Titel: Red Riding Huntress - Dämmerwald
Autor: Sabine Schulter & Regina Meissner
Verlag: selfpublished
Preis: 14,99€ (TB)
Seiten: 380
Ich bin ein großer Fan von Märchenadaptionen und habe schon
viele gelesen, die im Fantasy-Bereich angesiedelt sind. Ein noch größerer Fan
bin ich bekanntlich von Sabine Schulter und tatsächlich kenne ich auch Regina
Meißner schon sehr lange. Von beiden Autorinnen befinden sich viele Bücher in
meinem Regal, was sicher auch ein Grund dafür ist, dass ich auf „Red Riding
Huntress“ unglaublich gespannt war. Ein Fusion zweier meiner Lieblingsautorinnen
aus dem deutschen Raum, die sich einer Märchenadaption zugewandt haben? Gibt es
etwas Vielversprechenderes? Wohl kaum! Und obwohl meine Erwartungen wirklich
hoch waren, hat mich die Geschichte der Jägerin Zinnja und des
Wolf-Gestaltwandlers Diaz nicht enttäuscht! Lasst euch in eine düstere
Fantasy-Welt entführen und begegnet auf dieser Reise nicht nur anderen interessanten
Völkern, sondern auch den Themen Liebe und Verlust! Man darf also gespannt
sein.
Zinnja ist die bekannteste Monsterjägerin des Landes und
berühmt für ihre schnelle und zuverlässige Arbeit. Ungewöhnliche Vorkommnisse
und dunkle Kreaturen stehen bei ihr auf der Tagesordnung. Doch dann sucht der
rätselhafte Diaz sie auf. Der Gestaltwandler bittet sie um Hilfe im Kampf gegen
eine Hexe, das wildeste und unberechenbarste Wesen der Welt. Zinnja lässt sich
auf den Auftrag des Wolfes ein, nicht wissend, dass er ihr gesamtes Leben
verändern wird.
Zunächst muss ich sagen, dass ich die Taschenbuchausgabe mit
Farbschnitt besitze. Allein durch die schöne Aufmachung habe ich wirklich immer
mit ganz viel Freude zu dem Buch gegriffen, denn es ist unglaublich schön
gemacht. Auch das Cover passt perfekt zur Geschichte. Die Autorinnen, die
dieses Buch im Selfpublishing veröffentlicht haben, haben hier wirklich keinen
Fehler gemacht.
Und auch die Geschichte selbst ist das schöne Äußere wert! Der Leser folgt den
beiden Protagonisten Zinnja und Diaz auf ihrer Reise durch das Land. Die
Kapitel sind dabei im Wechsel verfasst und so bekommt man sowohl die Sicht der
mutigen Jägerin, als auch die des loyalen Gestaltwandlers mit. Ich habe mich
mehrfach gefragt, ob die Autorinnen jeweils eine Figur geschrieben haben. Denn
die Perspektiven sind gut zu unterscheiden und trotzdem sehr fließend, sodass
ich es wirklich nicht sagen kann. Insgesamt beginnt die Handlung recht schnell.
Es dauert nur wenige Kapitel, bis die beiden Hauptfiguren aufeinandertreffen
und sich auf den Weg machen. Besonders schön zu beobachten war dabei der Wandel
in der Beziehung der beiden. Die Atmosphäre verändert sich mit jedem weiteren
kleinen Abenteuer – und davon gibt es eine Menge. Die Mission lautet, das Rudel
von Diaz vor einer bösen Hexe zu schützen, die ihnen die Fähigkeiten und das
Leben nehmen will. Doch um ein so mächtiges Wesen zu besiegen, braucht man die
richtigen Mittel. Diese zu beschaffen, dauert seine Zeit. Eine Zeit, die von
den Autorinnen genutzt wurde, damit die beiden Protagonisten sich näher kommen
können und sie viele Gefahren bestehen zu lassen. Mir gefielen viele dieser „Zwischenstopps“
sehr gut und dadurch bleibt die Geschichte konstant spannend. Zinnja und Diaz
begegnen Feen, Zwergen und anderen (verfluchten) Gestaltwandlern auf ihrer
Reise, was wirklich interessant ist. Und auch die schon angedeutete
Liebesgeschichte ist sehr schön. Hier geht nichts zu schnell und gleichzeitig
ist die Schilderung authentisch, was ich wirklich gut finde. Ich hasse es, wenn
sich die Figuren sofort unsterblich verlieben…
Zinnja und Diaz sind zwei sehr starke und auch ein bisschen sture Charaktere.
Muss man anfangs vielleicht mit dem sehr treuen Gestaltwandler warm werden, so
ist Zinnja eine Figur, mit der man sich leicht identifizieren kann. Sie nimmt
das Leben, wie es kommt und kämpft sich tapfer hindurch. Zusammen ergeben die
beiden ein tolles Gespann, das sich irgendwann aufeinander verlassen kann.
Und so zieht neben der Spannung eben auch das Thema Liebe in den Roman. Doch
wer einen netten Fantasy-Roadtrip inklusive Liebesgeschichte erwartet, der ist
hier falsch. Und wer Regina Meißner kennt, weiß auch, dass wichtige Figuren in
ihren Geschichten oft tragische Tode erleiden. Muss man sich also auf so etwas
gefasst machen? Es gibt definitiv viel Schmerz , Trauer und Verlust in dieser
Geschichte und ich habe zwischendurch wirklich sehr stark gelitten. Die
Geschichte ist nichts für schwache Nerven, aber eben auch dadurch umso
authentischer. Ich hatte mit dem Ende tatsächlich nicht gerechnet, doch auch
hier muss man sagen, bleibt es spannend. Lasst euch also überraschen, ob Zinnja
und Diaz die Hexe besiegen können.
Der Schreibstil der Autorinnen ist fließend und gelungen. Ich finde es sehr
spannend, dass man durchaus auch am Handlungsaufbau die gemeinsame Arbeit der
beiden erkennen kann. Denn man erkennt wirklich vieles aus der fantastischen
Welt von Schulter, aber eben auch viel Düsteres, womit ich Meißner eher in
Verbindung bringe. Zusammen haben sie wirklich eine tolle Fusion erschaffen,
die sich super lesen lässt.
Ihr werdet schon gemerkt haben, dass meine Kritik irgendwie
fehlt. Man kann sagen, dass die Geschichte die ein oder andere Länger hat, ich
empfand das aber eigentlich nicht so. Für mich ist jedes Abenteuer spannend
gewesen und das Buch wusste oft zu überraschen. „Red Riding Huntress“ entführt
in eine düstere Fantasy-Welt, in der eine Jägerin und ein Wolf ein beachtliches
Team bilden. Themen wie Liebe, Familiensinn und Verlust spielen große Rollen,
weshalb das Gesamtkonstrukt eben so gut ist. Ich vergebe deswegen die vollen
fünf Sterne. Und obwohl die Protagonisten übrigens Potenzial für eine Reihe
hätten, finde ich es super, dass es sich um eine abgeschlossene Geschichte
handelt. So muss man immerhin nicht warten, um zu wissen, wie es mit den beiden
weitergehen könnte ;)
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