6. März 2025

Rezension [Hörbuch]: "Pretty Shameless - Gefährlicher als Liebe" von Tami Fischer


Titel: Pretty Shameless - Gefährlicher als Liebe
Autorin: Tami Fischer
Verlag: Randomhouse Audio
Preis: 25,95€
Seiten: 512
Dauer: 15h 5m

 

Ich habe die „Manhatten-Elite“-Reihe wirklich lieb gewonnen und wollte deswegen unbedingt wissen, wie sie ausgeht. Wie würde Tami Fischer es schaffen, alle ausgelegten Fäden wieder zusammenzuführen, ohne dass es komplett unlogisch wird?! Viele Geheimnisse werden im abschließenden Band „Pretty Shameless – Gefährlicher als Liebe“ gelüftet, Unbekanntes aufgeklärt und mit einigen Charakteren abgerechnet. Alles in allem wird es allerdings dramatisch. So richtig dramatisch. Und das war für meinen Geschmack zu viel.


Sarah hat alles riskiert, um sich und ihre Zwillingsschwester Payton vor dem Gegenangriff der mächtigen Darlingtons und ihrer Clique zu schützen. Doch der Preis dafür ist hoch, denn Holden vertraut ihr nicht mehr. Gefangen in einem Netz aus Lügen und Intrigen, liegt es nun an Payton, Sarah zu retten, bevor diese darin zu ersticken droht. Sarah wiederum muss sich entscheiden: Will sie einen letzten verzweifelten Versuch wagen, Holden zurückzugewinnen, oder kann sie Monroe doch verzeihen?

Der zweite Teil der Trilogie „Pretty Savage – Süßer als Verrat“ hat einen unglaublich gemeinen Cliffhanger. Wer die Reihe an dieser Stelle abbrechen kann, hat wirklich meinen Respekt. Ich konnte und  vor allem wollte ich es nicht. Denn, obwohl ich es nicht gern zugebe, hat der hinterhältige Monroe sich ja schon ein wenig in mein Herz geschlichen. Deswegen war ich in diesem Teil vor allem auf seine Geschichte gespannt. Was spielt er für ein Spiel? Liebt er Sarah? Ist er doch nur der „König von Manhatten“? Es dauert eine Weile, bis es zur Lösung all dieser Fragen kommt. Aber das Gute: Sie werden beantwortet!
Insgesamt hat Tami Fischer den Plot wieder zusammenbekommen. Obwohl die Geschichte der Zwillinge Sarah und Payton in so viele Richtungen ausgeufert ist, schließen sich die Kreise wieder. Besonders bewegt hat mich in diesem Zusammenhang die Vergangenheit ihrer Mutter. Als die Zwillinge endlich erfahren, wie es zu ihrer Zeugung kam, hielt ich wirklich den Atem an.
Leider war das aber einer der wenigen Moment, die so fesselnd waren. Alles in allem empfand ich die Geschichte als zu langatmig. Vieles hätte man kürzen können. Besonders die prickelnden Szenen fallen in diese Kategorie. Meines Erachtens waren sie etwas gekünstelt dazwischen geschoben, denn es ist schließlich ein New-Adult Buch und da gehört für die Masse ja Sex rein. Viel Sex. Mir war das Ganze zu viel und vor allem zu lang. Vielleicht stört das aber auch nur mich…
Betrachtet man die gesamte Handlung des dritten Bandes, fällt schnell auf, dass die Themen einfach krass sind. Man ist aus den Vorgängern ja schon einiges gewohnt. Und ehrlich gesagt, liebe ich das Gefühl, dass sich bei einem Reihenabschluss einschleicht, wenn man „nach Hause kommt“ und sich freut, alle Charaktere wieder zu haben. Dieses Gefühl hatte ich auch bei „Pretty Shameless“. Ich mag Donnie, Celia und Sarah wirklich sehr. Zu Payton fehlt mir nach wie vor die richtige Verbindung. Und obwohl auch Cameron in diesem Buch wirklich gut wegkommt, bin ich mit ihr nie ganz warm geworden. Die Charaktere sind eine interessante Mischung aus liebevollen Details und Extravaganz. Jeder Lesende findet sicher jemanden, den er sympathisch findet. Ob dieser dann aber auch mit offenen Karten spielt, bleibt abzuwarten. Denn eigentlich hat ja jeder in dieser Geschichte eine Leiche im Keller. Und diese „Leichen“ sind absolut krasse Themen. Das ganze Buch beinhaltet Themen, die ich einfach heftig finde. Die Autorin treibt es mit dem abschließenden Band noch ein wenig auf die Spitze. Gab es schon vorher Inhalte wie Drogenmissbrauch, Rassismus oder Sexismus kommen dieses Mal auf noch versuchter Mord und mehrfach das Thema Tod vor. Die Mischung aus all diesen extremen Themenblöcken war mir zu krass. Die Handlung ist meines Erachtens viel zu dramatisch. Manchmal springt sie hin und her und man weiß gar nicht, welcher Zwilling denn jetzt was vorhat. Das fand ich sehr schade. In sehr krassem Kontrast dazu steht der Epilog, den ich wirklich zu happy fand. Wenn eine solche Geschichte SO gut ausgeht, ist eigentlich etwas faul. Sicher, die Charaktere haben gelitten. Sehr sogar. Aber für mich war das Süßholzgeraspel am Ende leider ebenfalls too much.
Wirklich gut haben die beiden Sprecherinnen ihren Job gemacht. Tami Fischer selbst und Rebecca Veil lesen wirklich gut. Auch der Stil der Autorin ist fesselnd und sehr unterhaltsam. Ich mag ihre Vergleiche, ihre kleinen Hinweise auf Taylor Swift und ihren Humor.

Alles in allem ist „Pretty Shameless – Gefährlicher als Liebe“ ein Buch, das eine große Aufgabe vor sich hatte. Zwar meistert die Geschichte den Umstand, alles aufzuklären und die Charaktere wieder einzufangen. Die Art und Weise war mir dabei aber zu krass. Hinzu kommt, dass mich die prickelnden Szenen leider gar nicht überzeugen konnten und sie meines Erachtens auch nicht in das krasse Drama gepasst haben.
Nichtsdestotrotz hatte ich unglaublich viel Spaß mit den Zwillingen in Manhatten. Der dritte Teil ist jedoch leider der schwächste der Reihe, weshalb ich ihn mit drei von fünf Sternen bewerte.




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