Titel: Mederia - A kingdom beyondAutor: Sabine SchulterVerlag: ImpressPreis: 4,99€Seiten: 415
Seit einigen Jahren steht in meinem Bücherregal die „Mederia-Reihe“
von Sabine Schulter. Die drei Bände rund um Lana und Gray hatten dort immer
einen besonderen Platz. Deswegen staunte ich nicht schlecht, als ich erfuhr,
dass die nächste Generation ihre eigene Geschichte schreibt – und diese auch im
Impress-Verlag veröffentlicht wurde. Ich freute mich sehr über die Rückkehr
nach Mederia und auf die Reise mit dem Dämonenprinz Nathiel und der Wächterin Arina.
Die ersten beiden Teile gefielen mir super gut, doch nun wartete das große
Finale: „A kingdom beyond“. Kann die Herrschaftsfamilie der Dämonen und Ignis
das Schicksal wieder zu seinen Gunsten wenden oder wird auch Mederia von einem
fremden Gott überrannt? Es beginnt eine abwechslungsreiche Reise, die bis auf
wenige lange Passagen sehr spannend ist. Und das Finale? Einfach nur grandios.
Sie teilen ein gemeinsames Schicksal, doch kann dieses eine
ganze Welt vor dem Untergang bewahren?
Auch wenn Arina sich nichts sehnlicher wünscht, als ihrer Heimat endlich den
lang ersehnten Frieden zu bringen, so weiß sie doch: Mederia steht kurz davor,
den Kampf gegen die dunklen Mächte zu verlieren. Ihr und dem Prinzen der
Dämonen bleibt nur ein einziger Ausweg, aber dieser wird ihnen alles
abverlangen – ihre Hoffnung, ihre Leben und ihre gemeinsame Bestimmung ...
Wie so oft beginnen die Folgebände von Reihen aus der Feder
von Sabine Schulter unmittelbar und knüpfen an das letzte Geschehnis des
Vorgängerbandes an. So ist es auch in „A kingdom beyond“, sodass man – wenn man
Band fünf noch gut im Kopf hat – sofort wieder in der Geschichte drin ist. Viel
Verschnaufpause bleibt dem Leser nicht. Denn dieser Reihenband hat es in sich.
Die Handlung ist ein Wechselspiel aus actionreichen Kampfszenen und ruhigen
Momenten, in denen Freundschaftsbande vertieft werden. Mal geht es hoch her,
dann spielt die Liebe eine größere Rolle. Ich muss zugeben, dass mir manche
Passagen zwischendurch zu lang wurden. Ich bin eher ein Fan der
aufeinanderfolgenden Ereignisse und deswegen empfand ich einige ruhige Szenen
als langatmig. Doch das ist Geschmackssache.
Im Grunde ist die Story von der Spannung bestimmt. Aus anfangs noch zwei
kleineren Reisegruppen wird eine große, die sich dem bevorstehenden Endkampf
stellen will. Diese Kombination gefiel mir unglaublich gut, denn es sind alle
wichtigen Charaktere der Reihe mit dabei. Damit meine ich natürlich in erster
Linie die Helden dieser Buchserie, nämlich Nathiel und Arina. Sie werden von
ihren Freunden Prue, Triss und Iljan begleitet. Aber auch der Assasin Keytha
ist mit von der Partie, was mir sehr gut gefiel. Zu diesen jungen Kämpfern
gesellen sich die wichtigsten Gesichter der Vorgängerbände, also Lana, Gray und
auch Kimire. Gibt es etwas, das man an dieser Reisegruppe kritisieren könnte?! Ich
denke nicht. Mir haben die Gespräche zwischen Lana und Gray immer am besten
gefallen, nennt mich nostalgisch. Aber tatsächlich waren sie es, um die ich die
meiste Angst hatte. Denn die Emotionen des Lesers zu steuern, gelingt der
Autorin gut. Meine Angst um manche Charaktere war wirklich immens. Und am Ende musste
ich länger als zehn Minuten durchweinen – kein Witz. Weshalb genau, müsst ihr herausfinden.
Die Charaktere erfüllen ihre Aufgabe gut. Sie begleiten den Leser durch das
unbekannte Land Karashin und geben alles, um Mederia zu retten. Durch die
Vielzahl der Charaktere gibt es aber natürlich auch einige Perspektivwechsel
und Sprünge. Den Überblick kann man aber immer gut behalten. Einen richtigen
Liebling der Reihe kann ich gar nicht benennen, aber jeder Leser findet
mindestens eine Figur, mit der man sich identifizieren kann.
Auf ihrer Reise lernen die Figuren noch weitere neue Völker und Personen
kennen. Und das fand ich richtig schön. Denn obwohl ich bereits seit fünf
Büchern in Mederia bin, gibt es immer noch Neues und Unentdecktes, sodass die
Reihe weiterhin überraschen kann.
Überrascht hat mich übrigens auch die Liebesgeschichte. Ich war mit den
Entwicklungen anfangs tatsächlich nicht so glücklich, da mir die offensichtliche
Lösung schon gut gefallen hätte. Trotzdem finde ich es gut, welchen Weg die
Autorin gewählt hat. Für Liebe ist definitiv gesorgt. Mich konnten die Paare
aber nicht zu Hundertprozent überzeugen. Leider kann ich auch nicht sagen,
woran das lag.
Man könnte jetzt meinen, dass mir dieser finale Teil gar nicht so gut gefallen
hätte. Doch da täuscht man sich. Denn womit ich nicht gerechnet hatte, war das Finale.
Die letzten drei Kapitel sind so unglaublich gut, emotional und fesselnd, dass
ich beim Lesen sicher kaum geatmet habe. Ich habe gelächelt – und wie schon erwähnt - geweint. Ich fieberte so sehr mit den Protagonisten mit und konnte jede
einzelne Wende nicht voraussehen. Es war einfach krass. Und obwohl ich durchaus
kleine Kritikpunkte habe, hat mich dieses Ende so sprachlos zurückgelassen,
dass ich das Buch einfach nur liebe.
Zum Schreibstil der Autorin muss ich sicher kaum etwas sagen. Sabine Schulter
und High Fantasy sind eine Gleichung, bei der am Ende definitiv ein großes Herz
bei herauskommt. Sie schreibt bildgewaltig und sehr fließend. Gerade die
Kampfszenen liegen ihr wirklich gut, sodass der Stil seinen großen Teil zur
Unterhaltung beiträgt. Und auch deswegen ist das Finale so unglaublich gut.
Ich denke, mein Fazit ist überaus klar. Der letzte Teil „A
kingdom beyond“ lohnt sich auf jeden Fall und ist ein wirklich gelungener
Abschluss dieses großen Epos. Es gibt vielseitige und tolle Charaktere, eine spannende
Reise und Spannung pur. Auch die Liebe bekommt ihren Anteil und gemeinsam
ergibt diese Mischung eine wahnsinnig tolle Lektüre. Ich werde immer mit einem
Lächeln an Mederia denken und vergebe deswegen die verdienten fünf Sterne.
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