Titel: Tintenblut
Autor: Cornelia Funke
Verlag: Oetinger
Preis: 12,00€
Seiten: 736
Lange Zeit habe ich einen Bogen um den zweiten Teil der
Tintenwelt-Trilogie in meinem Regal gemacht. Schließlich war der erste Teil –
Tintenherz – an sich abgeschlossen und zusätzlich war der Folgeband auch noch
ganz schön dick. Es nützte alles nichts: Nach einer längeren Pause wagte ich
mich an diese Mission. Und es hat sich gelohnt. „Tintenblut“ hat alles, was
auch seinen Vorgänger schon so besonders macht und trotzdem noch so viel mehr.
Inhalt
Meggie sehnt sich nach der Tintenwelt. Auch wenn sie nun mit ihren Eltern und
Elionor zusammen lebt, fühlt sie, dass ihr etwas fehlt. Und so macht sie sich
gemeinsam mit Farid (,der Staubfinger folgen will) auf, in die besagte
Geschichte. Sie will all die Dinge sehen, von denen sie gelesen hat und gerät
mitten in die Geschichte hinein. Aber nicht nur sie. Bald schon sind sowohl die
Guten, als auch die Bösen tief in der Tintenwelt und suchen nach ihrem eigenen
Weg. Den Leser erwarten viele kleine Abenteuer und eine ganz neue Welt.
Meinung
Was mir an „Tintenblut“ besonders gefallen hat, war die Wandlung der
Geschichte. Ich sagte oft, dass „Tintenherz“ keinen zweiten Teil nötig gehabt
hätte. Aber nun muss ich sagen, dass „Tintenblut“ in jedem Fall einen dritten
Band braucht! Auch im zweiten Teil der Trilogie habe ich des Öfteren nach dem
Höhepunkt gesucht. So schön diese neue Welt auch ist, die man entdeckt, man
fragt sich doch, worauf das Ganze hinaus läuft. Lieber spät als nie: die
letzten 200 Seiten sind einfach nur Spannung pur – und man spürt einen
Höhepunkt. Jippieh!
Ziemlich gelungen finde ich auch dieses Mal das Cover. Eigentlich sollte man
meinen, unterscheidet es sich kaum vom Vorgänger, aber hey…dieses Grün hat doch
viel mehr als das öde Rot. Es ist viel geheimnisvoller und passt ganz wunderbar
zum Weglosen Wald.
Auch die Mischung der Charaktere gefiel mir gut. Die Verteilung ist in diesem
Buch etwas anders, als bei „Tintenherz“. Es geht öfter um Farid, Fenoglio und
vor allem um Staubfinger in seiner eigenen Welt. Cornelia Funke ist auch die
Mischung der Kapitel gut gelungen. Es gibt einige Geschichten, die parallel
aufgemacht werden, welche sie wirklich gut steuert. Besonders ins Herz
geschlossen habe ich nun Staubfinger, denn sein Charakter ist wirklich
einzigartig.
Auch auf die Zitate und Bilder, die wir schon aus dem ersten Teil kennen,
müssen wir nicht verzichten. Obwohl es sehr viel Neues gibt, hat sich Altes
schließlich bewährt.
Fazit
Ich muss sagen, dass ich in „Tintenblut“ sehr viel tiefer abtauchen konnte, als
in „Tintenherz“. Es ist eine so fantasievolle Geschichte, die zum Träumen
anregt. In dieser Welt ist einfach alles möglich – manchmal sogar Zauberei.
Aber die Geschichte verliert doch nie das, was sie ausmacht: Die Macht der
Worte. Wirklich, „Tintenblut“ ist besser als sein Vorgänger. Dieser Roman ist
nicht so langatmig, viel leichter und schneller zu lesen und hat einfach das
gewisse Etwas. Fünf Spitzenschuhe.
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