Titel: Luca & Allegra - Küsse keine Capulte
Autor: Srefanie Hasse
Verlag: Impress
Preis: 3,99€
Seiten: 227
Der erste Teil der „Luca & Allegra“-Reihe von Stefanie
Hasse konnte mich nur teilweise überzeugen. Mir fehlte innerhalb der Handlung
eine Menge, vieles war sprunghaft und unlogisch. Aber das Ende war fantastisch
und hat mich beeindruckt! Ich war gespannt, wie die Autorin überhaupt einen
Bogen zum nächsten Teil schlagen wollte – und war absolut enttäuscht. „Luca
& Allegra – Küsse keine Capulet“ steht seinem Vorgänger in allen negativen
Kritikpunkten in nichts nach und steigert sie sogar noch. Die Handlung ist
gekünstelt, unlogisch und wenig mitreißend. Es entsteht keinerlei Bindung
zwischen den Figuren und dem Leser. Am Ende wollte ich einfach nur noch durch
das Buch kommen und muss leider sagen: Ich fand es schlecht.
Heimliche Küsse, hastig geschriebene Liebesbriefchen und
herzerweichende Balkonserenaden kennt Allegra höchstens aus Shakespeares
Dramen, aber in der Realität ist ihr so etwas noch nie passiert. Schon
merkwürdig, wenn man tagein tagaus in einem italienischen Restaurant bedient,
von unzähligen Männern angesprochen wird und sich trotzdem niemals verliebt
hat. Erst als ein attraktiver Neuer den Aushilfsjob im Restaurant annimmt und
auch noch ihre Liebe zu »Romeo und Julia« teilt, beginnt sich eine Erinnerung in
ihr zu regen, an Gefühle, die sie doch niemals hatte, und an einen Mann, den
sie doch niemals kannte. Einen Mann mit eisblauen Augen, mit dem sie einst ein
magisches Schicksal verband…
Als „Luca & Allegra“ herauskam, wollte ich die „Romeo
und Julia“-Adaption unbedingt lesen! Ich hatte hohe Erwartungen an Teil eins
und las ihn leider nicht so gern, wie ich gehofft hatte. Mir hat eine ganze
Menge gefehlt, vor allem aber die Liebe zwischen den Figuren. Ja, Luca und
Allegra lieben sich. Aber das geht ziemlich schnell und meiner Meinung nach
ohne dass sie sich richtig kennen. Aber gut, das habe ich akzeptiert, denn bei
Romeo und Julia war das nicht anders. Und trotzdem stimmt vieles an der
Mischung von Shakespeare und den römischen Göttern nicht. Denn Stefanie Hasse
baut in ihre Geschichte Mythologie ein. Aber im zweiten Teil habe ich mich
zunehmend gefragt, ob sie sich das richtig überlegt hat. „Der Fluch der Venus“
ist eine interessante Sache, die für mich aber irgendwie nicht zu 100% in die
Geschichte von Luca und Allegra passte. Des Weiteren vermischt sie manchmal die
griechischen und römischen Götternamen untereinander, was inkonsequent und
verwirrend ist. Natürlich handelt es sich in beiden Mythologien um beinahe die
gleiche Person, doch in meinen Augen hätte man hier konsequent nur eine
Richtung durchziehen müssen.
Aber von vorn: Das Ende von „Liebe keinen Montague“ ist fesselnd, spannend und
richtig gut! Ich war gespannt, wie diese letzte Szene aufgelöst werden kann.
Und von der Auflösung war ich mehr als enttäuscht. Innerhalb einer Seite wird
im Prolog quasi alles zunichte gemacht, was mit dem tollen Ende des ersten
Teils aufgebaut wurde. Ich dachte nur: „Das soll jetzt die Wende gewesen sein?“.
Und selbst wenn man diese akzeptiert hat, hat man bei „Küsse keine Capulet“
beinahe eine Wiederholung der ersten Geschichte vor sich, die nur noch sehr
viel weniger Spritzigkeit in sich hat. Um es ehrlich zu sagen: Der zweite Teil
ist langweilig und eigentlich auch unnötig. Man kennt die Protagonistin Allegra
bereits. Und ich hatte schon im ersten Teil meine Probleme mit ihr, da sich
meines Erachtens zu viele Stereotypen in ihr vereint. Diesmal fand ich sie nur
noch naiv und kindisch. Und Luca? Keine Ahnung. Denn effektiv spielt er auf nur
wenigen Seiten mit. Ich habe die Geschichte deswegen wirklich nicht verstanden.
Luca muss Allegra zurückerobern, die ihre gesamte gemeinsame Geschichte
vergessen hat. Das klappt nicht, also muss Allegra ihren Geliebten aus der
Unterwelt zurückholen. Okay. Klingt komisch? Kam mir auch so vor. Die Story hat
weder Hand noch Fuß. Ich glaube, dass Stefanie Hasse ihre Charaktere einfach
noch nicht loslassen wollte und die Geschichte deswegen unnötig in die Länge
gezogen hat. Der zweite Teil des Buches, der in der Unterwelt spielt, war
deutlich besser, als der erste. Aber mir gefielen beide nicht. Wenig Spannung,
noch weniger Logik und für mich auch keine Identifikation mit den Figuren. Die
Liebe, ja die Liebe. Sie ist natürlich das Leitmotiv, aber wer auf Romantik
hofft, der wird enttäuscht werden.
Und das allerschlimmste war das Ende. Abrupt. Übertrieben. Verwirrend.
Innerhalb weniger Sätze wird plötzlich alles aufgelöst und dann haben wir
wieder Friede-Freude-Eierkuchen. Wirklich… „Luca & Allegra“ haben diesen
zweiten Teil nicht nötig gehabt. Mir brachte das Buch wahnsinnig wenig und
davon vor allem Spaß.
Der Schreibstil von Stefanie Hasse ist gut. Allerdings manchmal etwas
unnatürlich. Das merkte ich erst, als ich die Danksagung las, denn da ist das
Geschriebene natürlich viel gelöster. Der Stil ist dennoch gut und nicht
kritikwürdig. Anders, als die Geschichte.
Wer von „Liebe keinen Montague“ absolut begeistert war und
noch mehr von den Charakteren lesen will, der ist bei „Küsse keine Capulet“
genau richtig. Wem den Vorgänger aber nicht so gut gefiel, der kann dieses Buch
gleich links liegen lassen. Die Handlung ist schwach und langweilig.
Logiklücken tauchen einige auf und fehlen tut dafür die Sympathie zu den
Figuren. Der Stil ist gut, doch das ändert nichts an der schlechten
Gesamtleistung. Mich hat das Buch absolut enttäuscht, weshalb ich zwei
Spitzenschuhe vergebe.
Hey Julia,
AntwortenLöschenhuch, ich hätte nach der Rezension gedacht, dass das nur ein Spitzenschuh wird. Aber Respekt, dass du es zu Ende gelesen hast, obwohl es dir nicht gefallen hat. Ich drück dir die Daumen, dass dein nächstes Buch wieder wundervoll wird und du diesen Missgriff schnell vergessen kannst.
Gruß Isbel
Danke, liebe Isbel! :)
LöschenJa, ich war zwischendurch auch kurz davor, aber das Ende hat es dann rausgerissen :'D
Hallo Liebes,
AntwortenLöschenvielen Dank für deine ehrliche Rezension!
Ich habe den ersten Band damals direkt gelesen, als er raus kam und war sehr enttäusch davon. Anscheinend war es gut, dass ich den Abschlussband nicht mehr gelesen habe.
Liebe Grüße
Charleen
Liebe Charleen!
LöschenEntschuldige bitte die späte Antwort..hier auf dem Blog gab es ein paar technische Probleme, die leider erst jetzt gelöst werden konnten :(
Ja, da hast du auf jeden Fall alles richtig gemacht! Der zweite Teil lohnt sich kein Stück! Echt schade, weil ich die Bücher von Steffi ganz gerne lese!
Ganz liebe Grüße,
Julia