Titel: Die Wallflowers - Daisy& Matthew
Autorin: Lisa Kleypas
Sprecherin: Yesim Meisheit
Verlag: der Hörverlag
Preis: 21,95€
Seiten: 416
Dauer: 9h 16m
Die „Wallflowers“ waren für mich eine der schönsten
Entdeckungen des Buchjahres. Ich habe die bisherigen drei Bücher von Lisa
Kleypas als Hörbücher gehört und mit jedem einzelnen Mauerblümchen mitgefiebert.
Kaum zu glauben, dass nun schon der letzte Band herausgekommen ist. Natürlich
musste ich auch die Geschichte von „Daisy & Matthew“ ganz schnell hören,
schon allein, damit sich der Kreis schließt. Tatsächlich empfand ich den
Klappentext als nicht so spannend, weshalb meine Erwartungen nicht übermäßig
groß waren. Aber die Geschichte um die jüngere Bowman-Tochter ist einfach
ebenso bezaubernd, wie die anderen auch! Romantik, Verzweiflung, Geheimnisse
und natürlich Erotik: diese Geschichte hat alles…und vor allem Drama.
Die lebenslustige Daisy Bowman hat es, anders als ihre
Freundinnen, auch nach zwei Londoner Saisons nicht geschafft, einen Ehemann zu
finden. Am Ende seiner Geduld stellt ihr Vater, ein reicher Industrieller, ihr
ein Ultimatum: Sollte sie auch in dieser Saison keinen Erfolg haben, muss sie
seinen Geschäftspartner heiraten. Matthew Swift ist clever, ernst und
schrecklich langweilig – Daisy kann ihn nicht ausstehen. Jeder Mann wäre besser
als er. Doch als Matthew nach England reist, ist Daisy überrascht, wie sehr sie
sich plötzlich zu ihm hingezogen fühlt. Die Sache hat nur einen Haken: Matthew
hat nicht vor, Daisy zu heiraten …
Ich hatte mich schon während des Hörens der ersten drei
Bücher gefragt, mit wem die quirlige, aber verträumte Daisy wohl am Ende
zusammen sein wird. Tatsächlich sind nämlich die Ehemänner der anderen
Mauerblümchen in den Vorgängern immer mal wieder aufgetaucht. Marcus Westcliff
war der Geschäftspartner von Simon Hunt und Lord Saint Vincents alter
Schulfreund. Die Verbindung zwischen diesen drei Männern war also offensichtlich.
Und obwohl bei Daisy bereits einmal eine Liebelei angedeutet wurde, konnte ich
mir doch nicht vorstellen, dass der geschäftige Rohan Gegenstand ihrer Liebe
werden könnte. Und so sollte es ja auch nicht kommen. Ich muss aber zugeben,
dass ich deswegen mit ein paar Bedenken in die Geschichte gegangen bin. Denn
als es um Lilians Geschichte ging, konnte ich es kaum abwarten, mehr über
Westcliff zu hören. Und nun ein Unbekannter? Wer ist dieser Matthew Swift? Und
wieso will er Daisy auf keinen Fall heiraten? Allein, dass der Untertitel des
vierten Bandes „Daisy & Matthew“ lautete, bedeutet ja, dass die beiden eben
doch zusammen kommen. Was also verbirgt dieser Mann? Aufgrund des Ungewissen
war ich also skeptisch. Doch diese Skepsis wurde sehr schnell beseitigt. Denn
Matthew Swift ist ein ziemlich toller Kerl und hat Daisy definitiv verdient.
Und die Geheimnisse? Ja, die gibt es definitiv und sie spielen eine große Rolle
in der Geschichte. Denn wie auch schon in den anderen Teilen, kann die
Geschichte ja nicht nur aus dem reinen Werbungsprozess bestehen. Das tut sie
auch nicht.
Zunächst müssen Daisy und Matthew sich richtig kennenlernen. Und das ist sicher
gar nicht so leicht, wenn sofort die Möglichkeit im Raum steht, dass man
einander heiraten solle. Schon allein mit diesem Handlungstwist hat Lisa
Kleypas die Geschichte anders aufgebaut, als die der anderen Mauerblümchen. Das
gefiel mir sehr gut. Auch macht Daisy sich als Protagonistin gut. Ich fand
immer, dass sie die langweiligste der vier jungen Frauen war. Aber diese
Geschichte wird ihr gerecht und zeigt, was für ein wundervoller Charakter sie
ist. Es hat Spaß gemacht, Daisy dabei zuzusehen, wie sie sich verliebt. Die
beiden Protagonisten haben eine tolle Chemie und das Kribbeln zwischen ihnen
stimmt. Ich bin ja ein Fan von etwas abgedroschenen Geschichten, in denen der
Mann die unerreichbare Frau anhimmelt und ihr die Welt zu Füßen legt. In
gewisser Weise ist auch Matthew so ein Kandidat, aber eben unter angepassten
Umständen. Mir haben die beiden zusammen sehr gefallen. Auch die Sexszenen
waren meines Erachtens viel besser, als noch in der Geschichte von Evie und
Sebastian. Es kamen keine merkwürdigen Worte vor und alles passte eben auch zu
den Figuren.
Die Auflösung der Geheimnisse und auch die daran angeknüpften Dramen im Buch
sind durchaus spannend und waren für mich auch ein Stück weit unerwartet. Das
Grobe kann man sich zwar schnell zusammenreimen, aber die Auflösung war
passend.
Über den Schreibstil brauche ich glaube ich kaum etwas zu sagen. Lisa Kleypas
schreibt wirklich gut und nimmt den Hörer direkt in die Welt der Wallflowers
mit. Die Sprecherin Yesim Meisheit hat mir dieses Mal richtig gut gefallen. Ich
hatte sie anfangs kritisiert, weil sie die männlichen Charaktere immer etwas zu
verrucht gelesen hat. Das war dieses Mal aber gar nicht der Fall und ich konnte
auch dank ihrer Interpretationen die verschiedenen Figuren gut unterscheiden. Vielleicht
ist ihre Stimme manchmal etwas piepsig, aber das ist meine auch…und es passt zu
Anabelle, Lilian und Co. Letztere spielt selbstverständlich in Daisys
Geschichte auch eine größere Rolle. Insgesamt ist es toll, wie die anderen
Mauerblümchen in Nebenrollen auftreten. So denkt man immer gern an die anderen
Liebesgeschichten zurück.
Nun lobe und lobe ich wieder alles. Was gibt es denn zu kritisieren? Eigentlich
nur, dass die Geschichte insgesamt ziemlich lang ist. Einige dieser Längen
hätte man wirklich reduzieren können. Da ich die Welt der vier Wallflowers aber
sehr lieb gewonnen habe, hat es mich eigentlich nicht weiter gestört.
Und so komme ich auch schon zum erwarteten Fazit. „Daisy
& Matthew“ ist eine schöne Geschichte, die man in Teilen so erwartet und
die einen trotzdem noch überrascht. Mir hat die Chemie des Paares sehr gut
gefallen und die Höhen und Tiefen beider Charaktere sind überzeugend. Des
Weiteren ist es schön, die anderen Mauerblümchen in Nebenrollen zu treffen. Ich
bin wirklich traurig, dass diese Reihe nun vorbei ist, aber gleichzeitig
wahnsinnig froh, dass es für alle vier ein Happy-End gab. Und hier sei noch
angefügt, dass die letzte Szene des Buches wirklich sehr passend und romantisch
nostalgisch ist – genau so, wie es sein sollte. Ich vergebe natürlich fünf
Sterne (, die auch stellvertretend für die Reihe stehen).
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