18. Oktober 2024

Rezension [Hörbuch]: "Pretty Savage - Süßer als Verrat" von Tami Fischer

 

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Titel: Pretty Savage - Süßer als Verrat
Autorin: Tami Fischer
Sprecherinnen: Tami Fischer, Rebecca Veil
Verlag: Randomhouse Audio
Preis: 29,95€
Seiten: 576
Dauer: 17h 35min

High Society, Intrigen und Geheimnisse: Aus all diesen Dingen besteht die „Manhatten-Elite“-Trilogie von Tami Fisher. Nachdem „Pretty Scandaolous – Heißer als Rache“ mit einem fiesen Cliffhanger endete, musste ich unbedingt zum zweiten Teil der Reihe greifen. Und dieser hat es in sich!
„Pretty Savage – Süßer als Verrat“ steigert das Tempo seines Vorgängers und zieht den Hörer tiefer in die Handlung mit allen Geheimnissen. Wem kann Sarah noch trauen? Wo ist Payton? Und steckt Peter wirklich hinter all dem? Vieles wird in diesem Teil geklärt. Doch Manhatten wäre nicht Manhatten, wenn nicht ein paar Geheimnisse unentdeckt blieben…

Nach allem, was Sarah in New York erlebt hat, weiß sie nicht mehr, wem sie noch glauben kann. Selbst Monroe und ihre eigene Zwillingsschwester Payton scheinen Geheimnisse vor ihr zu haben. Zudem muss sich Sarah eingestehen, dass sie mehr als nur Sympathie für ihren Nachbarn Holden empfindet. Um ihre Rachepläne nicht zu gefährden, beschließt Sarah, ihre wirren Gefühle unter Verschluss zu halten und die eiskalten Spielchen der High-Society-Clique weiter mitzuspielen. Was sie nicht weiß: Jemand hat sich an ihre Fersen geheftet und droht, ihre wahre Identität zu lüften …


Vieles reizt mich an dieser Reihe. Da wäre zum einen das Setting. Ich hatte schon immer ein Schwäche für Serien wie „Gossip Girl“ und die Vibes sind hier definitiv die gleichen. Das Leben der Schönen und Reichen ist faszinierend. Die glitzernde Welt der Superreichen ist auch in „Pretty Savage“ noch sehr anziehend. Hinzu kommen die Machenschaften der Clique. In diesem Teil wird klar, dass nicht alle Mitglieder manipulativ sind und einige Figuren bekommen größeren Raum. Das hat mir wirklich gut gefallen. Und die Handlung hat viele Wendungen. Insgesamt passiert unglaublich viel, was ebenfalls toll ist.
Ich muss aber trotz all der Reize auch zugeben, dass vieles in „Pretty Savage“ heftig ist. Zum Glück ist es inzwischen üblich, Triggerwarnungen abzudrucken. Das ist auch in diesem Hörbuch der Fall, auch wenn diese Triggerwarnung der vorletzte Track ist. Ich habe sie mir mit Absicht nicht angehört, weil ich mich nicht spoilern wollte und auch keine ‚Trigger‘ habe. Aber das Thema sexueller Missbrauch ist schon wirklich präsent in diesem Buch. Mehr als einmal habe ich den Mund angewidert verzogen, während ich den Zeilen der Autorin lauschte. Aber wer weiß…die Abgründe des Menschen sind bekanntlich tief.
Findet man sich mit Themen wie dem eben genannten oder auch Mobbing, Drogensucht oder Rassismus ab, dann kann man mit diesem Hörbuch viel Spaß haben. Meiner Meinung nach ist der Umgang mit diesen Themen durchaus gelungen und sensibel dargestellt. Und es ist authentisch, was mir am wichtigsten ist. Denn wer würde nicht glauben, dass es in Manhattens Elite durchaus normal ist, Drogen zu nehmen?
Aber weg von den ‚heftigen‘ Themen von „Pretty Savage“ und hin zur Handlung. Sie schließt genau dort an, wo der erste Band aufgehört hat. Nun gibt es aber nicht nur eine Erzählperspektive sondern zwei. Neben Sarah erzählt auch Payton ihre Geschichte. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so erfährt man als Hörer, wie Payton Teil der Clique wurde, wie sie wirklich zu den einzelnen Mitgliedern steht und was danach passierte. Dadurch ist das Hörbuch von Anfang an spannend. Des Weiteren werden viele kleinere Handlungen aufgemacht. Das ein oder andere hätte man vielleicht einkürzen können, denn nicht alles scheint relevant für die Geschichte zu sein. Aber wer weiß das schon. Denn eines lernt man in dieser Reihe: Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Wie bereits erwähnt, bekommen einige Charaktere mehr Bühne, als im ersten Teil. Das ist zum Beispiel Celia, die ich wirklich cool finde. Aber auch Rosie trägt einen großen Teil der Handlung. Und dann wäre da noch Holden. Der Klappentext deutet schon an, dass es zwischen Sarah und Holden ernster wird. Mir persönlich gefiel dieser Handlungsstrang tatsächlich nicht so sehr. Ich weiß nicht, aber ich mag es nicht besonders, wenn Protagonistinnen zwischen den Männern hin und her springen. Und zugegeben, war ich ein großer Monroe-Fan im ersten Teil. Er tat mir tatsächlich ein wenig leid. Aber auch hier lautet die Devise: Vielleicht trügt der Schein?!
Besonders zum Ende hin nimmt die Handlung ordentlich Fahrt auf! Die Stränge laufen endlich zusammen und vieles wird klarer. Paytons große Geheimnisse kommen ans Tageslicht und ganz am Ende kommt der große Knall. Ich fand ja den Cliffhanger in „Pretty Scandalous“ schon fies. Aber „Pretty Savage“ ist richtig krass. Sobald Teil drei draußen ist, muss ich ihn unbedingt hören, denn ich muss wissen, wie die Schwestern aus diesem Schlamassel herauskommen. Ob sie es tun. 
Das Hörbuch ist sehr gut aufgemacht. Neben Tami Fischer selbst spricht nun auch Rebecca Veil einen Teil der Geschichte, nämlich die Kapitel von Payton. Ich mochte beide Stimmen sehr gern. Veil liest etwas unschuldiger, was ich gut mit Payton verbinden konnte. Aber auch Tami Fischers liest gut. Manchmal hat es mich nur gestört, wenn die Sprecherinnen offensichtlich dem Text widersprechen. Damit meine ich, wenn die Sprecherin anklagend liest, obwohl danach zum Beispiel kommt: „flüsterte ich“. Ich hoffe, man versteht, was ich meine. Das ist mir in diesem Hörbuch tatsächlich mehrfach aufgefallen. Nichtsdestotrotz ist es toll gelesen!
Und nicht nur lesen kann Tami Fischer. Mir gefällt ihr Schreibstil sehr gut. Sie schreibt bildreich und verwendet viele Begleitsätze, die dafür sorgen, dass die Atmosphäre sehr authentisch ist. So fühlt man sich als Hörer toll in die Geschichte. Ein weiterer Pluspunkt – ganz am Rande – sind für mich die Kapitelnamen. Ich liebe es, wie die Autorin bekannte Redensarten an die Geschichte anpasst und ändert!

Insgesamt hat mir „Pretty Savage – Süßer als Verrat“ wirklich gut gefallen! Das Hörbuch ist super aufgebaut, die Sprecherinnen sind toll und es passiert eine ganze Menge. Trotzdem ist das Buch dadurch sehr lang und es beinhaltet wirklich heftige Szenen. Da ich kein großer Fan der Sarah-Holden-Story bin, konnte ich mich nicht komplett in die Geschichte fühlen. Die Unterhaltung war aber gelungen und deswegen vergebe ich vier Sterne. Auch wenn ich kleine Kritikpunkte habe, kann ich es kaum abwarten, Band drei zu hören!




25. September 2024

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #85

Hallo ihr Lieben!


Ein Lebenszeichen von mir. Auch wenn ich selten zum Bloggen komme, darf ein Beitrag natürlich nicht fehlen: der SuB-Talk. Also entschuldigt bitte die traditionelle Verspätung ;) Man ist es ja schon gewohnt.
Im Moment rast die Zeit wieder total. In nicht einmal einem Monat beginnt für mich der Berufsalltag wieder. Und ich würde lügen, würde ich behaupten, dass ich dabei große Freude empfinde. Aber es ist ja nun einmal nicht zu ändern. Drückt mir also die Daumen, dass die Bremer Schüler nett zu mir sein werden ;)
Ich hatte wieder einen sehr schönen letzten Monat. Der September steht bei uns immer ganz im Zeichen der Geburtstage. In einer einzigen Woche feiert meine Familie nämlich gleich drei davon - darunter auch mein eigner. Der fiel dieses Jahr allerdings recht klein aus, da es einfach wichtigere Dinge derzeit gibt. Und zu Karlis Freude kann ich jetzt schon verkünden, dass ich wirklich nur ein Buch geschenkt bekommen habe :'D Eines meiner Highlights im September war der JGA meiner Freundin, den ich als Trauzeugin auch organisieren durfte. Aber auch ansonsten gab es allerlei spaßige Dinge ;) Zum Beispiel eine neue Lieblingsserie. Schaut unbedingt "The Artful Dodger" auf Dsiney+, solltet ihr es noch nicht getan haben. Sie hat auch Literaturbezug, nämlich zum Klassiker von Charles Dickens: Oliver Twist. Ich bin absolut süchtig...
Und ich freue mich schon jetzt auf den Oktober. Denn bis ich wieder anfangen muss zu arbeiten, verreisen wir noch zwei Mal und gehen auf zwei Hochzeiten. Es liegt also ein rappelvoller Monat vor mir, der meine Elternzeit krönen wird.
Bevor ich aber zu weit vorausgreife, kommen wir mal zurück zum Thema. Und das ist natürlich mein liebster SuB Karli. Bist du bereit, wieder ein bisschen zu schimpfen? Na, dann los!

Schaut auch gern bei den Blogs von Melli und Vanessa vorbei, die diese schöne Aktion liebevoll führen und begleiten. Danke, Mädels!


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo ihr alle! Julia hat es immerhin geschafft, dass ich euch noch im September schreiben darf. Hätte bei ihrem Zeitmanagement auch durchaus Oktober werden können...Allerdings trage ich heute noch eine ganz andere Sorge mit mir herum: Ich glaube, ich kann euch gar nicht so viel berichten. Denn Julias Leseleistung war im September quasi nicht existent. Und das meine ich ganz ernst. Die Zahlen werden meine Aussage ja stützen, weshalb ich mal gleich zu ihnen übergehe. Im letzten Monat war ich 137 Bücher groß. Nun gut...dann kam der Geburtstag, was schon mal Zuwachs bedeutet. Aber vor allem kommen keine gelesenen Bücher wieder runter. Und so komme ich zu einem aktuellen Stand von...138 Büchern. Traurig. Ich muss also wirklich mit dir schimpfen, Julia!


2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Ich sag ja...ich kann mich heute wirklich kurz halten. Die Pflege wird sehr vernachlässigt. Hier herrscht kaum Fluktuation, was mich wirklich traurig stimmt. Ich kann euch für diesen Monat zwei neue Bücher zeigen. Davon ist eines ein Geschenk gewesen und das andere hat Julia sich von einem Gutschein gekauft. Ich finde beide wirklich überaus hübsch und hege zumindest bei einem die Hoffnung, dass es bald gelesen wird.




"Die Tribute von Panem" sind uns ja allen ein Begriff. Und "Das Lied von Vogel und Schlange" kennt vermutlich ebenfalls jeder, der sich im Bücheruniversum auch nur halbwegs auskennt. Julia hat sich dieses Buch tatsächlich zum Geburtstag gewünscht. Denn sie hat es nur als Hörbuch gehört, als es herauskam. Und natürlich den Film gesehen. Nun wurde es aber Zeit, dass das Buch auch ins Regal einziehen darf. Ob es aber bald gelesen wird, das steht wohl in den Sternen.
Anders als bei "Not another Love Song" von Julie Soto. Meine Besitzerin konnte an diesem schönen Cover nicht vorbei gehen, ohne den Klappentext zu lesen. Und da sie total auf Musikplots, vor allem im klassischen Bereich, steht, musste es gekauft werden. Und hier habe ich Hoffnung! Denn Julia hat mir versichert, dass sie es nächsten Monat mit in den Urlaub neben wird, was heißt, dass es vermutlich gelesen wird. Obwohl die kleine Familie allein verreist, besteht nämlich die Hoffnung, dass Julia in der Türkei durchaus mal zu einem Buch greifen wird ;) Meine Seiten sind gedrückt!

3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Wie ich schon angekündigt habe, hat mich im letzten Monat ein einziges Buch verlassen. Aber das hat es in sich. Denn dieses Buch hat Julia bereits vor über sieben Jahren angefangen zu lesen! Ich habe wirklich bezweifelt, dass sie es jemals beendet. Aber offenbar habe ich meine Besitzerin unterschätzt. Denn irgendwie war ihr nach einem Sachbuch. Und da fiel ihr dann siedend heiß, dass es da ja noch eins gibt...


"Frauen, die Geschichte machten" ist eine Sammlung von insgesamt sechs Biographien. Sie sind alle so um die 50 Seiten lang und durchaus interessant geschrieben. Als Historikerin war Julia zwar vieles sehr kurz und selektiv gefasst, aber insgesamt hat es ihr richtig gut gefallen. Und da sie derzeit einfach nicht den Kopf für Romane hat, war es wohl genau das richtige. Ich bin vor allem sehr stolz auf sie, dass sie einen der sogenannten "Senioren" gelesen hat!


4. Lieber Karli, welche Bücher von deinem Stapel wurden zwischen 2000 und 2010 veröffentlicht.

So, bevor wir auf die aktuelle Frage vier zu sprechen kommen, kann ich den Rückblick zum letzten Monat auch schnell abhaken. Julia hat sich weder an eines der ältesten Bücher bei mir getraut, noch an ein Buch, das nicht von jemandem verfasst wurde, der primär Autor ist. Ich habe aber auch nichts anderes erwartet :D
Und nun zur wirklich interessanten Frage: Bücher zwischen 2000 und 2010. Hm...lasst mich schauen. Tada!


Das war jetzt beinahe leichter als gedacht...Julia hat glaube ich 2013 mit dem Bloggen angefangen. Daher ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass aus dem  Vor-Jahrzehnt einige Bücher bei mir sind. Denn natürlich gibt es vieles, das liegen geblieben ist. 
Tatsächlich hat sich meine Besitzerin keines der hier gezeigten Bücher selbst gekauft. Alle drei waren Geschenke, zum Teil aber von Freundinnen, die auch gebloggt haben. Irgendwie kam sie nur nie dazu, sie zu lesen.
"Verachtung" von Jussi Adler Olsen ist 2010 erschienen. Krimis liest Julia so gut wie nie. Obwohl sie von diesem Autor tatsächlich schon etwas gelesen hat. Vielleicht ist meine Besitzerin einfach zu zart besaitet für den ganzen Mord und Todschlag...
"Totenbraut" ist ein Vampirroman. Aus dem Genre ist Julia vielleicht herausgewachsen. Trotzdem könnte sie dem Buch durchaus eine Chance geben. Nina Blazon hat sie auch schon einmal auf einer Buchmesse getroffen. Ein anderes Buch der Autorin kennt sie ebenfalls. Vielleicht wäre es also einen Versuch wert? Das Buch stammt übrigens aus dem Jahr 2009 - genauso wie "Kuss der Kjer". Dieses Buch ist in Julias Alltag eigentlich recht präsent. Denn es steht in eine Buchregal im Kinderzimmer. Julias Sohn räumt diese Regale in aller Regelmäßigkeit aus, weshalb sie "Kuss der Kjer" immer mal wieder in der Hand hat :'D Vielleicht wird es also auch Zeit, diese Fantasygeschichte von meinem Stapel zu erlösen. Also ich finde, ich habe wirklich gute Vorschläge für den nächsten Monat gemacht ;)


Und mit diesen Vorschlägen verabschiede ich mich auch schon wieder. Obwohl Julia ihren Job nicht immer im ausreichenden Maße macht, muss ich schon sagen, dass wir ein gutes Team sind. 
Ich hoffe sehr, dass ich kommenden Monat auch berichten kann. Aber wer weiß...Schulstart und so.
Habt einen tollen Herbststart!

Alles Liebe,
euer Karli

Oh ja, da hat mein SuB allerdings Recht...Da mein erster Schultag der 21.10 ist, könnte es rein theoretisch klappen. Aber die Theorie ist meisten ja nicht so gut umsetzbar. Ich werde es auf jeden Fall versuchen! Vor allem, wenn ich es schaffen sollte, Karlis Vorsätze umzusetzen. Denn ich will im Urlaub wirklich viel lesen. Drückt mir die Daumen, dass es klappt :)

Habt ihr Jahre, aus denen ihr mehr Bücher auf dem SuB habt, als aus anderen?

Liebst, 
eure Julia


22. August 2024

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #84

Hallo ihr Lieben!

Es ist schon wieder passiert. Und das ist natürlich schlecht.
Ich habe das SuB-Interview im letzten Monat verpasst und bin auch für das aktuelle eigentlich zu spät. Zwar bin ich mir sicher, dass mein SuB Karli schon weiß, wie der Hase läuft, aber es tut mir trotzdem sehr leid für ihn. Ausreden spare ich mir ja schon seit Jahren. Ich denke, jeder weiß, wie es ist :'D Wenn es etwas gibt, von dem die meisten von uns zu wenig haben, dann ist es sicher "Zeit". 
Tatsächlich habe ich mehr Zeit als die meisten, da ich mich im letzten Monat meiner Elternzeit befinde. Allerdings ist der Alltag mit einem Anderthalbjährigen auch durchaus fordernd. Deswegen lese ich viel zu wenig und mache auch sonst eher familiäre oder sportliche, als literarische Dinge. Traurig, aber wahr...
In den letzten zwei Monaten war bei uns auch eine ganze Menge los.
Zum Beispiel haben wir unseren ersten Urlaub als Familie gemacht, bei dem wir geflogen sind. Der Begriff "Urlaub" ist allerdings etwas fehlleitend. Denn eigentlich waren wir bei den Olympischen Spielen in Paris *.* Wir waren für fünf Tage in der französischen Hauptstadt und wurden dabei von meiner Mutter und ihrem Mann begleitet. So hatte unser kleiner Sonnenschein immer einen wunderbaren Babysitter, wenn seine Eltern zu Sportveranstaltungen gegangen sind. Und was soll ich sagen...es war traumhaft! <3 Unser Sohn hat das Fliegen richtig gut gemeistert und auch der Trubel in Paris hat ihm wenig ausgemacht. Es war einfach zauberhaft! Das Wetter war toll, die Menschen entspannt, man hat sich sicher gefühlt und musste nirgendwo viel Warten oder so. Für mich war es eine einzigartige Erfahrung im Leben, die ich so sehr genossen habe!
Ein weiteres Highlight waren die Eras-Tour Konzerte. Ja, ich bin Swiftie! Vor anderthalb Jahren habe ich im zweiten Anlauf Karten für Hamburg ergattern können. Seitdem habe ich mich auf das Konzert gefreut. Und dann...den Dienstag, bevor die Deutschland-Konzerte begannen, schrieb mir eine Freundin, ob ich spontan mit nach Gelsenkirchen kommen würde. Ich musste nicht zögern. Natürlich war ich am Start! Und so hatte ich das Glück, Taylor gleich zwei Mal sehen zu können. Es war einfach bombastisch! Ich habe beide Konzerte geliebt und mich soooo gefreut!
Ihr seht also...die vergangenen Monate hatten einige Highlights für mich auf Lager. Hinzu kamen wirklich tolle Familienereignisse und auch Me-Time. Ich kann mich also auf gar keinen Fall beklagen *.*
Aber "klagen" ist natürlich ein gutes Stichwort für meinen SuB Karli. Denn dem ist das Klagen definitiv gestattet! :D Was genau er zu berichten hat, weiß ich auch nicht. Aber ich bin mir sicher, es ist eine Menge. Also lieber Karli, danke dass du mich so ausführlich hast berichten lassen. Nun gehört die Bühne dir ;)


Schaut unbedingt auch auf den schönen Blogs von Melli und Vanessa vorbei. Beide leiten diese SuB-Aktion mit viel Liebe, was mich sehr dankbar macht!


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Ein herzliches Hallo von mir an die Runde! Es ist schön, dass ich mich aus der Versenkung zurückmelden darf! :) Julia hatte mir zwar im letzten Monat gesagt, dass sie es nicht schaffen wird, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, dass ich als SuB dann etwas traurig sein darf. Aber offenbar darf ich diesen Monat wieder in die Tasten hauen und das freut mich sehr!
Ich bin ja eher ein stiller Beobachter vom Leben meiner Besitzerin und deswegen habe ich natürlich mitbekommen, was sie im Moment für eine tolle Zeit hat. Das freut mich sehr für sie! Allerdings hoffe ich, dass ich ihr in Zukunft die Zeit auch noch mit ein paar Büchern verschönern kann. Was sie gar nicht erwähnt hat, ist, dass die kleine Familie im Oktober noch einmal eine Woche Urlaub macht. Vielleicht hat Julia ja dann mal Zeit zum Lesen ;) Ich werde ihr auf jeden Fall das ein oder andere Buch mit ins Gepäck schummeln.
Kommen wir aber mal wieder zu den nackten Wahrheiten. Meine Besitzerin liest wirklich äußerst wenig. Im letzten Monat (also im Juni) war ich 141 Bücher groß. Das war ein kleiner Zuwachs. Heute, im August, bin ich 137 Bücher groß.
Huch. Da wundere ich mich jetzt selbst ein bisschen, wie dieser Abbau zu Stande kam. Aber gut. Ich nehme ihn natürlich gern ;)
Ach ja...liegen ja zwei Monate zwischen. Nagut.

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Die Pflege läuft scheinbar halbwegs gut. Zumindest habe ich ja einen Abbau zu verzeichnen. Und das, obwohl gar nicht sooo viel gelesen wurde. Auch kann ich euch nur einen einzigen Neuzugang zeigen, der bei mir eingezogen ist. Wer diesen Blog zwischendurch liest, weiß vielleicht, dass Julia inzwischen mehr Zeit für Hörbücher als geschriebene Geschichten hat. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass ich euch auch heute ein Hörbuch zeige:


"Pretty Savage - Süßer als Verrat" von Tami Fischer ist der zweite Teil einer Reihe, die ein bisschen an Gossip Girl erinnert. Julia hat den ersten Teil "Pretty scandalous" ziemlich schnell gehört und musste natürlich sofort Band zwei beginnen, als er rauskam. Derzeit wird fleißig gehört, doch Julia ist noch auf dem ersten Drittel. Trotzdem hat die Geschichte definitiv Sogwirkung.


3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Als letztes hat mich ein Bridgerton-Roman verlassen, nämlich Nummer sieben: "Mitternachtsdiamanten". Dabei handelt es sich um die Geschichte von Hyacinth. Julia hat das Buch wirklich gut gefallen. Irgendwie schafft es einfach jede Bridgerton-Geschichte, meine Besitzerin in ihren Bann zu ziehen. Leider hat sie nur noch eines davon auf meinem Stapel. So schnell wird Netflix sicher nicht hinterher kommen. Schade, Julia.



4. Lieber Karli, oh ja, die alten Hasen wissen, welche Frage nun folgen wird: SuB-Senioren! Zeige uns deine drei ältesten SuB-Senioren und das allerwichtigste: Haben sie sich zum Vorjahr verändert oder sind es immer noch die gleichen?

Oh nein. Ich weiß schon, warum ich im letzten Monat nicht zwingend darauf bestanden habe, das SuB-Interview durchzuführen. Da war doch was. Jetzt weiß ich auch wieder, was: die SuB-Senioren. Früher einmal wurden sie glaube ich "SuB-Leichen" genannt :'D Dann wollen wir uns mal der Wahrheit stellen und schauen, welche Bücher ich euch im letzten Juli gezeigt habe...Trommelwirbel...
OH WOW! Im letzten Jahr habe ich euch "Sokolows Universum", "Die Eismalerin" und "Anna Karenina" gezeigt. Und jetzt kommt's: Davon liegt nur noch eines bei mir O.o "Anna Karenina ist seit über neun Jahren bei mir. Eine wirklich traurige Statistik. Ich muss euch dieses Buch wirklich jedes Jahr aufs Neue zeigen.
Aber "Sokolows Universum" hat Julia wirklich und wahrhaftig gelesen. Ich weiß, es ist kaum zu glauben. Sie hat Monate dafür gebraucht. Denn leider war es nicht das spannendste Buch. Aber geschafft ist geschafft ;) Und "Die Eismalerin" hat Julia tatsächlich in einen Bücherschrank gestellt. Schande auf ihr Haupt. Aber andererseits hat sie in meinem Sinne gehandelt. Sonst müsste ich es euch sicher jetzt noch zeigen.
Und so kann ich euch heute diese drei "Senioren" präsentieren:



Wie gesagt "Anna Karenina" muss ich euch eben immer noch zeigen. Aber Julia hat wirklich die Ambition, das Buch eines Tages gelesen zu haben. Wahrscheinlich macht sie das irgendwann im Ruhestand. Kann also noch dauern. 
Auch bei den anderen beiden Büchern weiß ich nicht, ob die Aussichten wirklich rosig sind. Da wäre zum einen "Die Buddenbrooks" in einer wirklich wunderschönen Ausgabe. Julia hat sogar mal die ersten 200 Seiten gelesen - während ihres allerersten Praktikums in der Schule. Dass sie nun schon seit 2020 fertige Lehrerin ist, sollte ihr zu denken geben. Das Buch muss also schon seit ungefähr 13 Jahren bei mir sein...uff...Aber Thomas Mann (und auch Leo Tolstoi) sollen ja auch nicht wirklich seichte Literatur geschrieben haben ;)
Auch Umberto Eco ist nicht wirklich für leichten Lesestoff bekannt. Obwohl man "Der Name der Rose" ja wirklich kennt. Jetzt müsste Julia das Buch nur noch lesen. Und das hat sie in den letzten zehn Jahren eben auch nicht geschafft. 
Wenn ich ehrlich bin, befürchte ich, dass ich euch nächstes Jahr im Juli noch einmal genau die gleichen Bücher zeigen muss...

5. Lieber Karli, hast du Bücher auf deinem Stapel, die von einer Person geschrieben wurden, die nicht primär als Autor/in bekannt ist?

Ach ja...Frage fünf. Oder eher die aktuelle Frage Nummer vier. 
Tatsächlich finde ich sie in diesem Monat sehr spannend. Bücher, die nicht primär von Autoren sind...lasst mich schauen...



Okay, das ist jetzt fast ein bisschen langweilig, aber okay. Also ich habe tatsächlich keine Bücher von irgendwelchen Influencern oder Sängern oder so auf meinem Stapel. Ich hatte einmal ganz kurz die Biographie von Angelique Kerber bei mir, aber die hat Julia ziemlich schnell gelesen. Und ob diese beiden Bücher zählen, weiß ich tatsächlich gar nicht so sehr. Zum einen ist das "Warum ich mich nicht für Politik interessiere" von Beatrice von Weizsäcker. Eigentlich ist die Frau Juristin, Journalistin, aber eben auch Autorin. Für mich ist sie primär die Tochter eines früheren Bundespräsidenten. Daher nenne ich das Buch mal hier. (Nebenbei bemerkt, Julia hätte es sich niemals selbst zugelegt. Aber ihre Oma hat es ihr geschenkt...)
Und dann ist da noch "Charmant provokant" von Pago Balke. Balke ist Schauspieler und Sänger und wirklich kein Autor. Aber man kennt ihn eher in Bremen und Umgebung, daher ist das hier eher ein regionaler Tipp ;)
Puh...diese Frage hat mich wirklich ein bisschen ins Schwitzen gebracht.

Als kleinen Nachtrag muss ich übrigens noch darauf aufmerksam machen, dass Julia keines der drei Sachbücher gelesen hat, das ich euch im Juni gezeigt habe. Ts.

Und damit bin ich auch wieder am Ende. Heute hatte ich richtig was zu tun. Und obwohl ich das mag, finde ich es besser, wenn ich jeden Monat etwas sagen darf ;) Drückt mir also die Daumen, dass ich nächsten Monat - kurz nach Julias Geburtstag, oh neeeeein - wieder schreiben darf ;)

Alles Liebe,
euer Karli


Stimmt. Mein Geburtstag steht ja auch noch an. Gut möglich, dass ich da das ein oder andere Buch bekomme. Aber ich habe mir wirklich kaum welche gewünscht. Vielleicht wird es also nicht so schlimm für Karli ;)

Welche Bücher habt ihr bei Frage 5 (4) nennen können?


Liebst,
eure Julia

16. August 2024

Rezension [Hörbuch]: "Mile High" von Liz Tomforde


Titel: Mile high
Autorin: Liz Tomforde
Verlag: Randomhouse Audio
Preis: 29,95€
Seiten: 773
Dauer: 17h 15m
 

Der Klappentext von „Mile High“ hat mich sofort gecatcht. Sports-Romance ist einfach mein Genre, muss ich gestehen. Daher zögerte ich nicht lang, als ich von der Geschichte über den Bad Boy -Eishockeyspieler und die freche Flugbegleiterin hörte. Es konnte nur gut werden. Oder? Diese Frage muss ich definitiv mit JA beantworten, denn das Hörbuch hat einen super hohen Wohlfühlfaktor. Obwohl „Mile High“ kleine Schwächen hat, ist die Geschichte zum Zerfließen!


Frauenheld und Badboy Zanders lebt seinen Traum: Er spielt in der National Hockey League für Chicago, reist mit seinem Team durchs Land und nimmt fast jeden Abend eine andere Frau mit ins Bett. Für die neue Saison gibt es erstmals eine feste Crew für den Privatjet und damit eine goldene Regel: Finger weg von den Flugbegleiterinnen! Doch das ist hart: Crewmitglied Stevie ist schlagfertig, anders, ihre Art zieht Zanders an und vor allem ihre Kurven bekommt er nicht mehr aus dem Kopf …
Schon bald kann auch Stevie sich nicht mehr gegen die Anziehung wehren, doch sie weiß, dass sie nicht nur ihren Job, sondern auch ihr Herz riskiert, wenn sie sich auf Zanders einlässt …

Liz Tomforde hat mit diesem Reihenauftakt definitiv vieles richtig gemacht. „Mile High“ ist ein Buch, bei dem man abschalten und die Story genießen kann. Für mich war es ein absolutes Wohlfühlbuch. Allerdings haben diese Bücher meistens auch Schwächen und natürlich ist das auch hier der Fall. Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und diese geht über 17 Stunden. Das ist eine ganze Menge, weshalb es nicht verwundert, dass die Geschichte ein paar Längen hat. Ich kann sie gar nicht als „unnötig“ bezeichnen, denn die Handlung macht mit all ihren kleinen Nebenschauplätzen schon Sinn. Aber es zieht sich oft eben doch. Hinzu kommt, dass man die Handlung in gewisser Weise voraussehen kann. Mich stört das als Hörerin eigentlich nie, denn ich will ja auch zum Teil, dass es genauso kommt. Trotzdem überrascht „Mile High“ so gut wie nie, was doch etwas schade ist. Mein größter Kritikpunkt ist allerdings, dass am Ende alles etwas zu perfekt ist. Das Happy End war der Autorin scheinbar sehr wichtig, sodass wirklich einfach alles passt. Naja.
Genug der Kritik und hin zu den tollen Sachen dieses Hörbuchs. Zanders und Stevie sind fantastische Protagonisten! Ich habe beide wirklich sehr lieb gewonnen und mochte die Kapitel aus seiner und aus ihrer Perspektive. Außerdem mochte ich die beiden Sprecher Mala Sommer und Alexander Kalff. Sie haben beide ein wundervolles Gefühl für die jeweilige Stimmung ihrer Figur bewiesen und bringen eine ordentliche Portion Frechheit mit hinein. Beide lesen in einem angenehmen Tempo, haben schöne Stimmen und bringen die Emotionen gut rüber. Das hat mir super gefallen.
Und wie gesagt, auch die beiden Protas sind toll. Zanders ist der Eishockeystar und Bad Boy, wie er im Buche steht. Er ist ein Macho mit Herz. Außerdem beweist er durchaus Schwächen, wie beispielsweise Oberflächlichkeit. Aber er arbeitet daran und dieser Prozess kommt auch in der Geschichte rüber. Stevie ist eine tolle und selbstbewusste Frau, die einfach ganz normal ist. Sie hat ein paar Kilos zu viel auf den Hüften und macht daraus kein Geheimnis. Beide Hauptcharaktere sind übrigens PoC, was mir ebenfalls gut gefiel. Liz Tomforde legt viel Wert darauf, andere Figuren zu präsentieren, als in den meisten Büchern. Und das gelingt wunderbar. So arbeitet die Autorin Themen wie Bodyshaming oder Hautfarben ganz nebenbei ein. Weitere Themen sind übrigens Medien, Ausnutzung, Familienprobleme, Freundschaft und auch Hunde. Bei dieser Vielfalt ist es dann wieder nachvollziehbar, dass das Buch eben so dick ist.
Die Handlung ist zwar vorhersehbar, aber sehr schön. Gut gefallen hat mir, dass sie nie unauthentisch ist. Die Charaktere handeln ihrer Mentalität entsprechend, sodass es keine unlogischen Entwicklungen gibt. Die Beziehung, die sich zwischen Stevie und Zanders entfaltet ist tiefgehend und sehr schön. Bei den Sexszenen geht es wirklich heiß her und es gibt einige davon.
Gut gefallen haben mir auch die Nebencharaktere und die damit entstehende Dynamik. Ich mochte Stevies Zwillingsbruder Ryan sehr gern und auch ihre Kollegin Indie ist toll. Die Mannschaftskollegen von Zanders sorgen für Humor und eine Prise Männlichkeit in der Geschichte.
Der Schreibstil von Tomforde ist ebenfalls super. Er ist sehr flüssig und es gibt viele Dialoge. Diese werden von den beiden Sprechern perfekt inszeniert. Außerdem hat die Autorin durchaus ein Händchen für Sprache. Ich fand es einfach toll, dass der erste und letzte Satz des Buches sich quasi gleichen. Das beweist Überblick und schließt den Kreis der Handlung.

Ich konnte bei „Mile High“ super abschalten. Und das, obwohl es so lang ist. Ich mochte die Liebesgeschichte sehr, denn sie ist authentisch. Auch die Nebenhandlungen und die damit verbundenen Charaktere sind gut. Obwohl ich das Ende zu perfekt finde, ist die Geschichte so liebevoll und detailreich ausgearbeitet, dass ich 4,5 Sterne vergebe, die ich gern aufrunde.





22. Juli 2024

Rezension [Hörbuch]: "Belleadair Academy of Athletes - Misfits" von Maren Vivien Haase

 


Titel: Belleadair Academy of Athletes - Misfits
Autorin: Maren Vivien Haase
Verlag: Random House Audio
Preis: 25,95€
Dauer: 12h 12m

Es war eine dieser personalisierten Werbungen, die mich auf die „Belleadair-Academy“-Reihe aufmerksam gemacht hat. Eine Sportelite-Schule? Und dann auch noch Tennis? Her damit! Aber wie das so bei Werbung ist, scrollte ich weiter und vergaß dann irgendwann den Titel. Erst, als nun Band drei „Misfits“ herauskam, erinnerte ich mich wieder. Da aber jeder Reihenteil an sich abgeschlossen ist, dachte ich mir, beginne ich eben mit dem dritten Band. An sich war die Idee vielleicht nicht verkehrt. Aber leider hat mich „Misfits“ als Hörbuch doch über weite Strecken sehr enttäuscht und das lag vor allem an einem Punkt: der Synchronsprecherin.

 

Delphine Fleury galt schon immer als Ausnahmetalent im Turnen. Doch kaum jemand weiß, was sie aufgeben musste, um so stark und grazil zu wirken - und dass alles nur Fassade ist und sie in Wahrheit ihr eigenes Spiegelbild hasst. Covey Jenkins ist seit jeher fasziniert von der Schauspielerei. Für eine Rolle in einer Sportler-Biopic soll er einige Wochen an der Belladaire Academy trainieren, um seine Stunts zu perfektionieren. Delphine soll ihn dabei unterstützen. Schnell merkt Covey, dass es eigentlich Delphine ist, die Hilfe benötigt, um ihrem dunklen Geheimnis zu entfliehen - doch dafür muss er erst das Vertrauen der kühlen Schönheit gewinnen...

Lese ich den Klappentext nun noch einmal, frage ich mich wirklich, warum der Funke nicht überspringen wollte. Sport, Liebesgeschichte und ernste Themen als Mix sprechen mich so sehr an. Doch leider hat „Belleadair Academy – Misfits“ bei mir vor allem einen schwachen Eindruck hinterlassen.
Ich glaube, wir brauchen nicht wirklich über Logik zu sprechen, wenn man sich die Story etwas genauer ansieht. Und das stört mich tatsächlich auch gar nicht. Wenn das Setting schön ist, kann ich schnell vergessen, dass niemals ein Schauspieler an einer solchen Schule trainieren würde, um im Film mehr glänzen zu können. Oder dass die Schüler und Schülerinnen auf einer solchen Schule ja eigentlich die Elite ihrer Sportart sind und somit schon wirkliche Stars sein müssten. Aber das konnte ich in diesem Fall eben nicht vergessen. Denn irgendwie war mir vieles einfach zu unlogisch. Und weil mich die Chemie zwischen den beiden Protagonisten nicht richtig catchen wollte, bemerkte ich diese – in meinen Augen – Logikfehler eben doch. So waren viele Teile der Handlung für mich oberflächlich und viele Plottwists habe ich auch einfach nicht verstanden. Delphine macht sich unglaublich viele Sorgen, überhaupt in der Presse zu landen, und als sie dann aber eine Szene auf dem roten Teppich macht, ist das plötzlich gar kein Skandal in den Medien…Najaaaa….
Aber kommen wir mal zu den Charakteren. Delphine Fleury lebt für ihren Sport. Und sie ist großartig darin. So gut, dass sie auf Weltniveau turnt. Nur mit der Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit hat sie es nicht so. Da musste ich mich dann eben wirklich fragen: Jemand, der zu Weltmeisterschaften fährt, muss doch Interviews geben? Wie kann es sein, dass sie das nicht muss? Kann man sich dem in der realen Welt wirklich entziehen? Aber gut. Auf mich hat Delphine leider nie einen sympathischen Eindruck gemacht. Ich wusste nicht, wofür sie wirklich steht. Anders als das männliche Pendant, Covey. Der großspurige Schauspieler hat eine ganz wundervolle weiche Seite, die auch authentisch dargestellt wird. Ich mochte Covey nach einer Weile wirklich gern und mochte auch die Kapitel aus seiner Sicht viel lieber. Ich konnte verstehen, warum man mit ihm befreundet sein wollte – anders als bei Delphine. Dabei gibt es Menschen, die genau das wollen. Delphine lässt allerdings niemanden an sich heran. Lova und Nika (die beiden Protas der ersten beiden Bände) bemühen sich um Delphine und stehen ihr bei. Warum genau, kann ich leider nicht sagen. Und ehrlich gesagt konnte ich auch beide Mädels nicht wirklich voneinander unterscheiden, so unbedeutend sind ihre Rollen im Gesamtbild. Hat man die beiden Vorgänger gelesen, ist das sicher anders. Ich verband aber mit ihnen eben nichts. Das einzige, was ich wirklich loben muss und was super authentisch geschildert ist, ist Delphine Essstörung und ihr negatives Body-Image. Ich glaube sofort, dass die Elitesportwelt und vor allem Turnerinnen mit diesen Themen Probleme haben. Man empfindet sich selbst als zu dick und will immer dünner werden. Delphine hat ein krankhaftes Verhältnis zu Essen und wird in diesem Aspekt stark von ihrer Mutter beeinflusst. Nebenbei bemerkt ist sie der schlimmste Charakter des ganzen Buches. Da ich selbst Mutter bin, war ich so schockiert über ihr Verhalten, dass ich mich wirklich fragte, ob es solche Mütter gibt. Aber vermutlich ist das leider so. Zurück zur Problematik: Dieser Aspekt des Buches baut sich lange auf und wird immer wieder aufgegriffen. Das fand ich sehr logisch und hat mich auch wirklich bewegt. Ein solches Problem zu lösen, ist sicher alles andere als leicht! Dieser Handlungsstrang gefiel mir also sehr gut.
Auch die eigentliche Liebesgeschichte an sich fand ich nicht schlecht. Sie war vorhersehbar, ja. Aber eben auch ganz nett. Für mich war eben nur Covey derjenige, der sie trug, denn mit Delphine wurde ich einfach nicht warm. Möglicherweise lag das aber auch an einem anderen Punkt, den ich schon angesprochen habe: der Sprecherin.
Das hatte ich wirklich, wirklich noch nie. Ich höre viele Hörbücher und muss die Sprecher meistens loben. Die Verlage sind gut darin, authentische und passende Stimmen auszusuchen, die die Geschichte gut transportieren. Bei dem männlichen Part der Geschichte, der von Nicolás Artajo gesprochen wird, ist das auch gelungen! Er hat eine sehr angenehme Stimme, die toll zu Covey gepasst hat. Ich habe seine Betonung geliebt, denn er verleiht dem Charakter richtig Leben und damit verbundene Sympathie. Und genau das schafft die weibliche Stimme von Tanya Kahana absolut nicht. Schon die allerersten Sätze, als ich mit dem Hören begann, ließen mich absolut sprachlos zurück. Leider hat sich das auch in den nächsten zwölf Stunden nicht geändert. Sie liest VIEL zu langsam, völlig monoton und in manchen Szenen einfach nur stumpf. Letzteres tut sie leider auch bei den Sexszenen, was ihnen leider den gesamten Zauber nimmt. Das Ganze war dadurch ziemlich merkwürdig und gar nicht sexy. Jedes Mal, wenn wieder ein Kapitel aus Delphines Sicht kam, dachte ich, es würde besser werden. Aber das tat es nie. Mir tut es total leid, das so offen zu sagen, aber Kahana ist für mich eine Fehlbesetzung, die das Hörbuch wirklich um ein Vielfaches verschlechtert hat. Ist die Stimme nicht passend, leidet eben das gesamte Buch. Das war hier definitiv der Fall und das ist auch der Grund, warum ich die ganze Zeit über nicht in die Geschichte gefunden habe.

So schön die Idee und das Setting sind, konnte „Belleadair-Academy of Athletes– Misfits“ mich leider gar nicht abholen. Es gibt gute Handlungsstränge und auch einige interessante Charaktere. Die vorhersehbare und oberflächliche Geschichte war mir an vielen Stellen trotzdem zu viel. Am ausschlaggebendsten war aber leider die schlechte Sprecherin, die durch falsches Tempo und fehlende Betonung dafür sorgt, dass die Protagonistin blass und unsympathisch bleibt. Da kann dann auch der tolle männliche Sprecher nicht mehr viel retten. Insgesamt vergebe ich schwache drei Sterne.




29. Juni 2024

Rezension: "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten" von Wolfgang Richter


Titel: Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten
Autor: Wolfgang Richter
Verlag: BoD
Preis: 21,99€
Seiten: 192
 

Ich reise wirklich gern. Doch ich bin eher der „Normalo“ unter den Reisenden. Ein schöner Sommerurlaub im Hotel mit Tagesausflügen reizt mich ebenso wie ein Städtetrip mit ganz viel Sightseeing. Das mache ich durchaus auch allein und verlasse so meine Komfortzone. Was ich allerdings niemals tun würde, ist mit einem umgebauten Auto durch Teile Afrikas, Asiens oder Kanada zu fahren. Und dort möglicherweise völlig hilflos abseits jeglicher Zivilisation zu stehen. 
Genau das hat aber der Autor Wolfgang Richter jahrelang gemeinsam mit seiner Frau gemacht. Seine spannendsten und skurrilsten Erlebnisse hat er in seinem ersten Buch „Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten“ niedergeschrieben. Durch Zufall wurde ich auf das Buch aufmerksam. Zusammen mit dem Autor ging ich also auf interessante Reisen und genoss die 55 kurzen Berichte. Das Lesen war eine tolle und humorvolle Erfahrung!


Stell Dir vor, Du willst in einem fernen Land ein Brot kaufen, doch in dem einzigen Laden weit und breit gibt es keins mehr. Eine nette Frau gibt dir eins von ihren Broten ab und schenkt dir eine ganze Dose selbstgemachte Butter dazu. Oder stell dir vor, ein Polizist verlangt von dir einen Führerschein, der speziell und nur auf seiner Insel gilt. Er bietet dir an, den Schein sofort bei ihm zu kaufen. Oder stell dir vor, in der afrikanischen Savanne erleidet dein Auto einen kapitalen Schaden und du kannst keinen Meter weiterfahren. Doch es kommt ein rettender Engel und schleppt dich zur nächsten Rangerstation und sagt dann: "IM BUSCH HILFT JEDER JEDEM!" Dieser Satz wurde zu unserem Motto auf all unseren Fernreisen, die uns mit unserem Allrad-Camper "Gecko", einem Toyota Landcruiser, bis nach Sibirien, in die Mongolei, auf der Seidenstraße durch Zentralasien, aber auch bis ans Nordkap und quer durch Nordamerika bis nach Alaska führten. Wir bestanden so manches Abenteuer und erlebten unglaubliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Natürlich durchstanden wir auch unangenehme oder gefährliche Situationen. Unser Fazit nach vielen Jahren und Kilometern des Reisens steht jedoch fest: Der überwiegende Teil der Menschen will nicht mehr, aber auch nicht weniger, als in RUHE UND FRIEDEN zu leben.

Wer gern reist, ist mit diesem Reisebericht wirklich gut beraten. Und wer gern Abenteuer erlebt, wird hier auch seine Freude haben. Mir hat an diesem Buch die Mischung besonders gut gefallen. Eigentlich handelt es sich lediglich um Alltagsgeschichten. Doch manchmal wird eben auch eine alltägliche Situation spannend oder sogar gefährlich. Mehr als einmal habe ich gedacht: „Das hätte ich NIEMALS getan!“ Beispielsweise als der Autor beschrieb, dass er in Marokko einem Einheimischen folgte, weil dieser von einem Fest berichtete, zu dem er das Paar führen könnte. Ich bin ein sehr skeptischer Mensch, wenn ich im Ausland unterwegs bin. Deswegen imponierte mir die offene Art von Richter durchaus. Gleichzeitig zeugen manche Berichte von einer gewissen Naivität, die dem Autor aber auch bewusst ist. Sehen wir es positiv: Nur durch eben diese Naivität hat er so viel erlebt!
Aber von vorn: Das Buch besteht aus 55 kurzen Geschichten über jeweils ein Reiseerlebnis. Dabei entführt Richter den Leser zunächst nach Afrika, dann nach Zentralasien (Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan…ich bin ganz ehrlich: Alles Gegenden, die ich zwar vom Namen her kenne, über die ich aber ehrlich gesagt absolut nichts Genaueres weiß) und letztendlich nach Kanada. Es handelt sich um Berichte aus mehreren Jahren und somit von verschiedenen Reisen. Meines Erachtens bemerkt man auch durchaus, dass das Paar in den ersten Geschichten manchmal noch etwas anders gehandelt hat als später. Besonders der erste Abschnitt über die Reisen durch Afrika hat mich gefesselt und schockiert zugleich. Für mich als behütete Europäerin ist es einfach unvorstellbar, was woanders auf der Welt ganz normal ist. Ich hätte in so vielen Situationen Angst gehabt! Und auch der Autor schreibt immer mal wieder, dass ihm selbst auch nicht immer ganz wohl war. So berichtet er von korrupten Polizisten, die geschmiert werden müssen, von bewaffneten Männern, die nachts durch die Steppe laufen oder auch von Kommunikationsproblemen oder völlig kaputten Straßen. Es ist einfach unglaublich, was dieser Mann alles erlebt hat. Ich wiederhole mich, aber: Ich hätte mich nichts davon getraut. Niemals.
Und deswegen bewundere ich Wolfgang Richter wirklich sehr! Aber es ist keinesfalls sein Bestreben, die Leute lediglich mit seinen Reisen zu unterhalten. Während des Lesens merkt man immer wieder, dass er betont, dass es um die Menschen geht. Er berichtet von unzähligen Begegnungen mit wundervollen Menschen, die er kennenlernen durfte. Vor allem aber, dass all diese Menschen immer hilfsbereit waren und wie schnell aus Fremden Freunde werden können. Diese Geschichten lehrten mich definitiv, dass die Welt viel offener ist, als man in seinem kleinen Elfenbeinturm so glauben mag. So viele Geschichten haben mich berührt. Gleichzeitig schreckten sie mich auf eine gewisse Weise ab. Denn eines hat das Buch bei mir auf jeden Fall bewirkt: Es hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich bin mir sicher, dass der Autor auch genau das beabsichtigt. Doch habe ich gar nicht so sehr über die wirklich schönen Lebensweisheiten nachgedacht, die er auch im Nachwort noch einmal betont, sondern über die Privilegien so vieler Menschen. Wenn Richter von Orten berichtete, an denen die Bewohner zu Wasserhäusern gehen müssen, um sich Trinkwasser zu kaufen (!) oder von Polizeirevieren, die eher aus dem Film zu stammen scheinen, musste ich immer wieder darüber nachdenken, was für ein sorgenfreien Leben „wir“ doch führen können. Man meckert über so vieles oder macht sich viele Probleme, dabei haben wir im Vergleich zu den meisten Menschen auf dieser Welt so unglaublich viel. Und wie schön ist es, zu sehen, dass diese „einfachen“ Menschen immer bereit sind zu teilen und Fremde in ihr Leben zu lassen?!
Das ist nur eine Lehre, die ich aus dem Buch ziehen konnte. Ich muss also wirklich sagen, dass man einerseits von den durchaus humorvoll geschriebenen Berichten gut unterhalten wird. Man kann es aber eben auch nutzen, um ein wenig zu reflektieren.
Nichtsdestotrotz muss ich auch kleine Dinge kritisieren. Man muss sich bei einem Buchumfang von 192 Seiten und 55 Geschichten bewusst sein, dass die Geschichten kurz sind. Diesen Fakt selbst finde ich persönlich ziemlich cool. So kann man nämlich immer mal wieder das Buch in die Hand nehmen und es lohnt sich auch für wenige Minuten. Andererseits kann man das Buch schwer am Stück lesen. Nach 20 Minuten bekommt man einfach zu viel Input. Aber da muss jeder selbst herausfinden, ob er das gut oder schlecht findet.
Dann muss ich zugeben, dass ich nicht jede Geschichte spannend und manche Titel etwas überzogen fand. Die meisten der 55 Geschichten sind aber interessant.
Mein größter Kritikpunkt ist tatsächlich eher äußerlicher Natur. Der Titel (der nebenbei bemerkt sogar noch einen ziemlich langen Untertitel führt) ist einfach zu sperrig. Hinzu kommt das nicht sehr ansprechende Cover. Hier muss man wirklich sagen „Never judge a book by its cover“, doch ich weiß, dass die meisten es eben doch tun. Ich würde dieser Geschichte ein Cover wünschen, das eine klarere Schrift hat und Aufmerksamkeit erregt. Auch der Titel sollte gekürzt werden. Ich verstehe zwar seine Angemessenheit, finde aber, dass er durch die Länge einfach nicht die Aufmerksamkeit erregt, die das Buch verdient hat!
Letztendlich muss ich noch erwähnen, dass der Stil des Autors gut ist. Er schreibt im Präsens, was mich zwischendurch etwas verwirrt hat. Aber so hat man eben auch das Gefühl, immer dabei zu sein. Sein Sprachstil ist recht einfach und sehr mündlich, was gut zu seinen Berichten passt. Toll ist übrigens auch, dass es im Buch Fotos zu manchen Kapiteln gibt, die der Autor selbst geschossen hat. Ich fand das immer besonders spannend, wenn auf diesen Bildern Menschen waren, von denen berichtet wurde.

„Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten“ ist eine wirklich tolle Sammlung abenteuerlicher und interessanter Reiseberichte. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und empfand die kurzweilige Lektüre als absolut bereichernd! Die authentische Art des Autors macht das Lesen zu einer Freude und ich muss nochmal meine Bewunderung für ihn aussprechen! Ich persönlich störe mich am Titel und Cover, denn ich wünsche dem Buch ganz viele Leser! Insgesamt bewerte ich es mit vier von fünf Sternen.