10. Juni 2016

Rezension: "Origin- Schattenfunke" von Jennifer L. Armentrout


Titel: Origin - Schattenfunke
Autor: Jennifer L. Armentrout
Verlag: Carlsen
Preis: 19,99€
Seiten: 448

Manchmal beginnt man eine Reihe voller Euphorie und ist vom ersten Teil begeistert. Die Folgebände sind nicht schlecht, aber so richtig kommt nichts mehr an den ersten heran. Und dann kommt der Punkt, an dem man die Reihe vielmehr um des Beendens willen liest. Denn nach jedem weiteren Buch war man ein bisschen enttäuschter und die Geschichte zog sich hin. An diesem Punkt bin ich nun leider in der „Lux-Reihe“ angelangt. Während ich Obsidian und Onyx verschlungen habe, gefiel mir Opal schon nicht mehr so gut und von „Origin“ bin ich ebenfalls ein wenig enttäuscht. Für mich war der vierte Teil in die Länge gezogen, vor allem zu Beginn wenig handlungsorientiert und viel zu kitschig. Das Buch unterhält in jedem Fall, aber über ein „ganz nett“ kommt es nicht hinaus.

Inhalt


Katy ist in den Fängen von Daedalus. Sie wird gefangen gehalten und weder sie noch Daemon wissen, was die Regierung von ihr will. Katy durchlebt eine schlimme Zeit, doch noch viel schlimmer ist es für Daemon nicht zu wissen, was mit Katy geschieht. Sofort fasst er den Entschluss sie zu retten. Doch das ist nicht leicht und nur möglich, indem er sich selbst in die Hände des Feindes begibt. Bald schon merken die beiden, dass nicht nur sie selbst in Gefahr sind. Was geschieht mit ihren Familien? Was befindet sich in Gebäude B? Und stimmt es, dass ein Krieg bevorsteht? Ein Krieg zwischen den Menschen und den Lux? Gemeinsam mit ihren Freunden beginnen Katy und Daemon den Kampf. Doch gegen wen?

Meinung


Die Lux-Reihe von Jennifer L. Armentrout hat viel Gutes. Die Autorin hat einen sehr flüssigen Stil, so dass man „Origin“ trotz mangelhafter Handlung schnell und flüssig lesen kann. Die Figuren sind bereits in den Vorteilen gut gezeichnet worden und werden teilweise um Details ergänzt. Im Mittelpunkt steht natürlich die sympathische Bloggerin Katy, die bereits in den letzten Teilen stark gereift ist. In diesem Teil wir der Kreis der Charaktere noch ein wenig erweitert, was mir gut gefiel. Archer war für mich ein Highlight, denn er ist sehr vielschichtig und dennoch total sympathisch. Auch Luc lernt man besser kennen und mir gefällt das kleine Genie ganz gut. Eigentlich war Daemon immer mein Held, doch in „Origin“ wird er zum größten verliebten Trottel, den die Welt je gesehen hat. Ich befürchte allerdings, dass nur ich das so sehe. Grundsätzlich bin ich ein Fan davon, wenn der Junge das Mädchen abgöttisch liebt und alles für sie tun würde. Daemon macht das übrigens auch sehr glaubhaft! Das ist nicht der Punkt. Allerdings hatte ich das Gefühl, als wenn Armentrout  ein paar Versäumnisse beseitigen möchte. In den ersten drei Büchern hat man auf jede Szene zwischen Katy und Daemon hingefiebert und musste sich mit kleinen Bröckchen zufrieden geben. Das war keine schlechte Taktik und funktionierte bei mir gut. Nun kann man aber im vierten Teil eine Liebesgeschichte nicht mehr stark hinauszögern und so wird ein großer Teil des Buches von Liebeserklärungen eingenommen. Es wird sogar bis ins Extremste gesteigert, obwohl ich das wiederum ganz süß fand. Dennoch hat mich das Gesülze genervt. Und das, obwohl ich es vorher immer so verschlungen habe. Daemon ist zu weich, Katy zu süß. Es war alles zu kitschig und von allem dazu auch noch too much. 
Obwohl ich den Stil loben muss, muss ich auch hier einen negativen Punkt loswerden. „Origin“ ist das erste Buch der Reihe, das nicht nur aus Katys Sicht erzählt wird. Auch Daemon übernimmt Teile des Romans. Grundsätzlich gefiel mir das gut und es erfordert sehr viel Mut sein Konzept in Band vier umzuwerfen. Man lernt Daemon besser kennen, was eben auch seine starken Gefühle verdeutlicht. Ich finde sogar, dass Daemon mehr erzählt als Katy. Aber so sicher bin ich mir nicht und genau das ist der Punkt. Manchmal konnte man die Perspektive nicht unterscheiden, weil beide Figuren sehr ähnlich erzählen. Vor allem, wenn beide beieinander sind, wusste ich oft nicht mehr genau, aus wessen Sicht gerade berichtet wurde. Das ist nicht in jeder Passage der Fall, kam aber mehr als einmal vor.
Zum Punkt Spannung: Anfangs passiert sehr viel, ohne dass man merkt, dass etwas passiert. Klingt komisch, ich weiß. Der ganze Teil der bei Daedalus spielt, war ok. Ich finde die Ergänzung um die „Origins“ gelungen, was auch den Titel erklärt. Ich glaube auch, dass uns so ein sehr spannendes Finale bevorsteht, denn die Origins werden noch mal gehörig für Action sorgen. Und davon wurde hier schon einiges angedeutet. Die letzten 50 Seiten sind pures Chaos. Ich finde das für die Lux-Reihe relativ typisch. Es geschehen viele weitreichende Dinge und sicher bleibt nicht jedes Auge trocken.  Man kann also schon sagen, dass es Spannung und Action gibt, für mich fehlte manchmal aber der rote Faden. Und zwischen diesen Actionszenen kommt immer wieder die gähnende Leere vor.

Fazit




„Origin“ war für mich ein typischer Mittelteil, der vor dem Finale ein wenig rumdümpelt. Es gibt eine Handlung, die mir nicht allzu stringent und spannend erschien. Die gewollte Romantik erdrückt das Buch ein wenig, so dass sich vieles nicht entfalten kann.  Der Stil ist gut, die Charaktere bleiben sich treu (, manche sind Hardcorer-Romantiker) und die Ereignisse spitzen sich zu. Ich vergebe drei Spitzenschuhe, da ich das Buch einfach nicht besser als „ok“ fand. Ich hoffe sehr, dass mich das Finale der Reihe wieder so glücklich das Buch zuklappen lässt, wie sein Auftakt.



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