Titel: Federn über London - Überleben
Autor: Sabine Schulter
Verlag: selfpublished
Preis: 4,99€
Seiten: 370
Hat man einmal das Universum von „Federn über London“
betreten, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass man diese Reihe bis zum Ende
verfolgt. Und genau das war endlich möglich! Denn nun ist auch der vierte Band „Überleben“
aus der Feder von Sabine Schulter erschienen und schon vor dem Lesen war klar:
Es läuft alles auf einen wahnsinnigen Showdown hinaus. Und dieser hat es in
sich! Ob Clear, Ease und Co. das ‚Überleben‘ Londons sichern können? Diese
Frage steht im Zentrum und wird mithilfe eines überaus spannenden Buches
beantwortet!
Auf der Suche nach dem zweiten Stabfragment werden Clear und
ihre Freunde in eine unbekannte Finsternis gezogen. Dort erwartet sie etwas,
das weder zur Unter- noch zur Oberwelt gehört und von ihnen weit mehr fordert
als der Wächter Bee.
Das Gelingen der ganzen Mission liegt bald nicht mehr nur in den Händen der
Engel. Auch Lasallas muss seine Macht in die Waagschale werfen, genauso wie die
Übersinnlichen. Sie wissen, wenn sie scheitern, ist es nur noch eine Frage der
Zeit, bis das dunkle Nichts London zerstört.
Ich möchte mich nicht unnötig wiederholen und Unbekanntes
erklären, denn ich gehe davon aus, dass viele von euch sich bereits mit Londons
Todesengeln auskennen. Wie großartig ich das gesamte Konzept, die Innovation
und auch die Umsetzung finde, möchte ich aber natürlich noch einmal gern betonen
;) Clear und das Team der Londoner Todesengel haben einen schweren Kampf zu
schlagen, denn sie müssen sich in „Überleben“ dem Dunklen Nichts entgegenstellen
– und das kann tödlich enden. Um überhaupt eine Waffe zu haben, suchen Londons
Engel und viele Übersinnliche einen dreigeteilten Stab, der mit Magie gefüllt
ist. Band zwei endet unglaublich gemein kurz vor der Bergung des zweiten Teils.
Und dann puff…Buch zu Ende. Wie ich gern betone, hat die Autorin Sabine
Schulter durchaus ein glückliches Händchen für Cliffhänger und dieses lebt sie
in „Federn über London“ in jedem einzelnen Teil aus. Doch ich will nicht
jammern, denn endlich hatte ich ja den vierten und abschließenden Band in Händen,
sodass auch ich mich dem finalen Abenteuer stellen konnte. Und dieses beginnt
glücklicherweise wieder genau an der Stelle, an der Band drei endet.
Der Leser wird schnell wieder in die Geschehnisse gezogen und kann sich gut
orientieren. „Überleben“ beginnt rasant und spannend und hat gleich zu Beginn
eine ganze Menge Action parat. Das hat mir sehr gut gefallen, denn es passt
insgesamt zur Geschichte. Ease, Clear, Lance und Damion müssen ein erstes
Abenteuer meistern und viel Kraft lassen, bevor es überhaupt erst so richtig
losgehen kann. Und auf dieser Reise zum wortwörtlichen Ende geschehen noch viele
weitere, spannende Dinge. Neue Charaktere tauchen auf, es ergeben sich
Komplikationen und man erfährt endlich viele Dinge, die bisher ungesagt
blieben. Beispielsweise wurde mir persönlich endlich klar, ob ich Damion
vertrauen kann, da man einen wichtigen Teil seiner Geschichte endlich erfährt.
Vor allem in Bezug auf den Gefallenen ergeben sich viele neue Blickwinkel,
weshalb ich den ehemaligen Schutzengel dann doch in mein Herz geschlossen habe.
Dort befindet er sich nun in guter Gesellschaft mit Clear und Ease. Clear, die
eigentliche Protagonistin, bleibt weiterhin ein starker Charakter, der sich
vollends der Sache widmet. Clear ist bereit, alles zu geben – auch wenn das
ihren Tod bedeuten kann. Man sollte meinen, dass ebendieser bei den „Todesengeln“
sowieso immer präsent ist, doch dieser Band steigert die Intensität. Denn
plötzlich sind die Lieblinge der Reihe in Gefahr. Das betrifft natürlich auch
Ease, den ruhigen Anführer der Todesengel. Ich muss gestehen, dass ich ihn als
Charakter lieber mag als Clear. Und in „Überleben“ hat Ease viele
Perspektivanteile, was mir sehr gefiel. Ease und Clear erfahren in diesem Buch
noch einmal ein ganz neues Level an Zuneigung und daran lässt die Autorin den
Leser oft teilhaben. Das führt zu einigen Liebesbekundungen und meines
Erachtens auch Längen im Buch. Gleichzeitig wird dadurch aber auch die Romantik
großgeschrieben, was wiederum einen schönen Wechsel zwischen Liebe und Action
ergibt. Wie man also merkt, spielen auch weiterhin Emotionen eine Rolle in „Federn
über London“ und das bleibt auch bis zum Ende so. Denn das Ende ist heftig.
Sabine Schulter baut einen Wendepunkt ein, mit dem ich persönlich nicht
gerechnet hätte. Und ich muss zugeben, dass ich Tränen in den Augen hatte. Doch
um das Dunkle Nichts zu besiegen und London zu retten, braucht es Opfer. Und
diese muss das Team der Engel bringen. Mehr darf ich an dieser Stelle natürlich
nicht verraten.
Ich habe eben schon eine Menge zu den Charakteren gesagt, doch genau da muss
ich noch einmal anknüpfen. Neben Clear und Ease sind auch weiterhin die anderen
Todesengel mit von der Partie und auch wenn sie nur Nebenfiguren sind, muss ich
sagen, dass sie sehr gelungen sind! Ich mag die ruhige Wet, die kühle Tune und
auch den sarkastischen Black wahnsinnig gern. Des Weiteren haben auch die
beiden Schutzengel Aura und Lance wieder große Handlungsanteile. Im Verlauf der
Reihe gefiel mir dies tatsächlich immer besser. Beide Engel übernehmen auch
Erzählsparts des Buches, was mich erstmals überhaupt nicht mehr gestört hat.
Ehrlich gesagt fand ich es sogar richtig gut! Besonders Aura ist in „Überleben“
richtig gewachsen und mauserte sich am Ende zu einem meiner
Lieblingscharaktere. Doch auch sie wird es nicht schaffen, dem wahren Helden
den Rang abzulaufen: dem Vellas Zerus. Der blaue Drache ist einfach goldig und
übernimmt einen so schönen Part in diesem Buch. Bei viele Actionszenen habe ich
einfach nur gedacht: Bitte lass Zerus nichts passieren! Doch auch der süße
Vellas, der Clear auf Schritt und Tritt (und sogar in die Unterwelt) begleitet,
muss Opfer bringen. Da heißt es dann für den Leser: Zähne zusammenbeißen.
Wie ich bereits erwähnte, gibt es auch neue Charaktere – und davon sogar ganz
schön viele. Am wichtigsten ist wohl der Vampir Vaan, der mir wirklich gut
gefiel. Aber auch Inkor, das Werwolfrudel, Kitsune, Rain oder diverse Schattenwesen
wussten zu überzeugen. Alles in allem tauchen in „Überleben“ wirklich viele
neue Figuren auf. Das war an der ein oder anderen Stelle etwas too much,
insgesamt macht es die Handlung aber umso faszinierender.
Das Setting des Buches ist wieder sehr abwechslungsreich. Die Engel leben zwar
in der Academie, doch ihre Mission führt sie auch in die verschiedenen Ringe der
Unterwelt, in Vororte Londons und natürlich auch in zentrale Sehenswürdigkeiten
dieser schönen Stadt. Ich konnte mir immer gut vorstellen, wie die Engel sich
in der britischen Metropole durchkämpfen!
Die Handlung ist insgesamt sehr spannend und sehr gut durchdacht. Einige Fäden,
die Sabine Schulter in den Bänden zuvor ausgelegt hat, führen endlich wieder
zusammen und man kann seine Lücken füllen. Auch gibt es kleine Nebenhandlungen,
die den Leser lächeln lassen (Wet).
Bleibt nur noch zu sagen, dass der Schreibstil dem Aufbau in nichts nachsteht.
Die Autorin schreibt flüssig und spannend. Die Kapitel haben eine angenehme
Länge und die Perspektivwechsel sind meines Erachtens immer sinnvoll
eingesetzt.
Ich bin ein wenig traurig, dass ich die Welt der Schutz- und
Todesengel Londons mit „Überleben“ verlassen muss, aber vor allem bin ich froh,
diese Geschichte kennengelernt zu haben! Sabine Schulter hat mit der Reihe
einfach eine tolle Welt erschaffen und allein wegen der bezaubernden Vellas
sollte man ebendiese lesen!
Wie ich erwartet hatte, war „Überleben“ der würdige Abschluss, den „Federn über
London“ verdient hat. Die Geschichte bleibt spannend, der Leser kann viel Neues
entdecken und sich definitiv auf einen spannenden, aber auch emotionalen
Showdown freuen. Ich habe das Lesen sehr genossen! Und deswegen vergebe ich die
verdienten fünf Sterne!
Achso…wer aber glaubt, dass wirklich alle Fragen beantwortet werden, der wird
leider enttäuscht. Mich würde zum Beispiel noch immer interessieren, ob Inkor den
von den Engeln versprochenen weiteren Käse erhalten hat ;)
Hallo Julia,
AntwortenLöschendas ist eine absolut wunderschöne und nachvollziehbare Rezension zum Abschlussband der Reihe. Die Welt, die Charaktere und natürlich der Schreibstil, haben mir ebenfalls sehr gefallen. Es war gar nicht einfach, danach zu den Schutz- und Todesengel Lebewohl zu sagen. Auch Zerus ist mir besonders ans Herz gewachsen. <3
Daimion ist mir während der Geschichte tatsächlich nie unsympathisch geworden. Ich fand, dass er einem immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Da war ich mir insgeheim sicher, dass Sabine Schulter seiner Geschichte noch eine Wendung geben wird. =)
Was mich noch besonders angesprochen hat, waren die verschiedenen Fantasy-Wesen in der Reihe. Insbesondere im Abschlussband konnten mich die Irrlichter für sich gewinnen.
Ganz liebe Grüße
Leni
Hallo Leni,
Löschenja, da muss ich dir wirklich in allen Punkten zustimmen :) Ich bin auch ein Fan von Daimion. Allerdings hätte die Wendung gern auch eine andere sein können ;)
Auf jeden Fall! Sabine Schulter weiß einfach immer zu überraschen, auch mit neuen Wesen!
Liebste Grüße,
Julia