31. Januar 2019

Rezension: "Die Grimm-Chroniken - Das Aschemädchen" von Maya Shepherd



Titel: Die Grimm-Chroniken - Das Aschemädchen
Autor: Maya Shepherd
Verlag: Sternensand Verlag
Preis. 8,95€
Seiten: 168


Ich wiederhole mich gern: Die Idee zu „Die Grimm-Chroniken“ ist einfach grandios! Maya Shepherd hat ein tolles Konzept entworfen, das sowohl inhaltlich, als auch marketingtechnisch wirklich raffiniert ist. Ich greife entsetzlich gern zu einem Teil der „Grimm-Chroniken“, denn sie lassen sich einfach so schnell weglesen. Der Gedanke einer Serie passt hier wie die Faust aufs Auge. „Ach, schnell noch eine Folge“ und zack – schon steht man, wie ich, bei Band 7 der Reihe. Und dieser Band lohnt sich!

Der Tod ist nicht das Ende, sondern ein Anfang. Die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Das waren die letzten Worte ihrer sterbenden Mutter gewesen und Ember glaubte, sie nun verstehen zu können. Ihr jetziges Leben erlosch - es verschlang sie mit Haut und Haaren. Sie musste sterben, um an anderer Stelle aus ihrer Asche wiederauferstehen zu können.

Zuletzt war ich von den „Grimm-Chroniken“ ein wenig enttäuscht. Es gab einen Durchhänger und meine Motivation der Reihe gegenüber ließ etwas nach. Das hatte allerdings mit dem Fokus der letzten beiden Bände zu tun. Denn meine Lieblingsfiguren kamen doch ziemlich kurz, andere tolle Figuren machten grade einen schrecklichen Wandel durch und der Handlungsstrang, den ich am wenigsten mag, war viel zu präsent. Aber so ist das, wenn man eine Reihe liest, die aus vielen, vielen kleinen Handlungen besteht, die sich alle erst nach und nach zusammenfügen.
In „Das Aschemädchen“ aber, lag der Fokus genau bei den Charakteren, von denen ich mir schon lange mehr erwartet hatte. Außerdem widmet sich diese Folge genau diesem Aschemädchen, nämlich der neu hinzugekommenen Figur Ember, was ich sehr gut finde. Ember war in den vorigen beiden Bänden bereits vielversprechend und nun erfährt man ihre Geschichte. Diese gefiel mir wirklich gut und die etwas merkwürdige, verträumte aber sehr sympathische Ember schlich sich in mein Herz. Ihr Kapitel ist wirklich gelungen und ich freue mich auf mehr. 
Auch der Handlungsstrang von Maggie und Joe wird in der siebten Folge wieder aufgenommen – endlich! Beide sind so tolle Figuren und ich habe sie wirklich vermisst! Richtig gut gefiel mir auch, dass Joe ein eigenes Kapitel bekommt. Auch wenn mich der Inhalt sehr traurig stimmte, war es genau richtig, auch mal den etwas neutraleren Jungen näher zu betrachten. Die temperamentvolle Maggie bekommt nun auch endlich ihre große Hauptrolle. Schon lange hatte ich einen Verdacht, was es mit ihrer Figur auf sich hat – mit der Auflösung, die uns in diesem Teil erwartet, habe ich aber nicht gerechnet.
Etwas kurz kommen aber natürlich trotzdem wieder einige Figuren: Margery und Will. Aber gut, man kann bei der Kürze der Bücher auch einfach nicht alles haben. Und deswegen warte ich gern.
Insgesamt ist dieses Buch wirklich unterhaltsam und meines Erachtens viel spannender, als die letzten drei Folgen. Ich bin froh, dass es handlungstechnisch wieder bergauf geht. Die Autorin konnte mich mit ein paar Details und Wendungen wirklich überraschen und ich bleibe absolut gespannt!
Noch kurz zu den Formalia: Das Buch ist wieder wunderschön aufgemacht und ich mag das Cover sehr. Auch wenn Ember eigentlich jünger ist, als die Frau auf dem Cover, stimmen die vermittelten Emotionen. Die kleinen Zeichnungen im Buch und die Extras, wie die Kapitelzeichnungen und das Nachwort der Autorin, sind wieder sehr gelungen. Ich muss allerdings ein wenig am Schreibstil kritisieren. Ich finde ihn manchmal etwas holzig, manchmal umgangssprachlich und nicht so ganz flüssig. Insgesamt passt der Stil zur Stimmung und er hat viel Märchenhaftes. Allerdings könnte er an der ein oder anderen Stelle ausgereifter sein. Das mag ein subjektiver Eindruck sein und viele mögen mir diesbezüglich widersprechen, ich  stolper aber manchmal durch die Geschichte.


„Die Grimm-Chroniken – Das Aschemädchen“ ließ mich sehr überzeugt zurück! Für mich ist es die beste Folge seit Band eins, denn nun nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf. Es kommen neue, interessante Charaktere und somit auch Märchen dazu und man erfährt mehr über die alten. Die Schauplätze sind super und die Geschichte bleibt spannend. Lediglich der Stil und einer der Handlungsstränge sind nicht ganz meins. Aber alles in allem: wirklich gut! Und deswegen vergebe ich vier von fünf Spitzenschuhen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (Link einfügen) und in der Datenschutzerklärung von Google.