25. Oktober 2025

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #95

Hallo ihr Lieben!

Und wir sind auch wieder da! Es war ja eigentlich schon zu erwarten gewesen, dass ich relativ zeitnah ein SuB-Interview auslassen würde. Dass es gleich das zweite nach der Geburt meines zweiten Kindes sein musste, war so nicht geplant. Aber es ist schon wirklich verrückt, wie wenig Zeit man mit zwei Kindern noch hat :'D Besonders, wenn man noch so viele Hobbys hat wie ich. Schon klar, selbstgemachte Leiden. Aber meine Freizeit ist tatsächlich begrenzt und daher kam ich im September leider nicht zum Schreiben. Aber hey...ich glaube niemand von euch würde das nicht verstehen mit den zwei Mäusen hier zu Hause ;)
Unser zweiter Sohn ist nun genau drei Monate alt und er hat sich vom #grumpykid in ein sehr aufgewecktes Menschlein verwandelt. Es gibt auf jeden Fall einige Wehwehchen, die wir wahrscheinlich alle zum Start auf dieser Welt hatten. Aber wir haben uns ganz gut eingegroovt. Unser älterer Sohn ist ein so wundervoller großer Bruder, dass uns täglich das Herz aufgeht. Aber ich will hier jetzt nicht den Satz droppen "Wenn sie lächeln...hach..." bla. Oh ja, ich liebe es mit meinen beiden Jungs. Aber es ist auch höllisch anstrengend!
Vor zwei Wochen waren wir zum Beispiel auf der Hochzeit von unglaublich guten Freunden von uns. Mein Mann war der Trauzeuge, was bedeutete, dass ich die Jungs und mich allein fertig machen musste und auch bis abends allein betreut habe. Das war krass. Ich meine...man kann sich das schon ansatzweise vorstellen, aber wenn man es durchmacht, ist es schon etwas anderes. Ich ziehe meinen Hut vor allen alleinerziehenden Müttern und Vätern. Echt krass, chapeau! Ich bin froh, dass ich eine so liebevolle bessere Hälfte habe, denn wir meistern das Anfangschaos wirklich gut :)
Aber genug von Kindern. Alle von euch, die keine haben, sind sicher schon zu Tode genervt...
Was ist sonst in den letzten zwei Monaten passiert?! Ich hatte Geburtstag und darf mich nun im Club der Schnapszahlen wohlfühlen - hallo 33 :D. Ich denke, dass Karli euch gleich seine Trauer darüber noch kundtun wird. Denn selbstverständlich sind viele, viele Bücher bei mir eingezogen. Dazu später mehr. 
Ansonsten habe ich wieder mit Sport angefangen. Also..."Sport". Mein Rückbildungskurs hat begonnen, ich tanze wieder, mache Postpartum-Workouts und fahre viel auf unserem Spinningbike. Auch den Tennisschläger hatte ich schon wieder in der Hand. Das ist allerdings doch noch etwas viel für meinen Körper. Ich bin aber ja so blöd und kann es halt nicht lassen. Auch, wenn ich es besser wissen sollte...
Toll war im letzten Monat auch der Albumrelease von Taylor Swifts neuem Album. Ich bin ja bekennender Swiftie. Nicht super extrem. Aber ich liebe, liebe, liebe ihre Musik und kann allen Alben etwas abgewinnen. Deswegen habe ich mich schon sehr auf das neue Album von ihr gefreut. Eine meiner Freundinnen ist glücklicherweise ebenfalls Swiftie. Und tatsächlich waren wir zum Release im Kino. Nicht, weil wir das unbedingt MUSSTEN, sondern weil wir es KONNTEN :'D Klingt wahrscheinlich komisch für einige von euch, aber für mich war es einfach ein besonderer Abend. Ich habe Zeit mit einer Freundin verbracht, war im Kino und habe die Musik meiner Lieblingssängerin genossen. Und das, obwohl ich gerade zweifach-Mama geworden bin. Das war einfach schön :) Es ging also eher um das Erlebnis, als das Swiftie-Dasein. Naja, vielleicht wisst ihr, was ich meine.
Das war es aber auch so ziemlich an großen Erlebnissen in den letzten zwei Monaten. Ansonsten gestalte ich mir meinen Alltag mit meinen zwei Jungs möglichst spannend, indem wir viel unternehmen. Unser Jüngerer hat echt schon viele Dinge gemacht, die wir mit unserem Größeren niemals in dem Alter gemacht hätten...Stichwörter: Zoo, Freizeitpark, Shoppingmall...
Jetzt geht es aber endlich Richtung Bücher. Karli wird hier schon ganz nervös und hat Angst, gar nicht mehr dran zu kommen...Das geht natürlich nicht. Also los ;)

Schaut unbedingt bei Melli vorbei, die diese wunderschöne Aktion nun schon so lange begleitet.

1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo liebe Buchmenschen! Ich bin wieder im Geschäft. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Heute darf ich nach einem Monat der Pause wieder berichten. Denn tatsächlich habe ich einiges zu erzählen. Ich fand es gar nicht so schlimm, dass Julia den September ausgelassen hat. Schließlich ist das nach dem Dezember mein allergefürchtetster Monat. Julias Geburtstag. Neue Bücher. Mehr Worte braucht es eigentlich nicht, um das zu erklären.
Leider wurden auch all meine Ängste erfüllt. Meine Besitzerin hat sich einfach vieeeeeeel zu viele Bücher gewünscht. Das sind meistens die sehenswerten Schmuckausgaben vom Coppenrath-Verlag. Aber so schön sie auch sind, sie sind auch sehr, sehr schwer. Und wann greift man zu kiloschweren Büchern? Eher selten. Daher habe ich eher Sorge, wenn ich auf meine Neuzugänge schaue, was ihren Abbau betrifft. Ihr versteht. Aber dazu in Frage zwei gleich mehr. 
Wie ist es mir ergangen? Das schlimme ist, dass ich trotz erheblichem Zuwachs gar nicht so viel meckern kann. Denn Julia arbeitet schon am Abbau. Eben in ihrem Tempo. Dieses Tempo ist im Vergleich zu vor ein paar Jacken eher einer Schnecke entsprechend. Aber was soll's. Ich gehe ja mit der Zeit...
Traurigerweise muss ich trotzdem das Ergebnis verkünden. Ich erinnere: Vor zwei Monaten hatte ich mein lang ersehntes Ziel erreicht, unter der 130er Marke zu sein. Ich war bei 128 Büchern. Ihr ahnt es schon. Ich bin wieder über dieser magischen Grenze. Aktuell bin ich 136 Bücher groß. Ein herber Rückschlag.

2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Ich wünschte es wäre so einfach. In den letzten Monaten konnte ich an dieser Stelle wirklich nicht meckern. Es kam oft vor, dass Julia gar keine Neuzugänge hatte. Nun waren es in den letzten zwei Monaten allerdings gleich 13. Dreizehn!!! Ich hoffe, ihr habt die Zahl richtig gelesen. Denn ja. Sie ist so opulent. Bei dieser Zahl kann ich ja eigentlich schon froh sein, dass nur noch acht der Bücher übrig geblieben sind. Mich haben in den letzten zwei Monaten also immerhin fünf Bücher verlassen. Immerhin.
Ich kann euch unmöglich alle 13 Bücher zeigen, deswegen hier eine kleine Auswahl. Außerdem zeige ich euch gleich noch in den anderen Fragen welche.



"Silvercloak - Unter Feinden"
ist ganz, ganz neu bei uns eingezogen. Es ist ein Rezensionsexemplar und Julia freut sich schon, es heute Abend anzufangen. Eine Magierakademie und Betrug so weit das Auge reicht. Die Neugier meiner Besitzerin ist auf jeden Fall geweckt. Außerdem ist dieses Buch unser Stellvertreter für die Hörbücher. Seit dem letzten SuB-Interview sind bei uns zwei weitere Hörbücher eingezogen, die aber beide bereits rezensiert wurden. 
Nun kommen wir zu den Geburtstagsbüchern. Es waren insgesamt fünf Schmuckausgaben. Dazu kamen zwei Bücher, mit denen Julia nicht gerechnet hatte und die sie auch nicht kannte. Ganz anders war es mit den beiden, die ihr oben noch seht. "My Lady Jane" ist die Buchvorlage zur gleichnamigen Serie von Prime. Julia hat sie so sehr geliebt und richtig gesuchtet. Sie hat sie insgesamt drei Mal geschaut und ist immer noch untröstlich, dass es keine zweite Staffel gibt. Deswegen muss nun das Buch herhalten. Sonst wird Julias Sucht wohl niemals befriedigt. Ich bin gespannt, ob ihr das Buch auch so gut gefallen wird wie die Serie.
Und dann wäre da noch "Nothing like the movies". Meine Besitzerin hat den ersten Teil "Better than the movies" als Hörbuch gehört und vergeblich auf die Vertonung des zweiten Teils gewartet. Deswegen musste nun das Print einziehen. Julia hatte das Buch schon zwei Mal in der Hand, sich dann aber doch für andere Bücher entschieden. Ein Neuzugang fehlt in der Rechnung dann noch. Den zeige ich euch aber lieber jetzt...


3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

...dabei ist das sogar geschummelt. "Die Tribute von Panem - Der Tag bricht an" ist gar nicht das letzte Buch, das mich verlassen hat. Vor ein paar Tagen kam nämlich noch ein anderes dazu. Aber ich wollte euch dieses Buch unbedingt zeigen. Klar, jeder Buchinteressierte kennt es schon. Aber Julia hat es - wie erwartet - sehr geliebt! Die ganze Panem-Reihe gehört zu Julias All-Time-Favourites. Daher wundert es niemanden. Sie freut sich schon extrem auf die Verfilmung von Haymitchs Geschichte.
Das zweite Geburtstagsbuch, das mich bereits verlassen hat, ist "True Crown - Die Lady und der Lord Magier". Julia hatte wirklich noch gar nichts von dieser Reihe gehört. Es war ein Überraschungsbuch, das ihr Mann ihr geschenkt hat. Aber siehe da: Es hat ihr ganz gut gefallen. Ein schönes Jugendbuch mit interessantem Genre-Mix. Natürlich hat meine Besitzerin zu keinem der Bücher eine Rezension geschrieben.



4. Lieber Karli, zeig uns Bücher aus dem Genre, das am häufigsten auf deinem Stapel vertreten ist.

Das ist wirklich schwer. So genau kann man das bei mir nämlich gar nicht sagen. Julia liest viele Genres. Wenig vertreten sind Krimis und Thriller bei mir. Aber dann hört es auch schon auf. Ich habe normale Romane, Jugendbücher, Fantasy und was weiß ich noch. Aber irgendetwas muss ich euch ja zeigen, deswegen habe ich mich für das Genre "Klassiker" entschieden. Dafür habe ich stellvertretend eines der neuen Bücher ausgewählt, nämlich "Sturmhöhe". Julia hat schon einige Klassiker hier bei mir liegen. Zum Teil hat sie sie auch schon einmal gelesen und nun nur eine neue Ausgabe angeschafft. Aber ich bin ja brutal: Das zählt als ungelesen.
Das zweite Buch kann ich gar keinem richtigen Genre zuschreiben. Agentenroman vielleicht? Ich habe "James Bond - Kernschmelze" auch eher ausgewählt, weil Julia noch sechs ungelesene Bond-Bücher bei mir hat. Das fand ich schon viel. Daher darf auch dieses Buch mal bei der Frage aufgeführt werden.



5. Lieber Karli, bald ist Halloween: Hast du düstere, gruselige oder ganz im Gegenteil lustige, herzerwärmende Geschichten gegen böse Geister auf deinem Stapel?

Ach ja. Kleines Update: Julia hat keines der Bücher gelesen, die mit Wasser zu tun haben. Wer hätte es gedacht.
Nun also zu meiner letzte Frage des Tages. Halloween ist nun wirklich nicht so mein Fest. Julias auch nicht. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass Julia gar kein Grusel-Fan ist. Horrorfilme machen ihr Angst. Es ist also kein Wunder, dass sich jetzt keine aktuellen Gruselromane bei mir finden lassen. Hier kommt aber wieder das Thema Klassiker ins Spiel. Und da Julia, wie bereits erwähnt, viele davon besitzt, habe ich eben doch welche:



Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass ich drei so schöne Vertreter finden würde. "Dracula" hat Julia tatsächlich noch nie gelesen. Ich bin gespannt, wann es denn mal so weit ist. "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" kennt Julia. Sie fand es auch sehr gut. In dieser Schmuckausgabe sind allerdings noch weitere gruselige Kurzgeschichten zu finden.
Und dann wäre da noch "Rebecca" (Geburtstagsbuch). Julia hat das Buch vor vielen Jahren gelesen und unglaublich gut gefunden. Es ist schon unheimlich, weshalb es trotz rosigem Cover durchaus in diese Kategorie passt. Mal abwarten, ob hiervon ein Buch im nächsten Monat gelesen ist. Wahrscheinlichkeit? Eher gering, würde ich sagen.


Und nun bin ich doch wieder am Ende angekommen. Das Interview musste heute über den Tag verteilt geschrieben werden. Aber auch an solche Umstände passe ich mich an. Ich bin ja einfach froh, wenn ich zu Wort komme. Drückt mir die Daumen, dass es auch nächsten Monat der Fall ist. Und dann lautet mein neues-altes Ziel natürlich wieder die 120er Marke ;)

Alles Liebe,
euer Karli


Tja, ein bisschen habe ich mein Fett ja weggekriegt. Aber insgesamt ist Karli ja wirklich entspannt. Vielleicht sind da auch die Kinder dran Schuld :D Ich gelobe jedenfalls keine Besserung. Das habe ich aufgegeben. Aber ich versuche trotzdem Karlis Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Drückt auch mir die Daumen!

Seid ihr klassische Genre-Leser? Oder sind eure SuBs auch bunt gemischt?


Liebst, 
eure Julia

16. Oktober 2025

Rezension [Hörbuch]: "What happens at the lake" von Vi Keeland


Titel: What happens at the lake
Autorin: Vi Keeland
Verlag: Der Hörverlag
Dauer: 10h 2m
Seiten: 384
Preis: 21,95€


Ich kann es nicht genau benennen, aber irgendetwas am Klappentext von Vi Keelands „What happens at the lake“ zog mich an. War es das Grumpy x Sunshine-Trope? Das versprochene Geheimnis aus der Vergangenheit? Oder vielmehr der Charme der Kleinstadt? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Festhalten muss man, dass dieser Roman mit allen drei Themen aufwartet und nicht enttäuscht. Josie und Fox sind Protagonisten einer soliden und süßen Liebesgeschichte, die aber vor allem mit einem glänzt: liebevollen Details. Einziges Manko? Der männliche Hörbuchsprecher. Leider.

Nach einer Tragödie lässt Josie Preston ihr New Yorker Leben überstürzt hinter sich und zieht ins malerische Laurel Lake. Dort hat ihr Vater ihr ein Haus am See vermacht. Laurel Lake wurde wiederholt zur freundlichsten Kleinstadt Amerikas gewählt – Josies neuer Nachbar anscheinend nicht mitgerechnet. Fox Cassidy, ein unverschämt attraktiver ehemaliger Eishockey-Star, ist verschlossen und abweisend, und Sonnenschein Josie geht ihm ganz besonders auf die Nerven. Doch je öfter die beiden aneinandergeraten, desto mehr scheint die Luft zwischen ihnen zu knistern. Wenn jemand Fox’ harte Schale knacken kann, dann Josie. Aber will sie wirklich wissen, warum er sein Herz so verbissen schützt?

„What happens at the lake“ spielt in Laurel Lake, einer amerikanischen Kleinstadt, die mehrfach als die „freundlichste Stadt Amerikas“ gewählt wurde. Ehrlich gesagt, hat mich das gecatcht. Ich bin ein großer Anhänger der Gilmore Gilrs und fühlte mich vielleicht auch deswegen in Laurel Lake so wohl. Der komplette Keinstadtcharme ist sehr gut eingefangen und die einzigartigen Charaktere sorgen für viel Stimmung. Humor kommt in diesem Hörbuch generell nicht zu kurz. Vi Keeland hat eine stets amüsierte Art zu erzählen, sodass man sich als Hörer schnell wohlfühlt. Das ein oder andere mag überspitzt sein, passt aber gut ins Genre.
Gar nicht freundlich ist die Art von Fox Kessidy, dem männlichen Protagonisten der Geschichte. Natürlich ist jedem klar, dass er sich in seine neue Nachbarin Josie früher oder später verlieben wird. Kein Hörer erwartet etwas anderes. Doch obwohl die Handlung voraussehbar ist, hat sie mir gefallen. Das lag vor allem an den liebevollen Details der Autorin. Hierzu zähle ich auch den Beinamen der Stadt in Punkto Freundlichkeit. Noch viel besser hat mir aber Josies Tick gefallen, Weihnachtskarten zu verschicken. Um nicht zu spoilern, gehe ich nicht weiter darauf ein. Doch das Schreiben und Empfangen der Weihnachtskarten wird in einem so liebevollen Rahmen erzählt, dass einem das Herz aufgeht. Josie ist generell ein sehr liebevoller, aber auch liebesuchender Charakter. Manchmal war sie mir etwas zu perfekt, doch im Grunde hat sie authentische Ecken und Kanten. Und tatsächlich mochte ich sie lieber als ihren männlichen Gegenpart. Ich meine…wer hat kein Herz für jemanden, der eine männliche Ente rettet und sie anschließend auf einen eindeutig weiblichen Namen tauft? Genau.
Fox hingegen ist grummelig, wortkarg und abweisend. Zu jedem. Selbstverständlich würden wir uns in der falschen Geschichte befinden, würde er nicht eine grauenhafte Vergangenheit mit sich herumtragen und nur Josie kann den Zugang zu seinem Herzen finden. Das geschieht übrigens auch mehrfach auf eine recht heiße Art. Die Sexszenen sind gut geschrieben und kommen auch nicht unverhältnismäßig häufig vor, was mir gefallen hat.
Kommen wir zu dem einen Punkt, der mir leider gar nicht gefallen hat: Die Auswahl der Sprecher des Hörbuchs. Versteht mich nicht falsch. Lisa Martelli macht ihre Sache wirklich gut. Ich finde, sie hat die perfekte Stimme, um Josie Leben einzuhauchen. Sie ist witzig, spritzig und das Sonnenschein-Gemüt von Josie kommt gut rüber. Das Hörbuch wird jedoch im Wechsel erzählt, sodass viele Kapitel auch aus Fox Sicht sind. Für mich war Niklas Wünsche leider nicht die richtige Wahl, Fox zu lesen. Ich konnte die Stimme gar nicht mit dem Mann vereinbaren, von dem Josie so verliebt erzählt. Für mich passte das nicht zusammen. So, als wären es zwei völlig verschiedene Menschen. Leider liest er meines Erachtens auch nicht sehr überzeugend, besonders nicht bei den prickelnden Szenen. Das hat mir das Hörbuch an manchen Stellen etwas kaputt gemacht.

Man muss sich auf „What happens at the lake“ einlassen und keinen Handlungsstrang überbewerten. Ansonsten könnte man zu dem Schluss kommen, dass es etwas zu viel des Guten ist. Tut man das aber, kann man mit der Geschichte viel Spaß haben. Vor allem die Protagonistin und das Setting sind wirklich super. Die Liebe zum Detail der Autorin kommt gut herüber und als Hörer ertappt man sich manchmal dabei, wie man mitschmunzelt. Insgesamt vergebe ich vier Sterne für die Geschichte, die mit einem passenderen männlichen Sprecher noch besser sein könnte.




23. September 2025

Rezension [Hörbuch]: "The irresistible Urge to fall for your enemy" von Brigitte Knightley


Titel: The irresistible Urge to fall for your enemy
Autorin: Brigitte Knightley
Sprecher: Gabrielle Pietermann, Vincent Fallow
Verlag: Randomhouse Audio
Seiten: 480
Dauer: 12h 23m
Preis: 25,95€

Ich muss zugeben, der lange und etwas sperrige Titel hat mich anfangs abgeschreckt. „The irresistible Urge to fall for your enemy“ hat meine Aufmerksamkeit durch sein Cover geweckt, dazu kam der interessante Klappentext und schon war ich neugierig. Handelt es sich um eine simple Enemies-to-lovers Geschichte, die es wie Sand am Meer gibt? Auf gar keinen Fall! „The Urge“ (wie ich die Geschichte im Folgenden nenne) ist so viel mehr! Es ist eine spannende Geschichte, die in einem außergewöhnlichen Setting spielt und vor allem eines hat: sarkastischen Humor. Durch Letzteres, gepaart mit tollen Hörbuchsprechern, wird diese Geschichte zu einem absoluten Highlight, bei dem ich in jedem Kapitel mehrfach schmunzeln musste!

Wie zur Hölle kann ausgerechnet ein Assassine todkrank sein? Natürlich ist die einzige Person, die Osric noch helfen kann, die schlagfertige Heilerin Aurienne. Das Problem daran: Beide können sich überhaupt nicht ausstehen. Nachdem Aurienne sich weigert, von Osric entführt zu werden, besticht er sie erfolgreich mit Geld für ihre Forschung. Beide sind nur wenig begeistert von ihrer erzwungenen Zusammenarbeit, und während ihrer gemeinsamen Zeit versuchen sie vehement ihre Anziehung zu leugnen – was die Stimmung zwischen ihnen allerdings nur noch mehr zum Knistern bringt …

Man sollte sich keinesfalls täuschen lassen. Das niedliche Cover mit seinen Rosa-Elementen, den Herzchen, dem Schwan oder den gezeichneten Figuren lässt vermuten, dass dieses Buch romantisch und nett werden könnte. Das trifft auf „The Urge“ aber keine Sekunde lang zu. Obwohl die Geschichte durchaus etwas Verspieltes hat. Schon gleich zu Beginn wird deutlich, dass die Autorin Brigitte Knightley nicht auf Brutalität verzichtet und vor allem mit einem Element arbeitet – Sarkasmus. Der Hörer wird nicht geschont. Osric, der männliche Protagonist der Geschichte, ist ein Assassine, der dem Fyren-Orden angehört. Er ist skrupellos, tötet unzählige Menschen und besitzt ganz sicher kein Gewissen. Zum Teil werden seine Tätigkeiten genauestens beschrieben und dabei wird nicht auf Blut, Eingeweide oder Fäkalien verzichtet. Das heile-Welt-Cover passt aber trotzdem irgendwie zur Geschichte. Denn sowohl Osric, als auch die weibliche Protagonistin Aurienne, begegnen ihrer Welt mit unglaublich viel schwarzem Humor. Und betrachtet man den brutalsten Mord mit Osrics Beschreibungen, schafft er es vielleicht sogar, dem Hörer ein kleines Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern. Absurd, ich weiß. Aber wahr. Der Humor beider Figur ist das Highlight dieses Hörbuchs. Er ist die Kirsche oben drauf und zwar auf einer Geschichte, die mit sehr viel Kreativität glänzt. Ich habe so oft geschnaubt, den Kopf geschüttelt und gelächelt, während ich der Geschichte gelauscht habe. Es ist einfach witzig und dadurch wollte ich immer weiter hören. Die eigentliche Handlung und auch die Slow-Burn-Liebesgeschichte stehen wahrlich nicht im Vordergrund. Denn der Star von „The Urge“ ist der Sarkasmus. Punkt.
Nichtsdestotrotz wäre die Geschichte nur mit Sarkasmus keinesfalls so gut, wie sie ist, wäre da nicht auch das großartige Setting. Brigitte Knightley hat eine Welt entworfen, in die man ganz selbstverständlich hineingeworfen wird. Eigentlich gibt es keine Erklärung zur Welt selbst. Die Autorin geht davon aus, dass sich der Handlungsort selbst erklärt. Und das tut er auch. „The Urge“ spielt in einem – ich sage mal – alternativen England. In welcher Zeit genau? Keine Ahnung. In diesem England gibt es Könige und Lords und vor allem Orden. Die Orden haben sich bestimmten Tätigkeiten verschrieben. Der Fyren-Orden zum Beispiel sind die Auftragsmörder des Landes. Die Haelan hingegen sind die Heiler, Forscher und auch ein Stück weit Wissenschaftler. Das klingt jetzt alles banal, aber hinzu kommt noch eine Art Magie. Und genau das ist das Problem von Osric. Sein Saes fließt nicht mehr richtig. Ohne Saes kein Orden. Aber wenn er nicht mehr töten kann, wird er selbst getötet. Es braucht also dringend Heilung. Leider kann ihm niemand helfen, außer eine bestimmte Haelen. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Die Welt, die die Autorin erschaffen hat, ist wirklich cool, allerdings auch komplex. Mir hat die Selbstverständlichkeit gefallen, mit der alle Details eingearbeitet werden, wie zum Beispiel die Benutzung von Wegsteinen oder Ähnlichem.
Der Plot selbst ist gut durchdacht und folgt einem roten Faden. Es geht um Osrics Heilung, allerdings gibt es mehrere Nebenhandlungen. Am Ende wird die Geschichte deutlich größer und die Nebenhandlungen werden Teil der Geschichte selbst. Das hat die Autorin sehr gut umgesetzt. So bleibt es immer spannend und es entstehen Wendungen.
Die beiden Protagonisten haben neben ihrem Humor weitere interessante Eigenschaften. Vor allem sind sie sehr stark und beide behalten auch am Ende ihre Geheimnisse. Für den Hörer sind sie keine offenen Bücher, sodass man nicht sofort weiß, was als nächstes geschehen wird. Die Entwicklung der Liebesgeschichte ist nicht so klassisch, wie in anderen Büchern. Denn die anfänglichen „Enemies“ sind richtige Feinde. Bis aufs Blut! Es geht nicht darum, dass Osric und Aurienne sich nicht leiden können. Anfangs würden sie es wirklich befürworten, wenn der andere jeweils tot ist! Deswegen handelt es sich bei „The Urge“ auch keinesfalls um eine Kindergeschichte – haltet die Jugend also fern von diesem Buch. Bis auf zwei klitzekleine Szenen, gibt es allerdings keine Erotik im Roman, was ich wirklich, wirklich gut fand. Trotzdem ist Sex kein Tabuthema – im Gegenteil. Die Mischung macht es irgendwie und die hat die Autorin sehr gut getroffen.
Auch die beiden Sprecher Gebrielle Pietermann und Vincent Fallow sind herausragend. Mir hat vor allem Fallows Interpretation von Osric gefallen. Er bringt eine so sarkastische Note in die Figur, dass mir der Antagonist absolut ans Herz gewachsen ist. Dabei ist er ein Meuchelmöder… Auch Pietermann liest sehr überzeugend. Beide verleihen den Charakteren Spritzigkeit, die für viele lustige Momente sorgt.

Es gibt nur eines, was ich an „The irresistible Urge to fall for your enemy“ kritisieren muss. Nämlich, dass es sich um eine Dilogie handelt und ich keine Ahnung habe, wann der zweite Teil erscheinen wird. Das Buch ist lustig, unterhaltsam und spannend. Obwohl die Welt so komplex ist, ist sie authentisch und kreativ und am liebsten hätte ich noch viel länger dort verweilt. Ich muss unbedingt wissen, wie es mit Osric und Aurienne weitergeht und auch, ob sie ihn heilen kann. Denn ich traue der Autorin auch die Brutalität zu, dass es gar kein Happy End gibt. Das werden wir irgendwann erfahren. Aber bis dahin vergebe ich zunächst fünf Sterne für diesen absoluten Hörgenuss!



2. September 2025

Rezension [Hörbuch]: "Daughter of Chaos - Die Lüge der Götter" von A.S. Webb


Titel: Daughter of Chaos - Die Lüge der Götter
Autorin: A.S. Webb
Sprecherin: Viola Müller
Verlag: Radomhouse Audio
Seiten: 560
Dauer: 16h 52m
Preis: 29,95€
 

Es ist kein Geheimnis, dass mich alles interessiert, was mit griechischer Mythologie zu tun hat – auch im literarischen Bereich. „Alte Geschichte“ war nicht umsonst eines meiner Lieblingsmodule an der Uni. Der antike Stoff zieht mich immer wieder in seinen Bann. Deswegen horchte ich auf, als ich von „Daughter of Chaos – Die Lüge der Götter“ hörte. Der Klappentext fesselte mich sofort. Allein die Schlagwörter „Delphi“ und „Herakles“ hätten gereicht, um mein Interesse zu wecken. Also gab ich mich den mehr als 16 Stunden Hörgenuss hin…und habe es nicht bereut! „Daughter of Chaos“ ist ein spannender Auftakt mit einer tollen Interpretation des Stoffes und grandiosen Charakteren. Die Mischung aus Bezügen zur „Realität“ und eigener Fiktion ist wirklich gelungen und man weiß nie, was als nächstes passiert. Das macht dieses Hörbuch so spannend!

»Die letzte Tochter wird kommen, die Herrschaft des Donners beenden und zum Licht werden, das die Menschheit befreit.« Im antiken Griechenland leiden die Menschen unter der Tyrannei und Willkür der Götter. Doch eine alte Prophezeiung spricht von Hoffnung, von jemandem, der die Menschheit befreien wird.
Auf Naxos entwickelt Danae, Tochter eines Fischers, eines Tages mysteriöse Kräfte. Aus ihrem Dorf vertrieben, sucht sie Rat beim Orakel von Delphi – findet aber nur weitere Fragen ... aber auch Gerüchte über ein geheimes Netzwerk von Gläubigen, die schon lange auf ihre Ankunft gewartet haben. Auf der Suche nach Antworten schließt Danae sich dem Halbgott Herakles an. An seiner Seite macht sie sich auf, legendäre Monster zu jagen. Doch es sind die Götter des Olymps, auf deren Fährte Danae wirklich ist.

Eine Trilogie, der das griechische Pantheon zugrunde liegt, kann eigentlich nur eine Schwäche haben – und die hat auch A.S. Webbs „Daughter of Chaos“: Die Geschichte hat manchmal seine Längen. Mit dieser Kritik starte ich direkt, denn es ist die einzige, die ich habe. In „Die Lügen der Götter“ geht es letztendlich um ein Mädchen, das herausfindet, dass es gewisse Kräfte und eine damit verbundene Bestimmung hat. Um diese Bestimmung zu erfüllen, muss sie eine lange Reise durchmachen. Und „lang“ trifft es eben sehr gut.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert, die alle einen anderen Teil von Danaes Reise beschreiben. Sie sind sehr sinnvoll eingeteilt. Im ersten Teil befindet sich die Tochter eines Fischers noch auf ihrer Heimatinsel Naxos und ahnt nichts von ihrem Schicksal. Man merkt nur sehr schnell, dass Danae rebellischer und hitzköpfiger ist als andere Mädchen in ihrem Alter. Der zweite Teil lüftet langsam die ersten Geheimnisse und führt das junge Mädchen nach Delphi. Doch erst im dritten Teil offenbart sich das eigentliche Ziel, Danaes Gabe und das große Ganze wird sichtbarer. Auch Herakles spielt hier erst eine große Rolle. Eine lange Reise, auf der sich vor allem der Charakter der Protagonistin entwickelt und reift, kostet den Leser oder Hörer einige Zeit. Ich persönlich habe diese Zeit unglaublich gern investiert, denn ich fand jedes noch so kleine Abenteuer, jede Abschweifung total spannend. Aber generell könnte man dem Buch eben das vorwerfen. Es hat gewisse Längen.
Wie kommen diese aber zustande? Und nun beginne ich mal bei den viele großartigen Dingen dieses Buches. Ich habe bereits angerissen, dass die Protagonistin auf einer kleinen Insel aufwächst. Danae lebt als zweite Tochter bei ihrer Familie. Ihre großen Brüder sind bereits alle verheiratet und so sind nur noch ihre Schwester Alea und sie bei ihren Eltern. Der erste Teil der Geschichte widmet sich dem alltäglichen Leben. Man bekommt einen wunderbaren Eindruck, wie das einfache Leben der Menschen in der Antike war. Gleichzeitig versteht man, wie A.S. Webb diese Welt gestaltet. Die Autorin versteht die antike Welt so, dass all die überlieferten Sagen wahr sind. Sprich, es gibt die Götter. Es gibt die mythischen Wesen und Ungeheuer, die Helden und die Phänomene, die man heute kaum noch begreifen kann. Für einiges davon gibt es logische Erklärungen. Aber wenn Geister oder magische Vögel, geflügelte Pferde oder sechsarmige Monster auftauchen, dann ist das die Realität in dieser Geschichte. Ich fand das eigentlich ziemlich cool. Diese Dinge werden auch ganz selbstverständlich erzählt. So kommt der Mix aus High Fantasy und antikem Stoff wirklich gut zur Geltung. Viele der eingearbeiteten Details sind übrigens wirklich so überliefert. Natürlich handelt es sich vor allem um Stoff aus den Sagen (an dessen Wahrheitsgehalt man definitiv zweifeln darf), aber das verleiht dem Buch noch mehr Authentizität und zeigt, wie liebevoll die Autorin mit ihrer Geschichte umgeht. Ich habe beispielsweise erst einmal gegoogelt, wer alles auf der „Argo“, dem Schiff des Helden Jason, dabei war. Und tatsächlich: Herakles oder auch Atalanta waren dabei. Eben solche Details sind auch in „Daughter of Chaos“ eingearbeitet. Man muss allerdings auch sagen, dass manches ganz anders überliefert wurde und nicht ganz in die Handlung passt. Aber ich schweife ab.
Danaes Reise beginnt ganz zaghaft und es dauert eine Weile, bis das Setting aufgebaut und man in der Geschichte angekommen ist. Erst wenn der zweite Teil beginnt, wird es eigentlich so richtig spannend. Dann nehmen auch die Bezüge zur Antike zu. Die Geschichte von Theseus, Atalanta, den Amazonen Herakles und dem Orakel von Delphi spielen hier eine Rolle. Insgesamt gibt es neben der Hauptgeschichte unglaublich viele „Nebenabenteuer“, die überstanden werden müssen. Danae lernt dabei listig zu sein, manchmal zu lügen und vor allem: zu überleben. Der Charakterwandel ist grandios. Gleichzeitig bleibt sie aber authentisch und definitiv sympathisch. Sie ist eine Protagonistin, die zweifelt und unsicher ist. Die trotzdem Stärke zeigt und sich kämpferisch gibt. Grandios sind übrigens auch die Nebenfiguren. Allen voran der berühmte Herakles, der eben auch Schwächen hat. Auch die anderen Reisegefährten wie Atalanta sind interessant und sehr vielschichtig. Sie sorgen für ordentlich Gezanke und Reibereien, aber auch für lustige und herzerwärmende Momente. Trotzdem gibt es viele grausame Aspekte in der Geschichte, die zum Teil mit den Handlungen der Figuren zu tun haben. Besonders spannend fand ich übrigens Manto als Figur. Er/Sie spielt gar nicht so lange mit und trotzdem prägt er/sie die Geschichte. Das einzig wirklich Verwirrende war die „Wokeness“ dieses Charakters. Denn Manto bezeichnet sich als weder weiblich noch männlich und jeder verwendet ganz selbstverständlich im Zusammenhang mit dieser Figur das Pronomen „dae“. Ich gebe zu, dass ich anfangs dachte, es würde sich um zwei Figuren handelt: Manto und Dae. Tat es aber nicht. Ich glaube weniger, dass man es im antiken Griechenland einfach akzeptierte, wenn jemand keinem Geschlecht zugeordnet werden wollte, weshalb es für mich nicht so in die Geschichte passte. Aber okay. Warum eigentlich auch nicht?!
Die Punkte Handlung (spannend und vielseitig) und Figuren (grandios und abwechslungsreich) können wir abhaken. Bleibt noch die Sprache. A.S. Webb schreibt flüssig und sehr bildhaft. Ich fand ihren Stil für das Setting der Geschichte sehr gut. Sie scheut nicht davor zurück, auch die Schattenseiten der Geschichte darzustellen, weshalb es eben auch Themen wie Tod und gar Mord zu Hauf in „Daughter of Chaos“ gibt. Hier wird nichts geschönt und das wird dem Hörer auch transportiert. Die Sprecherin Viola Müller hat eine sehr angenehme Stimme, die ich vollkommen mit Danae identifiziert habe. Ich hatte ihre Stimme auch lange nach dem Hören noch im Kopf. Müller betont gut und nimmt den Hörer mit auf diese vielschichtige und spannende Reise.

Alles in allem hat mich „Daughter of Chaos – Die Lüge der Götter“ wirklich überrascht – im positiven Sinne. Ich habe das Buch unglaublich gern gehört und wollte immer wissen, wie es weitergeht. Kommen unsere Helden ans Ziel? Wird Danae sich den Göttern stellen können? Welche Abenteuer werden noch auf dem Weg dorthin geschehen? Die ganze Reise ist spannend. Aber verlustreich. Die Entwicklung der Charaktere ist sehr gut gelungen und für jeden gibt es definitiv Figuren, mit denen man sich identifizieren kann. Stören einen die Längen nicht, hat man mit diesem Hörbuch eine Menge Spaß. Ich hatte ihn und deswegen warte ich nun gespannt auf den zweiten Teil und vergebe gern fünf Sterne für diese Reise ins antike Griechenland.



26. August 2025

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #94

Hallo ihr Lieben!

Oh ja, wir haben es geschafft, das SuB-Interview zu schreiben! Jubel!!! Denn auch wenn wir zu spät sind, sind Karli und ich generell stolz darauf, überhaupt dazu zu kommen. Wer die letzten Beiträge von uns ein bisschen gelesen hat, der weiß, dass die Geburt meines zweites Kindes kurz bevor stand. Naja, was soll ich sagen?! Schwanger bin ich nicht mehr :'D
Tatsächlich war die Geburt unseres zweiten Sohnes vollkommen anders als erwartet. Und leider auch 10 Tage früher als errechnet. Das lag allerdings nicht an dem kleinen Mann, sondern an schlechten Blutwerten meinerseits. Deswegen musste ich frühzeitig ins Krankenhaus. Als die Werte dann kurzzeitig stabil waren, wurde deswegen eingeleitet. Insgesamt war alles ziemlich chaotisch, etwas überrumpelnd und letztlich auch ziemlich schnell. Aber die Hauptsache war, dass wir unser zweites kleines Wunder gesund in den Händen halten durften und auch mein Körper die Geburt problemlos überstanden hat. Der Kleine war allerdings auch ziemlich nett zu mir: Er hat nicht einmal zwei Stunden gebraucht :)
Nun ist bereits ein Monat vergangen und natürlich sind wir immer noch dabei uns als Familie einzuleben. Das klappt allerdings sehr gut. Jetzt, wo die Sommerferien wieder vorbei sind, hat auch unser Großer wieder einen halbwegs normalen Alltag. Und wir bauen unsere neuen Abläufe mit ein. Von Routinen zu sprechen, wäre gelogen. Aber bisher ist alles gut und noch nichts aufgetreten, womit man nicht gerechnet hätte. Insgesamt muss ich sagen, dass der Wechsel von einem auf zwei Kinder deutlich entspannter war, als von null auf eins. Der Körper merkt sich eben vieles und man ist ja doch schon ziemlich abgehärtet :D Es geht uns also definitiv gut :)
Was allerdings viel zu kurz kommt - und wozu ich zugegebenermaßen auch wenig Lust habe - ist das Lesen. Karli wird euch gleich ein Lied davon singen ;) 
Abgesehen von der Ankunft unseres neusten Familienmitglieds kann ich natürlich von nicht sehr viel berichten. Der letzte Monat war von Stillen, Schlafen und Besuchen geprägt. Das Haus verlasse ich immerhin auch mal kurz. Ich freue mich aber schon darauf, wenn das wieder regelmäßiger geht. Nun aber Schluss mit den Kindern und ab zu den Büchern. Ich bin bereit, Karli. Du auch? Los geht's!

Werft auch einen Blick auf den schönen Blog von Melli! Sie begleitet die Aktion schon so lange und macht das sehr, sehr liebevoll! Danke!


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo ihr alle! Kaum zu glauben, aber bei uns zu Hause ist ein neues Menschlein eingezogen. Es ist winzig klein und auch gar nicht mal so laut, wie ich erwartet hatte. Zumindest meistens nicht. Ich habe dem Kleinen schon versprochen, alles zu geben, damit er genau so ein großer Bücherfan wird wie sein Bruder. Warten wir es mal ab ;)
Ich bin tatsächlich auch sehr froh, dass ich noch im August erscheinen darf. Julia und ich waren uns ja nicht so sicher, wie realistisch das ist. Aber da der Kleine eben auch häufig noch schläft und der Große gerade für zwei Stunden woanders ist, haben wir die Zeit für das Interview :) Meine Besitzerin hat schon angedeutet, dass das Lesen derzeit vernachlässigt wird. Das war allerdings erst der Fall, seit Julia wieder aus dem Krankenhaus heraus ist. Im Krankenhaus war ihr Kindle ihr treuer Begleiter. Selbst in den Kreißsaal hatte sie ihn mitgenommen - falls es langweilig wird. Spoiler: Wurde es nicht. Aber am Tag vor der Geburt, an dem Julia dauernd ans CTG angeschlossen war, hat sie doch einiges geschafft. Aber seitdem? Nada.
Nichtsdestotrotz kann ich nun an dieser Stelle von einem Erfolg berichten! Liebe Leute, wir haben es geschafft!!! Im letzten Monat war ich 130 Bücher groß. Mein erklärtes Ziel war es, die 120er Marke zu erreichen. Trommelwirbel: Meine aktuelle Größe beträgt 128 Bücher! Sieg!


2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Die Pflege läuft etwas durchwachsen, wie ich bereits angedeutet habe. Im Moment liest Julia quasi gar nicht. Dafür ist allerdings nun ihr Interesse am aktuellen Hörbuch entflammt, sodass sie immerhin häufig ihre Kopfhörer im Ohr hat. Aber Bücher in die Hand nehmen? Fehlanzeige. Tatsächlich hat sie sogar zwei Bücher angefangen, seit sie wieder zu Hause ist. Beide waren auf den ersten 25 Seiten nicht einmal schlecht. Und trotzdem fehlt ihr die Motivation weiterzulesen...Nun ja... Ich bin derzeit noch gnädig. Denn dass die Kraft nach einem Tag mit zwei Kindern etwas schwindet und man vielleicht abends nicht nach einem Buch greift, kann ich ein klitzekleines Bisschen verstehen.
Aber zur Frage. Es gibt keine neuen Bücher auf meinem Stapel. Nicht einmal irgendwelche Kinderratgeber. Offensichtlich denkt Julia, dass sie bereits Expertin ist ;)


3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Mich haben im letzten Monat nur zwei Bücher verlassen. Das erste wurde regulär gelesen und gehört eigentlich in mein Update zu Frage vier. Zwar war es keines der SuB-Senioren aus dem Juli, dafür aber aus dem Vormonat. Julia hat im Krankenhaus ganz fleißig "Hoffnung in Carolina Creek" gelesen, das ca. 3 Jahre bei mir war. Es gehörte zu den Büchern mit buntem Cover, die ich vorgestellt hatte. Insgesamt hat es ihr gut gefallen und war irgendwie auch genau das richtige für die Umgebung: eine Wohlfühl-Geschichte mit der richtigen Mischung aus Liebe und Drama, ohne dass man zu viel Nachdenken musste.
Das andere Buch, das mich verlassen hat, hat Julia tatsächlich aussortiert. Es hieß "Dirty Nerd" und war von einem Poetry Slammer. Julia hatte es seit fast 15 Jahren auf dem Kindle. Nach dem Krankenhaus hat sie den Texten noch eine Chance gegeben und sogar bis 25% durchgehalten. Aber jeder einzelne Text war einfach sexistisch, vulgär und absolut nicht amüsant, weshalb sie beschlossen hat, nicht noch mehr Zeit zu investieren. Inzwischen gibt es das Buch übrigens nicht mehr. Hat wohl seine Gründe gehabt. Ziemlich schade, denn der Autor kann durchaus gut slammen...



4. Lieber Karli, welche Geschichten auf deinem Stapel spielen an einem Gewässer oder von welchen vermutest du es (zum Beispiel wegen des Covers oder Titels)?

Schon Frage vier, hui. Wie eben erwähnt, gibt es kein Update zu den Langzeitbüchern auf meinem Stapel. Und die August-Frage stellt mich tatsächlich vor eine Herausforderung. Wollen wir mal sehen...Wasser...



Tada! Ich finde, diese beiden Kandidaten passen doch sehr gut. Warum ich "Moby Dick" gewählt habe, muss ich wohl kaum erklären...Nicht nur, dass auf dem Cover Wasser zu sehen ist, es geht bekanntlich um die Jagd auf einen Wal. Ich finde, damit habe ich das Motto wirklich getroffen. Und dann wäre da noch "Der Klang des Muschelhorns". Allein das Wort "Muschel" lässt ja irgendwie auf Wasser schließen...oder? Tatsächlich handelt es sich dabei um den zweiten Teil einer Reihe, die Julia noch nicht einmal begonnen hat. Daher müsste sie wohl erstmal mit "Die Zeit der Feuerblüte" anfangen. Aber das würde ich auch gelten lassen. Ich bezweifle allerdings ganz ganz stark, dass meine Besitzerin eines dieser beiden Bücher demnächst lesen wird. Aber hey...ich habe meine Aufgabe erfüllt ;)


Apropos erfüllt: Damit bin ich schon wieder am Ende. Es hat Spaß gemacht, euch von diesem Monat zu berichten - obwohl es buchtechnisch doch eher mau aussah. Drückt mir die Seiten, dass Julia bald wieder die Kraft entdeckt zu lesen. Oder dass viele neue Hörbücher bei mir ein- und ganz schnell wieder ausziehen ;)

Alles Liebe,
euer Karli


Tja, ich denke, Karli hat alles gesagt und ziemlich gut erklärt, wie die Lage hier ist. Abends bin ich im Moment vieeeeel zu faul, um nach einem Buch zu greifen. "Daughter of Chaos - Die Lügen der Götter" fesselt mich allerdings ganz schön, sodass Karli nächsten Monat ganz sicher von einem weiteren Abbau berichten kann. Vorausgesetzt, ich schaffe es auch, im September ein Interview zu tippen. Bisher läuft es mit meinen Jungs und meinem Schlafmangel aber ziemlich gut. Lasst uns also optimistisch sein ;)

Habt ihr schon einmal Bücher aussortiert, weil ihr euch beim Lesen nur gequält habt?

Ich musste da wirklich über meinen Schatten springen...

Liebst,
eure Julia

23. Juli 2025

Rezesion: "Kunstvoll morden" von Oreg Rogerson


Titel: High Society Crimes - Kunstvoll morden
Autor: Oreg Rogerson
Verlag: dp
Seiten: 187
Preis: 4,99/9,99€

Bisher hatte ich noch nie einen Roman aus dem Genre „Cosy Crime“ gelesen. Da ich aber kein großer Fan von blutigen Krimis und Thrillers bin, wollte ich diesen Versuch einmal wagen. Verschlagen hat es mich nach Los Angelesen, denn dort spielt der Reihenauftakt „High Society Crimes – Kunstvoll morden“ von Oreg Rogerson. Der Fall klang interessant: Betrug in der Kunstszene, ein schrulliges Ermittlerduo und das Setting der Reichen und Schönen. In einem bin ich mir sicher - das Buch ist definitiv richtig im Genre. So ganz überzeugen konnte es mich allerdings nicht.

Als Mike ein sündhaft teures Gemälde des berühmten Künstlers Walt Dermond ersteigert, freut er sich auf ein neues stilvolles Wohnaccessoire für seine und Alex' Villa in LA. Doch als sein Freund genau dasselbe Bild in der Galerie sieht, aus der es angeblich längst verkauft wurde, wird er stutzig. Ein dummer Zufall? Oder ein raffinierter Betrug?
Um das Geheimnis zu lüften, stürzt sich das Paar kopfüber in eine irrwitzige Ermittlungsjagd – inklusive nächtlicher Einbruchaktion, einer mysteriösen Lieferliste und der Unterstützung eines exzentrischen Kunstprofessors mit äußerst fragwürdigem Modegeschmack. Doch was als harmloser Verdacht beginnt, entwickelt sich schnell zum gefährlichen Puzzlespiel. Wer zieht hier wirklich die Fäden – und wie entwirrt man ein Netz aus Lügen, ohne sich selbst darin zu verfangen?

Wer auf der Suche nach etwas Aufregung und einer Prise Detektivroman ist, der ist bei „Kunstvoll morden“ ganz sicher richtig. Das Buch baut eine sehr entspannte Atmosphäre auf, in der der Leser sich wohlfühlen soll. Auch deswegen wurde sicher das Setting der High Society gewählt. Denn wer begibt sich nicht gern in die Welt der Superreichen, in der man über Villen oder Gemäldepreise nachdenken kann? Auch mir hat dieses Setting gefallen. Allerdings war es mir irgendwann auch too much. Und das lag vor allem an Dingen, die mir in der Häufigkeit einfach eher als unrealistisch, denn als „gemütlich“ auffielen.
Die beiden Protagonisten Alex und Mike sind ein Paar, welches in LA lebt. Mike besitzt sein Geld durch ein geerbtes Familienunternehmen, sein Partner Alex ist – hin und wieder – Personaltrainer. Arbeiten tun die beiden eigentlich nicht. Sie leben in den Tag hinein, geben gern Geld aus und turteln ordentlich rum. Für mich hatten beide Charaktere nicht genug Tiefgang. Manchmal konnte ich sie kaum auseinanderhalten. Und leider waren mir die Andeutungen auf niedlich gemeinte sexuelle Aktivitäten in ihrer Häufigkeit einfach zu viel. Aber das mag persönlicher Geschmack sein. Denn trotzt dieser Schwächen sind die beiden nicht unsympathisch. Sie sind keine Ermittler oder Detektive und das macht ihren Stil eben auch so interessant. Sie gehen unbedarft in den Fall hinein und kommen vielleicht auch deswegen dem Täter auf die Spur.
Auch die anderen Nebenfiguren lassen Charaktertiefe vermissen, sind aber durchaus sympathisch. Mir gefiel der schrullige Kunstdozent Dexter wirklich gut, auch da er sich von Alex und Mike ziemlich abhebt.
Der Kriminalfall insgesamt kommt völlig ohne Blut aus, was ich toll fand. Es gibt Verstrickungen, kleine Höhepunkte wie Verfolgungsjagden und eine unerwartete Wendung am Ende. Wer also nicht zu viel Tempo erwartet, sollte zu dieser Geschichte greifen. Die Handlung ist logisch aufgebaut und in sich stringent.
Der Schreibstil von Oleg Rogerson hat mir gut gefallen. Manchmal formuliert er sehr blumig, aber das passt irgendwie zu den beiden schwulen Ermittlern und ihrer heilen Welt. Man kommt sehr gut voran, was auch an den Längen der Kapitel liegt. Insgesamt kann man „Kunstvoll morden“ super ‚weglesen‘ und merkt gar nicht, wie schnell man vorankommt.

Ein interessanter Fall in der Kunstszene, zwei unbedarfte Ermittler und das Setting der High Society funktionieren in „Kunstvoll morden“ durchaus ganz gut. Man sollte aber nicht mit zu vielen Erwartungen oder gar dem Gedanken der Realitätstreue an dieses Buch gehen. Tut man das nicht, wird man nicht enttäuscht. Für mich war die Geschichte ein schöner Ausflug in das Genre Cosy Crime, geht aber über „ganz nett“ nicht hinaus. Deswegen bewerte ich es mit 3 Sternen.