Titel: Die Baby-TrilogieAutorin und Sprecherin: Julia EngelmannVerlag: Der HörverlagPreis: 15,00€Dauer: ca. 180 min.
Hörbücher? Poetry Slam? Julia Engelmann? Auf diese kleinen
Fragen würde ich euch immer mit einem enthusiastischen Nicken antworten, um
meine Begeisterung kundzutun. Ich liebe Hörbücher, denn man kann bei ihnen
wunderbar entspannen und nebenbei noch etwas anderen tun. Poetry Slam ist
ebenfalls eine kleine Leidenschaft von mir. Und Julia Engelmann? Tja, als
Bremerin kann ich stolz verkünden, dass ich bereits bei einem ihrer allerersten
Auftritte im Publikum war. Alle drei Dinge in Kombi sind für mich also ein
absoluter Muss! Und deswegen musste „Die Baby-Trilogie“ unbedingt bei mir
einziehen. Lohnt es sich? Auf jeden Fall! Und ich finde auch, dass diese kleine
Lyrik-Sammlung wirklich für jeden etwas beinhaltet.
Ich startete natürlich chronologisch und hörte zuerst die CD
„Eines Tages, Baby“. Fast jeder kennt den gleichnamigen Text dazu, der aus dem
Jahr 2013 stammt. Das ist schon eine ganze Weile her und trotzdem spricht aus
Engelmanns Texten immer noch Aktualität. „One Day“ habe ich sogar schon zwei
Mal mit Schülern im Unterricht bearbeitet und auch heute finden sich noch immer
junge Köpfe, die diese (ich nenne es jetzt mal) positive Melancholie von Engelmann
begeistert. Spannend an dieser CD-Box finde ich, dass man Engelmanns Reifeprozess
gut verfolgen kann. Tatsächlich haben wir ein ähnliches Alter und ich konnte
mich gut in das 18-jährige Ich von ihr hineinversetzen, in dem sie die Texte
des ersten Buches verfasste. Es geht viel um ungewisse Zukunft, darum Neues zu
erleben und sich zu trauen. Engelmann hatte gerade die Schule beendet und diese
Neuorientierung kann man wirklich fühlen. Viele ihrer Texte sind nachdenklich
und sollen motivieren. Einige wenige sind aber auch sehr lustig (Goldfisch).
Insgesamt ist das erste Werk aber doch sehr tiefgründig. Man sollte nicht
unbedingt den Fehler machen und alle Texte hintereinander hören, weil man ihnen
so eben nicht gerecht wird. Über viele kleine Stellen kann man noch nachdenken
und diese Zeit sollte man sich auch nehmen.
Die Texte auf „Wir können alles sein, Baby“ sind etwas
kürzer als bei „Eines Tages, Baby“. Aus ihnen hört man heraus, dass aus
Engelmann inzwischen eine Studentin geworden ist, die aber immer noch über die
gleichen Dinge nachdenkt, wie als Schülerin. Es ist eben doch das Paradoxon,
dass niemand von uns jemals wirklich erwachsen wird. Ich finde, dass diese Texte eine
ganz besondere Cleverness ausmachen und die vielen Verweise sie so besonders
machen. Beispielweise der Text „Sturm und Tatendrang“ ist für mich als
Deutschlehrerin ein kleines Geschenk. Trotz allem muss ich sagen, dass für mich
dieses Hörbuch unter den dreien das schwächste ich.
Mein persönliches Highlight war „Jetzt, Baby“. Und ich
glaube das liegt auch hier wieder am Alter. Ich konnte mich mit diesen Texten
am meisten identifizieren. Es war kein „Gedankenspinnen eines Teenagers“,
sondern einer sehr reifen Frau. Lustigerweise wird einem beim Hören auch
bewusst, wie sehr sich die Welt in den letzten 15 Jahren verändert hat. Denn
auf der dritten CD lassen sich auch Texte wie „Selfie“ finden (wahnsinnig gut!),
zu dem es 2013 eben noch nicht wirklich einen Anlass gab. Mich hat "Die Ballade
vom König“ außerdem sehr beeindruckt. Hier habe ich wirklich die meisten
Favoriten gefunden. Diese Texte sind einfach erwachsen und trotzdem so
schwungvoll und schön. Mein Kompliment.
Julia Engelmann hat ihren eigenen Stil. Das umfasst sowohl
ihr Themengebiet als auch ihre Vortragsweise. Sie hat zumeist einen bestimmten
Rhythmus zu sprechen und dieser gehört natürlich zu ihren Texten. Als Autorin
trägt sie diese Texte natürlich so gut vor, wie wo
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (Link einfügen) und in der Datenschutzerklärung von Google.