16. August 2024

Rezension [Hörbuch]: "Mile High" von Liz Tomforde


Titel: Mile high
Autorin: Liz Tomforde
Verlag: Randomhouse Audio
Preis: 29,95€
Seiten: 773
Dauer: 17h 15m
 

Der Klappentext von „Mile High“ hat mich sofort gecatcht. Sports-Romance ist einfach mein Genre, muss ich gestehen. Daher zögerte ich nicht lang, als ich von der Geschichte über den Bad Boy -Eishockeyspieler und die freche Flugbegleiterin hörte. Es konnte nur gut werden. Oder? Diese Frage muss ich definitiv mit JA beantworten, denn das Hörbuch hat einen super hohen Wohlfühlfaktor. Obwohl „Mile High“ kleine Schwächen hat, ist die Geschichte zum Zerfließen!


Frauenheld und Badboy Zanders lebt seinen Traum: Er spielt in der National Hockey League für Chicago, reist mit seinem Team durchs Land und nimmt fast jeden Abend eine andere Frau mit ins Bett. Für die neue Saison gibt es erstmals eine feste Crew für den Privatjet und damit eine goldene Regel: Finger weg von den Flugbegleiterinnen! Doch das ist hart: Crewmitglied Stevie ist schlagfertig, anders, ihre Art zieht Zanders an und vor allem ihre Kurven bekommt er nicht mehr aus dem Kopf …
Schon bald kann auch Stevie sich nicht mehr gegen die Anziehung wehren, doch sie weiß, dass sie nicht nur ihren Job, sondern auch ihr Herz riskiert, wenn sie sich auf Zanders einlässt …

Liz Tomforde hat mit diesem Reihenauftakt definitiv vieles richtig gemacht. „Mile High“ ist ein Buch, bei dem man abschalten und die Story genießen kann. Für mich war es ein absolutes Wohlfühlbuch. Allerdings haben diese Bücher meistens auch Schwächen und natürlich ist das auch hier der Fall. Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und diese geht über 17 Stunden. Das ist eine ganze Menge, weshalb es nicht verwundert, dass die Geschichte ein paar Längen hat. Ich kann sie gar nicht als „unnötig“ bezeichnen, denn die Handlung macht mit all ihren kleinen Nebenschauplätzen schon Sinn. Aber es zieht sich oft eben doch. Hinzu kommt, dass man die Handlung in gewisser Weise voraussehen kann. Mich stört das als Hörerin eigentlich nie, denn ich will ja auch zum Teil, dass es genauso kommt. Trotzdem überrascht „Mile High“ so gut wie nie, was doch etwas schade ist. Mein größter Kritikpunkt ist allerdings, dass am Ende alles etwas zu perfekt ist. Das Happy End war der Autorin scheinbar sehr wichtig, sodass wirklich einfach alles passt. Naja.
Genug der Kritik und hin zu den tollen Sachen dieses Hörbuchs. Zanders und Stevie sind fantastische Protagonisten! Ich habe beide wirklich sehr lieb gewonnen und mochte die Kapitel aus seiner und aus ihrer Perspektive. Außerdem mochte ich die beiden Sprecher Mala Sommer und Alexander Kalff. Sie haben beide ein wundervolles Gefühl für die jeweilige Stimmung ihrer Figur bewiesen und bringen eine ordentliche Portion Frechheit mit hinein. Beide lesen in einem angenehmen Tempo, haben schöne Stimmen und bringen die Emotionen gut rüber. Das hat mir super gefallen.
Und wie gesagt, auch die beiden Protas sind toll. Zanders ist der Eishockeystar und Bad Boy, wie er im Buche steht. Er ist ein Macho mit Herz. Außerdem beweist er durchaus Schwächen, wie beispielsweise Oberflächlichkeit. Aber er arbeitet daran und dieser Prozess kommt auch in der Geschichte rüber. Stevie ist eine tolle und selbstbewusste Frau, die einfach ganz normal ist. Sie hat ein paar Kilos zu viel auf den Hüften und macht daraus kein Geheimnis. Beide Hauptcharaktere sind übrigens PoC, was mir ebenfalls gut gefiel. Liz Tomforde legt viel Wert darauf, andere Figuren zu präsentieren, als in den meisten Büchern. Und das gelingt wunderbar. So arbeitet die Autorin Themen wie Bodyshaming oder Hautfarben ganz nebenbei ein. Weitere Themen sind übrigens Medien, Ausnutzung, Familienprobleme, Freundschaft und auch Hunde. Bei dieser Vielfalt ist es dann wieder nachvollziehbar, dass das Buch eben so dick ist.
Die Handlung ist zwar vorhersehbar, aber sehr schön. Gut gefallen hat mir, dass sie nie unauthentisch ist. Die Charaktere handeln ihrer Mentalität entsprechend, sodass es keine unlogischen Entwicklungen gibt. Die Beziehung, die sich zwischen Stevie und Zanders entfaltet ist tiefgehend und sehr schön. Bei den Sexszenen geht es wirklich heiß her und es gibt einige davon.
Gut gefallen haben mir auch die Nebencharaktere und die damit entstehende Dynamik. Ich mochte Stevies Zwillingsbruder Ryan sehr gern und auch ihre Kollegin Indie ist toll. Die Mannschaftskollegen von Zanders sorgen für Humor und eine Prise Männlichkeit in der Geschichte.
Der Schreibstil von Tomforde ist ebenfalls super. Er ist sehr flüssig und es gibt viele Dialoge. Diese werden von den beiden Sprechern perfekt inszeniert. Außerdem hat die Autorin durchaus ein Händchen für Sprache. Ich fand es einfach toll, dass der erste und letzte Satz des Buches sich quasi gleichen. Das beweist Überblick und schließt den Kreis der Handlung.

Ich konnte bei „Mile High“ super abschalten. Und das, obwohl es so lang ist. Ich mochte die Liebesgeschichte sehr, denn sie ist authentisch. Auch die Nebenhandlungen und die damit verbundenen Charaktere sind gut. Obwohl ich das Ende zu perfekt finde, ist die Geschichte so liebevoll und detailreich ausgearbeitet, dass ich 4,5 Sterne vergebe, die ich gern aufrunde.





1 Kommentar:

  1. Hallo Julia,
    ah, ich schleiche schon seit geraumer Zeit um dieses Buch herum und bin mir nach wie vor nicht sicher, wann und ob ich es lesen soll. Die "Hängerchen" würden mich aktuell eher abschrecken. Aber du klingst auch so begeistert, was die Figuren betrifft. Dass man als Leser eine Bindung zu den Figuren verspürt ist mir sehr wichtig.
    Auch die Handlung scheint dich, mit kleinen Abstrichen überzeugt zu haben. Ich werde das Buch mal weiterhin im Blick behalten.

    Ich danke dir für diesen informativen Einblick.

    Liebe Grüße
    Tanja

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