ausblenden. Denn diese hätte durchaus etwas spannender aufgebaut sein können. Die Geschichte ist abstrakt und ungewöhnlich. Als wenn man ein kleines Stück Fantasie in der Realität hat. Aber eben etwas abgedreht. Der Teil mit dem Lesen in der Metro kam mir persönlich zu kurz. Doch kurz ist ein gutes Stichwort. Denn das Buch ist wahnsinnig kurz, mit seinen 175 Seiten. Man liest es sehr schnell, obwohl das Schriftbild klein ist. Manchmal sollte man sich aber mehr Zeit mit der Geschichte lassen. Ich habe sie nicht an einem Tag gelesen und das würde ich auch keinem empfehlen, da man sonst den Bezug zur Geschichte verlieren könnte. Der Stil ist in Ordnung, manchmal aber etwas sprunghaft. Einige Zeitsprünge habe ich nicht ganz verstanden, was aber auch mir gelegen haben könnte.


„Das Mädchen, das in der Metro las“ ist durchaus etwas Besonderes mit einem gewissen Charme. Das Beste an diesem Buch ist, dass das Buch selbst die Hauptrolle spielt und die Charaktere sich beinahe schon zurücknehmen. Nebenbei nimmt man aber auch die Entwicklung einer jungen Frau wahr, die ihr Leben den Büchern verschrieben hat. Manchmal ist die Geschichte skurril und verrückt. Realitätsfern. Rätselhaft. Aber irgendwie schön. Das Buch ist nicht das unterhaltsamste und auch nicht sehr spannend. Aber es macht wahnsinnige Lust auf das Lesen und direkt nach dem Beenden der Geschichte, will man sich am liebsten sofort in die nächste stürzen. Ich danke der Autorin für diese schöne Idee und vergebe 3,5 Sterne für „Das Mädchen das in der Metro las“.


12. Juni 2018

Mein Monatsrückblick: Mai

Hallo ihr Lieben!


Wir schreiben Mitte Juni und endlich komme ich auch zu meinem Monatsrückblick. Lasst uns eine Party schmeißen! :D Mein Zeitmanagement ist derzeit beachtlich schlecht, aber da das Bloggen ein Hobby ist und nicht mehr, bitte ich um Verzeihung. Ich selbst gehe mit mir jedenfalls nicht so hart ins Gericht.

Der Mai war ein sehr schöner und wie ihr alle wisst, warmer Monat. Die Tennissaison hat begonnen und ich habe mir meinen ersten schlimmen Sonnenbrand auf dem Platz abgeholt. Das Spielen macht super viel Spaß und langsam komme ich auch wieder in Form. Sportlich läuft alles gut. Tatsächlich war es aber ein wenig zu warm, weshalb ich eine Woche das Joggen ausgesetzt habe. Man kann ja nun wirklich nicht alles haben ;)
Es gibt viele Attribute, um meinen Mai zu beschreiben: Nervös, aufregend, romantisch, freundlich und erlösend. Nervös war ich, da im Mai die Zusagen aus Niedersachsen fürs Referendariat kommen sollten. Aber die ließen auf sich warten. Stattdessen hat sich aber mein ungeliebtes Bremen erneut gemeldet und mir mitgeteilt, dass ich im Nachrückverfahren einen Platz bekommen habe. JA! Ich darf also endlich mein Ref in Bremen beginnen! In Niedersachsen hätte ich tatsächlich auch einen Platz bekommen, aber ich freue mich sehr, dass ich nun doch in meinem Bundesland bleiben darf. :)
Aufregend war auf jeden Fall eines meiner Highlights im Mai, nämlich mein Kurztrip mit meiner Freundin Elif nach London. Für anderthalb Tage haben wir die britische Metropole unsicher gemacht und es war wahnsinnig toll! Wir haben unsere Zeit optimal genutzt, hatten natürlich auch Stress aber voll allem eins - Spaß! Vielleicht komme ich eines Tages dazu, noch einen kleinen Post dazu zu verfassen...aber rechnet lieber nicht damit :D
Romantisch war der Mai, weil mein Freund und ich nun 8 Jahre zusammen sind. Wir sind hübsch Essen gegangen und haben uns Kleinigkeiten geschenkt. Es war wirklich schön *.*
Freundlich war mein Mai, weil ich viele, vielen Freunde treffen konnte, was wahnsinnig schön ist. Man muss ja immer gucken, wo man seine Freunde unterbringt, aber in den letzten Monaten ist mir das gut geglückt :)
Und ich denke, das war's auch schon wieder von den Einblicken meines privaten Mais ;)


Kommen wir also zum buchigen Teil. Ich arbeite weiterhin fleißig in der Schule, weshalb meine Lesequoten noch immer schwach sind.


Im Mai habe ich insgesamt sechs Bücher gelesen...



Step by Step: Herzschlag im Dreivierteltakt - Verena Bachmann [Rezension] (231 Seiten) 4,5/5

Wolkenschloss - Kerstin Gier  [Rezension] (461 Seiten) 5/5

Schwanenfeuer: Der Fluch der sechs Prinzessinnen - Regina Meißner [Rezension] (354 Seiten) 3,5/5

Olga - Bernhard Schlink [Rezension] (320 Seiten) 4/5

House of Night: Geweckt - P. C. Cast & Kristen Cast [Rezension] (432 Seiten) 3/5

Luca & Allegra: Küsse keine Capulet - Stefanie Hasse [Rezension] (227 Seiten) 2/5


Seiten gesamt: 2.025

Hardcover: 2, Taschenbücher: 2, Hörbücher: 0, Ebooks: 2




Ach joah...Lesetechnisch war der Mai dann doch eher durchwachsen. Aber vielleicht bin ich auch einfach derzeit eine ziemlich kritische Leserin. Was meine Bewertungen angeht, bin ich zum Ende des Monats hin ein bisschen geizig geworden. Die Seitenzahl ist nicht sonderlich hoch, aber ich war schon froh, überhaupt sechs Bücher geschafft zu haben.
Von diesen sechsen kann ich einen klaren Flop ausmachen und es tut mir sehr leid, dass er es geworden ist. "Luca & Allegra - Küsse keine Capult" von Stefanie Hasse hat mich doch ziemlich enttäuscht. Ich hatte mir wahnsinnig viel von der Reihe versprochen und fand den zweiten Teil zusammengefasst gesagt, eher unnötig. Die Handlung war unlogisch und passte kaum zum ersten Teil und die Liebesgeschichte kam mir zu kurz. Das Ende hat dann alles getoppt, dazu fiel mir nicht mehr viel ein. Ich habe das Buch leider nicht gern gelesen...

Ein Buch, von dem ich mir auch mehr erwartet hatte, war "Schwanenfeuer" von Regina Meißner. Ich liebe das Märchen um die Schwanenprinzessin und hatte mir einfach ein anderes Buch vorgestellt. Aber eigentlich war der erste Teil von "Der Fluch der sechs Prinzessinnen" noch ganz gut und ich bin auf die Folgebände gespannt.

Ein "Folgeband" ist druchaus auch der achte Teil der "House of Night"-Reihe, mit dem Titel "Geweckt". Das Buch hat mir anfangs gar nicht gefallen und wurde zum Ende hin wieder deutlich besser. Das ist inzwischen irgendwie die Gangart der HoN-Bücher. Ich bin ein bisschen stolz auf mich, dass ich nur noch vier Bücher der Reihe vor mir habe. "Geweckt" hat in meinen Augen wieder einmal den Fokus verlagert und so richtig viel ist auch nicht passiert. Aber wie gesagt...das Finale ist gut und lässt wieder viele Fragen aufkommen.

Das waren meine drei eher schwachen Bücher, die anderen drei haben mir sehr gut gefallen. Aus dem Diogenes Verlag habe ich Bernhard Schlinks neues Buch "Olga" gelesen. Ein wirklich bewegender Roman, in dem die deutsche Geschichte eine große Rolle spielt. Das Buch ist manchmal distanziert, aber sehr erfrischend und kurzweilig. Literatur mit Anspruch und irgendwie zum Weglesen - sehr schön!

Und nun zu meinen beiden Highlights: Ich habe es schon in meinen Neuzugängen erwähnt. "Step by Step - Herzschlag im Dreivierteltakt" von Verena Bachmann hat mich absolut positiv überrascht und bezaubert. Das Tanzen, die Liebesgeschichte, das Setting...hach...das Buch ist wahrlich keine große Literatur. Man sollte das Buch auch nicht zu ernst nehmen. Aber für meine Gemütslage war es genau das Richtige!

Mein absolutes Highlight ist aber tatsächlich ein anderes Buch: "Wolkenschloss" von Kerstin Gier. Ich bin der Autorin so wahnsinnig dankbar, dass sie einen abgeschlossenen Einzelband mit Charme und Witz geschrieben hat. Die Idee hat mich von Anfang an gepackt und auch wenn der Roman sich dem Vorwurf stellen muss, manchmal nicht zielführend zu sein, hat er mein Herz erobert. Ich fand Fanny einfach großartig und habe mich im Wolkenschloss sehr, sehr wohl gefühlt! Ich kann dieses Buch nur empfehlen und sagen, dass es ein bisschen Zeit braucht.


Das war mein Büchermonat. Mir hat der Mai viel Spaß gemacht, auch wenn ein paar Bücher nicht so großartig waren. Aber der Juni hat bisher gut angefangen.
Was bringt der Monat sonst so?
Gute Frage.
Erst einmal Sommerferien. Also...Ende Juni. Darauf freue ich mich wahnsinnig! Und sonst bin ich drei von vier Wochenenden auf Hip Hop Meisterschaften unterwegs. Ich habe also viel zu tun...ob ich mich darauf immer freue. Naja. Aber spannend wird es werden ;)

Wie war euer Mai so oder wie läuft euer Juni?


Liebst,
eure Julia

8. Juni 2018

Meine Neuzugänge: Mai


Hallo ihr Lieben!


Puuh...da hab ich aber schon wieder lange nichts gepostet. Lasst uns am besten gar nicht erst nachsehen, wie lange genau. Aber immerhin bin ich mal wieder an den Tasten. Und es wird ja auch Zeit, das ich euch mal auf den neusten Stand bringe. Durch die DSVGO hat sich auch hier einiges verändert, aber ich hoffe, dass die wichtigsten Änderungen erfolgreich waren.
Nun bin ich also zurück. Es ist kein Geheimnis, dass ich seit diesem Jahr nicht ganz so viel poste. Ich lese allerdings auch weniger. Das hat alles mit dem "Erwachsenwerden" zu tun, wenn man so will. Seit Januar arbeite ich Vollzeit und bin deswegen ziemlich eingespannt. Ist nun einmal eine Umstellung und diese vollziehe ich noch immer. Aktuell freue ich mich eigentlich nur, wenn ich selbst wieder Spaß am Lesen habe. Manchmal verliere ich die derzeit nämlich. Kennt ihr diese merkwürdigen Stimmungskurven?
Aber was kann die Lust auf Lesen mehr steigern, als Neuzugänge? Denn ich möchte euch meine Neuzugänge aus dem Mai noch schnell vorstellen. Es sind nicht viele. Denn ich möchte ja meinen kleinen Karli abbauen. Und wenn man weniger liest, darf man wohl auch weniger anschaffen. Hat man mir so gesagt...


Und deswegen kann ich euch lediglich zwei Bücher präsentieren. Aber zwei ist doch auch eine hübsche Zahl, oder?


Anfang Mai habe ich das Buch "Step by Step - Herzschlag im Dreivierteltakt" von Verena Bachmann bei Netgalley angefragt. Das Buch handelt zum Teil auch vom Tanzen und deswegen musste ich es lesen. Das habe ich im Mai auch getan und ich habe diesen Neuzugang geliebt! Zuckersüß und leicht! Ich kann es euch für einen sonnigen Samstagnachmittag absolut empfehlen...denn sehr viel länger als einen Tag benötigt man nicht. Zumindest nicht, wenn man so viel Spaß beim Lesen hat, wie ich.

Mein zweiter Neuzugang ist ebenfalls bereits gelesen. Hierbei handelt es sich um Post aus dem DuMont-Verlag, über die ich mich sehr gefreut habe! "Das Mädchen, das in der Metro las" war bereits auf meiner Beobachtungsliste und als der Verlag es mir anbot, musste ich zugreifen. Hier fällt mein Resümee aber ein bisschen gemischt aus. Denn das Buch macht absolut Lust auf die Welt der Bücher und verkörpert eine tolle Leidenschaft. Manchmal verliert sich diese aber, es wird etwas ziellos und auch dröge. Das Buch ist allerdings so kurz, dass trotzdem keine Langeweile aufkommt. 

Beide meine Neuzugänge haben mich durchaus überzeugt. Und ich bin auch ein bisschen stolz, dass es nur zwei sind - und beide auch noch gelesen. Vielleicht hat Karli Ende des Jahres ja etwas zu feiern...

Wie sieht es bei euch aus? Was habt ihr so Neues bekommen und gelesen? 


Mein Monatsrückblick wird irgendwann dann auch getippt...aber wir müssen ja klein anfangen ;)

Liebst, 
eure Julia