2. August 2019

Rezension: "Origin" von Dan Brwon




Titel: Origin
Autor: Dan Brown
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 12,00€
Seiten: 672



Dan Browns Werke sind moderne Klassiker. Millionen von Menschen haben die Weltbestseller rund um den Harvard Professor Robert Langdon verschlungen, denn sie sind spannend, interessant und auch immer ein kleines bisschen provokant. Und dennoch hat man das Gefühl, etwas zu lernen, wenn man dem Symbologen durch die Weltgeschichte folgt. 

Als vor zwei Jahren „Origin“ herauskam waren die Meinungen verschieden. Viele sagten, es sei das schwächste Dan Brown-Buch, das bisher erschienen ist und deswegen nahm ich zunächst Abstand. Nun endlich stellte ich mich aber dem Abenteuer, das vor allem in Spanien spielt und ich habe es nicht bereut. Spannung, kontroverse Debatten und viel Erstaunen legen in diesem Buch und deswegen fügt es sich nahtlos in Langdons Abenteuer!




Die Wege zur Erlösung sind zahlreich.

Verzeihen ist nicht der einzige.
Als der Milliardär und Zukunftsforscher Edmond Kirsch drei der bedeutendsten Religionsvertreter der Welt um ein Treffen bittet, sind die Kirchenmänner zunächst skeptisch. Was will ihnen der bekennende Atheist mitteilen? Was verbirgt sich hinter seiner "bahnbrechenden Entdeckung", das Relevanz für Millionen Gläubige auf diesem Planeten haben könnte? Nachdem die Geistlichen Kirschs Präsentation gesehen haben, verwandelt sich ihre Skepsis in blankes Entsetzen.
Die Furcht vor Kirschs Entdeckung ist begründet. Und sie ruft Gegner auf den Plan, denen jedes Mittel recht ist, ihre Bekanntmachung zu verhindern. Doch es gibt jemanden, der unter Einsatz des eigenen Lebens bereit ist, das Geheimnis zu lüften und der Welt die Augen zu öffnen: Robert Langdon, Symbolforscher aus Harvard, Lehrer Edmond Kirschs und stets im Zentrum der größten Verschwörungen.



Obwohl die Langdon-Bücher immer sehr umfangreich sind, kann man die Bücher schnell lesen, so auch „Origin“. Wenn man Zeit hat und sich auf das Buch einlässt, dann lässt es den Leser nicht mehr los. Man möchte weiter lesen, denn der Sog des Geheimnisses ist stark. Hinzu kommt der gute und sehr flüssige Stil des Autors. Dan Brown ist ein Meister seiner Klasse. Er hat ein gutes Gespür für den Zeitgeist und aktuelle Themen, die die Menschheit umtreibt. Auch deshalb haben seine Bücher so viel Erfolg. „Origin“ vereint thematisch die moderne Welt und die alten Religionen. Ein Widerspruch? Wer weiß. Genau das ist auch zentrale Frage des Buches. Der Aufbau von Origin ist wie immer atemberaubend. Brown gibt dem Leser immer nur so viele Informationen, wie dieser unbedingt benötigt und vieles klärt sich natürlich erst am Ende. Dadurch ist Spannung garantiert und diese wird auch durch den ständigen Perspektivwechsel unterstützt. In „Origin“ gibt es neben Robert Langdon eine weitere Protagonisten, Amber Vidal, die Verlobte des spanischen Thronfolgers. Natürlich ist sie wunderschön und gleichzeitig gebildet und fügt sich so ganz wunderbar in die Reihe der „Langdon-Girls“. Neben den beiden gibt es zahlreiche weitere Figuren und anfangs läuft man Gefahr, den Überblick zu verlieren. Doch durch Browns guten Aufbau geschieht dies eben nicht. Durch die zahlreichen Figuren schafft der Autor lediglich die großer Perspektivvielfalt und so sind die folgenden Kapitel immer aus der Sicht einer anderen Figur geschrieben. Die Schauplätze sind außerdem sehr vielfältig. Die Geschichte spielt zum größten Teil in Spanien: Bilbao, Madrid und Barcelona. Aber auch Dubai und Budapest sind Handlungsort, wenn auch nur als Nebenschauplätze. Spanien ist ein sehr reizvolles und kulturreiches Land, was in diesem Buch sehr gut rüberkommt. War man bereits in einer der drei Städte, erkennt man die Detailtreue von Brown und fühlt sich beinahe schon als kleiner Teil der Geschichte.
Worum genau es in der Geschichte geht, will ich gar nicht so genau sagen. Nur so viel: Robert Langdons alter Student Edmont Kirsch, Technologiespezialist und Futurologe, hat eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, die die Welt verändern wird, so wie wir sie kennen. Diese Entdeckung will er in einer Präsentation verkünden, die die ganze Welt sehen kann – live oder über Streaming. Doch das soll verhindert werden und das wird es auf äußerst brutale Weise auch. Damit die Welt jedoch trotzdem das Geheimnis lüften kann, macht Landon sich mit Vidal auf, die Präsentation noch zu starten. Diese ist aber natürlich verschlüsselt gespeichert und es müssen Codes geknackt werden, um an sie heran zu kommen. Dabei haben die beiden eine entscheidende und sympathische Hilfe: Winston. Wer das aber ist, wird an dieser Stelle nicht verraten. Es geht also um Themen wie Technologie und Mord, Religion und Freundschaft und das alles im Setting von Kunsthistorie und Symbolforschung. Ein klassischer Langdon eben. Kleine Kritikpunkte habe ich allerdings, auch wenn diese kaum in die Wertung miteingehen. Insgesamt zieht sich das Buch immer mal wieder. Es hätte mindestens 50 Seiten dünner sein können, wenn der Autor das gewollt hätte. Diese Längen sind nicht weiter schlimm, lassen den Leser aber manchmal tief durchatmen. Problematisch ist lediglich, dass auf den letzten 10 Seiten dann eine ganze Menge noch herauskommt, wofür man sich hätte mehr Zeit nehmen können. Hier wurde nicht optimal gewichtet und dennoch ist die Kürze des Endes natürlich ein stilistisches Mittel. So oder so hat man nach Beenden des Buches ein Redebedürfnis – und das heißt doch, dass das Buch etwas mit dem Leser gemacht hat!


Meines Erachtens ist die viele Kritik an diesem Buch nicht gerechtfertigt, denn „Origin“ ist ein typischer und verdienter Robert Langdon-Fall. Das Buch ist spannend und nervenaufreibend. Es ist modern und dennoch klassisch, wie sein Protagonist auch. Dan Browns toller Stil macht den Rest, so dass man das Buch verschlingen kann. Spanien als Schauplatz ist sehr gut gewählt und die Verstrickungen zwischen den einzelnen Figuren sind sehr gelungen. Mich hat das Buch trotz seiner Längen absolut überzeugt, weshalb ich 5 Sterne vergebe. Ich hoffe wirklich, dass es nicht das letzte Langdon-Buch war!





2 Kommentare:

  1. Hey Julia,

    ich werde dich bei meiner Rezension verlinken, die nächsten Samstag erscheint. Mir hat das Buch nicht ganz so gut wie dir gefallen, eben weil es auch das altbekannte Schema ist. Die Präsentationen im Buch konnten mich richtig packen, teilweise hat mich der Autor aber dieses Mal auch über längere Strecken verloren.
    Ich freue mich, dass dich das Buch hingegen wieder richtig begeistern konnte.

    LG, Moni

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    1. Liebe Moni,
      danke! Ich freue mich natürlich über deine Verlinkung! Ja, ich kann deine Kritik schon verstehen! Ich habe das Buch auch im Urlaub gelesen, hatte also ganz viel Zeit. Auch, um am Stück zu lesen. Deswegen haben mich die Längen in Buch wahrscheinlich etwas weniger tangiert.
      Ich werde auf jeden Fall bei deiner Rezension vorbei schauen :)
      Liebe Grüße,
      Julia

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