29. Dezember 2019

Rezension [Hörbuch]: "Die große Hercule Poirot Edition" von Agatha Christie



Titel: Die große Hercule Poirot Edition
Autor: Agatha Christie
Sprecher: Martin Maria Schwarz
Verlag: Der Hörverlag
Preis: 30,00€
Dauer: 13h 17m


Agatha Christie erschuf Legenden. Miss Marple. Hercule Poitot. Ja, und natürlich Christie selbst, die durchaus als Legende angesehen werden kann. Ihre beiden berühmtesten Detektive sind in die Kriminalgeschichte eingegangen und haben viele Millionen Menschen ganz herrlich unterhalten. 
Kein Wunder also, dass beide inzwischen eine „große Hörbuchedition“ haben. Kürzlich gelangte die wunderschöne und hochwertige „Die große Hercule Poirot Edition“ zu mir und ich widmete mich den 12 CDs voller Vorfreude und Genuss. Mein Fazit? Diese schöne Edition ist ein absolutes Muss für jeden Krimifan der alten Schule! Parfait, mon ami!


Hercule Poirot ist in seinem Element: Er klärt einen Juwelenraub auf, überführt einen Mörder auf einem Kostümball und ist einem berühmten und betrügerischen Bankier auf der Spur. Dass er dem Fluch ägyptischer Gottkönige mit seiner nüchternen Logik beikommt, beweist wieder einmal, was die stärkste Waffe des großen Meisterdetektivs ist: seine kleinen grauen Zellen!

Ich habe schon so viele Rezensionen zu Hercule Poirot-Büchern und Hörbüchern geschrieben, dass ich beinahe nicht mehr weiß, was ich Neues sagen kann. Der kleine belgische Detektiv hat es mir seit vielen Jahren angetan. Die meisten seiner Fälle habe ich inzwischen gelesen und viele auch gehört. Natürlich kenne ich auch beinahe alle Kurzgeschichten. Doch etwas zu lesen und zu hören macht immer einen Unterschied. Und so entschied ich: Von Hercule Poirot kann man einfach nie genug haben und deswegen legte ich mir die Hörbuchedition zu. Schon „Die große Miss Marple Edition“ durfte in mein Regal wandern, daher durfte Poirot natürlich nicht fehlen. Nicht, dass der eingebildete Belgier noch eifersüchtig wird…
Und es hat sich gelohnt. Mit der „große(n) Hercule Poirot Edition“ hat man unglaublich viel Freude und einige Stunden besonders guter Unterhaltung. Der Sprecher Martin Maria Schwarz macht seine Sache erneut besonders gut. Ich kannte Schwarz bereits aus anderen Poirot-Hörbüchern und er gefiel mir schon vorher außerordentlich gut. Sich ein Poirot-Hörbuch anzuhören, kann nämlich eine relativ anstrengende Sache werden. Nämlich dann, wenn der Vorleser den französischen Akzent des Detektivs schlecht spricht, ihn übertreibt oder nicht authentisch liest. Nichts davon trifft auf diese Hörbuchedition zu. Schwarz liest den kleinen Poirot wunderbar pointiert, sehr gekonnt, betont und an den richtigen Stellen auch sarkastisch oder emotional. Nur sehr wenige Charaktere interpretierte er meines Erachtens nicht überzeugend. Doch bei einer Vielzahl von 24 Kurzgeschichten und mehr als 13 Stunden Unterhaltung, muss darüber hinweggesehen werden, dass vielleicht ein Charakter eine merkwürdige Tonierung bekam. Insgesamt kann man die Figuren durch die Stimmgebung durchaus unterscheiden. Und auch bei Poirot selbst macht Schwarz einen hervorragenden Job. 
Etwas überfordernd ist aber natürlich die Vielzahl der Charaktere. Wenn man richtig im Hörfluss ist, hört man einen Fall nach dem nächsten. Und irgendwann kann durchaus der Überblick fehlen, welcher Mister oder welche Miss denn jetzt wer ist, wessen Nichte er oder sie ist und vor allem, mit wem er oder sie verbandelt ist. Man merkt schon: Es kann durchaus kompliziert werden. Für diese Fälle ist aber das schöne Booklet ein guter Ratgeber, da in ihm noch einmal für jeden Fall die vorkommenden Figuren vermerkt sind. Ein Blick genügt und man versteht die Verbindungen wieder.
Ein weiterer Blick ins Booklet lohnt sich übrigens auch, weil dort ein kurzer Artikel der verstorbenen Autorin selbst zu finden ist, in dem sie erklärt, wie Poirot zur Welt kam. Wirklich amüsant!
Zu den einzelnen Fällen kann und möchte ich nicht allzu sehr ins Detail gehen. Ein jeder ist von wunderbarer und charmanter Raffinesse, beinhaltet großartige Lösungen und eine Prise Humor. Viele der Fälle bestreitet Poirot mit seinem Freund Hastings an seiner Seite. Die beiden sind ein tolles Team. Poirot ist so arrogant und eingebildet wie immer, doch leider muss man ja auch zugeben, dass er sich zurecht so verhält. Es gibt nicht einen Fall, den er nicht lösen kann. Und jedes Mal aufs Neue kann er den Hörer überraschen. Ich konnte wirklich jeder Geschichte etwas abgewinnen, war das nun ein „Juwelenraub im Grandhotel“ oder ein furchtbarer Mord im „Plymouth Express“. Besonders eindrucksvoll empfand ich „Mord auf dem Siegesball“ und „Poirot und der Kidnapper“. Aber jede einzelne Kurzgeschichte ist unterhaltsam und spannend. Und gleichzeitig hat sie diesen wunderbaren Charme der 50er und 60er Jahre. Die Geschichten sind humorvoll, spannend und unterhaltsam. Und wenn man sich dann noch die Zeit nimmt, Poirots kleinen grauen Zellen „zuzuhören“, dann gewinnt man noch die ein oder andere Einsicht zum Leben selbst.


„Die große Hercule Poirot Edition“ ist einfach nur fabelhaft. Der Sprecher macht seine Sache sehr gut und deswegen gelingt es dem Hörbuch auch, eine so authentische Atmosphäre zu erschaffen. Man lauscht den Abenteuern des belgischen Detektivs und versinkt dabei in seiner Welt. Er begegnet allerlei rätselhaften Personen und merkwürdigen Vorkommnissen, die es gilt, zu enthüllen. Die Geschichten unterhalten den Hörer ideal! Ich finde einfach kein Haar in der Suppe und deswegen vergebe ich die verdienten (ja, ja…wie hätte es bei Poirots Perfektionismus auch anders sein können?!) 5 von 5 Sternen und bleibe in tiefer Demut vor den Fähigkeiten des Papa Poirots zurück.





23. Dezember 2019

Rezension [Hörbuch]: "Northanger Abbey" von Jane Austen


Titel: Northanger Abbey
Autor: Jane Austen
Sprecher: Ulrich Noethen u.a.
Verlag: Der Hörverlag
Dauer: ca. 2 h 15 min.
Preis: 20,00€

Großbritanniens Literatur im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde von einer Frau geprägt, die es geschafft hat, diese Zeit bis heute durch ihre Romane lebendig zu halten. Die Rede ist natürlich von Jane Austen. Keine andere Frau schaffte es zu dieser Zeit, das alltägliche Leben der britischen Oberschicht mit solch einem Witz und Charme einzufangen und es überdauern zu lassen. Dass Jane Austen eine absolute Könnerin war, steht außer Frage. Ich habe ihre Bücher schon früh für mich entdeckt und mich gemeinsam mit Elisabeth Bennet in den guten Mr. Darcy verliebt. Doch natürlich hat Austen weit mehr erwähnenswerte Werke geschrieben, als nur „Stolz und Vorurteil“. Viele davon kenne ich inzwischen, bisher unbeachtet ließ ich einen ihrer frühsten Romane, der postum veröffentlicht wurde: „Northanger Abbey“. 
Als ich jedoch sah, dass der Hörverlag eine Art Hörspiel von dem Klassiker aufgenommen hat, musste ich mir diese schmuckvolle Ausgabe einfach anschaffen. Das Hörspiel ist wahnsinnig schön aufbereitet und sehr liebevoll gemacht. Ich habe es wirklich gern gehört. Doch zu 100 Prozent überzeugen, konnte es mich nicht…


Gotische Abteien, gruselige Mönche, verworrene Handlungen – die junge Catherine Morland liebt Schauerromane! Sie reist mit Freunden der Familie für einige Wochen nach Bath, wo sie sich in den charmanten Henry Tilney verliebt. Als sie von dessen Schwester und deren Vater auf den Familiensitz Northanger Abbey eingeladen wird, sagt sie begeistert zu. Durch ihre sich überschlagende Phantasie manövriert sie sich dort allerdings in die eine und andere peinliche Lage...

Ich habe mich wahnsinnig gefreut, die wunderschöne Ausgabe von „Northanger Abbey“ in den Händen zu halten. Allein das Booklet und das Cover sind absolute Schätze. Schon vor dem Hören waren meine Erwartungen deswegen hoch. Vielleicht zu hoch.
Als ich die erste CD einlegte, musste ich mich zunächst an das komplette Setting gewöhnen. Man hat es hier nicht mit einem einfachen Hörbuch zu tun, es handelt sich eher um eine Art Hörspiel. Insgesamt wirken 14 Sprecher an diesem Werk mit, was es natürlich sehr abwechslungsreich macht. Außerdem sind Passagen des Hörspiels musikalisch untermalt. Dafür wurden eigens Melodien komponiert, die natürlich Einzug in das Hörspiel gefunden haben. Auch wegen dieser kleinen, sehr passenden Musikpassagen ist das Hörspiel etwas ganz besonderes. 
Doch so richtig kam ich nicht in die Geschichte herein. Das hat wahrscheinlich mehrere Gründe. Zum einen brauchte ich einen Moment, um das Setting zu verstehen, zum anderen waren meine Erwartungen an das Hörspiel immens hoch. Beides war eher schlecht. Mein Hauptproblem lag aber in der Geschichte selbst. Meines Erachtens merkt man durchaus, dass es sich bei „Northanger Abbey“ um einen frühen Roman Austens handelt. Ihre Protagonistin, die durchaus als Antiheldin dargestellt wird, war mir eine Spur zu naiv. Auch die Handlung selbst hatte einfach nicht die Raffinnesse, die ich von Jane Austen bisher gewohnt war. Manchmal war ich mir gar nicht sicher, ob die Figuren selbst sich über die Geschichte in gewisser Weise lustig machen. Wahrscheinlich schon. 
Um alle Figuren und Geschehnisse so richtig zu durchschauen, brauchte ich leider die komplette erste CD. Mit der zweiten allerdings gefiel mir das Hörspiel immer besser. Ich verstand so langsam die Welt von Catherine Morland, der Protagonistin. Dieses junge Geschöpf ist außerordentlich naiv und gutmütig, gleichzeitig aber sehr direkt, was wirklich amüsant ist. Ich mochte sie sehr, auch wenn ich sie nicht immer verstehen konnte. Diese Sprechrolle hat Anna Drexler übernommen, die Catherine eine wahnsinnig naive Note verleiht. Aber meines Erachtens passt das ziemlich gut. Catherine wirkt dadurch so rein und manchmal hilflos, dass es zum Verlauf der Geschichte sehr gut passt. Insgesamt muss man über das Hörspiel sagen, wurden wirklich gute Sprecher ausgewählt, die ihre Rollen höchst passend interpretieren. Mir gingen die Sprecherwechsel manchmal zu schnell und ich hatte den Eindruck, als wenn manche Figuren nicht mehr als ein, zwei Sätze sagen und diese völlig zusammenhangslos präsentiert wurden. Das hat mich überfordert. Nichtsdestotrotz ist die Sprecherleistung wirklich gut, allen voran Ulrich Noeten, der den Erzähler liest. Seine Stimme ist sehr weich und angenehm, sodass man ihm gut zuhören kann. 
Die Geschichte lebt ein wenig vom Wechsel zwischen Wirklichkeit und Fantasie, wie die junge Miss Morland sie erlebt. Dieser Wechsel gelingt durchaus. Doch die Protagonistin vergleicht vieles mit gelesenen Büchern, was manchmal verwirrend ist. In diesem Zusammenhang werden auch wenige Passagen auf Englisch im Hörspiel vorgelesen, die aus einem erwähnten Buch „Udolfo“ stammen. Ich fand diese etwas deplatziert, da sie für die Geschichte nicht notwendig waren.
Aber genug der Kritik. Nachdem ich die Charaktere kennengelernt hatte, konnte ich die Geschichte wirklich genießen. Man kann sich einfach unterhalten lassen. Das Hörspiel wird mit der Zeit immer besser und ist auch durchaus spannend. Einiges kann man sich zwar denken, dennoch wird man wirklich gut unterhalten. Als Hörer begleitet man Miss Morland dabei, wie sie sich verliebt und auf dem Heiratsmarkt zu bestehen versucht. Das macht sie ziemlich bravourös, sodass ihrem Glück am Ende nichts im Wege stehen sollte.
Der gewohnte Charme und Witz von Jane Austen lassen sich auch in diesem Werk durchaus finden – doch ist beides nicht so präsent, wie in anderen Werken. Zwischendurch klingt die unterschwellige Gesellschaftskritik durch, für die Austen so bekannt ist. Doch an manchen Stellen war mir die Geschichte wirklich zu oberflächlich. Ich glaube, dass die Regiesseurin und das gesamte Team aus „Northanger Abbey“ alles herausgeholt haben, um ein unterhaltsames Hörspiel zu gestalten. Und zu mehr ist das Original vielleicht auch nicht fähig. Von dieser These werde ich mich selbst noch überzeugen müssen, indem ich das Buch noch lese. Bis dahin bin ich von der Geschichte an sich allerdings nicht wirklich überzeugt.
Zum Hörspiel an sich muss noch gesagt werden, dass das Vorwort im Inlet der CDs wirklich großartig ist. Hans Pleschinski hat auf einigen Seiten sowohl Austen, ihre Bücher und ihre Zeit, als auch Northanger Abbey gut umrissen, sodass man einige Zusatzinformationen bekommt. Wirklich gut!


Das Hörspiel zu „Northanger Abbey“ ist gelungen, interessant und liebevoll umgesetzt. Die Gestaltung des Covers und des Inlets sind phänomenal. Auch das Hörspiel selbst ist unter anderem dank musikalischer Untermalung sehr abwechslungsreich. Mich konnte die Geschichte erst nach einiger Zeit packen, ab der Hälfte empfand ich sie jedoch als sehr unterhaltsam und spannend. Mir fehlte hier der typische Jane Austen Charme, für den das Hörspiel allerdings nichts kann. Und wenn das Hörspiel eines ist, dann charmant. Deswegen vergebe ich insgesamt 4 von 5 Sternen.




21. Dezember 2019

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #41

Hallo ihr Lieben!



Es weihnachtet! *.* Selten habe ich mich so sehr auf das Weihnachtsfest gefreut, wie in diesem Jahr. Und wie aufmerksame Leser dieses Blogs wissen, liegt das daran, dass nun - ENDLICH - mein Referendariat abgeschlossen ist! Es ist vollbracht! Diese Woche habe ich meine letzte Prüfung erfolgreich absolviert (und das übrigens auch ziemlich gut) und darf mich ab dem 1. Februar "Lehrerin" nennen. Schon krass...Ich bin also endlich fertig! Und nun ist eine ganze Menge Stress, Druck und alles, was sonst noch so auf einem lasten kann, von mir abgefallen. <3 Und genau deswegen kann ich mich nun endlich den schönen Dingen des Lebens widmen - unter anderem der Weihnachtszeit. Und...ach ja...natürlich auch meinem SuB, dem lieben Karli :) Als könnte ich ihn jemals vergessen...
Ich persönlich finde ja, dass ich überaus pünktlich bin ;) Ich habe aber ja auch Besserung gelobt. Und warum mit den neuen Vorsätzen erst 2020 anfangen?! Genau.
Also, los geht's, Kleiner! Ready? Go!




Bevor ich die Tastatur übergebe, hier noch der kurze Hinweis auf den schönen Blog von Anna, die diese Aktion schon nun mehr als vier (!) Jahre begleitet. Vielen Dank dafür :)


1. Karli, wie groß bist du aktuell?


Hallo ihr Lieben Weihanchtssubs und Besitzer und so weiter! Ich bin euphorisch! Und wie! Beinahe kommt es mir vor, als wenn ich das Referendariat selbst abgeschlossen habe und nicht Julia. Hier war aber auch wirklich der ganze Hausstand an Julias Leistung beteiligt. Wir haben alle getan, was wir konnten. Und wie ihr wisst, musste ich ordentlich zurückstecken. Okay gut...im Vergleich zu Max, Julias Freund, war meine Leistung vielleicht nicht ganz so groß. Der arme kam aus dem Schneiden und Laminieren für die Lehrproben kaum raus...aber jetzt können Max und ich feiern :) Und Julia beziehen wir auch manchmal mit ein. Zwischendurch mal.
Ich für meinen Teil bin also in Hochstimmung. Und ja, tatsächlich kann ich das nicht nur mit Julias Ref-Abschluss begründen, sondern auch mit einem kleinen Fortschritt in Sachen SuB-Abbau. Julia versucht sich offensichtlich wirklich zu bessern, sodass ich heute freudig verkünden kann, dass ich ein bisschen kleiner geworden bin. Im letzten Monat zählte ich 133 Bücher. Und nach der heutigen Zählung - Trommelwirbel - beherberge ich genau 130 Bücher! :) Ich freue mich wirklich sehr!
Und im ersten Moment dachte ich auch "Oh toll, dann könnte ich am Jahresende ja endlich die magische 130er Grenze unterschreiten". Aber dann fiel mir folgender Fehler auf: Weihnachten ist ja erst nächste Woche >.< Für mein gutes Gefühl ist es durchaus von Vorteil, dass Julia endlich mal einigermaßen pünktlich dran ist, sodass ich mich an diesen 130 Büchern immerhin erfreuen kann. Aber dafür werde ich im Januar wieder ein bisschen mehr weinen..., denn dass Julia zum Fest einige Bücher bekommen wird, steht völlig außer Frage. Ich armer SuB.



2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Die Pflege ist überaus gut gelaufen! Endlich so, wie ich mir das vorstelle! Julia hat ein bisschen was gelesen, sodass mich Bücher verlassen haben. Ich selbst bin ja immer ein Fan davon, keine neuen Bücher vorweisen zu können, doch für die Frage tut es mir leid. Denn ich kann einfach keine neuen Bücher zeigen. Es gibt keine O.o Beinahe schäme ich mich dafür. Aber Julia hat im letzten Monat nicht ein neues Buch angeschafft! Ich bin wirklich stolz auf sie :) Aber das hat natürlich zur Folge, dass ich jetzt zu dieser zweiten Frage viel zu wenig zu erzählen habe. Also doch nicht gut? Hm...


3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Als letztes hat mich ein Hörbuch verlassen, das ich euch letzten Monat vorgestellt habe. Julia hat jetzt nach den Prüfungen nämlich endlich angefangen, sich ihren Rezensionsexemplaren zu widmen. Das ist auch gut so und längst überfällig. Derzeit hören wir "Die große Hercule-Poirot-Sammlung" und gestern haben wir das schöne Hörbuch "Northanger Abbey" aus dem Randomhouse Hörverlag abgeschlossen. Die erste Geschichte Jane Austens wurde als kleines Hörspiel inszeniert und mit vielen verschiedenen Sprechern und Musik aufgenommen. Leider hat Julia die Rezension noch nicht geschafft - sie hat mir den Vortritt gelassen, ob man es glaubt oder nicht! ;) Das Hörbuch war anfangs ganz skurril und gefiel Julia gar nicht. Die zweite CD hat sie dann aber versönlich zurückgelassen. Für Weiteres müssen wir leider auf die Rezension warten. Ihre Meinung scheint noch nicht so ganz gefestigt zu sein...


4. Lieber Karli, der Dezember steht mit der Weihnachtszeit im Zeichen der Gemütlichkeit und der Familie. Also zeig uns doch mal Bücher, die die Familie in den Mittelpunkt rücken, egal ob der Protagonist Geschwister hat, alte Familiengeschichten ausgegraben werden oder er seine Wurzeln sucht.


Was, schon die vierte Frage?! Wie schnell geht das heute denn bitte? O.o
Nun gut. Ihr wollt Familiengeschichten? Dann suche ich euch doch mal drei Stück raus.




Ich mache es Julia diesen Monat aber auch wirklich leicht. Was bin ich doch für ein guter SuB ;) Hier drei kleine Geschichten, in denen die Familie eine ganz besondere Rolle spielt. Das Wort "klein" ist natürlich die Untertreibung des Jahres, da ich mich gleich für zwei weltberühmte Klassiker entschieden habe. Aber ich mache das ja mit Absicht, in der Hoffnung, dass diese beiden Bücher mich eines schönen Tages mal verlassen dürfen. 
Wem würde nicht bei dieser Frage direkt "Anna Karenina" einfallen, dessen berühmter erster Satz doch lautet: "Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich." Wenn das mal das Thema "Familie" nicht trifft, dann weiß ich auch nicht weiter ;) Ich versuche ja schon seit vielen Jahren, Julia dazu zu bewegen, das Buch endlich zu lesen. Ich denke auch wirklich, dass es ihr gefallen würde. Aber mehr, als es immer wieder anzupreisen, kann ich wohl nicht :P
Dann wäre da das nächste Familiendrama der Literatur: "Die Buddenbrooks" von Thomas Mann. Das Buch hat Julia vor vielen Jahren sogar mal angefangen und ungefähr auf der Hälfte dann quasi liegen lassen. Wirklich blöd. Jetzt muss sie sich bei einem möglichen zweiten Versuch natürlich nochmal durch die ersten 250 Seiten quälen. Aber wer nicht hören will...nun gut. Die Buddenbrooks sind natürlich DAS Buch eines Familienuntergangs. Also passend zum Thema, aber so richtig besinnlich ja auch nicht.
Deswegen habe ich noch ein drittes Buch herausgesucht. Und das ist auch der Grund meiner derzeitigen Nettigkeit. Denn bei "Wee City Love: Poems and kisses" handelt es sich um das Buch, das Julia im Moment bereits liest. Sie ist schon bei etwas mehr als der Hälfte, sodass sie es zum nächsten Monat definitiv beendet haben wird. Und damit haben wir dann ja auch die "Zusatzaufgabe" für den Dezember geschafft. In "Poems and kisses" geht es übrigens um eine alleinerziehende Mutter, die den Vater ihrer 6-jährigen Tochter wiedertrifft und auf der Suche nach IHRER Familie ist. Dass es sich vielleicht nicht unbedingt bei dem Vater von Ash um den richtigen Mann für diesen Posten handelt, kann man sich vielleicht schon denken. Zumindest hat Julia es so erzählt...


Als Nachtrag zur "Zusatzaufgabe" des letzten Monats muss ich der Vollständigkeit halber noch berichten, dass Julia selbstverständlich keine der vorgestellten Reihen gelesen hat. Weder begonnen, noch beendet. Sie war also doch nicht so fleißig, wie es diesen Monat im Generellen den Anschein machen mag...



Ich bin schon wieder fertig. So ein Mist aber auch. Wie immer hatte ich wahnsinnig viel Spaß mit euch und freue mich schon auf den nächsten Monat. Vielleicht kann ich dann auch von einem nicht ganz so großen Zuwachs durch das Weihnachtsfest berichten, schließlich hat Julia im Januar ganz viel Zeit zum Lesen. Die volle Lehrerstelle wartet schließlich erst ab Februar :P Lass es dir ein Ansporn sein, liebste Julia ;)
Euch wünsche ich allen frohe Festtage und ganz viel Ruhe :)
Und kommt natürlich gut ins nächste Jahr. Wir hören dann wieder voneinander!

Alles Liebe, 

euer Karli



Karli ist einfach der Beste! Mich freut es natürlich, dass er sich so freut, dass ich nun endlich meine komplette Ausbildung abgeschlossen habe! Das ist auch durchaus feierwürdig. Und ihm zu Liebe werde ich es feiern, indem ich ein wenig mehr im Januar lese ;)
Auch ich möchte euch noch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünschen! <3


Was haben eure SuBs so berichtet? Haben sie auch schon Angst vor den zahlreichen Buchgeschenken des Weihnachtsmanns? :)


Liebst,
eure Julia

30. November 2019

Rezension: "Die Greifenreiterin - Hoffnung" von Sabine Schulter




Titel: Die Greifenreiterin - Hoffnung 
Autor: Sabine Schulter  
Verlag: Selfpublished
Preis: 12,99€ (TB) 
Seiten: 267

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr man sich in völlig fiktive Figuren, ja sogar völlig fiktive Lebewesen im Generellen verlieben kann! Denn genauso erging es mir mit dem Greifenweibchen Ferril, das natürlich eine der Hauptfiguren in Sabine Schulters „Die Greifenreiterin“ ist. Nachdem ich den ersten Band „Gefangenschaft“ gelesen hatte, ließen Ferril und seine Reiterin Rayna mich nicht mehr los. Und obwohl ich durchaus Kritik am ersten Teil hatte, wartete ich sehnsüchtig auf Band zwei. Mit dem zweiten Band „Hoffnung“ entführt uns die Autorin nicht nur erneut in die wundervolle und fantastische Welt von Ferril und Rayna, sondern schafft es auch, den Spannungsbogen zu steigern. Hut ab, denn so ist das Resultat in meinen Augen stärker, als der Auftaktband!

Nachdem die Zea-Anführerin Ti´ha sie um Hilfe gebeten hat, kehren Rayna und Hyron zu den Himmelsschwertern zurück. Dort angekommen, können sie ihre Anführer davon überzeugen, dass es für ganz Teharis von Nutzen ist, wenn Zemzee aufgehalten wird. Doch als Rayna in den Süden zurückkehrt, muss sie feststellen, dass alles nicht so einfach ist wie gedacht und Zemzee Dinge in der Hinterhand hält, die alle Kräfteverhältnisse durcheinanderwirbeln. Die Einzigen, die ihm etwas entgegensetzen können, sind die Tenga – das magiebegabte Volk, das sich bisher strikt von allen anderen fernhielt.

Als Leser kommt man bereits auf der ersten Seite wieder in Raynas und Ferrils Welt an. Es ist, als wäre man nie weg gewesen, da Band zwei unmittelbar nach dem ersten Band wieder einsetzt. Dennoch schafft Sabine Schulter es, die Ereignisse des ersten Bandes gut in die ersten Kapitel zu verweben, sodass man sofort wieder in der Geschichte ist. Und das ist gut, denn es geht auch direkt los. Man kann einen klaren Aufbau des Buches erkennen, der definitiv eine steigende Spannungskurve aufweist. Rayna und Hyron sind anfangs beim Volk der Shealif und so bekommt man einen umfassenden Einblick in die Vielfältigkeit Teharis‘. Das Volk der Shealif, aber auch das Himmelsvolk werden noch einmal ganz neu vorgestellt, was sehr viel Spaß macht. Doch nachdem die Situation klar ist, wird das Buch erst so richtig rasant. Denn die Reise beginnt und der Auftrag lautet Zemzee aufzuhalten. Doch das ist gar nicht so einfach, ist der Anführer des Nordvolkes doch viel stärker, als zunächst angenommen! Schnell ist klar: Nur die Tenga können noch helfen. Doch gerade dieses Volk hat es in „Hoffnung“ am schwersten. Die Einführung bis zur Haupthandlung gefiel mir im Großen und Ganzen sehr gut. Hier gehe ich später allerdings noch auf eine Einschränkung ein. Der Hauptteil der Handlung spielt auf einer Mission zum Tempel der Tenga. Diese Mission ist wirklich gut umgesetzt und es macht so viel Spaß den Protagonisten unter die Erde zum Heiligtum der Tenga zu folgen. Das magiebegabte Volk ist einzigartig und so ist es auch mit dieser Mission, mit dem Schauplatz und mit den Figuren. Rayna und Ferril machen sich gemeinsam mit Karim und Tack, Hyron und einem Vertreter der Tenga auf die Reise. Dieser kleine Trupp ist durch seine Mischung mehr als gelungen, sodass man mit ihnen lachen, weinen, aber auch jedes Abenteuer bestehen kann. Und von denen warten viele auf die Greifenreiter und ihre Gefährten. Die Handlung war wirklich spannend und vor allem zum Ende hin flogen die Seiten nur so dahin. 
Die Figuren tun ihr Übriges. Über Rayna und Ferril brauche ich glaube ich nicht allzu viel sagen. Die starke und eigensinnige Protagonistin bleibt ihrer Linie treu, was mir gut gefiel. Ihr Greif Ferril ist einfach einzigartig und einer der Gründe, warum man sich in die Geschichte verlieben muss. Und wenn nicht wegen Ferril, dann wegen Karim, Raynas Bruder. Mir hat es sehr gut gefallen, dass er eine größere Rolle als in Band eins bekommen hat und so erobert der beschützerinstinktgeleitete große Bruder sofort jedes Herz im Sturm. Und für den ein oder anderen Witz sorgt er obendrein. Die Chemie zwischen Rayna und Karim ist einfach grandios und auch Hyron passt gut in diese Truppe. Über den Shealif erfährt man in „Hoffnung“ noch deutlich mehr, als noch in „Gefangenschaft“. Sein Charakter wird greifbarer und seine Liebe zu Rayna immer offensichtlicher. Hiermit wäre ich aber bei meinem Kritikpunkt angelangt. Im ersten Teil des Buches geht es genau darum: die Liebe. Mir ging das Ganze etwas zu schnell und die Gefühle waren auch zu plötzlich so intensiv. Hier hätte ich mir etwas mehr Zeit gewünscht, auch wenn die Liebesgeschichte an sich ganz wunderbar ist! 
Diese (kleine) Kritik bleibt aber sehr einsam, denn insgesamt ist das Buch wahnsinnig toll. Das liegt natürlich auch am Schreibstil der Autorin. Gerade im Fantasygenre muss mit Bildern und Details gearbeitet werden und darauf versteht Sabine Schulter sich absolut. Man liest das Buch sehr schnell, kann sich alles vorstellen und fühlt sich als Teil der Handlung. 
Ein paar Worte noch zum Ende: Ich hasse Cliffhanger. Und oh Mann…das hier ist sowas von einer. Nie hätte ich gedacht, dass die Geschichte an solch einem Punkt enden könnte. Ich habe geschrien und war mehr als schockiert. Denn das Ende ist so gemein. Man MUSS einfach wissen, was nun passiert! Obwohl ich Sabine Schulter für dieses Ende wirklich ein klein wenig hasse, ziehe ich auch meinen Hut vor ihr, denn so hat sie es definitiv geschafft, meine Neugierde auf Band drei zu schüren. Ich brauche dieses Buch – und zwar schnell!


„Die Greifenreiterin – Hoffnung“ ist eine tolle Fantasygeschichte, die nicht nur mit gelungenen Protagonisten (egal ob menschlich oder tierisch) aufwartet, sondern die auch in ein zauberhaftes Setting gelegt wurde. Die Geschichte hat alles, was sie braucht: Freundschaft, Liebe, Abenteuer und das ganz gewisse Etwas. Ich freue mich sehr auf den dritten Teil und verbleibe bis dahin mit 4,5 Sternen und natürlich in der „Hoffnung“, dass Band drei ganz bald erscheint.


23. November 2019

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #40

Hallo ihr Lieben!


Wir schreiben den 23. November...hui...das darf man gar nicht zu laut sagen. Zumindest sollte ich es nicht so laut sagen, sonst hört es der liebe Karli nämlich sofort und schon bekomme ich die nächste Predigt...Wobei...Ich schätze ihn ja doch immer wieder falsch ein. Und derzeit bringt der Kleine mir wirklich viel Verständnis entgegen. Wenn ich genau drüber nachdenke, tut er das schon seit vielen vielen Monaten. Aber, ich habe good news: Ich stehe kurz vor dem Abschluss meines Referendariats! Ja! Ich würde ja sagen, lasst uns jubeln. Aber leider ist derzeit die schlimmste aller Phasen - die Lehrprobenphase. In weniger als zwei Wochen steht mir die erste Prüfung bevor: Geschichte. Anderthalb Wochen später folgt die Prüfung in Deutsch. Mein Leben ist derzeit alles andere als amüsant. Aber tatsächlich finde ich gerade eine ruhige Minute, also habe ich mich entschlossen, Karli seine wohlverdiente Zeit zu gewähren! Schließlich musste er letzten Monat schon wieder auf Aufmerksamkeit verzichten. Ich weiß, es ist keine Wiedergutmachung, aber ich gelobe mich spätestens 2020 zu bessern, Kleiner! Nun aber, Vorhang auf für Karli!



Und wie immer der Hinweis: Schaut auf dem schönen Blog der lieben Anna vorbei, die schon seit einiger Zeit diese Aktion begleitet. Vielen Dank dafür!


1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo Welt!! Es ist kaum zu glauben, dass ich wieder die Ehre habe, meine Gedanken mit euch zu teilen! Obwohl es ja hieß, ich würde im Oktober wieder interviewt werden, wurde daraus merkwürdigerweise nichts...tz...an wem das lag, kann ich euch ganz geschwind sagen. Aber ich glaube, ein Geheimnis ist das sowieso nicht. Ende Oktober hatte die Schule schon wieder angefangen und dann hatte meine liebe Besitzerin ganz offensichtlich andere Dinge zu tun, als sich mir zu widmen. *schnief* Auch derzeit hat sie so ein paar andere Sachen auf der Agenda und die machen selbst mich so langsam nervös. Julia ist ein wahres Nervenbündel, das von morgens bis abends am Schreibtisch sitzt. Ist eigentlich ziemlich traurig zu beobachten. Aber was soll ich kleiner SuB da schon machen? Ein gutes Buch hilft Julia bei der Vorbereitung ihrer Lehrproben nicht so richtig, also halte ich mich derzeit ein bisschen bedeckt. Nicht, dass Julia im Moment nicht lesen will. Aber eigentlich findet sie die Zeit dafür höchstens in der Badewanne. Und da man nicht den ganzen Tag lang baden kann, könnt ihr euch vorstellen, wie gut sie mit dem SuB-Abbau voran kommt. Genau - gar nicht. Vor zwei Monaten habe ich euch stolz verkündet, weder gewachsen noch geschrumpft zu sein, denn ich hatte einen Stand von 134 Büchern. Dann kam der berühmte Dänemark-Urlaub, in dem Julia eigentlich jedes Jahr einiges an Buchboden gut macht. Das war dieses Jahr auch so. Aber in dem Monat durfte ich euch ja leider nicht berichten :P Tja, und im November? Da kamen dann plötzlich eine Reihe von Rezensionsexemplaren an. Bitte fragt mich nicht, warum Julia immer noch so scharf auf die ist, kommt sie doch so selten zum Lesen. Aber naja...sie waren plötzlich da und deswegen bin ich leider nicht so stark geschrumpft, wie ich gehofft hatte. Mein aktueller Stand ist bei 133 Büchern! Eins weniger, jiha! Immerhin ein Fortschritt...es waren zwischendurch auch 131...aber ich will ja mal nicht auf meiner Besitzerin rumhacken. Jedenfalls versuche ich es zu vermeiden :P Also, nächste Frage bitte, bevor ich mich vergesse.


2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.

Ich wiederhole meine Jammerei von eben jetzt mal nicht und beantworte kurz und knapp: Es könnte besser sein. Aber immerhin kann ich euch dank der schönen Rezensionsexemplare sogar Neuzugänge präsentieren:



Ich habe mich jetzt mal für drei der fünf Neuzugänge entschieden. Wie man sehen kann, handelt es sich bei allen dreien um Hörbücher - ich würde behaupten, es ist ein Trend zu erkennen. Ich habe auch noch einen Neuzugang in Form eines Rezensionsexemplares bekommen, von dem ich das Cover leider noch nicht präsentieren kann. Und das letzte wird heute in einer anderen Frage vorgestellt. Also diese drei: Es ist leider noch keines gehört. Auch das liegt an den nahenden Lehrproben. Julia hört zumeist beim Backen oder Puzzlen Hörbücher. Für beides ist die Zeit im Moment nicht da. Aber spätestens ab Weihnachten wird hier fleißig gehört. Dann werden wir definitiv mit "Northanger Abbey" von Jane Austen anfangen. Oh mein Gott, was war ich glücklich, als dieses Hörbuch bei uns ankam. Es ist wunderschön und wird der erste Klassiker von Jane Austen sein, den wir uns anhören werden. Julia wurden die Austen-Bücher als Hörbücher sehr empfohlen, weshalb die Vorfreude in diesem Fall sehr groß ist.
Auch die anderen beiden Hörbücher lassen sich wohl in die Kategorie "Klassiker" einordnen, denn wir sind wieder einmal bei Agatha Christie gelandet. Innerhalb der letzten Jahre wurde meine Hörbuchabteilung immer voller und die meisten Bücher darin sind aus der Feder von Agatha Christie. Aber gut, ich lasse Julia ja. Ist ja schön, wenn man Lieblingsautoren gefunden hat. Aber ich gebe auch zu, dass man sowohl Hercule Poirot, als auch Miss Marple einfach wunderbar folgen kann. Letztere werden wir im Fall "Ein Mord wird angekündigt" wieder begleiten. Und anschließend werden wir uns den Kurzgeschichten von Hercule Poirot widmen. Es war ein Wunder, dass diese riesige Edition bei und ankam, über das wir uns sehr gefreut haben! Vor einigen Monaten kam schließlich die gleiche Edition von Miss Marple raus, die Julia ebenfalls besitzt und die sie absolut begeistert hat. Es ist einfach schön, dass "Die große Hercule Poirot-Edition" sich nun neben seinen Partner gesellen darf. 
Wann Julia mit den vielen Hörstunden allerdings fertig sein wird, bleibt abzuwarten...



3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Man könnte sagen, es ist ein Wunder geschehen. Denn Julia hat vor ein paar Tagen ein Buch beendet und sogar eine Rezension dazu geschrieben O.o Wer jetzt denkt "Ja, so machen Blogger das", der kennt meine Besitzerin in letzter Zeit schlecht. Die Rezensionen sind rar gesät und wenn, dann fast nur noch zu Hörbüchern. Aber hier haben wir es tatsächlich mit einem echten Buch zu tun. Als letztes hat mich nämlich "Römische Finale" von Natasha Korsakova verlassen. Das Buch kam unerwartet zu uns, aber umso größer war die Freude! Julia hat letztes Jahr das Debüt der Autorin als Hörbuch gehört (ja - ich sprach bereits von einem erkennbaren Trend). "Tödliche Sonate" hat Julia wahnsinnig gut gefallen! Es war ein glücklicher Zufall, dass Julia überhaupt erfuhr, dass nun der Folgeband erschienen ist - und zwar durch die Autorin selbst. Durch eine kleine Kooperation fand "Römisches Finale" zu uns und wurde anschließend verschlungen. Es handelt sich also auch um ein Rezensionsexemplar, das Julia allen Krimi- und Musikfans nur ans Herz legen kann. Die Rezension findet ihr hier. Julia sagt, ich soll an dieser Stelle der Autorin noch einmal ein herzliches Dankeschön aussprechen. Das macht Julia aber nächste Woche sowieso noch persönlich, denn zufällig findet in der Nähe eine Lesung statt. Hui...wer weiß, ob es dann einen Beitrag dazu auf dem Blog geben wird?! Ich würde mich an eurer Stelle nicht darauf verlassen...:D


4. Lieber Karli, nun werden wir uns mal näher mit den Reihen auf deinen Stapel befassen, davon gibt es schließlich mehr als genug in den Welten der Bücherwelt! Beginnen wir mit den Anfängen - zeig uns doch mal Reihenanfänge aus deinen Stapeln.

Ach ja. Das hatte ich ja jetzt schon ein paar Mal, dass ich plötzlich 5 Fragen beantworten darf. So ätzend ich es auch finde, einen Monat pausieren zu müssen, so schön ist es doch, dass ich dann immerhin länger bleiben darf :P

Ihr wollte also etwas über Reihen wissen? Na, gerne doch! Ich muss vorweg aber Julias Einstellung zu Reihen mit euch teilen. Wie die Frage ja auch schon andeutet, wimmelt es nur so vor Reihen in der Bücherwelt. Bei mir sind natürlich auch einige. Allerdings hatte Julia vor kurzem eine Phase, in der sie versucht hat, unbeendete Reihen zu beenden. Ich bin jetzt also selbst gespannt, was ich euch da so zeigen kann.
Also: Interessanterweise sind einige Reihen bei mir, die vollständig und ungelesen sind. Das kann ich dann ja vielleicht für die nächste Frage verwenden? Es gibt auch ein paar Bücher, die Reihen sind, von denen ich aber nur Band eins besitze. Reihen, von denen lediglich der letzte Teil ungelesen ist, gibt es bei mir überhaupt nicht mehr. Schon krass! Aber genau das war halt auch das Ergebnis von der eben angesprochenen Phase. Hier nun aber drei Reihenanfänge, die noch bei mir darauf warten, gelesen zu werden.



Oh wow, wenn sie so nebeneinander stehen, passen sie sowohl farblich, als auch gestalterisch ziemlich gut zusammen! Sowohl die "Seductio"-Reihe, als auch die "Pan"-Reihe besitzt Julia als Ganzes und alle sechs Bücher sind noch ungelesen. Traurig, aber wahr. Von der berühmten "Chroniken der Unterwelt"-Reihe, besitzt Julia lediglich Teil eins bis drei. da fehlen also noch drei weitere Bücher. Ehrlich gesagt glaube ich, dass alle drei Reihen absolut toll sind! Mit "Pan"-wollte Julia auch kürzlich anfangen, aber dann hat sie sich halt umentschieden. Naja, gut. Ich hoffe, dass ich ihr mit meiner kleinen Erinnerung an diese Reihen, sie wieder in ihren Fokus rücken konnte. Ist ja schade, wenn sie ungelesen bleiben würden :P


5. Lieber Karli, ja, wir bleiben den Reihen treu, sodass deine Besitzerin zum Ende des Jahres stolz verkünden kann, dass Reihen beendet wurden. Diesmal gilt es, Reihenabschlüsse zu präsentieren, die deine Besitzerin bisher aufgeschoben hat. 

Haha...ich glaube leider nicht, dass Julia am Ende des Jahres stolz verkünden kann, eine Reihe beendet zu haben. Dafür müsst sie ja erst einmal eine neue anfangen. Denn die einzigen Reihenabschlüsse, die ich euch zeigen kann, sind diese:

 

Schon ein bisschen niedlich, oder? :'D Aber wie gesagt...ihr erwischt uns auf dem falschen Fuß. Julia hat Mitte des Jahres alle Reihen beendet (Grimm Chroniken, House of Nights, Everflame...). Bei "House of Nights" hätte sich diese Frage mal richtig gelohnt. Schließlich haben Julia und ich da 12 Teile lang durchgehalten...aber das tut nichts zur Sache, denn: Die Reihe ist schon beendet. 
Wenn Julia also die fiese Aufgabe diesen Monats bewältigen will, dann muss sie leider eine komplette Trilogie lesen. Sorry, not sorry. Viel Glück, liebe Besitzerin.

Als kleinen Nachtrag, muss ich euch ja noch mitteilen, ob Julia eines der Bücher gelesen hat, das ich vor zwei Monaten vorgeschlagen habe. Ja, das hat sie! Damals ging es um die Bücher mit Artikel und im Urlaub las sie "Der stumme Tod" von Volker Kutscher. Herzlichen Glückwunsch also ;) Viel Spaß dann mit den Reihen :)


Tja, das war es dann wieder von mir. Es hat Spaß gemacht, euch etwas über meinen Zustand und meine ganzen Bücher zu erzählen. Und wisst ihr, was toll ist?! Wenn ich nächsten Monat berichten sollen sollte, dann ist nicht nur bald Weihnachten, sondern dann ist Julia auch fertig mit den Lehrproben! Lasst uns also alle ganz doll die Daumen drücken, dass sie es gut meistern wird. Denn dann geht es auch endlich bei mir bergauf.

In diesem Sinne, alles Liebe!
Euer Karli


Ich sag ja: Er hat Verständnis und ein so so großes Herz! <3 Danke, mein lieber Karli, dass du mir so die Daumen drückst! Wenn auch nicht ganz uneigennützig, das ist schon klar. Aber das ist okay! Ich werde mich wirklich bemühen, im Dezember zum Schreiben zu kommen. Denn dann ist das mit dem Ref ja geschafft ;) Ich schließe also wie immer in den letzten Monaten: Ich gelobe Besserung!

Liebst,
eure Julia

22. November 2019

Rezension: "Römisches Finale" von Natasha Korsakova



Titel: Römische Finale
Autor: Natasha Korsakova
Verlag: Heyne
Preis: 12,99€
Seiten: 384


Die Kriminalpolizei und klassische Musik – wie passt das zusammen? Ganz wunderbar, wie Natasha Korsakova mit ihrem zweiten Roman „Römisches Finale“ erneut unter Beweis stellt. Nachdem mich Commissario di Bernado bereits einmal in die wunderschöne, aber intrigante Welt der Musik entführt hatte, musste ich einfach ein zweites Mal an seiner Seite ermitteln – und dabei lese ich äußerst selten Krimis. Doch „Römisches Finale“ konnte mich von der ersten Seite an überzeugen. Die Mischung aus spannender Unterhaltung, der richtigen Prise Privatheit eines Detektivs und der Detailliebe zur Musik ist hier phänomenal, was „Römisches Finale“ nicht nur lesenswert, sondern auch besonders macht.

Rom. Der weltberühmte Pianist Emile Gallois wird nach einem triumphalen Konzert erschossen aufgefunden. Commissario Di Bernardo, der bereits erfolgreich in der Musikwelt ermittelt hat, wird an den Tatort gerufen. Gemeinsam mit seinem jungen Kollegen Ispettore Del Pino stößt er schon bald aus einem Sumpf aus Intrigen und Affären. Scheinbar führte Emile Gallois ein wildes Doppelleben, und die Ehe mit seiner Frau war nur noch Fassade. Sie hätte also durchaus ein Motiv gehabt, ihn umzubringen. Als dann jedoch eine zweite Leiche gefunden wird, stellt sich der Fall noch einmal ganz anders und sehr viel komplexer dar …

Es ist eine Weile her, als ich auf den ersten Fall des römischen Commissarios aufmerksam wurde. Damals scrollte ich das Programm des Heyne-Verlags durch und bemerkte das Hörbuch „Tödliche Sonate“, das mit einem Mordfall im Setting der klassischen Musik aufwartete. Meine Neugier war geweckt, höre ich doch sehr gern klassische Musik, und so legte ich mir das Hörbuch zu. Ich war von der Geschichte absolut begeistert, denn es handelte sich um ein spannendes Hörbuch voller unerwarteter Wendungen, das nicht nur besonders liebevoll gestaltet sondern auch umgesetzt wurde. Mit der Kombination eines Detektivs, der im Kreise der klassischen Musik ermittelt, hat Natasha Korsakova ihren Commissario zu etwas Besonderem gemacht.  Und umso glücklicher war ich, als ich erfuhr, dass ein Folgeband erschienen ist. 
„Römisches Finale“ ist eine tolle Weiterentwicklung aller Konstanten aus dem ersten Fall und gleichzeitig mit neuen Ideen gespickt. Kennt man den ersten Band, fühlt man sich direkt im ersten Kapitel, als würde man nach Hause kommen. Obwohl ich dieses Mal zum Buch greifen musste, da das Hörbuch noch nicht erschienen ist, erklang in meinem Ohr wieder die sympathische und doch etwas ruppige Stimme des Commisarios. Dionisio di Bernardo ist ein wundervoller Protagonist. Ich mag es nicht, wenn Kriminalfälle von den persönlichen Abgründen der Ermittler überschattet werden und deswegen mag ich D Bernardo auch so gern. Er ist ein Mensch voller Fehler, doch er hat das Herz am rechten Fleck. Er hat seine Probleme und von denen erfährt der Leser auch in einem angemessenen Umfang, doch er hat keine Alkoholexzesse, ist nicht selbst in ominöse Fälle verwickelt oder in irgendeiner Weise korrupt. Er ist sympathisch, manchmal engstirnig, aber gleichzeitig großherzig. Gemeinsam mit seinem Inspettore Del Pino unterhält er den Leser optimal. Die beiden sind ein tolles Gespann. Auf der einen Seite der etwas ernste Di Bernardo mit seinen persönlichen Schwächen, auf der anderen der flippige Del Pino, der immer nur ans Essen denkt. Mit beiden hat der Leser eine Menge Spaß. Einmal musste ich sogar in einem Dialog der beiden laut auflachen. 
Di Bernardo übt seinen Beruf mit der richtigen Leidenschaft aus, weshalb er den Leser auch so in seinen Bann zieht. Der Fall, mit dem er es dieses Mal zu tun hat, ist dabei natürlich knifflig. Ein Starpianist wurde nach einer Probe erschossen und natürlich zeigt sich schnell, dass in der Welt der Musik so einiges im Argen liegt. Es mangelt nicht an Neidern oder möglichen Mordszenarien. Doch wer hätte vom Tod des Pianisten profitiert? Der Fall entwickelt sich sehr unterhaltsam, denn die Autorin beherrscht die Balance zwischen Spannung und Normalität, die ein guter Kriminalfall braucht. Als Leser merkt man kaum, dass bereits 200 Seiten gelesen wurden – so viel ist schließlich noch nicht passiert und gleichzeitig wurde einem noch überhaupt nicht langweilig. Das liegt natürlich auch am wirklich guten Schreibstil von Natasha Korsakova. Er ist fließend, beinhaltet keine Brüche, sondern viele Dialoge. Die ewige Stadt ist hier Handlungsort und handelnde Person in einem, denn Rom spielt eine besondere Rolle. Es gibt viele detailreiche, aber wunderschöne Beschreibungen, sodass man sich fühlt, als wäre man vor Ort. Die Geschichte von Rom selbst wird immer wieder angerissen und sehr gut in den Kontext des Falles gesetzt. Das italienische Flair kommt an keiner Stelle zu kurz und nicht nur einmal hatte ich das Bedürfnis, mir beim Lesen einen Espresso zu genehmigen. 
Neben der Aufklärung des Mordes wird noch ein zweiter Erzählstrang aufgemacht, der für den Leser nur schwer durchschaubar ist. Er handelt von Ausschnitten aus dem Leben einer Mafia-Familie. Manchmal fragt man sich, wozu. Doch gleichzeitig weiß man natürlich, dass beide Handlungsstränge irgendwann zusammenführen und natürlich tun sie das auch. Das hat zur Folge, dass ich mit der Auflösung des Falles erst sehr spät gerechnet habe und mich das Buch wirklich überraschen konnte. Die Handlung gefällt mir wirklich ohne Einschränkung, denn sie bietet Unterhaltung, Verwirrung, Intrigen und wunderbare Charaktere.
Die Figuren sind nämlich ein weiterer Pluspunkt. In der Mitte steht natürlich Di Bernardo, der zusammen mit seinem Sohn Alberto in Rom lebt. Aber auch die Nebenfiguren wie Del Pino, Giorgia oder Borghese sind absolut gelungen. Der miesepetrige Questore Borghese gewinnt in diesem zweiten Fall wirklich deutlich an Sympathie. Auch Del Pino hat sich weiterentwickelt. Man kann gut erkennen, dass zwischen dem ersten und zweiten Fall ein wenig Zeit liegt, denn die Figuren sind leicht verändert, aber irgendwie stärker. Außerdem gibt es Entwicklungen in den Beziehungskisten, was mir gut gefiel. Der Leser knüpft zwar somit nicht genau an die Inhalte des ersten Bandes an, aber das ist gar nicht schlimm, da es die Figuren so viel menschlicher macht.
Und dann ist da ja noch der letzte Nebencharakter, den man nicht vergessen sollte: die klassische Musik. Als Leser muss man die Liebe der Autorin zur Welt der Musik einfach bemerken, denn sie erzählt so fachmännisch und liebevoll von Rachmaninow, großen Konzertsälen oder ganz besonderen Interpretationen, dass man einfach in diese Welt entführt wird. Nicht nur der Commissario entdeckt seine Liebe zur Musik, indem er in diesen Kreisen ermitteln muss, sondern auch der Leser, indem er in Korsakovas Welt eintachen darf..


Für mich ist „Römisches Finale“ ein großartiger Kriminalfall, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Die Autorin schreibt gekonnt und führt so in den unterhaltsamen und immer spannenden Mordfall im Musiksetting ein, sodass man gebannt die Seiten umblättert. Die Geschichte ist dabei mit sympathischen Details versehen, wie etwa ihrem Protagonisten Dionisio di Bernardo. Das einzige Manko, das ich bemängeln muss, ist der traurige Fakt, dass in einem Buch leider keine musikalische Untermauerung untergebracht werden kann, wie es bei einem Hörbuch der Fall ist. Denn hört man während des Lesens die Musik großer Komponisten – passenderweise Rachmaninow – dann versinkt man in dieser Welt. Aber für diesen Umstand kann das Medium des Buches nichts und deswegen vergebe ich mit Freuden fünf von fünf Sternen.