22. Juli 2024

Rezension [Hörbuch]: "Belleadair Academy of Athletes - Misfits" von Maren Vivien Haase

 


Titel: Belleadair Academy of Athletes - Misfits
Autorin: Maren Vivien Haase
Verlag: Random House Audio
Preis: 25,95€
Dauer: 12h 12m

Es war eine dieser personalisierten Werbungen, die mich auf die „Belleadair-Academy“-Reihe aufmerksam gemacht hat. Eine Sportelite-Schule? Und dann auch noch Tennis? Her damit! Aber wie das so bei Werbung ist, scrollte ich weiter und vergaß dann irgendwann den Titel. Erst, als nun Band drei „Misfits“ herauskam, erinnerte ich mich wieder. Da aber jeder Reihenteil an sich abgeschlossen ist, dachte ich mir, beginne ich eben mit dem dritten Band. An sich war die Idee vielleicht nicht verkehrt. Aber leider hat mich „Misfits“ als Hörbuch doch über weite Strecken sehr enttäuscht und das lag vor allem an einem Punkt: der Synchronsprecherin.

 

Delphine Fleury galt schon immer als Ausnahmetalent im Turnen. Doch kaum jemand weiß, was sie aufgeben musste, um so stark und grazil zu wirken - und dass alles nur Fassade ist und sie in Wahrheit ihr eigenes Spiegelbild hasst. Covey Jenkins ist seit jeher fasziniert von der Schauspielerei. Für eine Rolle in einer Sportler-Biopic soll er einige Wochen an der Belladaire Academy trainieren, um seine Stunts zu perfektionieren. Delphine soll ihn dabei unterstützen. Schnell merkt Covey, dass es eigentlich Delphine ist, die Hilfe benötigt, um ihrem dunklen Geheimnis zu entfliehen - doch dafür muss er erst das Vertrauen der kühlen Schönheit gewinnen...

Lese ich den Klappentext nun noch einmal, frage ich mich wirklich, warum der Funke nicht überspringen wollte. Sport, Liebesgeschichte und ernste Themen als Mix sprechen mich so sehr an. Doch leider hat „Belleadair Academy – Misfits“ bei mir vor allem einen schwachen Eindruck hinterlassen.
Ich glaube, wir brauchen nicht wirklich über Logik zu sprechen, wenn man sich die Story etwas genauer ansieht. Und das stört mich tatsächlich auch gar nicht. Wenn das Setting schön ist, kann ich schnell vergessen, dass niemals ein Schauspieler an einer solchen Schule trainieren würde, um im Film mehr glänzen zu können. Oder dass die Schüler und Schülerinnen auf einer solchen Schule ja eigentlich die Elite ihrer Sportart sind und somit schon wirkliche Stars sein müssten. Aber das konnte ich in diesem Fall eben nicht vergessen. Denn irgendwie war mir vieles einfach zu unlogisch. Und weil mich die Chemie zwischen den beiden Protagonisten nicht richtig catchen wollte, bemerkte ich diese – in meinen Augen – Logikfehler eben doch. So waren viele Teile der Handlung für mich oberflächlich und viele Plottwists habe ich auch einfach nicht verstanden. Delphine macht sich unglaublich viele Sorgen, überhaupt in der Presse zu landen, und als sie dann aber eine Szene auf dem roten Teppich macht, ist das plötzlich gar kein Skandal in den Medien…Najaaaa….
Aber kommen wir mal zu den Charakteren. Delphine Fleury lebt für ihren Sport. Und sie ist großartig darin. So gut, dass sie auf Weltniveau turnt. Nur mit der Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit hat sie es nicht so. Da musste ich mich dann eben wirklich fragen: Jemand, der zu Weltmeisterschaften fährt, muss doch Interviews geben? Wie kann es sein, dass sie das nicht muss? Kann man sich dem in der realen Welt wirklich entziehen? Aber gut. Auf mich hat Delphine leider nie einen sympathischen Eindruck gemacht. Ich wusste nicht, wofür sie wirklich steht. Anders als das männliche Pendant, Covey. Der großspurige Schauspieler hat eine ganz wundervolle weiche Seite, die auch authentisch dargestellt wird. Ich mochte Covey nach einer Weile wirklich gern und mochte auch die Kapitel aus seiner Sicht viel lieber. Ich konnte verstehen, warum man mit ihm befreundet sein wollte – anders als bei Delphine. Dabei gibt es Menschen, die genau das wollen. Delphine lässt allerdings niemanden an sich heran. Lova und Nika (die beiden Protas der ersten beiden Bände) bemühen sich um Delphine und stehen ihr bei. Warum genau, kann ich leider nicht sagen. Und ehrlich gesagt konnte ich auch beide Mädels nicht wirklich voneinander unterscheiden, so unbedeutend sind ihre Rollen im Gesamtbild. Hat man die beiden Vorgänger gelesen, ist das sicher anders. Ich verband aber mit ihnen eben nichts. Das einzige, was ich wirklich loben muss und was super authentisch geschildert ist, ist Delphine Essstörung und ihr negatives Body-Image. Ich glaube sofort, dass die Elitesportwelt und vor allem Turnerinnen mit diesen Themen Probleme haben. Man empfindet sich selbst als zu dick und will immer dünner werden. Delphine hat ein krankhaftes Verhältnis zu Essen und wird in diesem Aspekt stark von ihrer Mutter beeinflusst. Nebenbei bemerkt ist sie der schlimmste Charakter des ganzen Buches. Da ich selbst Mutter bin, war ich so schockiert über ihr Verhalten, dass ich mich wirklich fragte, ob es solche Mütter gibt. Aber vermutlich ist das leider so. Zurück zur Problematik: Dieser Aspekt des Buches baut sich lange auf und wird immer wieder aufgegriffen. Das fand ich sehr logisch und hat mich auch wirklich bewegt. Ein solches Problem zu lösen, ist sicher alles andere als leicht! Dieser Handlungsstrang gefiel mir also sehr gut.
Auch die eigentliche Liebesgeschichte an sich fand ich nicht schlecht. Sie war vorhersehbar, ja. Aber eben auch ganz nett. Für mich war eben nur Covey derjenige, der sie trug, denn mit Delphine wurde ich einfach nicht warm. Möglicherweise lag das aber auch an einem anderen Punkt, den ich schon angesprochen habe: der Sprecherin.
Das hatte ich wirklich, wirklich noch nie. Ich höre viele Hörbücher und muss die Sprecher meistens loben. Die Verlage sind gut darin, authentische und passende Stimmen auszusuchen, die die Geschichte gut transportieren. Bei dem männlichen Part der Geschichte, der von Nicolás Artajo gesprochen wird, ist das auch gelungen! Er hat eine sehr angenehme Stimme, die toll zu Covey gepasst hat. Ich habe seine Betonung geliebt, denn er verleiht dem Charakter richtig Leben und damit verbundene Sympathie. Und genau das schafft die weibliche Stimme von Tanya Kahana absolut nicht. Schon die allerersten Sätze, als ich mit dem Hören begann, ließen mich absolut sprachlos zurück. Leider hat sich das auch in den nächsten zwölf Stunden nicht geändert. Sie liest VIEL zu langsam, völlig monoton und in manchen Szenen einfach nur stumpf. Letzteres tut sie leider auch bei den Sexszenen, was ihnen leider den gesamten Zauber nimmt. Das Ganze war dadurch ziemlich merkwürdig und gar nicht sexy. Jedes Mal, wenn wieder ein Kapitel aus Delphines Sicht kam, dachte ich, es würde besser werden. Aber das tat es nie. Mir tut es total leid, das so offen zu sagen, aber Kahana ist für mich eine Fehlbesetzung, die das Hörbuch wirklich um ein Vielfaches verschlechtert hat. Ist die Stimme nicht passend, leidet eben das gesamte Buch. Das war hier definitiv der Fall und das ist auch der Grund, warum ich die ganze Zeit über nicht in die Geschichte gefunden habe.

So schön die Idee und das Setting sind, konnte „Belleadair-Academy of Athletes– Misfits“ mich leider gar nicht abholen. Es gibt gute Handlungsstränge und auch einige interessante Charaktere. Die vorhersehbare und oberflächliche Geschichte war mir an vielen Stellen trotzdem zu viel. Am ausschlaggebendsten war aber leider die schlechte Sprecherin, die durch falsches Tempo und fehlende Betonung dafür sorgt, dass die Protagonistin blass und unsympathisch bleibt. Da kann dann auch der tolle männliche Sprecher nicht mehr viel retten. Insgesamt vergebe ich schwache drei Sterne.




29. Juni 2024

Rezension: "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten" von Wolfgang Richter


Titel: Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten
Autor: Wolfgang Richter
Verlag: BoD
Preis: 21,99€
Seiten: 192
 

Ich reise wirklich gern. Doch ich bin eher der „Normalo“ unter den Reisenden. Ein schöner Sommerurlaub im Hotel mit Tagesausflügen reizt mich ebenso wie ein Städtetrip mit ganz viel Sightseeing. Das mache ich durchaus auch allein und verlasse so meine Komfortzone. Was ich allerdings niemals tun würde, ist mit einem umgebauten Auto durch Teile Afrikas, Asiens oder Kanada zu fahren. Und dort möglicherweise völlig hilflos abseits jeglicher Zivilisation zu stehen. 
Genau das hat aber der Autor Wolfgang Richter jahrelang gemeinsam mit seiner Frau gemacht. Seine spannendsten und skurrilsten Erlebnisse hat er in seinem ersten Buch „Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten“ niedergeschrieben. Durch Zufall wurde ich auf das Buch aufmerksam. Zusammen mit dem Autor ging ich also auf interessante Reisen und genoss die 55 kurzen Berichte. Das Lesen war eine tolle und humorvolle Erfahrung!


Stell Dir vor, Du willst in einem fernen Land ein Brot kaufen, doch in dem einzigen Laden weit und breit gibt es keins mehr. Eine nette Frau gibt dir eins von ihren Broten ab und schenkt dir eine ganze Dose selbstgemachte Butter dazu. Oder stell dir vor, ein Polizist verlangt von dir einen Führerschein, der speziell und nur auf seiner Insel gilt. Er bietet dir an, den Schein sofort bei ihm zu kaufen. Oder stell dir vor, in der afrikanischen Savanne erleidet dein Auto einen kapitalen Schaden und du kannst keinen Meter weiterfahren. Doch es kommt ein rettender Engel und schleppt dich zur nächsten Rangerstation und sagt dann: "IM BUSCH HILFT JEDER JEDEM!" Dieser Satz wurde zu unserem Motto auf all unseren Fernreisen, die uns mit unserem Allrad-Camper "Gecko", einem Toyota Landcruiser, bis nach Sibirien, in die Mongolei, auf der Seidenstraße durch Zentralasien, aber auch bis ans Nordkap und quer durch Nordamerika bis nach Alaska führten. Wir bestanden so manches Abenteuer und erlebten unglaubliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Natürlich durchstanden wir auch unangenehme oder gefährliche Situationen. Unser Fazit nach vielen Jahren und Kilometern des Reisens steht jedoch fest: Der überwiegende Teil der Menschen will nicht mehr, aber auch nicht weniger, als in RUHE UND FRIEDEN zu leben.

Wer gern reist, ist mit diesem Reisebericht wirklich gut beraten. Und wer gern Abenteuer erlebt, wird hier auch seine Freude haben. Mir hat an diesem Buch die Mischung besonders gut gefallen. Eigentlich handelt es sich lediglich um Alltagsgeschichten. Doch manchmal wird eben auch eine alltägliche Situation spannend oder sogar gefährlich. Mehr als einmal habe ich gedacht: „Das hätte ich NIEMALS getan!“ Beispielsweise als der Autor beschrieb, dass er in Marokko einem Einheimischen folgte, weil dieser von einem Fest berichtete, zu dem er das Paar führen könnte. Ich bin ein sehr skeptischer Mensch, wenn ich im Ausland unterwegs bin. Deswegen imponierte mir die offene Art von Richter durchaus. Gleichzeitig zeugen manche Berichte von einer gewissen Naivität, die dem Autor aber auch bewusst ist. Sehen wir es positiv: Nur durch eben diese Naivität hat er so viel erlebt!
Aber von vorn: Das Buch besteht aus 55 kurzen Geschichten über jeweils ein Reiseerlebnis. Dabei entführt Richter den Leser zunächst nach Afrika, dann nach Zentralasien (Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan…ich bin ganz ehrlich: Alles Gegenden, die ich zwar vom Namen her kenne, über die ich aber ehrlich gesagt absolut nichts Genaueres weiß) und letztendlich nach Kanada. Es handelt sich um Berichte aus mehreren Jahren und somit von verschiedenen Reisen. Meines Erachtens bemerkt man auch durchaus, dass das Paar in den ersten Geschichten manchmal noch etwas anders gehandelt hat als später. Besonders der erste Abschnitt über die Reisen durch Afrika hat mich gefesselt und schockiert zugleich. Für mich als behütete Europäerin ist es einfach unvorstellbar, was woanders auf der Welt ganz normal ist. Ich hätte in so vielen Situationen Angst gehabt! Und auch der Autor schreibt immer mal wieder, dass ihm selbst auch nicht immer ganz wohl war. So berichtet er von korrupten Polizisten, die geschmiert werden müssen, von bewaffneten Männern, die nachts durch die Steppe laufen oder auch von Kommunikationsproblemen oder völlig kaputten Straßen. Es ist einfach unglaublich, was dieser Mann alles erlebt hat. Ich wiederhole mich, aber: Ich hätte mich nichts davon getraut. Niemals.
Und deswegen bewundere ich Wolfgang Richter wirklich sehr! Aber es ist keinesfalls sein Bestreben, die Leute lediglich mit seinen Reisen zu unterhalten. Während des Lesens merkt man immer wieder, dass er betont, dass es um die Menschen geht. Er berichtet von unzähligen Begegnungen mit wundervollen Menschen, die er kennenlernen durfte. Vor allem aber, dass all diese Menschen immer hilfsbereit waren und wie schnell aus Fremden Freunde werden können. Diese Geschichten lehrten mich definitiv, dass die Welt viel offener ist, als man in seinem kleinen Elfenbeinturm so glauben mag. So viele Geschichten haben mich berührt. Gleichzeitig schreckten sie mich auf eine gewisse Weise ab. Denn eines hat das Buch bei mir auf jeden Fall bewirkt: Es hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich bin mir sicher, dass der Autor auch genau das beabsichtigt. Doch habe ich gar nicht so sehr über die wirklich schönen Lebensweisheiten nachgedacht, die er auch im Nachwort noch einmal betont, sondern über die Privilegien so vieler Menschen. Wenn Richter von Orten berichtete, an denen die Bewohner zu Wasserhäusern gehen müssen, um sich Trinkwasser zu kaufen (!) oder von Polizeirevieren, die eher aus dem Film zu stammen scheinen, musste ich immer wieder darüber nachdenken, was für ein sorgenfreien Leben „wir“ doch führen können. Man meckert über so vieles oder macht sich viele Probleme, dabei haben wir im Vergleich zu den meisten Menschen auf dieser Welt so unglaublich viel. Und wie schön ist es, zu sehen, dass diese „einfachen“ Menschen immer bereit sind zu teilen und Fremde in ihr Leben zu lassen?!
Das ist nur eine Lehre, die ich aus dem Buch ziehen konnte. Ich muss also wirklich sagen, dass man einerseits von den durchaus humorvoll geschriebenen Berichten gut unterhalten wird. Man kann es aber eben auch nutzen, um ein wenig zu reflektieren.
Nichtsdestotrotz muss ich auch kleine Dinge kritisieren. Man muss sich bei einem Buchumfang von 192 Seiten und 55 Geschichten bewusst sein, dass die Geschichten kurz sind. Diesen Fakt selbst finde ich persönlich ziemlich cool. So kann man nämlich immer mal wieder das Buch in die Hand nehmen und es lohnt sich auch für wenige Minuten. Andererseits kann man das Buch schwer am Stück lesen. Nach 20 Minuten bekommt man einfach zu viel Input. Aber da muss jeder selbst herausfinden, ob er das gut oder schlecht findet.
Dann muss ich zugeben, dass ich nicht jede Geschichte spannend und manche Titel etwas überzogen fand. Die meisten der 55 Geschichten sind aber interessant.
Mein größter Kritikpunkt ist tatsächlich eher äußerlicher Natur. Der Titel (der nebenbei bemerkt sogar noch einen ziemlich langen Untertitel führt) ist einfach zu sperrig. Hinzu kommt das nicht sehr ansprechende Cover. Hier muss man wirklich sagen „Never judge a book by its cover“, doch ich weiß, dass die meisten es eben doch tun. Ich würde dieser Geschichte ein Cover wünschen, das eine klarere Schrift hat und Aufmerksamkeit erregt. Auch der Titel sollte gekürzt werden. Ich verstehe zwar seine Angemessenheit, finde aber, dass er durch die Länge einfach nicht die Aufmerksamkeit erregt, die das Buch verdient hat!
Letztendlich muss ich noch erwähnen, dass der Stil des Autors gut ist. Er schreibt im Präsens, was mich zwischendurch etwas verwirrt hat. Aber so hat man eben auch das Gefühl, immer dabei zu sein. Sein Sprachstil ist recht einfach und sehr mündlich, was gut zu seinen Berichten passt. Toll ist übrigens auch, dass es im Buch Fotos zu manchen Kapiteln gibt, die der Autor selbst geschossen hat. Ich fand das immer besonders spannend, wenn auf diesen Bildern Menschen waren, von denen berichtet wurde.

„Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten“ ist eine wirklich tolle Sammlung abenteuerlicher und interessanter Reiseberichte. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und empfand die kurzweilige Lektüre als absolut bereichernd! Die authentische Art des Autors macht das Lesen zu einer Freude und ich muss nochmal meine Bewunderung für ihn aussprechen! Ich persönlich störe mich am Titel und Cover, denn ich wünsche dem Buch ganz viele Leser! Insgesamt bewerte ich es mit vier von fünf Sternen.



22. Juni 2024

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #83

Hallo ihr Lieben!

Hui...da habe ich im vergangenen Monat aber mal so gar nicht gebloggt. Ich kann selbst kaum erklären, woran genau das liegt. Da ich noch immer in Elternzeit bin, sollte man meinen, dass ich Zeit hätte :'D Aber auch mein Mann hat nun eine Weile Elternzeit und so sind wir als Familie komplett zu Hause. Bisher haben wir die Zeit für viele kleine Kurztrips und tolle Events genutzt. Und irgendwie bleibt das Lesen dann auf der Strecke. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele von euch das kennen.
Tatsächlich habe ich gerade aber auch eine Leseflaute. Eigentlich sind die Bücher, die mich derzeit beschäftigen, gar nicht so schlecht. Aber so richtig fesseln, tun sie mich eben auch nicht. Tja. Auch da hoffe ich, dass es sich nur um eine Phase handelt.
Was hab ich im letzten Monat sonst so getrieben? Das große Hip Hop Event meines Vereins ist geschafft. Juhu! Und es war ein voller Erfolg. Der Stress hat sich also wenigstens bezahlt gemacht! Dann waren wir wieder unterwegs in Rostock und an der mecklenburgischen Seenplatte. Außerdem waren wir in Berlin beim WTA- Tennisturnier. Wir erleben also eine Menge :)
Und Karli? Der hat sicher auch viel zu berichten! Ich könnte mir denken, dass er ein bisschen sauer ist, dass ich Serien im letzten Monat oft den Vorrang vor Büchern gegeben habe. Schande über mich. Aber hört selbst!

An dieser Stelle will ich mich wie immer bei Vanessa und Melli bedanken, die die schöne SuB-Aktion noch immer weiterführen. Ihr seid toll!


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo ihr lieben Buchmenschen! Oh ja, ich bin tatsächlich ein bisschen sauer. Ich bettle jeden Tag, dass Julia doch bitte mal zu einem Buch greifen solle. Und wenn sie dann wirklich mal Zeit hat, dann schaut sie doch wirklich Serien!! Aber das schlimmste daran?? Natürlich sind es immer Buchverfilmungen O.o Mir fehlen da wirklich die Worte. Im letzten Monat wurde "Maxton Hall" und "Bridgerton" geschaut. Zu Julias Verteidigung kann ich immerhin nicht das Wort "durchgesuchtet" benutzen, denn Julia hat sich wirklich Zeit gelassen und kam auch nicht oft zum Gucken. Und trotzdem hätte man in der Zeit eben auch lesen können. Schließlich kannte sie die Storys schon..ts...Wer weiß, vielleicht sollte ich doch froh sein, dass es immerhin Buchverfilmungen waren und meine Besitzerin die dazugehörigen Bücher eben auch schon kannte...
Auf meine Größe hat sich die eben schon beschriebene Leseflaute leider auch ausgewirkt. Julia hatte im letzten Monat gute Fortschritte gemacht und meinen Abbau vorangetrieben. Und dann kam der Juni. Der Monat ist normalerweise kein gefährlicher für mich. Aber dieses Mal gab es gleich vier neue Bücher und gelesen hat sie vielleicht eins...wenn überhaupt. Und das führt mich zu den entsetzlichen Zahlen. Im Mai war ich schöne 138 Bücher groß. Und nun, genau einen Monat später ist die Lage deutlich schlechter. Denn ich bin 141 Bücher groß :'( Man rette mich bitte!

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Ich habe schon angerissen, dass es vier neue Bücher gab. Da ich euch an dieser Stelle auch oft nur ein Buch zeigen kann, verbiege ich die Regeln ein bisschen und zeige euch alle vier:

 



Hübsch anzusehen sind sie ja, nicht wahr? Wie ihr unschwer erkennen könnt, handelt es sich wieder einmal um zwei Hörbücher. Beide sind Julia freundlicherweise von Random House Audio zur Verfügung gestellt worden. Beide fallen ins Genre New Adult mit einem bisschen Sport-Romance. Derzeit hört Julia den dritten Teil der "Belladaire Academy" mit dem Titel "Misfits". Tatsächlich kennt sie die ersten beiden Teile der Reihe auch nicht, wobei sie eigentlich unbedingt den ersten lesen wollte - geht schließlich um Tennis. Bei "Misfits" ist Julia nun bei etwas über der Hälfte. Und irgendwie catcht es meine Besitzerin einfach nicht. Das liegt nur zum Teil an der Geschichte. Denn ein weiterer Grund ist die Sprecherin. Und das hatte Julia noch nie. Aber es gibt eben immer ein ersten Mal. Genaueres erfahrt ihr dann in der Rezension, wenn sie bald online geht.
Das zweite Hörbuch ist "Mile High" und liegt noch unberührt bei mir. Es wird dann nach "Misfits" gehört. Ebenfalls noch nicht angefasst wurde "Cato und die Dinge, die niemand sieht". Das Buch ist durch eine Tombola bei Julia gelandet. Allerdings hat sie sich sehr gefreut. Wir werden sehen, was sie zu diesem Jugendbuch sagt. 
Und das aktuelle Buch meiner Besitzerin zeige ich euch hier auch. Gerade liest Julia nämlich "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten" von Wolfgang Richter. Es handelt sich dabei um 55 kurze Reiseanekdoten des Autors, der gemeinsam mit seiner Frau unglaublich spannende und abenteuerliche Reisen gemacht hat. Derzeit ist Julia noch in einem Abschnitt, in dem das Paar in Afrika unterwegs ist - allein mit einem Auto. Mehr als einmal hat Julia sich schon gedacht "das hätte ich NIEMALS gemacht", denn aus vielen der Geschichten spricht Mut und Abenteuerlust. Bisher fühlt meine Besitzerin sich sehr gut unterhalten. Auch von diesem Buch könnt ihr Genaueres natürlich in einer folgenden Rezension lesen.
Wow...so viel zu Frage zwei...das schaffe ich sonst nie. Aber um sie mal konkret zu beantworten: Die Pflege läuft schlecht!

3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Und an meine letzten Aussage kann ich nun wunderbar anknüpfen. Mich hat im letzten Monat nämlich wirklich nur ein einziges Buch verlassen! O.o Das ist glaube ich ein neuer Negativrekord. Dabei liest/hört Julia quasi parallel vier Bücher. Ein Hörbuch, ein Ebook, ein Kinderbuch mit Sohnemann und ein Print. Und nur das Ebook hat es im letzten Monat von unserem Stapel geschafft. Schlimm, schlimm, schlimm. 
Dabei handelte es sich nicht wirklich um eine Leiche, aber "Die Erben des Winters - Eisiges Gold" war schon ein Weilchen bei mir. Ich schätze so anderthalb Jahre. Julia mag die Autorin Maya Shephard ganz gern und hat sie auch schon mehrfach auf Buchmessen getroffen. Und es lag auch nicht wirklich am Buch selbst, dass sie es sooooo langsam gelesen hat. Sondern eher am Genre. Julia ist nicht mehr so sehr im Fantasybereich unterwegs, was man eben gemerkt hat. Dabei ist das Buch wirklich gut gewesen. Vor allem der Fakt, dass die Autorin sich in großen Teilen die letzte Zarenfamilie und die beginnende Russische Revolution 1917 zur Vorlage gemacht hat, fand Julia als Geschichtslehrerin toll. Und es ist auch wirklich sehr gelungen! 
Aber wer weiß...vielleicht lag es auch nicht am Buch, sondern einfach an der doofen Flaute. Immerhin hat es dieses Buch von meinem Stapel geschafft - im Gegensatz zu den anderen dreien...




4. Lieber Karli, hast du Bücher auf deinem Stapel, die keine Romane sind (beispielsweise Lyrik, Dramen, Sachbücher oder Biographien)?

Und wieder zunächst zum Update: Julia hat keines der umweltfreundlich gedruckten Bücher gelesen- wie auch, wenn sie nur ein einziges geschafft hat. Tja. 
Und nun zur Monatsfrage. Klar, habe ich auch Bücher auf meinem Stapel, die keine Romane sind. Es sind allerdings nicht viele. Julia hat auch einen sehr dicken Gedichtband, den hat sie allerdings nie mir zugerechnet. Denn für sie ist Lyrik nichts, was man hintereinander wegliest...sie meint, dass man immer mal wieder ein Gedicht liest. Aber eben nicht um des Lesens Willen...wie auch immer. Ihr versteht das ja vielleicht.
Wie ihr euch denken könnt, hat Julia auch ein paar Dramen bei mir. Ist als Deutschlehrerin vielleicht auch nötig. Aber die zeige ich euch nicht. Ich zeige euch lieber drei Bücher, die als Sachbücher, aber vielleicht auch ein bisschen als Biographien durchgehen können:


Zwei der drei Bücher hat Julia tatsächlich VOR JAHREN schon angefangen. Aber sie kraxelt irgendwo bei Seite 200 herum. Daher ist es doch ein toller Anreiz, mal eines der Bücher zu beenden. Was meint ihr? Da hätten wir einmal "Frauen, die Geschichte machten", was ein Sammelband über verschiedene historische weibliche Persönlichkeiten ist. Eigentlich sind aber alle drei Bücher historischen Ursprungs. So natürlich auch "Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur". Das Buch hat Julia sogar ganz gut gefallen, als sie es anfing. Aber wie sich schon vermuten lässt, ist sie einfach nicht so der Sachbuch-Fan. Kein Wunder also, dass auch das dritte Werk noch komplett ungelesen bei mir liegt. Dabei handelt es sich um "Rückkehr nach Lemberg". Dieses biographische Sachbuch hat einen sehr ernsten NS-Hintergrund, was Julia vermutlich etwas abschreckt. Eigentlich komisch, denn sie hat schon eine Menge toller Sachbücher mit genau diesem Hintergrund gelesen. Vielleicht ist es also doch die Seitenzahl...Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob sie noch einmal eines dieser drei Bücher im kommenden Monat in die Hand nimmt ;)


Und so schnell sind vier Fragen beantwortet. Wirklich schade. Aber ich freue mich ja auch schon darüber, dass ich überhaupt zu Wort komme ;) Ich bin gespannt, was ich euch nächsten Monat berichten kann. Ob Julia wieder mehr Serien als Bücher schafft? Wir dürfen gespannt sein.
Habt bis dahin einen wundervollen, sommerlichen Juni und Juli!

Alles Liebe,
euer Karli


Hach, wenn Karli euch einen schönen Sommer wünscht, werde ich ganz wehmütig. Denn sommerlich ist es hier in Bremen wirklich gar nicht. Lasst uns die Daumen drücken, dass der Sommer bald im Norden ankommt. Dann könnte ich mich ja auch mal mit einem Buch abends noch hinsetzen ;) Statt EM zu gucken :D Ich versuche wirklich, kommenden Monat mehr zu lesen. Denn ich war selbst ganz enttäuscht von mir. Ich gelobe also mal wieder Besserung ;)


Lest ihr gern Sachbücher? Oder sogar Lyrik? :)


Liebst,
eure Julia

22. Mai 2024

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #82

Hallo ihr Lieben!

Ich schäme mich. Zutiefst. Mal wieder. 
Nun haben wir schon den 22. Mai und ich bin wieder nicht pünktlich. Viel schlimmer noch: Ich habe das Interview im April gar nicht erst geschrieben. Und das, obwohl man meinen könnte, dass ich Zeit gehabt hätte. Asche auf mein Haupt. Die guten Entschuldigungen sind mir schon lange ausgegangen, weshalb ich einfach mal gar keine vortrage. Ich hoffe nur, dass mein lieber SuB Karli Gnade walten lässt und mir - wie so oft - verzeiht. Aber ich bin guter Dinge ;)
Denn eigentlich ist mein Leben grade sehr schön. Bis auf den Umstand, dass ich wirklich viel zu wenig lese. Das ist bitter. Das einzige, was ich immer gut schaffe, sind meine Hörbücher. Aber die kann ich eben auch beim Spazieren mit meinem Sohn hören. Und abends ein Buch in die Hand zu nehmen, scheint da die größere Hürde zu sein. Mir ist vieles einfach im Moment wichtiger, wie zum Beispiel Sport. Und dann versuche ich mich tatsächlich gerade an einer eigenen kleinen Geschichte. Und wenn ich sowieso schon eine Weile getippt habe, tippe ich eben eher selten Beiträge für den Blog...
Nun aber fernab vom Lesen: Ich habe grade wirklich eine tolle Zeit. Mein Mann ist nun auch ein halbes Jahr in Elternzeit und wir genießen jeden Tag als kleine Familie. Es gab schon einige Ausflüge und auch einen Kurztrip. Es ist einfach mega schön und ich genieße die Zeit. 
Gerade habe ich aber auch ein wenig Stress, der vor allem vom Tanzen kommt. Die Hip Hop-Saison ist gestartet und gefühlt jedes Wochenende gibt es eine Meisterschaft. Hinzu kommt, dass die Hip Hop-Abteilung meines Vereins in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Nächste Woche haben wir eine riesige Jubiläumsveranstaltung, bei deren Organisation ich ganz vorn mitmische. Und das schlaucht ganz schön. Aber ich freue mich auch und bin gespannt, wie es wird. Aber all das raubt eben Kraft. Und trotzdem kann ich nicht mal ein klitzekleines bisschen meckern. 
Fragt ihr nun meinen SuB, sieht das wohl schon anders aus. Karli, bist du bereit, ein bisschen zu meckern? ;) Los geht's!

Schaut auch unbedingt bei den Blogs von Melli und Vanessa vorbei, die diese Aktion liebevoll leiten!


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo liebe Buchmenschen und SuBs! Und es kommt doch jedes Mal der Tag, den ich kaum noch zu erleben erwarte. Haha. Spaß beiseite. Ich bin froh, dass ich mich auch endlich wieder zu Wort melden darf. Denn meine Besitzerin schafft es ja doch nicht sehr regelmäßig. Und das, obwohl sie immer wieder Besserung gelobt. Ts. Nun hat sie mehr Zeit, da Max auch zu Hause ist und was macht sie? Nutzt die für eigene Geschichten, statt einige von meinem Stapel zu lesen.
Nun gut, genug der einleitenden Meckerworte. Aber Julia hat mich ja herausgefordert.
Mir geht es sonst sehr gut. Ich erfreue mich an dem kleinen Jungen in unserem Haus und bin auch sonst gern leiser Zuschauer hier ;) Aber Julia könnte schon ein bisschen mehr lesen. Das wäre wirklich nett.
Denn so habe ich an dieser Stelle wieder nicht viel Positives zu berichten. Zumindest fühlt es sich so an. Mein kleiner Rückblick zeigt, dass ich im März 143 Bücher groß war. Nach einem Blick auf meine aktuelle Liste, muss ich erst einmal blinzeln. Denn obwohl es sich so anfühlt, als würde ich stetig wachsen, habe ich doch tatsächlich abgenommen. Trommelwirbel bitte. Mein aktueller Stand beträgt 138 Bücher. Party? Party! Damit habe ich jetzt selbst nicht gerechnet O.o Aber gut...waren ja auch zwei Monate statt nur einem. #Seitenhieb


2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Obwohl es sich, wie gesagt, so anfühlt, als würde die Pflege überaus schlecht laufen, ist es um mich wohl gar nicht so schlecht bestellt. Aber das liegt vor allem an dem Punkt, den diese Frage betrifft. Julia schafft im Moment keine neuen Bücher an. Denn ich kann euch aus den letzten acht Wochen lediglich ein neues Buch zeigen, das bei mir eingezogen ist. Und gleichzeitig ist es dasjenige, das ich auch bei Frage drei zeigen müsste.

"Better than the movies" von Lynn Painter war unser letztes Hörbuch, das mich aber bereits verlassen hat. Es war unglaublich gut und die Rezension findet ihr sogar auch schon hier. Kaum zu fassen. Ansonsten habe ich wirklich keine neuen Bücher bekommen. Schon heftig.


3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Da ich bereits erzählt habe, welches Buch mich als letztes verlassen hat, zeige ich euch hier das Buch, das mich als vorletztes verlassen hat. Und das war wirklich eine SuB-Leiche. "Secret Fire - Die Entflammten" von C.J. Daugherty ist 2016 erschienen und lag seitdem bei mir rum. Julia hat sich also tatsächlich nach acht Jahren dazu entschieden, es doch noch zu lesen. :'D Aber sie hat schon ein bisschen gemerkt, dass sich innerhalb der Jahre ihr Lesegeschmack geändert hat. Früher hätte sie die Geschichte wahrscheinlich verschlungen. So fand sie das ein oder andere doch etwas abgefahren. Trotzdem war es ein ganz gutes Buch. Den Drang, den zweiten Teil zu lesen, hat Julia allerdings nicht. Sagt auch irgendwie alles, oder?



4.Lieber Karli, hast du Bücher auf deinem Stapel, die auf chlorfreiem Papier gedruckt wurden und/oder bei denen der Verlag dafür bekannt ist, CO2 zu kompensieren?

So, kommen wir also zu den Fragen, die ich verpasst habe. Kleines Update zur Frage aus dem März: Ich wiederhole mich an dieser Stelle häufiger. Aber Julia hat keines der gebrauchten Bücher gelesen, die ich vorgestellt habe. Traurig, aber wahr.
Machen wir also weiter mit dem Motto der grünen Monate. Chlorfreies Papier? Puh, das ist ja mal spannend. Und gar nicht so einfach für mich, eines zu finden, befürchte ich. 

  


Ganz im Gegenteil! Es scheint, als wäre das Thema bei den Verlagen definitiv angekommen. Bei vielen älteren Büchern, die Julia und ich durchgesehen haben, haben wir gar keine Angabe zum Papier gefunden. Aber bei neueren, steht überall etwas zum Erhalt der Bäume etc. drin. Bastei Lübbe hat sogar einen kleinen Text in "Icebreaker", der besagt, dass Klimaschutz besonders wichtig ist. Dieses Buch hat auch das "klimaneutral"-Siegel. Immerhin. Aber auch unsere Printausgabe von "Check & Mate - Zug um Zug zur Liebe", welches Julia bereits als Hörbuch gehört hat, ist auf chlorfreiem Papier gedruckt. Und ebenso der siebte Teil der Bridgerton-Reihe "Mitternachtsdiamanten". Ich hoffe wirklich sehr, dass Julia eines dieser wundervollen Bücher bald liest!


5. Lieber Karli, zeige uns Bücher, die deine Besitzerin nach dem Lesen voraussichtlich weitergeben wird (verschenken, tauschen, verkaufen, in die Bibliothek zurückgeben, Bücherschrank).

Und nun zur Frage aus dem Mai.
Julia ist eher so ein kleines Hamster. Sie hortet Besitztümer. Und da gehören Bücher definitiv zu. Dass sie ein Buch verkauft oder verschenkt, ist schon ziemlich selten. Deswegen könnte ich hier vermutlich eher gar keines zeigen. Vielleicht eines, auf das sie nicht wirklich Lust hat und das danach in einem Bücherschrank landet. Allerdings hat sie vor ein paar Wochen erst Bücher in einem Bücherschrank untergebracht. So schwer es mir also fällt: Solange meine Besitzerin nicht weiß, ob das Buch gut oder schlecht ist, entscheidet sie auch nicht, ob sie es behält oder nicht. Komisch, aber so ist sie nun einmal. Inzwischen liest sie eben mehr ebooks oder lädt sich Hörbücher runter. Das ist ja auch ein kleiner Klimaschutz-Aspekt, oder?


Ein merkwürdiges Wort zum Abschluss. Aber was soll's. Damit sind wir also wieder am Ende. Ich hatte viel Freude und finde das Motto der grünen Monate wirklich spannend. Ich hoffe, dass wir uns im Juni wieder hören, aber wer weiß. Lest bis dahin fleißig und arbeitet am Abbau eures SuBs!

Alles Liebe,
euer Karli

Na siehste! So wenig lese ich scheinbar gar nicht :P Oder ich schummle einfach, indem es weniger häufig Updates gibt. Trotzdem bin ich mit den 138 Büchern recht zufrieden. Dass ich nicht so viele Bücher weggebe, ist mir jetzt ein bisschen peinlich. Aber auch da muss ich ehrlich bleiben..
Wünscht mir Glück für unser Jubiläum! Ich hoffe sehr, dass wir uns kommenden Monat pünktlich sehen ;)

Gebt ihr häufig Bücher weg? Und achtet ihr bei Büchern auf chlorfreies Papier?


Liebst,
eure Julia



21. Mai 2024

Rezension [Hörbuch]: "Better than the movies" von Lynn Painter

 


Titel: Better than the movies
Autorin: Lynn Painter
Sprecherin: Nina Reithmeier
Verlag: der Hörverlag
Preis: 22,95€
Seiten: 384
Dauer: 11h 1m

Vor einiger Zeit habe ich die Bücher von Lynn Painter für mich entdeckt. Sie zählt zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen und keines ihrer New Adult Bücher hat mich je enttäuscht. Nun hat sie einen Ausflug in das Genre Young Adult gemacht. Also weniger Knistern und damit weniger spannend? Weit gefehlt! Denn der Roman „Better than the movies“ ist ein fantastisches Jugendbuch, das ich jede Sekunde lang geliebt habe! Eine quirlige Protagonistin, ein Bad Boy und ganz viele Filmbezüge machen aus diesem Roman eine Geschichte, die zum Träumen einlädt!

Liz träumt vom perfekten Prom-Date. Doch dafür müsste sie erst einmal ein Liebesleben haben. Als ihr Kindheits-Crush Michael zurück in die Stadt zieht, sieht sie ihr Glück in greifbarer Nähe. Zu dumm, dass Michael in ihr immer noch die niedliche kleine Liz von früher sieht. Damit sich das ändert, braucht sie die Hilfe von Wes: Der beliebte Bad Boy, der nebenan wohnt, raubt ihr zwar seit sie denken kann den letzten Nerv, ist aber mit Michael befreundet und damit ihr Türöffner. Wes tut alles, damit Liz und Michael zusammenfinden. Allerdings bringen seine Bemühungen auch ihn und Liz einander näher. Und Liz muss sich fragen, wem ihr Herz wirklich gehört …

Ich gebe es zu: Der Klappentext klingt nach einer sehr vorhersehbaren Geschichte. Mich stört so etwas aber ja weniger, denn ich liebe auch „Gute-Laune-Bücher“. Und dass „Better than the movies“ ein solches sein würde, war mir schon klar, als ich den Namen der Autorin las. Aber auch das Cover ist meiner Meinung nach ein absoluter Traum und schreit schon nach Rom-Com! Dieses Buch hat einfach alles, was ich mir erhofft und erwartet habe, erfüllt.
Liz ist eine verträumte und verspielte Person, die nichts mehr liebt, als alte Liebeskomödien. Ihre verstorbene Mutter war Drehbuchautorin, weshalb sie eine solche Passion für die alten DVDs hat. Sie wünscht sich ein Leben, wie in einer Liebeskomödie. Und als ihr alter Schwarm in der Stadt auftaucht, möchte sie nichts mehr, als das perfekte Prom-Date mit Michael. Diese Storyline schreit so sehr nach Klischee, dass es schon wieder amüsant ist. Liz ist das nette Mädchen von nebenan, das irgendwie schräg ist. Sie trägt Vintage-Kleider, erstellt heimlich Playlists zu potenziellen Paaren und spielt Klavier. Neue Modetrends oder Highschool-Streiche interessieren sie nicht. Und irgendwie hat sie mir das alles sofort sympathisch gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass Liz überhaupt kein Problem damit hat, nicht zu den coolen und beliebten Leuten an ihrer Schule zu gehören. Sie weiß auf eine verrückte Art, wer sie ist – und gleichzeitig auch nicht. Denn um zu erfahren, wieso sie das ein oder andere so macht, braucht es den männlichen Protagonisten der Geschichte. Wes schafft es, Liz in mancherlei Hinsicht die Augen zu öffnen, was mir sehr gut gefiel.
Wes wird als Bad Boy deklariert. Er ist frech, beliebt und lustig. Für mich war er von Anfang an kein richtiger Bad Boy, aber so passt es eben besser in Liz‘ Wahrnehmung. Die Protagonisten haben von Beginn an eine tolle Chemie und vor allem sind alle ihre Begegnungen einfach amüsant und irgendwie liebevoll. Das Buch ist insgesamt sehr humorvoll! Liz und Wes kabbeln sich, schaukeln sich hoch und sind gleichzeitig sehr ehrlich zueinander. Langsam aber sicher verändert sich ihre Beziehung und dass eigentlich Michael immer Liz‘ Ziel war, gerät in den Hintergrund.
Aber es wäre keine richtige Rom-Com, wenn den Liebenden nicht immer wieder etwas im Wege stehen würde. Die Geschichte hat also tatsächlich ein paar Wendungen parat, die ich gern anders gehabt hätte. Aber am Ende muss ich sagen, dass mir jede Szene einfach nur gefallen hat. Auch die Nebencharaktere machen die Handlung so flüssig. Der ziemlich oberflächliche Schwarm Michael sorgt für einige nachdenkliche Momente und Liz‘ beste Freundin Joss zeigt, wie schwierig Freundschaften sein können, ohne dass man weiß wieso. Hinzu kommen noch die Figuren Helena und der Vater von Liz. Helena ist ihre Stiefmutter, die sich sehr bemüht, zu der Liz aber eigentlich keine Mutter-Tochter-Beziehung will. Sie wird als „blonde Lorelai Gilmore“ beschrieben, womit ich als großer Gilmore Girls Fan natürlich sofort etwas anfangen konnte. Durch sie als Figur wird aus „Better than the movies“ nicht nur eine süße Liebesgeschichte, sondern es kommen Themen wie Verlust, Erwachsenwerden und Trauer hinzu. Es gibt also durchaus auch eine ernste Seite in dieser witzigen Geschichte.
Was auch noch unbedingt erwähnt werden muss, sind die vielen Filmbezüge. Allein der Titel bietet es natürlich an, aber trotzdem kann niemand erwarten, dass die Autorin die Filme so unauffällig passend einarbeitet. Filme sind in der Handlung irgendwie immer präsent. Es passt einfach toll. Zu Beginn jedes Kapitels steht auch ein Filmzitat, das irgendwie den Kapitelinhalt widerspiegelt. Ich fand das einfach nur fantastisch.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Stil von Lynn Painter ist klasse. Die Geschichte wird sehr mündlich aus der Sicht von Liz erzählt. Sie ist selbstironisch und so ist auch der Schreibstil. Gelesen wird das Buch von Nina Reithmeier. Ihre Stimme passt super in das Highschool-Liebessetting und vervollständigte mein Bild der etwas schrägen Liz. Reithmeier liest sehr gut und trägt das Hörbuch gewissermaßen.

Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber „Better than the movies“ ist großartig! Lynn Painter hat hier eine so tolle Liebesgeschichte rausgehauen, dass ich das letzte Kapitel sogar gleich zwei Mal gehört habe. Ich liebe die Geschichte von Liz und Wes mit all ihren schönen, kleinen Details und dem vielen Humor. Ich habe gelesen, dass es noch einen zweiten Teil gibt, auf den ich mich jetzt schon sehr freue! Natürlich vergebe ich volle fünf Sterne und merke mir das Buch schon einmal als Geheimtipp für mein Jahreshighlight.



8. Mai 2024

Rezension [Hörbuch]: "Pretty Scandalous - Heißer als Rache" von Tami Fisher

 


Titel: Pretty Scandalous - Heißer als Rache
Autorin: Tami Fisher
Sprecherin: Rebecca Veil
Verlag: der Hörverlag
Preis: 29,95€
Seiten: 608
Dauer: 17h 53m

Ich bin ein bekennender „Gossip Girl“-Fan. Es war also kein Wunder, dass ich sofort aufhorchte, als ich von der „Pretty Scandalous“-Reihe hörte. High Society? Rache? Skandale? Her damit! Und so griff ich zum Hörbuch des Reihenauftaktes von Tami Fisher. Eines kann ich sagen: Das Buch hat es in sich. Nach und nach zog die Geschichte mich in ihren Bann. Mit Sarah zusammen versank ich immer tiefer in den Intrigen und wollte eigentlich nur eines nicht: Dass das Buch zu Ende ist!

Sarahs Welt bricht zusammen, als ihre Zwillingsschwester nach einem Jahr Funkstille verängstigt und mit blauen Flecken übersät wieder auftaucht. Payton wollte sich an der Columbia University in New York ihren Traum vom Architekturstudium erfüllen, doch ausgerechnet ihre elitären neuen Freunde haben sie zugrunde gerichtet. Wutentbrannt beschließt Sarah, sich als Payton auszugeben, um den verwöhnten High-Society-Zöglingen das Handwerk zu legen. Doch in New York angekommen, häufen sich die Skandale und Geheimnisse. Und dann stolpert Sarah auch noch dem attraktiven Monroe in die Arme – und dessen Lächeln könnte weitaus mehr gefährden als nur ihre Rachepläne …

Dass man Gossip Girl-Vibes bekommt, nachdem man den Klappentext gelesen hat, liegt wohl auf der Hand. Die glitzernde Welt der High Society übt einfach einen sehr anziehenden Charakter auf die normale Bevölkerung aus – und zu der zähle ich mich auch. Die teuren Kleider und Schuhe, das viele Geld und die abgründigen Charaktere weckten definitiv meine Neugier. Und deswegen wollte ich „Pretty Scandalous – Heißer als Rache“ unbedingt hören.
Da gleich zu Beginn eine Triggerwarnung steht, war ich etwas skeptisch. Tatsächlich habe ich mir die einzelnen Themen vorher nicht angehört, um mich nicht selbst zu spoilern. Die Warnung ist aber auf jeden Fall sinnvoll, da es bestimmt Menschen gibt, die mit vielen Inhalten der Reihe nicht zurechtkommen. Vielleicht bin ich schon abgestumpft, aber (sexuelle) Gewalt, Drogenmissbrauch oder Depressionen sind Themen, mit denen ich bei einem solchen Klappentext schon fast rechne. Nichtsdestotrotz sollte man sich vorher überlegen, ob man Bücher mit diesem Inhalt lesen/hören möchte. Ich wollte es. Und ich habe es keine Sekunde lang bereut.
„Pretty Scandalous“ braucht eine Weile, um sich aufzubauen. Die Autorin nimmt sich Zeit, in die Handlung und deren Figuren einzuführen. Man lernt Sarah und ihre beste Freundin Laurel kennen. Sarahs Familie spielt eine Rolle, die Verhältnisse, in denen sie lebt und auch ihre Vergangenheit. Und erst dann kommt es zu ihrer Zwillingsschwester Payton. Bis man als Hörer an der Stelle angekommen ist, an der die Zwillinge ihre Rollen tauschen, dauert es eine ganze Weile. Aber obwohl der Aufbau sich etwas zieht, wird die Geschichte nicht langweilig. Man lernt Sarahs Charakter gut kennen und versteht ihre Beweggründe. Ich muss allerdings sagen, dass ich auch nach über siebzehn Stunden des Hörens nicht genau weiß, ob ich Sarah (oder Payton) eigentlich mag. Denn beide haben auch sehr spezielle Charaktereigenschaften. Während man die Geschichte vor allem aus Sarahs Perspektive wahrnimmt, bleibt ihre Schwester das große Mysterium. Und da reicht auch der erste Band der Trilogie nicht, um all ihre Geheimnisse ans Tageslicht zu bringen.
Sarah übernimmt den Platz ihrer Schwester in New York und legt sich mit der alten Clique ihrer Schwester an, deren Mitglieder allesamt im Geld schwimmen. Aber Payton scheinbar auch. Wie kann das sein? Wer bezahlt die Wohnung? Was ist ihr wirklich passiert? Die Fragen, die der Hörer sich stellen muss, häufen sich schnell. Aber so bleibt die Geschichte spannend. Sie wird um die Figur Monroe erweitert, in den Sarah sich – als Payton – verliebt. Zusammen haben die beiden einige heiße Szenen, die auch explizit beschrieben werden. Meines Erachtens passen sie zur Geschichte und werden auch nicht unangenehm, nicht mal in der Hörbuchversion.
Insgesamt gibt es viele Figuren, die eine Rolle spielen. Da wären Paytons Exfreund Donavan, seine Schwester Holland, sein bester Freund Peter und eine ganze Menge fiese Mädchen. Sarah weiß nicht, wem sie trauen kann. Kann sie überhaupt jemandem trauen?
Die Geschichte verfolgt durchaus ein Ziel, auch wenn gerade zu Ende hin deutlich wird, dass der Reihenauftakt eher ein Aperitif ist, der Lust auf mehr machen soll. Denn vor allem das letzte Kapitel ist ein absoluter Cliffhanger. Das Buch ist voller Skandale, hinterhältiger Intrigen und vielen tiefgreifenden und ernstzunehmenden Problemen. Es beinhaltet aber auch Freundschaft und Liebe – nicht nur die große Liebe, sondern auch jene unter Geschwistern. Thematisch betrachtet hat „Pretty Scandalous“ also eine ganze Menge zu bieten.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet und handeln sehr authentisch. Auch sie tragen ihren Teil dazu bei, dass es spannend bleibt. Vor allem Payton und Monroe hinterließen bei mir viele Fragezeichen.
Der Stil von Tami Fisher ist wirklich gut. Ich hatte die Skyline von New York immer vor Augen, ihre Beschreibungen sind toll und bildreich. Der dialoghafte Charakter der Geschichte gefiel mir gut und insgesamt fühlte ich mich sehr wohl in Fishers Welt. Die Sprecherin Rebecca Veil macht ihren Job grandios. Ihre Stimme WAR Sarah für mich. Sie liest toll und betont super. Ich habe ihr jedes Wort geglaubt.

„Pretty Scandalous – Heißer als Rache“ bietet genau das, was der Titel schon verspricht. Es wird skandalös, es wird heiß und die Protagonistin ist in einer glitzernden Welt der High Society auf Rache aus. Es kann also nur spannend werden. Mir hat das Hörbuch wahnsinnig gut gefallen und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil. Ich vergebe daher natürlich fünf Sterne.