31. Januar 2016

Meine Neuzugänge: Januar

Hallo meine Lieben!



Zu Beginn des Monats war ich wirklich mehr als optimistisch. Wobei es das Wort optimistisch eigentlich gar nicht so sehr trifft. Ich war wirklich fest davon überzeugt, dass es im Januar quasi keine Neuzugänge geben würde. Naja...und dann kam das: 8 Stück! Dabei fing alles ganz langsam mit dem ein oder anderen ebook an und dann...ja dann....


+ weitere ebooks:

 

Jetzt wo ich die hübschen Bilder sehe, merke ich, dass ich mich offensichtlich ein wenig beim impress-Verlag ausgetobt habe :D Aber was kann ich dafür, wenn die Bücher auch alle so toll klingen und noch dazu so schön aussehen?! "Zwischen Schnee und Ebenholz" wollte ich schon seit Längerem lesen und irgendwie war es dann auch das erste Buch, das diesen Monat bei mir einzog. Durch ein Gewinnspiel zog "Essenz der Götter II" bei mir ein und was soll ich sagen. Ich kann ja keinen zweiten Teil lesen ohne den ersten zu kennen. Außerdem mag ich den Stil von Martina Riemer und so besorgte ich mir dann auch ganz fix Teil I. Das ist auch das Buch, was ich als nächstes lesen möchte. Bisher waren die Meinungen zu allen drei ebooks sehr positiv. Ich bin gespannt. Habt ihr eines davon gelesen?
Mein anderes ebook, was ihr auf dem Foto findet ist "Mörderische Unschuld" das ich als Rezensionsexemplar von Rikje Bettig und dem Midnight-Verlag bekommen habe. Solltet ihr meinen Blog verfolgt haben, ist euch die Buchvorstellung sicher nicht entgangen. Die Rezi dazu findet ihr übrigens bereits hier. Alle anderen Bücher der Neuzugänge habe ich allerdings noch nicht geschafft.

Naja...und dann: So gern ich auch über diese überdimensional präsente Buchkette in meiner Stadt meckere, so hatte sie doch wieder die nette Mängelexemplar-Aktion. Ihr wisst schon: ein Buch 3,99€ ab 3 Exemplaren 2,99€. Ich hatte eigentlich nur vor mir "Wie Schnee so weiß" zuzulegen, aber das war natürlich schon ausverkauft. Und so kam der kleine Frustkauf von den drei Taschenbüchern hinzu. Ich muss hinzufügen, dass ich nur 10 Minuten Zeit hatte, weil ich selbst zur Arbeit musste, aber die Auswahl war wirklich gut und diesmal kam bei mir das heraus. Ich will gar nicht wissen, wie viele Bücher ich mitgenommen hätte, wenn ich nicht selbst zur Arbeit gemusst hätte.

Anna Bernstein - Götternacht
Matt Haig - Ich und die Menschen
C. C. Hunter - Entführt in der Dämmerung

Ersteres klingt einfach nur cool. Und schon wieder hat mich die griechische Mythologie herausgefordert. "Ich und die Menschen" wollte ich schon lange lesen und als mir das Mängelexemplar in die Hände fiel, griff ich ganz schnell zu. Das letzte der drei Bücher ist passenderweise der dritte Teil der Shadow Falls-Camp-Reihe, von der ich Band eins bereits zu Hause habe. Das bot sich ja an ;)

Zu guter Letzt war da dann noch "Sophie auf den Dächern" von Katherine Rundell. Das Buch hat mich in meiner kleinen Buchhandlung angelacht, sah so hübsch aus und der Klappentext liest sich sehr gut. Als ich dieses Büchlein kaufte, dachte ich, dass da ja sonst nichts mehr zukommt, aber hat ja offensichtlich nicht geklappt.


Jetzt ist der Post sehr viel länger geworden als gewollt. Aber man kann sich doch ewig über seine neuen Bücher freuen. Oder? ;)
Was ist bei euch im Januar so eingezogen? Ist es auch ein wenig mehr geworden, als gedacht? :)

Eure Julia




30. Januar 2016

Review: "Creed - Rocky's Legacy"








Titel: Creed - Rocky's Legacy

Regie: Ryan Coogler

Länge: 133 Minuten

FSK: 12

Produktionsland: USA

Erscheinungsjahr: 2015





Als ich den Trailer von Creed – Rocky’s Legacy gesehen habe, wusste ich, dass der Film gut sein musste. Zwar habe ich alle klassischen Rocky-Filme irgendwann einmal gesehen, allerdings weiß ich nicht mehr viel. Außerdem empfand ich es immer so, als wenn jeder Film schlechter geworden wäre. Der neue Film zur Geschichte von Rocky stoppt diesen Trend nun absolut! Ein unterhaltsamer Film nach klassischem Box-Film-Schema, der mit epischer Musikuntermalung besticht.

Darum geht's


Apollo Creed (Carl Weathers) war für Rocky Balboa (Sylvester Stallone) stets ein harter Gegner. Mehrfach ist er in der Vergangenheit mit der Boxlegende aufeinandergetroffen. Inzwischen ist er allerdings verstorben.
Nun, Jahre später, kommt Rocky mit einem Nachfahren seiner ehemaligen Nemesis und späteren Freundes in Kontakt. Adonis Creed (Michael B. Jordan), Apollos Sohn, sucht den Gegner seines Vaters auf, um sich von ihm trainieren zu lassen. Der junge Boxer hat seinen Erzeuger zwar nie kennengelernt, ist aber ein vielversprechendes Talent und könnte nun einen Mentor vertragen, der ihm den richtigen Weg zeigt.
(Quelle: http://www.moviepilot.de/movies/creed)


Meine Meinung


In der Geschichte von Rocky steckte schon immer eine Menge Potenzial. Kein Wunder also, dass das gleichnamige Musical produziert und zu Recht ein großer Erfolg wurde. Nun lernt man Rocky allerdings aus einer anderen Perspektive kennen. Er ist eine sehr sympathische, aber auch tragische Figur. Von Beginn an fesselte Sylvester Stallone mich mit seiner Darstellung. Als man mir erzählte, dass er für diese Rolle für die Oscars nominiert wurde, wollte ich es gar nicht glauben. Allerdings sage ich auch hier, dass dies vollkommen zu Recht geschah. Er mimt den alten Boxer, der all seine Lieben bereits verloren hat, mit vielen Emotionen und der Zuschauer fühlt sich mit ihm verbunden. Ebenso verbunden ist man aber Creed Junior. Adonis Johnson kämpft für seinen Traum und versucht ohne den großen Namen seines Vaters den Sprung in die Boxszene zu schaffen. Und dies tut er mit genau so viel Aufwand wie damals Rocky. Mich hat der Film und seine Trainingsmethoden sehr fasziniert. Es ist ja bekannt, dass Profisportler sehr viel trainieren müssen, aber ich frage mich doch, ob die gezeigten Leistungen nicht ans Unmenschliche grenzen. Übrigens finde ich, dass Tony Bellew die vollkommen falsche Besetzung für den ungeschlagenen Boxer Ricky Conlan ist. Eben aus den angeführten Gründen: Boxer müssen so unglaublich viel trainieren und definieren ihren Körperbau mit jedem Tag. Tony Bellew macht zum Ende des Films allerdings eine wirklich schlechte Figur – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich empfand ihn als ziemlich schwabbelig und konnte mir kaum vorstellen, dass Donnie und er in der gleichen Gewichtsklasse kämpfen. Aber das nur am Rande. Weitere Fehlbesetzungen gibt es meiner Meinung nach nicht. Sowohl Adonis als auch Bianca haben tolle Darsteller bekommen. Bianca war mir sofort sympathisch, wie eben auch Rocky. Die Nebendarsteller des Films machen wirklich eine gute Sache. Aber natürlich ist auch die Handlung mit Fokus auf Adonis wirklich toll. „Creed“ weist eine sehr ähnliche Struktur zum ersten Rocky Film auf, allerdings gefiel mir das gut. Es ist so, als wenn man das gute Alte mit dem spektakulären Neuem paart und dabei eine großartige Mischung herauskommt. Am besten hat mir das Ende des Films gefallen. Der finale Boxkampf kann sich wirklich sehen lassen und durch die Untermauerung der Musik wird die Szene zu etwas Besonderem. Die Filmmusik sorgt im Allgemeinen für epische Momente und setzt viele Dinge toll in Szene. Der Tiefpunkt der Geschichte bewegt den Zuschauer und zwischenzeitlich befürchtete ich das Schlimmste. Die Krise kam für mich dennoch unerwartet und auch der Aufstieg von Donnie ging mir etwas zu schnell. Allerdings sind dies meine einzigen Kritikpunkte.

Also...


Im Großen und Ganzen habe ich mich von „Creed – Rocky’s Legacy“ sehr gut unterhalten gefühlt. Auch Humor wurde mit eingearbeitet. Der Film bildet eine tolle Mischung aus Drama und Action und hat eine gute Spannungskurve, die sich in einem großartigen Finale entlädt. 
Der Film hat alles, was man von Rocky erwartet. Vielleicht nicht herausragend, aber einfach nur cool. Ich vergebe wunderbare 4 Sterne für einen aufgehenden Stern am Boxhimmel.

28. Januar 2016

Rezension: "Poirot rechnet ab" von Agatha Christie


Titel: Poirot rechnet ab
Autor: Agatha Christie
Verlag: Fischer
Preis: 7,95€
Seiten: 208


Was kann man schon zu einer Kurzgeschichtensammlung der guten Frau Christie über ihren berühmtesten Detektiv sagen?! Natürlich top! Mal wieder eine gute Zusammensetzung von Geschichten rund um den kleinen arroganten Belgier und seinen Freund Captain Hastings.

Inhalt


Egal ob Hercule Poirot versteckte Testamente finden, Morde aufklären, die noch gar nicht passiert sein können oder die teuersten Juwelen des Landes wiederbeschaffen soll. Der Meisterdetektiv stellt sich mit seinen kleinen grauen Zellen jeder Herausforderung.


Meinung


Dieses Buch beinhaltet 11 Kurzgeschichten, die sich durch alles bereits Bekannte auszeichnen. Knifflige Fälle, auf dessen Lösung man selbst nicht kommt, Überheblichkeit seitens des Detektivs und spannende Auflösungen. An jeder der Geschichten hatte ich meinen Spaß und habe sie alle sehr gern gelesen. Das Buch ist nichts zum Weglesen, sondern eher eine zeitlange Investition. Ich habe im Zeitraum von zwei Monaten immer mal wieder zu einer Geschichte gegriffen, denn ansonsten bekommt man leicht eine Überdosis Poirot.
Das ist für mich auch der einzige kleine Nachteil des Buches neben dem Fakt, dass es darauf ankommt, ob man mit Detektivgeschichten dieser Art sympathisiert: Die Struktur der Geschichten. Oftmals laufen alle Fälle nach einem ähnlichen Muster ab und manchmal kann man ein paar Fälle des Meisterdetektivs auch gar nicht mehr auseinanderhalten, weil sich doch das ein oder andere sehr ähnelt. Das ist zwar schade, allerdings nichts, woran man nicht intervenieren könnte.

Poirot ist und bleibt für mich ein toller Charakter, der einfach tolle Fälle löst. Hinzu kommen noch all die anderen liebenswerten Charaktere, allen voran natürlich der großartige Hastings, der all die Geschichten zu Papier bringt. 

Fazit


Von mir gibt es wieder eine große Leseempfehlung zum Abschalten und für jeden, der gern kleine Detektivgeschichten liest. Verfolgt Poirot auf den Weg nach Ägypten oder helft ihm, das Land zu retten, indem ihr herausfindet, wer den Premierminister entführt hat. Und wenn ihr dabei genauso viel Spaß hattet wie ich, kommt ihr vielleicht auch zu einem Gesamtergebnis von 4 Spitzenschuhen.



27. Januar 2016

Autoreninterview mit Rikje Bettig


Hallo ihr Lieben!


Heute geht es in die letzte Runde meiner kleinen Blogreihe zum Thriller "Mörderische Unschuld" von Rikje Bettig und es hat mir wirklich unglaublich viel Spaß gemacht! Seid ihr schon neugierig, was Rikje zu ihrem Buch und ihrer Arbeit als Autorin sagt? Interessiert es euch, wie schwer es ist einen Verlag zu finden, oder wie viel von Rikje selbst in ihren Figuren steckt? Oder interessiert euch einfach nur, wie Rikje privat drauf ist? ;) All dies werdet ihr hier erfahren, also: Auf geht's!





1. Was liest du persönlich so? Gibt es einen Autoren oder ein bestimmtes Buch, das dich inspiriert?

Am liebsten lese ich spannende, psychologisch gut durchdachte Bücher mit starken Charakteren. Zum Beispiel von Gillian Flynn, Stieg Larsson, Hjorth & Rosenfeldt, Adler Olsen, Michael Robotham. Ein Grund mit, warum ich mich selbst auch in das düstere Genre gestürzt habe. Allerdings lese ich nicht nur Krimis und Thriller. Es gibt Zeiten, in denen ich einfach etwas Anheimelndes, Nettes brauche. Und dann greife ich gerne zu Büchern von Michael Ende, Cornelia Funke oder Joanne K. Rowling. Und auch für Klassiker von Dostojewski oder Kafka kann ich mich begeistern. Ich würde allerdings nicht sagen, dass es diese eine Geschichte für mich gibt, die mich inspiriert hat. Es ist eher die Vielzahl an Büchern. Sie alle haben mich geprägt.

2. Wie hast du für „Mörderische Unschuld“ recherchiert? Du benennst sehr viele Orte und Plätze in Bremen. Gab es besondere Orte, die du unbedingt erwähnen wolltest? Warum Bremen?

Im ersten Teil des Buches steht ein Justizverfahren im Fokus des Geschehens. Zwar habe ich in meinem Studium in Hannover gelernt, wie man Recht anwendet, aber ich musste mich für »Mörderische Unschuld« intensiv ins Strafgesetzbuch und die Verteidigung in Mord- und Totschlagsverfahren hineinlesen. Das habe ich teilweise im Internet, teilweise in der Unibibliothek getan. Dort habe ich kopiert wie eine Weltmeisterin. Und auch für die philosophischen Aspekte des Buches musste ich recherchieren. Die Papierberge haben sich dementsprechend bei mir zu Hause nur so gestapelt.
Einfacher gestaltete sich für mich die örtliche Ansiedlung der Handlung. Während der Entstehungsphase habe ich in Bremen gewohnt und ich wollte bei meinem ersten Buch nicht in die Ferne schweifen. Alles sollte authentisch sein. Deshalb lag es für mich auf der Hand, die Geschichte in Bremen und Hamburg anzusiedeln. Alle Schauplätze im Thriller entsprechen zu großen Teilen Örtlichkeiten, die ich gut kenne. So habe ich mich zum Beispiel von dem Blick auf die Weser aus meiner damaligen Wohnung beim Schreiben inspirieren lassen. Bremens Stadtzentrum, Viertel, Überseestadt, Knoops Park - alles Schauplätze, die meinem eigenen Leben entsprungen sind.
Und ja, das maritime Flair der Weserpromenade in Vegesack oder auch die weiß getünchten Fassaden der Stadtvillen an der Contrescarpe haben mich verzaubert. Deshalb hat es mir große Freude bereitet, meine Figuren an diesen Orten ihre Abenteuer erleben zu lassen und ich denke noch heute an Jo, Eilert und Martin, wenn ich im »Weincafé Engel« am Ostertor einen Cappuccino trinke und danach durch das Bremer Viertel schlendere.
Bei Kleinigkeiten habe ich mir übrigens einen kreativen Freiraum gelassen, wenn es für die Handlung von Vorteil war. Das »Weincafé Engel« hat in Wirklichkeit zum Beispiel keine Sitzbank, in meinem Buch allerdings schon. Ich habe die Sitzbank erfunden, damit Jo darauf sitzen und Eilert sich über sie ärgern kann. 


3. Wie viel von deiner eigenen Biografie steckt in den Charakteren? Beispielsweise in der Protagonistin Jo?

Meine Absicht war es nicht, eine zweite Rikje zu erschaffen. Das hätte ich langweilig gefunden. Die Protagonistin Jo ist alles andere als ein Engel - nicht, dass ich einer wäre. Aber genau das hat mich gereizt. Ich wollte keine glattgebügelten Figuren kreieren, ich wollte welche mit dunklen Geheimnissen. Ihnen Leben einzuhauchen und mich selbst damit zu überraschen, wie ich in völlig andere Charaktere hineinschlüpfe - das bedeutet für mich Schreiben.
Die Figuren haben mit mir selbst also wenig zu tun. Allerdings tauchen einige Äußerlichkeiten im Buch auf, die Freunde sofort mit mir in Verbindung bringen können. Jos Wohnung oder die Tatsache, dass sie einen Mini fährt. Der Tennis spielende Eilert.
Und auch wenn die Figuren nichts mit mir persönlich zu tun haben, so gab es zumindest für zwei der Charaktere dennoch echte Vorbilder. Jos Vater beispielsweise erinnert stark an meinen Großvater, dem ich das Buch auch gewidmet habe. Meine Verwandten müssen bei den entsprechenden Passagen mit Sicherheit schmunzeln.



4. Welche Musik hörst du beim Schreiben? Ich habe gelesen, dass die Musik deine Charaktere beeinflusst. Gab es bestimmte Stilrichtungen für jeden Charakter?


Stimmt. Die Musik spielt für mich eine wichtige Rolle beim Schreiben. Und jede ausgedachte Figur hat ihren eigenen Soundtrack, den ich laut aufdrehe, um mich in sie hineinzudenken. "The xx" oder „Glass Animals“ machen mich zum Beispiel herrlich melancholisch (Tessa Gedenk), "Eels" weckt den Playboy in mir (Martin Petersen), wenn es böse zugehen muss, höre ich elektronische Musik (Max Rosing, ...). Auf jeden Fall müssen es schnelle Beats sein, die fördern meine Konzentration und spornen mich an.
  

5. Ich war von dem Kurzvortrag zur Mediävistik fasziniert und habe schmunzeln müssen. Ist an dir eine Germanistik und Literaturstudentin verloren gegangen?

Freut mich, dass es mir offenbar gelungen ist, die Szene realistisch zu schildern. Schließlich bist du ein Fachmann.
In der Schule wählte ich Deutsch als Leistungskurs. Demnach hätte das Literatur-Studium mich definitiv auch interessiert. Ich muss allerdings gestehen, dass mich die Vielzahl an Studiengängen nach dem Abitur völlig erschlagen hat. Es waren damals so viele Dinge, die infrage gekommen wären. Jura, Journalistik, Germanistik, Design - ich war überfordert und habe mich für den sichersten Weg entschieden. Bereuen tue ich das aber auf keinen Fall.


6. Welcher ist dein Lieblingscharakter im Buch? Und welchen würdest du am liebsten treffen, wenn sie real wären?

Auf beide Fragen muss ich mit „Martin Petersen“ antworten. Auch wenn das jetzt vielleicht etwas peinlich ist. Er ist eigentlich solch ein verkorkster, unmöglicher Mensch und doch fand ich ihn auf seine Art und Weise charmant und habe ihn während des Schreibens lieb gewonnen. 


7. Hattest du schon einmal eine richtige Schreibblockade?

Nicht direkt. Wenn ich im Schreibprozess stoppe, merke ich, dass irgendetwas am Grundgerüst nicht stimmt. Dann beschäftige ich mich wieder mit der Geschichte und versuche den Fehler zu finden. Ist der behoben, geht es weiter.


8. Schreibst du bereits an weiteren Projekten? Wenn ja, auf was können wir uns freuen? Bleibst du dem Genre des Thrillers treu oder probierst du etwas Neues aus?

Eigentlich wollte ich mich nicht auf ein Genre festlegen. Aber seit einiger Zeit kreisen meine Gedanken wieder um eine Idee für einen Thriller. Ich werde der Spannungsliteratur also vermutlich erst einmal treu bleiben.
Die Idee umsetzen kann ich allerdings noch nicht. Es juckt mir schon in den Fingern, denn die Szenen schießen nur so in meinen Kopf. Nur möchte ich nicht mit einer Geschichte beginnen, die noch nicht ausgereift ist. Das endet in einer Sackgasse.


9. Wie schwer war es einen Verlag zu finden?

Das war ein steiniger Weg, begleitet von Zweifeln. Ich habe lange damit gewartet, mein Manuskript tatsächlich einem Verlag vorzulegen. Immer und immer wieder habe ich es überarbeitet und an dem Exposé gefeilt. Das Exposé war für mich ohnehin eine echte Herausforderung, denn ich habe es dummerweise erst angefertigt, nachdem der Thriller bereits geschrieben war.
Als ich den Schritt dann endlich gewagt habe, wurde mein Manuskript von einigen großen Verlagen angefordert. Es vergingen kaum zwei Wochen, da hatte ich die Zusage von Midnight by Ullstein.
Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass es eigentlich nicht der erfolgversprechendste Weg ist, als No Name einen 520 Seiten langen Kriminalroman zu schreiben und sich dann ohne Hilfe einer Agentur bei den Verlagen zu bewerben. Das klappt in den seltensten Fällen.
  

10. Wie erlebst du die Zeit der Veröffentlichung? Wie läuft dein Tag aktuell ab?

Kein Tag ist wie der andere. Das macht meinen Alltag sehr spannend. Am aufregendsten sind für mich derzeit die ersten Leserstimmen. Ich habe bisher nur positives Feedback bekommen. Jedoch gibt es eine schlechte Rezension bei Amazon, die hat mich völlig aus den Latschen gehauen. Ich muss noch lernen, besser damit umzugehen.


11. Was war für dich am Schreiben das Schwierigste? Wie lange dauerte die Planungsphase von „Mörderische Unschuld“?

Damit sprichst du es schon an. Das Schwierigste war für mich die Planungsphase, das Anstrengendste die Nachbereitung. Das Schreiben selbst ging mir leicht von der Hand. Ich habe etwa 20 Seiten täglich geschrieben.
Da ich keinen Druck hatte, habe ich mir für die ersten Vorbereitungen zum Buch jedoch viel Zeit gelassen, mich zunächst informiert, wie man seine Geschichte aufbauen, wie man sie strukturieren sollte. Dann habe ich die eigentliche Idee, die Biografien der Charaktere und den Kapitelaufbau entwickelt. Immer wieder habe ich währenddessen recherchiert. Das Ganze hat vielleicht ein halbes Jahr gedauert. Und die erste Idee hatte dann mit dem Endergebnis kaum noch etwas zu tun.


12. Gibt es etwas, das du in deinem Leben noch unbedingt erreichen willst? Aus Autorenperspektive oder privat?

Irgendwann möchte ich Kinder. Das hat aber noch Zeit.
Und beruflich wünsche ich mir, dass meine Bücher zukünftig auch ins Printprogramm der großen Verlage aufgenommen werden. Vielleicht ja sogar von Ullstein.



Entweder Oder Fragen

High Heels oder Turnschuhe?
Ich trage beides gleichermaßen. Ohne Chucks geht es nicht, ohne ein gutes Paar Pumps aber genauso wenig.

Tee oder Kaffee?
Bei mir vergeht kein Tag ohne Oolong Tee.

Hund oder Katze?
Ganz klar Hund! Ich bin mit einem kleinen Mischling aufgewachsen und warte nur darauf, dass mein Mann das „Okay“ dafür gibt, dass wir uns einen Hund aus dem Tierheim holen. Das kann, so wie es aussieht, allerdings noch ein Weilchen dauern.

Stadt oder Land?
Jetzt - als junger Mensch - genieße ich es, in der Stadt zu wohnen. Ich liebe aber auch die Natur und freue mich jedes Mal, meine Eltern zu besuchen, die auf dem Land leben und einen riesigen Garten haben.

Rock oder Hip Hop?
Wenn ich mich entscheiden muss, dann Rock.

Konzert oder Theater?
Konzert. „Boy“ war mein letztes.

Liebesgeschichte oder Thriller?
Natürlich Thriller ;) Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht auch gerne mal von Liebesgeschichten berühren und berieseln lasse.


Vielen, vielen Dank liebe Rikje! Sowohl für das Bereitstellen der Fotos und Texte, als auch für all dein Bemühen bei der Beantwortung meiner Fragen!  Danke für diese wunderbare Zusammenarbeit! :)


Habt ihr noch Fragen oder Anregungen für mich oder Rikje? Ich hoffe das Interview hat euch gefallen! Jeder Kommentar erwärmt mein Herz :)

Eure Julia

26. Januar 2016

Rezension: "Mörderische Unschuld" von Rikje Bettig


Titel: Mörderische Unschuld
Autor: Rikje Bettig
Verlag: Midnight
Preis: 4,99€ (kindle-Edition)
Seiten: 485


Für mich war „Mörderische Unschuld“ von Anfang an etwas ganz Besonderes. Nicht nur, dass die Autorin mir nicht unbekannt war, nein. Dieser unglaublich gut durchdacht und spannend erzählter Thriller spielt auch noch in meiner Heimatstadt, dem wunderschönen Bremen. Bei „Mörderische Unschuld“ handelt es sich um ein Buch, das nicht nur durch die Handlung und den Regionalcharakter besticht, sondern vielmehr durch die vielschichtigen Charaktere und ihre Erzählweise etwas ganz Besonderes wird. Absolute Empfehlung!

Inhalt


In Bremen ereignet sich ein brutaler Mord. Der Verdächtige ist in dem exzentrischen Barbesitzer und absolutem Macho Max Rosing schnell gefunden. Er ist ein brutaler Egomane, der eine Bettgeschichte mit dem Opfer hatte, von ihr zurückgewiesen wurde und ihr aus Rache die Kehle durchschnitt. Aber ist es so einfach, wie es den Anschein macht? Als Eilert Wend die Verteidigung von Rosing übernimmt horcht man erstmals auf. Ist er nicht eigentlich Wirtschaftsanwalt? Eilert holt schnell seine junge Kollegin Josi Berger mit ins Team, die danach strebt sich zu beweisen und außerdem ist Eilert tatsächlich nicht ganz neutral. Jo setzt alles daran Rosing schnellstmöglich aus der Untersuchungshaft zu bekommen. Doch weiß niemand genau, ob er da wirklich zu Unrecht sitzt. Als er auch noch persönliches Interesse  an Josi zeigt, wird die Lage brenzlig. Kann die junge Anwältin den Mord aufklären? Es entwickelt sich eine spannende Geschichte, in der nichts ist wie es scheint. Als sich dann auch noch ein weiterer Mord ereignet begreift Jo, dass sie in etwas viel Schlimmeres hineingerutscht ist, als gedacht.

Meinung


Mal wieder ein Buch, bei dem mir die Inhaltsangabe nicht leicht fällt. Bei Thrillern ist es häufig so, dass die Handlung so vielschichtig ist, dass man nur schwer erklären kann, worum es geht. Ebenso hier. Allerdings reicht mir auch oftmals der Klappentext nicht. Bei „Mörderische Unschuld“ steckt nämlich noch sehr viel mehr drin, als draufsteht.
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten geht es vor allem um die Verteidigung von Max Rosing. Der zweite beschäftigt sich mit den Morden und der privaten Vorliebe vom Mandanten zu seiner Anwältin. Es wird quasi persönlicher. Mit dem persönlicherem, kommt aber auch das Brutalere. Man kann sagen, dass sich die Handlung entwickelt. Jeder der beiden Teile hat seinen eigenen Höhepunkt und dennoch gehören sie untrennlich zusammen. 
Im ersten Teil ist die Verhandlung das absolute Highlight. Hier beschreibt die Autorin so authentisch und fesselnd, dass man denkt, man sei in einem Film. Die ausgiebige Recherche und Expertise kann man hier aus jeder Zeile lesen und man möchte einfach nur wissen, wie die Verhandlung ausgehen wird. Der zweite Teil läutet das Finale ein. Die Kapitel sind im gesamten Buch nicht sehr lang, was mir persönlich sehr gut gefällt. Kurz vor Ende des Buches werden sie immer kürzer. Dieser Tempowechsel trägt die Handlung voran und steigert die Spannung. 
Die Perspektiv in den Kapiteln wechselt häufig, so dass in jedem eine andere Figur im Mittelpunkt steht. Unter anderem werden übrigens die „Gedanken“ des Mörders wiedergegeben. Diese Stellen waren für mich die Interessantesten, auch wenn sie sehr philosophisch und ja - auch krank waren.
„Der Untergang der modernen Gesellschaft scheint unabwendbar zu sein. Ist also unsere Zivilisation lediglich eine Momentaufnahme? Das menschliche Bewusstsein nicht mehr als eine missglückte Laune der Natur? Wie können wir uns vor diesem Hintergrund anderen Lebewesen überlegen fühlen?
Denken die Menschen?
Sprechen sie?
Leiden sie?
Nur, wenn es um sie selbst geht.
Warum also sollte ich gerade sie lieben?“
(Kapitel 27)
Teilweise wird man den Gedanken nicht los, dass der Mörder – wer auch immer er ist – gar nicht so Unrecht hat. Jedenfalls steckt viel Wahres in seinen Gedanken. Wie man vielleicht schon an diesem Zitat merkt, hat der Mörder seinen ganz eigenen Erzählstil. Allerdings ist das ein Punkt, der auf alle Figuren ausgeweitet werden muss und der mir unglaublich gut gefiel. Der Schreibstil von Rikje Bettig ist sehr wandelbar und ausgereift. Jede Figur hat ihre eigenen Charakteristika, was sie unverwechselbar macht. So sind die Kapitel, die sich mit Max beschäftigen sehr derb, Fäkalsprache wird verwendet und der grobe Charakter scheint hier durch. Jo hingegen ist sehr wortgewandt, ebenso wie Eilert, dem man aber immer seine persönliche Unsicherheit anmerkt. Tessa, die beste Freundin des Opfers, ist ängstlich und ebenfalls verunsichert:
„Er würde es nicht finden. Aber dennoch. Sie spürte, wie die kalte Luft in ihre Lunge strömte“ […] „Tessa fühlte sich hilflos. Gestresst untersuchte sie die Verriegelung genauer. Es sah so aus, als ob…Hatte sie das Fenster nicht auf Kipp gestellt, als sie zur Uni gefahren war?“ (73%)
Die Figuren sind sehr verschieden und detailreich gestaltet. Problematisch war es für mich anfangs, dass es so viele von ihnen gibt. Sie alle tragen zur Handlung bei – keine Frage. Dennoch brauchte man einen Moment um einen Überblick zu bekommen. Jede Figur hat seine Geheimnisse. Ein Paradebeispiel ist hier die eiskalte Mutter von Max, Hanna Rosing. Aber auch die überhebliche Staatsanwähltin Bente Ambrosseling lässt den Leser nicht kalt. Auch wenn ich mich mit Jo, der eigentlichen Protagonistin, nicht identifizieren konnte, empfand ich ihre Entwicklung als sehr spannend. Ebenfalls das Auftauchen des Journalisten Martin Petersen verleiht der Story noch das gewisse Etwas, auch wenn ich von ihm ein bisschen mehr erwartet hätte.
Alles in allem ist der Schreibstil mit diesem schönen Fokus auf den Figuren für mich das Highlight. Aber auch der Tempoanzug zum Ende hin gefiel mir wirklich gut. Die Geschichte ist spannend, auch wenn sie nicht allzu brutal ist. Zum Ende hin kommt allerdings noch ein wichtiges Detail heraus, von dem ich mir mehr gewünscht hätte. Das Ende selbst passt zwar gut zum Buch, ließ mich aber mit einem kleinen Schmollmund zurück. 
Zum Schluss möchte ich noch kurz auf den Regionalbezug eingehen. Rikje Bettig scheint Bremen wirklich zu lieben. Es gibt so viele Orte, die erwähnt werden und wenn man sich zeitgleich in dieser Stadt aufhält, kommt man nicht drum herum an den Thriller zu denken. Ob man nun an die Schlachte, ins Viertel oder an die Uni geht – überall begegnet man dem Buch. Ich muss gestehen, dass ich so das Gefühl bekam, als wenn das Buch nur für mich allein geschrieben worden wäre. Ich kenne so gut wie jeden Ort im Buch und verbinde mit den meisten etwas. Die Schauplätze machen die Geschichte unglaublich real. Dass  dann auch noch ein Germansitik-Referat über den Roman „Erec“ von Hartmann von Aue erwähnt wird, setzte dem Ganzen die Krone auf – so eines musste ich auch schon einmal halten.

Fazit


Ich habe „Mörderische Unschuld“ sehr genossen und gerne gelesen. Es ist ein facettenreiches Buch, das alles hat, was ein guter Thriller braucht. Die Spannung wird konstant aufgebaut und endet in einem tollen Finale. Die Figurengestaltung ist wirklich die Kirsche auf dem Eisbecher. Ich vergebe wunderbare 4,5 Spitzenschuhe. Vielleicht gehe ich sogar zu hart ins Gericht, da mir das Buch sehr gut gefallen hat, aber ich hätte mir die ein oder andere Stelle einfach ein bisschen anders gewünscht. Dennoch: Lesen!



25. Januar 2016

Achtung, aufgepasst! Autorenvorstellung: Rikje Bettig

Hallo ihr Lieben :)


Heute habe ich etwas ganz Besonderes für euch! Ich hatte das absolut große Glück, mit einer neuen, jungen und umwerfenden Autorin in Kontakt treten zu können. Die Rede ist von Rikje Bettig, die gerade ihr Debüt im Ullstein-Verlag veröffentlicht hat. Genauer genommen, im Midnight-Verlag.


Ich möchte natürlich die Gelegenheit nutzen und zu ihrem Thriller "Mörderische Unschuld" eine winzig kleine Serie hier auf meinem Blog starten. Denn glaubt mir: Nicht nur das Buch, zu dem ihr hier morgen die Rezension lesen könnt, hat mich absolut überzeugt - nein. Auch Rikje selbst ist einen genaueren Blick wert und genau deshalb möchte ich sie euch heute vorstellen. Morgen wird dann die Rezension online gehen und kurz darauf folgt ein Interview.

Vielleicht habt ihr ja auch Lust mal bei ihr auf der Website oder bei Facebook vorbei zu schauen? Mir gefällt ihre schön strukturierte Seite jedenfalls sehr gut! Und Autoren freuen sich bekanntlich immer über Leser-Kontakte :) Was meint ihr?

Vielleicht zu Beginn: Wie kam der Kontakt zu Stande?

Kennt ihr das? Über ziemlich viele Ecken, einige Bekannte und noch mehr Stationen, kennt man jemanden, der jemanden kennt. Oder so ähnlich. Vielleicht etwas übertrieben. Aber im Allgemeinen kann man schon sagen, dass ich so mir Rikje Bettig in Kontakt kam. Wie ihr vielleicht wisst, bin ich ein ziemlicher Tennis-Junkie (schön wärs, wenn das in meiner Leistung und meinem Spiel zu erkennen wäre :D) und wie es der Zufall so will, ist diese wunderbare Autorin mit einem Tennisspieler/Trainer verheiratet.


Wer ist Rikje Bettig?

Warum erzähle ich das zur Einleitung? Vielleicht, weil dieser ständige Kontakt mit dem Sport auch Rikje prägen musste und uns so ein ganz kleines bisschen verbindet. Auf ihrer Homepage zumindest schreibt sie:
"Mittlerweile organisiere ich unter anderem Tennisreisen mit meinem Mann, was absurd ist, weil ich eine absolute Null im Tennis bin und ich mich nur zu einer Partie hinreißen lasse, wenn man mir hinterher einen Crèpe mit Zimt und Zucker verspricht."
Schon diese Aussage, hinterließ bei mir Sympathie. Für einen Crèpe würde ich zumindest auch eine ganze Menge tun...Als ich Rikje dann etwas näher kennen lernte, verstärkte sich dieser Eindruck noch. Nicht nur, dass auch in ihrem Leben das Tennis eine allgegenwärtige Rolle spielt, sie hat auch eine Vorliebe für Trainingshosen. Was man, wenn man ehrlich ist und sich ihre Fotos anschaut, doch eher weniger erwartet. Aber glaubt mir, Rikje ist einfach ganz normal.


Persönliches


Und das erkennt man an ihren Hobbies. In ihrer Freizeit trifft sich die Autorin am liebsten mit Freunden auf einen Kaffee, geht Spazieren oder lässt sich von Serien berieseln. Eine große Leidenschaft ist das Kochen. Die Vegetarierin hat aber auch eine besondere künstlerische Ader. Auf Reisen widmet sie sich vor allem der Fotografie. Ihr liebstes Motiv sind Menschen - wenn sie sich denn traut, diese um Erlaubnis zu fragen. Das Künstlerische zieht sich allerdings weiter durch ihre Hobbies. Inneneinrichtung gehört auch dazu. Besonders Wert legt sie hier auf Details. Aber auch da lauern Gefahren:

"Man könnte mich außerdem als Wohnzeitschriften-abhängig bezeichnen."
Ein selbst ausgesprochenes Kaufverbot sollte ihr hier helfen. Aktuell scheint es zu klappen. Auf mich persönlich macht das Leben von Rikje Bettig einen ziemlich perfekten Eindruck. Ich meine: hallo?! Sie ist hauptberuflich AUTORIN!


Biografie

Denn natürlich organisiert sie nicht hauptberuflich Tennisreisen, obwohl sie für die Tennisschule ihres Mannes Verwaltungsaufgaben erledigt. Rikje hat Verwaltungs- und Rechtswissenschaften in Hannover studiert und ich darf an dieser Stelle bereits erwähnen, dass man das in ihrem Roman "Mörderische Unschuld" zu spüren bekommt. Unglaublich gut recherchiert und authentisch wird hier unter anderem eine Gerichtsverhandlung dargestellt, bei der mir der Mund offen stehen blieb. Rikje Bettig, die übrigens ein dunkles Geheimnis bezüglich ihres Namens hat, arbeitete zwei Jahre in einer Behörde, bevor sie sich den Wunsch erfüllte Autorin zu werden.

Aber wie kam sie eigentlich zum Schreiben? Schon immer schrieb Rikje Geschichten. Ihr Großvater inspirierte sie hier, denn auch er schrieb, allerdings vor allem über den Wilden Westen. Rikje sagt zwar, dass sie wohl auch ohne ihren Großvater zu schreiben begonnen hätte, er für sie aber eine wichtige Rolle spielt. Ihr Buch "Mörderische Unschuld" ist ihm übrigens gewidmet.
Rijke sagt diesbezüglich selbst:

"Aber er ist sicher nicht der einzige Grund gewesen, warum ich schon als kleines Kind anfing, ein Notizbuch nach dem nächsten mit Gedanken und Geschichten zu füllen. Ich hatte schon immer eine überbordende Fantasie, habe mir die wildesten Spiele ausgedacht."
Für fantasievolle Spiele wuchs sie in genau der richtigen Gegend auf: in Ostfriesland. Also mitten in der herrlichen Natur. Geboren wurde sie übrigens 1987 und ihr richtiger Name ist Rikje Chrsitine Elise Bettig-Mujagic. Warum sie sich als Autorin für die Kurzvariante entschieden hat, können wir Leser wohl nachvollziehen. Ich meine, der gesamte Name würde sicher schon jedes Cover ausfüllen, geschweige denn auf den Buchrücken passen.
Verschrieben hat Rikje sich den dunklen Genres, also dem Thriller/Krimi Bereich. Ihr erster Thriller spielt im wunderschönen Bremen, was für mich natürlich ein Grund war, das Buch zu lesen. Für jeden Bremer ist dieser Thriller wirklich ein Muss, aber auch für alle anderen könnte das Buch interessante und spannende Lektüre sein. Wenn ihr schon jetzt auf den Inhalt von "Mörderische Unschuld" gespannt seid, dann werft doch mal einen Blick auf den Klappentext.

"Mörderische Unschuld"


Die junge Rechtsanwältin Josi Berger soll einen mutmaßlichen Mörder verteidigen. Als Wirtschaftsanwältin ist sie von dieser Aussicht alles andere als begeistert. Zu allem Überfluss entpuppt sich ihr neuer Mandant Max Rosing auch noch als überheblicher Macho. Unerwartete Hilfe bekommt Josi vom charismatischen Journalisten Martin Petersen. Während der Ermittlungen kommen sich die beiden näher. Doch auch Rosing träumt von der blonden Rechtsanwältin. Als er seine Angebetete in den Armen des Journalisten sieht, fühlt er sich betrogen. Rosing sinnt auf Rache und ein teuflisches Spiel beginnt.

Wenn ihr mich fragt, beinhaltet der Klappentext zwar viel Wichtiges, doch eigentlich wird er dem Werk auch nicht so ganz gerecht. Die Verteidigung von Max Rosing steht im ersten Teil im Mittelpunkt, im zweiten allerdings die Morde. Denn auch wenn sie hier nicht erwähnt werden - ja, es gibt natürlich ein paar Tote in diesem Buch. Jedem, der gern spannende Geschichten mit Fokus auf den gut ausgearbeiteten Charakteren liest, wird dieses Buch gefallen.


Aber noch ein paar letzte Worte zur Autorin. Rikje ist ein wirklich sehr sympathischer Mensch, der mir mit sehr viel Humor begegnet ist. Sie strebt zwar immerzu nach Perfektion, genießt ihr Leben aber auch in vollen Zügen. Sie konnte ihren Traum verwirklichen, sagt aber auch, dass sie ein typisches Kind der Generation Y ist: Selbstfindung! Ihr kommen die bahnbrechendsten Geschäftsideen und sie ist immer auf der Suche nach etwas Neuem, das ihr Freude bereitet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie in der Arbeit als Autorin dieses Neue und auch genau das Richtige für sich gefunden hat. Oder um es mit ihren Worten zu sagen:


"Autorin ist einfach mein Traumjob schlechthin!"




Habt ihr vielleicht schon von ihrem Buch gehört? Wie gefällt euch das Cover von "Mörderische Unschuld"? Oder möchtet ihr sonst zur Autorenvorstellung loswerden? Ich freue mich über jeden Kommentar von euch, auch wenn er nur zur Trainingshose ist ;)


Eure Julia

Quellen: Ullstein-Verlag und http://rikjebettig.de/
Copyright der Fotos: Bonnie Bartusch



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24. Januar 2016

Kurzrezension: "Der Ritt nach Narnia" von C.S. Lewis

 

Titel: Die Chroniken von Narnia: Der Ritt nach Narnia
Autor: C. S. Lewis
Verlag: Ueberreuther Verlag
Preis: 12,95€
Seiten: 192


Bereits zum dritten Mal habe ich mich in die fantasievolle und magische Welt von Narnia begeben – und wieder einmal wurde ich darüber belehrt, dass es sich bei allen Narnia-Büchern doch eher um Kindergeschichten handelt.
Die Chroniken von Narnia sind absolute Klassiker und irgendwie habe ich immer den Hang dazu Klassiker gelesen haben zu müssen. Ich will nicht sagen, dass es sich bei dieser Reihe nicht wirklich lohnt, denn das wäre auch nicht wahr. Glänzen kann „Der Ritt nach Narnia“ allerdings nicht mit Spannung oder anderen tollen Elementen. Es ist einfach nur eine nette Geschichte für Kinder, die man lieber vorlesen möchte, als sich selbst darin zu verlieren.

Inhalt


Der Sklavenjunge Shasta soll von seinem „Vater“ an einen reichen Mann verkauft werden. Doch bevor dies passieren kann flieht er mit dem edlen Pferd des Herren. Was er nicht weiß: Bree ist ein narnianisches Pferd, das sprechen kann. Gemeinsam machen sie sich durch die Wüste auf den Weg nach Narnia, weg aus der orientalischen Stadt, in der es keine Zukunft für die gibt. Auf ihrer Reise treffen sie die kleine Aravis, die das weibliche Pendant zu Shasta ist. Doch auf ihrer Reise nach Narnia, müssen die Kinder viele Abenteuer bestehen und Intrigen überlisten. Werden sie den Weg nach Narnia finden können?

Meinung


Eigentlich ist die Geschichte an sich sehr schön. Wobei das Wort „nett“ wohl angebrachter wäre. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt, aber so richtig gern habe ich noch kein Narnia-Buch gelesen. Der Stil ist zu simpel, die Charaktere entweder sehr transparent oder absolut undurchschaubar und die Geschichte plätschert immer nur so vor sich hin.
Gut gefallen hat mir aber, dass man mehr über die Umgebung von Narnia erfährt und auch dass die Könige und Königinnen aus einer völlig anderen Perspektive wahrgenommen werden. Suse, Edmund, Lucy und Peter spielen nur hintergründige Rollen und auch Aslan rückt erst sehr spät auf die Bildfläche.

Fazit



Alles in allem wieder eine tolle Geschichte zum Vorlesen für Kinder. Ich hatte allerdings nicht allzu viel Spaß am Ritt nach Narnia und vergebe deshalb knappe 3 Sterne für die zwei Kinder mit ihren narnianischen Pferden.



23. Januar 2016

Rezension: "Legend - Fallender Himmel" von Marie Lu


Titel: Legend - Fallender Himmel
Autor: Marie Lu
Verlag: Loewe
Preis: 9,95€
Seiten: 368

Es gibt Bücher, die man empfohlen bekommt und aufgrund der tollen Stimmen wird man misstrauisch. Kann das Buch überhaupt meinen Erwartungen entsprechen? Ist diese Jugenddystopie nicht schon wieder eine Mischung aus Panem, der Bestimmung und den Auserwählten? Trotz all dieser Zweifel muss man sagen, dass der Auftakt der Legend-Reihe „Legend – Fallender Himmel“ wirklich so gut ist wie alle sagen! Klar, eine Mischung aus bekannten Ideen ist es irgendwie immer, aber ist das nicht der Grundgedanke einer Dystopie?! Alte Weltordnung ade, wie könnte es wohl aussehen… Und bei Legend sieht das Ganze ziemlich spannend aus.

Inhalt


June und Day sind zwei 15 Jährige, die in „Amerika“ groß geworden sind. Doch sie sind absolut unterschiedlich, in allem. In der Republik, in der sie leben, müssen die Kinder mit 10 Jahren den Großen Test machen, der über ihre Zukunft entscheidet. Je nach Punktzahl, wird man in einen Job eingeteilt. June ist der einzige Mensch, der je die volle Punktzahl erreicht hat. Sie steht mit 15 kurz vor dem Uni-Abschluss und ist auch körperlich betrachtet die reinste Kampfmaschine. Day hingegen ist in seinen Test durchgefallen. Aber was passiert mit den Kindern, die durchfallen? Offiziell heißt es Arbeitslager. Doch Day kam nie in ein solches. Stattdessen gelang ihm die Flucht und nun lebt er seit 5 Jahren auf der Straße und hat diese Zeit genutzt um der meistgesuchte Verbrecher der Republik zu werden. Die beiden führen völlig verschiedene Leben, bis plötzlich Junes Bruder Metias bei einem Einsatz ums Leben kommt, bei dem er Day verfolgt hat. June ist sich sicher, dass Day der Mörder ist und setzt alles in Bewegung um ihn zu schnappen. Das Wunderkind findet ihn schneller als gedacht, doch ist dieser Verbrecher ganz und gar nicht wie sie dachte. Kann es sogar sein, dass Day unschuldig ist? Und wenn ja, wer ist dann für Metias Tod verantwortlich?

Meinung



Mannomann…wenn ich Buchinhalte selbst zusammenfasse, wird’s irgendwie immer einen Ticken zu lang. Nun ja, ich hoffe ich hab nicht zu viel verraten und nebenbei bemerkt, ich hab sogar was Wichtiges gar nicht erst erwähnt…nämlich die Seuche, die regelmäßig in der Bevölkerung auftritt. Aber jetzt reicht‘s mit Inhalt! 

Das Buch ist je Kapitel im Wechsel verfasst. June und Day berichten aus der Ich-Perspektive, auch wenn die beiden sich bereits kennen. Schon allein dieser Perspektivwechsel macht die Sache spannend. Man erkennt außerdem am Schreibstil, wer wer ist. Der Schreibstil ist ebenfalls flüssig. Man kommt, wenn man Zeit hat, sehr schnell durchs Buch, denn die Geschichte ist fähig den Leser zu packen! 
Day und June sind unglaublich charakterstark. Day steht für seine Familie ein und June für das Gesetz. Doch beide sind extrem schlau (warum ist Day dann durch den Test gefallen?!) und hinterfragen das System. Es ist großartig den Weg und den Wandel ihrer Beziehung zu verfolgen. Sie leben in einem ungerechten System, das sie wohl im Laufe der Trilogie noch ins Wanken bringen werden. Emotionen und Liebe spielen eine große Rolle bei Legend, doch steht die Liebesgeschichte zwischen Day und June absolut im Hintergrund. Auch die nötige Brutalität ist vorhanden und alles in allem behandelt das Buch tolle Themen: Zusammenhalt, Familie, Liebe, Gehorsam und Zukunft. Legend ist ein famoser Auftakt und ich freue mich auf die nächsten Bände. Außerdem ist das Cover meiner Meinung nach genial. Mein einziges Manko war, dass die Hauptcharaktere etwas jung sind, allerdings kann man sagen, dass sie durch dieses System gereift sind. 


Und eine wunderbare Alliteration auf dem Buchrücken, die sich mir eingeprägt hat, bewegt mich ebenfalls dazu, zu 4,5 Spitzenschuhen zu greifen. „Wenn Liebe zur Legende wird“….hach….
Unbedingt lesen!



21. Januar 2016

Rezension: "Das Juwel - die Gabe" von Amy Ewing


Titel: Das Juwel - die Gabe
Autor: Amy Ewing
Verlag: Fischer FJB
Preis: 16,99€
Seiten: 448

Als der Roman „Das Juwel – die Gabe“ erschien, setzte ich ihn sofort auf meine Wunschliste. Mir gefiel das Cover auf Anhieb, durch dessen Gestaltung man aber den Gedanken an „Selection“  nicht ganz vermeiden konnte. Der Klappentext spricht von Reichtum und Schein, von einem Leben hinter einer glänzenden Fassade. Auch hier fühlte ich mich in die Welt der Selection-Reihe entführt. Völlig zu Unrecht! Denn was hinter diesem Buch steckt ist eine völlig andere und innovative Idee, die ihre ganz neue und eigene Welt kreiert.


Inhalt


Violet lebt in der Einzigen Stadt, umgeben von Wassermassen, die in fünf Bezirke aufgeteilt ist. Sie stammt aus dem ärmsten, dem Sumpf. Der Adel regiert die Stadt, doch die Frauen können selbst keine Kinder bekommen, da viele Heiraten untereinander dies gefährden. Damit der Adel, der lediglich im reichsten Bezirk wohnt – dem Juwel – weiter existiert, werden die Kinder von Leihmüttern ausgetragen. Hierfür kommen nur bestimmte junge Mädchen in Frage, die jahrelang darauf vorbereitet und auf der alljährlichen Surrogate-Auktion verkauft werden. Die Damen der Gesellschaft erstehen ihr persönliches Surrogate, welches für sie nicht nur ein Kind austrägt, sondern auch zu ihrem Eigentum wird. Violet ist eine von ihnen. Sie begreift zu spät, dass sie von nun an nie mehr sich selbst gehören wird, nicht mehr frei ist, niemals lieben darf und ihre Familie nie wieder sieht. Doch was sie im Juwel wirklich erwartet, bedroht sogar ihr Leben. Denn wer interessiert sich schon für jemanden, der gekauft wurde und in den Augen der Gesellschaft als Ding angesehen wird? Eine gut durchdachte Geschichte mit einem interessanten Plot nimmt ihren Lauf.

Meinung


Als ich von „Die Gabe“ hörte, hätte ich den Klappentext niemals mit dieser Handlung in Verbindung gebracht. Es steckt so viel mehr im Buch, als angedeutet wird. Manchmal scheinen sich Verlage doch etwas zu sehr auf ihr Cover zu verlassen, allerdings hat es in diesem Fall absolut funktioniert. Ich erwähne dies zu Anfang auch nur, weil ich es schade finde, dass der tolle Gedanke der Story gar nicht in der Inhaltsangabe vorkommt…schon traurig.
Es geht nämlich eben nicht nur um Schein, Reichtum und herausragende Talente. Vielmehr geht es um die Freiheit des einzelnen Menschen in einer Gesellschaft, in der das Individuum zu Gunsten der Reichen unterdrückt wird. Vielleicht ist der Gedanke jetzt nicht unglaublich innovativ, aber dennoch vielschichtiger, als es zu Beginn scheint. Außerdem ist er mit der Adelsthematik neu verpackt.

Für mich war „Das Juwel – die Gabe“ ein guter Unterhaltungsroman, bei dem ich nicht viel denken musste. Man lässt sich von der Handlung entführen und genießt ein paar ruhige Stunden in einer unbekannten Welt. Gefallen haben mit neben der Handlungsidee auch die Charaktere. Violet ist eine starke junge Frau, die am System zweifelt und sich ihm in gewisser Hinsicht widersetzt. Sie war mir sympathisch, auch wenn sie manchmal etwas zu perfekt ist. Dennoch durchaus eine gelungene Protagonistin. Ihre Herrin, die Herzogin, ist eine fiese Frau, die vor allem ihre Interessen verfolgt. An ihr kann der Leser gut nachvollziehen, was das Leben im Juwel mit einem anstellt und wie es Menschen verändern kann. Man verabscheut die Herzogin und wundert sich, wenn man sie in der ein oder anderen Situation zum Ende hin verstehen kann. Amy Ewing hat viele Charaktere erschaffen, die man auf die klassischen Seiten „Gut und Böse“ einordnen kann. Zwischenzeitlich hat „das Juwel“ auch eine Märchenatmosphäre, doch diese wird überschattet. Interessante Charaktere sind außerdem Raven, Lucien und Garet. Raven, als Violets beste Freundin, ist eine quirlige junge Frau, die genaue Vorstellungen hat. Lucien und Garet hingegen sind nicht ganz leicht zu durchschauen, aber vielleicht habe ich auch zu viel interpretiert. Mit wem ich nicht zurechtkam war Ash.
Und somit bin ich schon bei der Kritik gelandet. Irgendwann im Laufe des Buches entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Sie soll zwar traumhaft schön sein, doch empfand ich sie als etwas oberflächlich und viel zu schnell herbeigesehnt. Fast schon, als wenn sich die Autorin plötzlich entsinnte, dass ja auch noch etwas fürs Herz kommen müsste. Ich finde, dass Ash viel zu schwach und blass bleibt. Ich konnte die plötzliche und heftige Verliebtheit nicht nachvollziehen und so ein bisschen hat sie mich sogar gestört. Dabei bin ich sonst jemand, der gerade auf die Liebesgeschichten immer total abgeht…
Sehr viel mehr habe ich allerdings nicht zu meckern. Zwar denke ich, dass man sich das Ende erahnen kann, da der zweite Teil in nächster Zeit folgen und sein Plot angedeutet wird. Aber alles in allem wurde ich von  „Das Juwel – die Gabe“ gut unterhalten. Der Schreibstil ist flüssig und einem Jugendbuch entsprechend. Nicht herausragend, aber nett und gut lesbar. Außerdem muss ich sagen, obwohl ich finde, dass das Cover vor allem fesseln soll,  ist es sehr passend zur Geschichte ausgewählt. Violet fällt immer als etwas Besonderes auf, weil ihre Augen violett sind. Sie wird zurechtgemacht mit Schmuck und Kleider und steckt in einer sehr verzweifelten Lage. Ich finde, dass man all dies auf dem Cover erkennt und muss daher meine Kritik vom Anfang schon fast wieder zurücknehmen. Aber dennoch gilt: Cover + Inhalt = super ,  Klappentext + Inhalt = schleierhaft.

Fazit


Mich hat der Roman gut unterhalten und ich habe ihn gern und schnell gelesen. Ich werde den nächsten Teil auf jeden Fall lesen, allerdings vielmehr wegen der dargestellten Geschichte und auf keinen Fall wegen der Liebe zwischen Violet und Ash. Also echt…die war dann wirklich etwas platt. Sie war auch der Grund warum ich etwas mehr abziehen wollte, mich dann aber doch für die 4 Spitzenschuhe entschieden habe, denn für 3,5 war ich dann doch zu gut unterhalten worden von Violet und ihren besonderen Kräften aus einer krankhaft abartigen Welt.




20. Januar 2016

Rezension: "Wie Sterne so golden" von Marissa Meyer


Titel: Wie Sterne so golden
Autor: Marissa Meyer
Verlag: Carlsen
Preis: 19,90€
Seiten: 577

Auf die Luna-Chroniken muss man sich einlassen, ansonsten hält man die Story wohl für absurd, manchmal vielleicht auch grausam. Allerdings habe ich selten eine Reihe erlebt, in der sich wirklich immer der Folgeband im Vergleich zum Vorgänger steigert – und das in einem abnormalen Rahmen. Schon „Wie Blut so rot“ war großartig, aber „Wie Sterne so golden“ empfand ich einfach nur als phänomenal.

Inhalt


Cinder ist die meistgesuchte Verbrecherin im ganzen All. Doch sie verfolgt immer weiter das Ziel Levana zu stürzen und die Erde nicht von der Macht von Luna überrollen zu lassen. Gemeinsam mit Thorne, Scarlet, Wolf und Iko, schmiedet sie einen Plan. Doch dann taucht die Hackerin Cress auf, eine Lunarierin, die ihnen unbedingt helfen will. Aber es würde hier nicht um die Rettung der Welt gehen, wenn das Ganze so einfach wäre, denn Cress muss erst einmal ihrer Herrin Mira entkommen und dann muss man immer noch Kontakt zu Kai aufnehmen. Kann dieses ungewöhnliche Team wirklich etwas ausrichten?

Meinung


Die Handlung des dritten Teils zusammenzufassen, ist unglaublich schwer. Und das hängt mit dem Talent der Autorin zusammen, Handlungsstränge auszubilden und diese im Laufe der Zeit wieder zusammenzuführen. Ich bewundere Marissa Meyer unglaublich für das Erschaffen dieser Reihe. Die Idee jedes Buches ist so intelligent und liebevoll ausgestaltet, dass man (oder auch ich) einfach nur fasziniert ist. Schon allein die Idee, die Handlung immer um wirklich wichtige Charaktere zu ergänzen und dann die Hauptfiguren an Märchenfiguren anzulehnen, finde ich toll. Es ist transparent und doch völlig anders verarbeitet. In diesem Band kommt zu Aschenputtel und Rotkäppchen noch Rapunzel hinzu.
Aber nicht nur die weiblichen Charaktere sind vielseitig und gut ausgearbeitet, sondern auch die zugehörigen Gegenparts. Thorne gewinnt an Stärke, Wolf an Verletzlichkeit und der gute Doktor verbirgt auch das ein oder andere Geheimnis.
Die Kapitel wechseln von der Perspektive andauernd. Selten bleibt die Handlung auf eine Person gerichtet. Dies schafft Abwechslung und Spannung, denn immer möchte man wissen, wie es dem einen ergeht, aber sobald das nächste Kapitel beginnt denkt man sich „Ach ja, was passiert da eigentlich weiter?!“
Ich liebe einfach alles an diesem Buch. Die Charaktere, der Schreibstil, die Handlung…Übrigens ist letztere absolut nicht durchschaubar. Es treten immer wieder Wendungen auf – teilweise vielleicht erwartet, manchmal aber viel mehr erhofft.

Fazit


Ich zumindest bleibe völlig euphorisch zurück und kann die Zeit bis zum vierten Band kaum abwarten. Märchenhafte 5 Spitzenschuhe für eine Reihe, dessen Idee und Umsetzung so innovativ und großartig sind, dass ich es kaum fassen kann. "Wie Sterne so golden" ist definitiv eines meiner absolten Lieblingsbücher!