Titel: Pocket Escape Book - Rätsel um LeonardoAutor: Vincent RaffaitinVerlag: Ullmann VerlagPreis: 5,99€Seiten: 128
In unserer Gesellschaft gibt es unzählige Trends. Einer, der sich durchgesetzt hat, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „rätselhafter“. In den letzten Jahren sind viele „Escape Rooms“ entstanden und natürlich begeben die Menschen sich gern auf die Jagd nach Abenteuern und Rätseln! Ich selbst war leider noch nie in einem Escape Room, doch das Format reizt mich sehr. Und deswegen war ich sehr gespannt, als ich in der Vorschau des Ullmann-Verlags die Reihe der „Escape Books“ entdeckte. Der Name ähnelt sich nicht ohne Grund – denn ein „Escape Book“ ist sozusagen ein „Ecape Room“ in schriftlicher Form. Für mein allererstes Escape-Abenteuer entschied ich mich für ein toll aufgemachtes Heft mit dem Namen „Rätsel um Leonardo“ vom Autor Vincent Raffaitin, in dem der Leser die hinterlassenen Geheimnisse des großen Leonardo da Vinci entschlüsseln muss. Ich war Feuer und Flamme! Und ich wurde überrascht…sowohl in positiver als auch negativer Form.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten die Möglichkeit, Leonardo
da Vincis letztes, größtes Geheimnis zu lüften… und Sie können derjenige sein,
der es entdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich macht! Sie müssen nur die
kryptischen, verschlüsselten Hinweise richtig interpretieren, die er
hinterlassen und die Ihnen ein geheimnisvoller Fremder zugespielt hat.
Wie ich bereits beschrieben habe, war „Rätsel um Leonardo“
mein allererstes „Escape Book“. Das Konzept hinter einem solchen Buch scheint
einfach. Man liest das etwa 120 Seiten dünne Büchlein linear, also von vorn bis
hinten. Anfangs wird man in die Geschichte eingeführt, – in diesem Fall in man
ein junger Journalist, der einen Tipp zugesendet bekommt – anschließend tauchen
alle paar Seiten Rätsel auf. Als Journalist muss man sich an verschiedene Orte
begeben und dort Rätsel lösen. Diese Rätsel sind ganz verschiedener Natur. Zu
jedem Rätsel gibt es zwei Hinweise. Diese sind mithilfe von Nummern im Buch
gekennzeichnet und ganz hinten lässt sich ein Verzeichnis dieser Nummern
finden. Sie sind übrigens nicht chronologisch, sodass man nicht aus Versehen
einen weiteren Hinweis mitliest. Die Hinweise sollen natürlich helfen, das
Rätsel zu lösen und „in den nächsten Raum“ zu kommen. Manche Rätsel bestehen auch
aus einer Art Suchseite. In diesen Suchbildern verbirgt sich dann zumeist ein
Buchstabe, der mit dem „Decodierer“ entschlüsselt werden muss. Der Decodierer
ist ebenfalls eine Seite ganz hinten im Heft, der quasi weitere Anweisungen
gibt. In den Regeln der Einleitung steht, dass man für das gesamte Buch nur 60
Minuten Zeit hat (man soll die Zeit stoppen) und dass man theoretisch nur fünf
Hinweise insgesamt nutzen darf. Hat man drei Mal ein Rätsel nicht lösen können,
ist die Geschichte theoretisch vorbei. Das Schöne ist aber ja, dass dies
niemand kontrollieren kann.
So viel zu den Regeln und der Theorie.
Und dann kommt die Praxis.
Zuallererst muss man sagen, dass dieses dünne Heft wirklich toll aufgemacht ist! Von außen macht es bereits eine Menge her und der Klappentext ist absolut fesselnd. Man hat sofort Lust, die verschiedenen Rätsel zu lösen. Die Zeichnungen, Bilder und Hinweise im Büchlein sind hochwertig und sehen toll aus. Es gibt keine Rechtschreib- oder Druckfehler, sodass man theoretisch alle Rätsel lösen kann. Und da sind wir an einem problematischen Punkt: ich konnte die meisten Rätsel nicht ansatzweise lösen.
Mein Freund und ich haben und „Rätsel um Leonardo“ an einem Freitagabend geschnappt und uns gemeinsam ins Abenteuer gestürzt. Wir waren voller Vorfreude und stellten unseren Timer. Und irgendwann waren wir zutiefst frustriert. Denn die einzelnen Rätsel waren so, so, so schwierig! So blöd es klingt: ich halte mich für nicht auf den Kopf gefallen und dachte wirklich, ich könnte diese Rätsel lösen. Aber der Schwierigkeitsgrad ist unglaublich hoch und man muss oft mehr als nur um die einfache Ecke denken! Leider gibt es keine Angabe über einen Schwierigkeitsgrad, was ich wirklich schade finde. Wenn man vielleicht eine Zuordnung von drei Levels vorn auf das Cover hinzufügen würde, sodass der Leser sofort sieht „Aha, es ist ein schweres Escape-Book“, wäre glaube ich schon vielen geholfen. Denn mein Freund und ich waren schon beim ersten Rätsel überfordert. Bei nur zwei Rätseln (von insgesamt 19) haben wir nicht in die Hinweise geschaut. Oft ist der erste Hinweis auch unnötig, da man von selbst auf diesen Ansatz kommt, er aber eben nicht weiter hilft. Und obwohl in der Einleitung steht, dass der zweite Hinweis immer sehr eindeutig sei, waren wir nach dem Lesen noch immer ratlos.
Es mag sein, dass viele unserer Probleme mit unserer Unerfahrenheit zusammenhängen. Kennt man das Konzept und den Aufbau eines solches Buches, mag es einfacher sein. Doch auch so braucht man einen unglaublich hohen Grad an Vorwissen und Allgemeinbildung, um die Rätsel zu lösen. Mit anderen Worten: Man muss wirklich verdammt klug sein! Deswegen finde ich die Altersangabe von „ab 12 Jahren“ auch absolut verfehlt. Ich persönlich kenne zumindest keinen 12-Jährigen, der dieses Buch hätte lösen können. Ein weiterer Kritikpunkt ist meines Erachtens die Zeitangabe. Nach 75 Minuten waren mein Freund und ich gerade in Kapitel drei von fünf, uns fehlte also noch gut ein Drittel des Buches. Dabei haben wir bei den Rätseln gar nicht so lange verweilt oder uns groß Zeit genommen. Aber allein die Textmenge zu bewerkstelligen, kostet einen geübten Leser viel Zeit. Deswegen sind die 60 Minuten wirklich unrealistisch. Rechnet man die Lesezeit aus, kann es allerdings gut funktionieren!
Nach viel Kritik folgt natürlich auch etwas Positives: Die Geschichte ist wirklich cool und die Sache an sich macht wirklich Spaß! Kann man die Rätsel lösen, bestimmt noch viel mehr, als wenn man (wie wir) immer wieder auf dem Schlauch steht. Das Setting ist toll, die Grundlage des Rätsels ebenfalls und auch der Schreibstil ist flüssig. Kritisieren würde ich wiederum die Auflösung des Rätsels, da der Autor hier relativ unlogisch wird. Bei den Rätseln selbst herrscht allerdings die Logik vor! Und man muss bei einigen Rätseln auch wirklich kreativ werden! Manchmal bietet es sich an, im Heft herumzumalen, Seiten zu knicken oder auch das ein oder andere Hilfsmittel aus dem Haushalt zu benutzen…klingt spannend? Ist es auch definitiv!
So viel zu den Regeln und der Theorie.
Und dann kommt die Praxis.
Zuallererst muss man sagen, dass dieses dünne Heft wirklich toll aufgemacht ist! Von außen macht es bereits eine Menge her und der Klappentext ist absolut fesselnd. Man hat sofort Lust, die verschiedenen Rätsel zu lösen. Die Zeichnungen, Bilder und Hinweise im Büchlein sind hochwertig und sehen toll aus. Es gibt keine Rechtschreib- oder Druckfehler, sodass man theoretisch alle Rätsel lösen kann. Und da sind wir an einem problematischen Punkt: ich konnte die meisten Rätsel nicht ansatzweise lösen.
Mein Freund und ich haben und „Rätsel um Leonardo“ an einem Freitagabend geschnappt und uns gemeinsam ins Abenteuer gestürzt. Wir waren voller Vorfreude und stellten unseren Timer. Und irgendwann waren wir zutiefst frustriert. Denn die einzelnen Rätsel waren so, so, so schwierig! So blöd es klingt: ich halte mich für nicht auf den Kopf gefallen und dachte wirklich, ich könnte diese Rätsel lösen. Aber der Schwierigkeitsgrad ist unglaublich hoch und man muss oft mehr als nur um die einfache Ecke denken! Leider gibt es keine Angabe über einen Schwierigkeitsgrad, was ich wirklich schade finde. Wenn man vielleicht eine Zuordnung von drei Levels vorn auf das Cover hinzufügen würde, sodass der Leser sofort sieht „Aha, es ist ein schweres Escape-Book“, wäre glaube ich schon vielen geholfen. Denn mein Freund und ich waren schon beim ersten Rätsel überfordert. Bei nur zwei Rätseln (von insgesamt 19) haben wir nicht in die Hinweise geschaut. Oft ist der erste Hinweis auch unnötig, da man von selbst auf diesen Ansatz kommt, er aber eben nicht weiter hilft. Und obwohl in der Einleitung steht, dass der zweite Hinweis immer sehr eindeutig sei, waren wir nach dem Lesen noch immer ratlos.
Es mag sein, dass viele unserer Probleme mit unserer Unerfahrenheit zusammenhängen. Kennt man das Konzept und den Aufbau eines solches Buches, mag es einfacher sein. Doch auch so braucht man einen unglaublich hohen Grad an Vorwissen und Allgemeinbildung, um die Rätsel zu lösen. Mit anderen Worten: Man muss wirklich verdammt klug sein! Deswegen finde ich die Altersangabe von „ab 12 Jahren“ auch absolut verfehlt. Ich persönlich kenne zumindest keinen 12-Jährigen, der dieses Buch hätte lösen können. Ein weiterer Kritikpunkt ist meines Erachtens die Zeitangabe. Nach 75 Minuten waren mein Freund und ich gerade in Kapitel drei von fünf, uns fehlte also noch gut ein Drittel des Buches. Dabei haben wir bei den Rätseln gar nicht so lange verweilt oder uns groß Zeit genommen. Aber allein die Textmenge zu bewerkstelligen, kostet einen geübten Leser viel Zeit. Deswegen sind die 60 Minuten wirklich unrealistisch. Rechnet man die Lesezeit aus, kann es allerdings gut funktionieren!
Nach viel Kritik folgt natürlich auch etwas Positives: Die Geschichte ist wirklich cool und die Sache an sich macht wirklich Spaß! Kann man die Rätsel lösen, bestimmt noch viel mehr, als wenn man (wie wir) immer wieder auf dem Schlauch steht. Das Setting ist toll, die Grundlage des Rätsels ebenfalls und auch der Schreibstil ist flüssig. Kritisieren würde ich wiederum die Auflösung des Rätsels, da der Autor hier relativ unlogisch wird. Bei den Rätseln selbst herrscht allerdings die Logik vor! Und man muss bei einigen Rätseln auch wirklich kreativ werden! Manchmal bietet es sich an, im Heft herumzumalen, Seiten zu knicken oder auch das ein oder andere Hilfsmittel aus dem Haushalt zu benutzen…klingt spannend? Ist es auch definitiv!
Ein Fazit zu diesem wirklich toll gestalteten „Escape-Book“
zu fällen, erscheint mir schwer. Denn ich bin überzeugt, dass „Rätsel um
Leonardo“ richtig, richtig viel Spaß machen kann! Das hat es auch immer dann,
wenn man das Gefühl hatte, auf der richtigen Spur zu sein. Blickt man aber
immer wieder auf die fortschreitende Zeit und kommt einfach nicht auf des
Rätsels Lösung, setzte schnell ein gewisser Grad an Frustration ein. Mein Freund
und ich haben insgesamt über zwei Stunden, ca. alle Hinweise und viele Nerven
gebraucht, um dieses Büchlein zu lösen. Aber wir hatten trotz allem viel Spaß
und ich konnte dem Konzept an sich sehr viel abgewinnen. Auch dieses spezielle „Escape-Book“
hat eine faszinierende Geschichte, die sicher viele Rätselfreunde in Zukunft
erfreuen wird. Deswegen vergebe ich vier Sterne und freue mich schon auf das
nächste Rätselabenteuer! Wer weiß, vielleicht werde ich dank meiner Erfahrung
das nächste Mal besser abschneiden…
Vielen Dank an den Ullmann-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
Huhu Julia,
AntwortenLöschenich war schon einmal mit Schülern in einem EscapeRoom. Kurz vor Ablauf der Zeit haben wir uns dann auch noch retten können, bevor wir das nächste Opfer des Mörders geworden wären. An ein EscapeBuch habe ich mich aber noch nicht rangesetzt. Würde es aber auch gerne einmal versuchen.
Gruß Isbel
Hey Isbel,
Löschendas klingt ja cool! Mit Schülern ist das sicher auch eine lustige Angelegenheit :) Dieses Escape-Book fand ich wie gesagt sehr schwierig, aber ich glaube, dass man einfach ein bisschen Erfahrung braucht. Inzwischen habe ich noch ein zweites gemacht und das war ich schon viel besser (, daher hat es auch mehr Spaß gemacht ;) ).
Liebe Grüße,
Julia
Merci pour ce chouette article de mon livre, j'espère que les autres aventures ont été plus faciles à faire ! :)
AntwortenLöschenMerci pour ton commenter!
LöschenJ'espère ca aussi! ;) Mais l'autre (Tutanchamun) été plus facile! Continue comme ca :)