Titel: Origin
Autor: Dan Brown
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 12,00€
Seiten: 672
Dan
Browns Werke sind moderne Klassiker. Millionen von Menschen haben die Weltbestseller
rund um den Harvard Professor Robert Langdon verschlungen, denn sie sind
spannend, interessant und auch immer ein kleines bisschen provokant. Und
dennoch hat man das Gefühl, etwas zu lernen, wenn man dem Symbologen durch die
Weltgeschichte folgt.
Als vor zwei Jahren „Origin“ herauskam waren die Meinungen verschieden. Viele
sagten, es sei das schwächste Dan Brown-Buch, das bisher erschienen ist und
deswegen nahm ich zunächst Abstand. Nun endlich stellte ich mich aber dem
Abenteuer, das vor allem in Spanien spielt und ich habe es nicht bereut.
Spannung, kontroverse Debatten und viel Erstaunen legen in diesem Buch und
deswegen fügt es sich nahtlos in Langdons Abenteuer!
Die
Wege zur Erlösung sind zahlreich.
Verzeihen ist nicht der einzige.
Als der Milliardär und Zukunftsforscher Edmond Kirsch drei
der bedeutendsten Religionsvertreter der Welt um ein Treffen bittet, sind die
Kirchenmänner zunächst skeptisch. Was will ihnen der bekennende Atheist
mitteilen? Was verbirgt sich hinter seiner "bahnbrechenden
Entdeckung", das Relevanz für Millionen Gläubige auf diesem Planeten haben
könnte? Nachdem die Geistlichen Kirschs Präsentation gesehen haben, verwandelt
sich ihre Skepsis in blankes Entsetzen.
Die Furcht vor Kirschs Entdeckung ist begründet. Und sie ruft
Gegner auf den Plan, denen jedes Mittel recht ist, ihre Bekanntmachung zu
verhindern. Doch es gibt jemanden, der unter Einsatz des eigenen Lebens bereit
ist, das Geheimnis zu lüften und der Welt die Augen zu öffnen: Robert Langdon,
Symbolforscher aus Harvard, Lehrer Edmond Kirschs und stets im Zentrum der
größten Verschwörungen.
Obwohl
die Langdon-Bücher immer sehr umfangreich sind, kann man die Bücher schnell
lesen, so auch „Origin“. Wenn man Zeit hat und sich auf das Buch einlässt, dann
lässt es den Leser nicht mehr los. Man möchte weiter lesen, denn der Sog des
Geheimnisses ist stark. Hinzu kommt der gute und sehr flüssige Stil des Autors.
Dan Brown ist ein Meister seiner Klasse. Er hat ein gutes Gespür für den
Zeitgeist und aktuelle Themen, die die Menschheit umtreibt. Auch deshalb haben
seine Bücher so viel Erfolg. „Origin“ vereint thematisch die moderne Welt und
die alten Religionen. Ein Widerspruch? Wer weiß. Genau das ist auch zentrale
Frage des Buches. Der Aufbau von Origin ist wie immer atemberaubend. Brown gibt
dem Leser immer nur so viele Informationen, wie dieser unbedingt benötigt und
vieles klärt sich natürlich erst am Ende. Dadurch ist Spannung garantiert und
diese wird auch durch den ständigen Perspektivwechsel unterstützt. In „Origin“
gibt es neben Robert Langdon eine weitere Protagonisten, Amber Vidal, die
Verlobte des spanischen Thronfolgers. Natürlich ist sie wunderschön und
gleichzeitig gebildet und fügt sich so ganz wunderbar in die Reihe der „Langdon-Girls“.
Neben den beiden gibt es zahlreiche weitere Figuren und anfangs läuft man
Gefahr, den Überblick zu verlieren. Doch durch Browns guten Aufbau geschieht
dies eben nicht. Durch die zahlreichen Figuren schafft der Autor lediglich die
großer Perspektivvielfalt und so sind die folgenden Kapitel immer aus der Sicht
einer anderen Figur geschrieben. Die Schauplätze sind außerdem sehr vielfältig.
Die Geschichte spielt zum größten Teil in Spanien: Bilbao, Madrid und Barcelona.
Aber auch Dubai und Budapest sind Handlungsort, wenn auch nur als Nebenschauplätze.
Spanien ist ein sehr reizvolles und kulturreiches Land, was in diesem Buch sehr
gut rüberkommt. War man bereits in einer der drei Städte, erkennt man die
Detailtreue von Brown und fühlt sich beinahe schon als kleiner Teil der Geschichte.
Worum
genau es in der Geschichte geht, will ich gar nicht so genau sagen. Nur so
viel: Robert Langdons alter Student Edmont Kirsch, Technologiespezialist und
Futurologe, hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, die die Welt verändern
wird, so wie wir sie kennen. Diese Entdeckung will er in einer Präsentation
verkünden, die die ganze Welt sehen kann – live oder über Streaming. Doch das
soll verhindert werden und das wird es auf äußerst brutale Weise auch. Damit
die Welt jedoch trotzdem das Geheimnis lüften kann, macht Landon sich mit Vidal
auf, die Präsentation noch zu starten. Diese ist aber natürlich verschlüsselt
gespeichert und es müssen Codes geknackt werden, um an sie heran zu kommen.
Dabei haben die beiden eine entscheidende und sympathische Hilfe: Winston. Wer
das aber ist, wird an dieser Stelle nicht verraten. Es geht also um Themen wie
Technologie und Mord, Religion und Freundschaft und das alles im Setting von
Kunsthistorie und Symbolforschung. Ein klassischer Langdon eben. Kleine
Kritikpunkte habe ich allerdings, auch wenn diese kaum in die Wertung
miteingehen. Insgesamt zieht sich das Buch immer mal wieder. Es hätte
mindestens 50 Seiten dünner sein können, wenn der Autor das gewollt hätte.
Diese Längen sind nicht weiter schlimm, lassen den Leser aber manchmal tief
durchatmen. Problematisch ist lediglich, dass auf den letzten 10 Seiten dann
eine ganze Menge noch herauskommt, wofür man sich hätte mehr Zeit nehmen
können. Hier wurde nicht optimal gewichtet und dennoch ist die Kürze des Endes
natürlich ein stilistisches Mittel. So oder so hat man nach Beenden des Buches
ein Redebedürfnis – und das heißt doch, dass das Buch etwas mit dem Leser
gemacht hat!
Meines
Erachtens ist die viele Kritik an diesem Buch nicht gerechtfertigt, denn „Origin“
ist ein typischer und verdienter Robert Langdon-Fall. Das Buch ist spannend und
nervenaufreibend. Es ist modern und dennoch klassisch, wie sein Protagonist
auch. Dan Browns toller Stil macht den Rest, so dass man das Buch verschlingen
kann. Spanien als Schauplatz ist sehr gut gewählt und die Verstrickungen
zwischen den einzelnen Figuren sind sehr gelungen. Mich hat das Buch trotz
seiner Längen absolut überzeugt, weshalb ich 5 Sterne vergebe. Ich hoffe
wirklich, dass es nicht das letzte Langdon-Buch war!
Hey Julia,
AntwortenLöschenich werde dich bei meiner Rezension verlinken, die nächsten Samstag erscheint. Mir hat das Buch nicht ganz so gut wie dir gefallen, eben weil es auch das altbekannte Schema ist. Die Präsentationen im Buch konnten mich richtig packen, teilweise hat mich der Autor aber dieses Mal auch über längere Strecken verloren.
Ich freue mich, dass dich das Buch hingegen wieder richtig begeistern konnte.
LG, Moni
Liebe Moni,
Löschendanke! Ich freue mich natürlich über deine Verlinkung! Ja, ich kann deine Kritik schon verstehen! Ich habe das Buch auch im Urlaub gelesen, hatte also ganz viel Zeit. Auch, um am Stück zu lesen. Deswegen haben mich die Längen in Buch wahrscheinlich etwas weniger tangiert.
Ich werde auf jeden Fall bei deiner Rezension vorbei schauen :)
Liebe Grüße,
Julia