Titel: Die Grimm-Chroniken - Das Aschemädchen
Autor: Maya Shepherd
Verlag: Sternensand Verlag
Preis. 8,95€
Seiten: 168
Ich wiederhole mich gern: Die Idee zu „Die Grimm-Chroniken“
ist einfach grandios! Maya Shepherd hat ein tolles Konzept entworfen, das
sowohl inhaltlich, als auch marketingtechnisch wirklich raffiniert ist. Ich
greife entsetzlich gern zu einem Teil der „Grimm-Chroniken“, denn sie lassen
sich einfach so schnell weglesen. Der Gedanke einer Serie passt hier wie die
Faust aufs Auge. „Ach, schnell noch eine Folge“ und zack – schon steht man, wie
ich, bei Band 7 der Reihe. Und dieser Band lohnt sich!
Der Tod ist nicht das Ende, sondern ein Anfang. Die
Geschichte wiederholt sich immer wieder. Das waren die letzten Worte ihrer
sterbenden Mutter gewesen und Ember glaubte, sie nun verstehen zu können. Ihr
jetziges Leben erlosch - es verschlang sie mit Haut und Haaren. Sie musste
sterben, um an anderer Stelle aus ihrer Asche wiederauferstehen zu können.
Zuletzt war ich von den „Grimm-Chroniken“ ein wenig enttäuscht.
Es gab einen Durchhänger und meine Motivation der Reihe gegenüber ließ etwas nach. Das
hatte allerdings mit dem Fokus der letzten beiden Bände zu tun. Denn meine
Lieblingsfiguren kamen doch ziemlich kurz, andere tolle Figuren machten grade
einen schrecklichen Wandel durch und der Handlungsstrang, den ich am wenigsten
mag, war viel zu präsent. Aber so ist das, wenn man eine Reihe liest, die aus
vielen, vielen kleinen Handlungen besteht, die sich alle erst nach und nach
zusammenfügen.
In „Das Aschemädchen“ aber, lag der Fokus genau bei den Charakteren, von denen
ich mir schon lange mehr erwartet hatte. Außerdem widmet sich diese Folge genau
diesem Aschemädchen, nämlich der neu hinzugekommenen Figur Ember, was ich sehr
gut finde. Ember war in den vorigen beiden Bänden bereits vielversprechend und
nun erfährt man ihre Geschichte. Diese gefiel mir wirklich gut und die etwas
merkwürdige, verträumte aber sehr sympathische Ember schlich sich in mein Herz.
Ihr Kapitel ist wirklich gelungen und ich freue mich auf mehr.
Auch der Handlungsstrang von Maggie und Joe wird in der siebten Folge wieder
aufgenommen – endlich! Beide sind so tolle Figuren und ich habe sie wirklich
vermisst! Richtig gut gefiel mir auch, dass Joe ein eigenes Kapitel bekommt.
Auch wenn mich der Inhalt sehr traurig stimmte, war es genau richtig, auch mal
den etwas neutraleren Jungen näher zu betrachten. Die temperamentvolle Maggie
bekommt nun auch endlich ihre große Hauptrolle. Schon lange hatte ich einen
Verdacht, was es mit ihrer Figur auf sich hat – mit der Auflösung, die uns in
diesem Teil erwartet, habe ich aber nicht gerechnet.
Etwas kurz kommen aber natürlich trotzdem wieder einige Figuren: Margery und
Will. Aber gut, man kann bei der Kürze der Bücher auch einfach nicht alles
haben. Und deswegen warte ich gern.
Insgesamt ist dieses Buch wirklich unterhaltsam und meines Erachtens viel
spannender, als die letzten drei Folgen. Ich bin froh, dass es handlungstechnisch
wieder bergauf geht. Die Autorin konnte mich mit ein paar Details und Wendungen
wirklich überraschen und ich bleibe absolut gespannt!
Noch kurz zu den Formalia: Das Buch ist wieder wunderschön aufgemacht und ich
mag das Cover sehr. Auch wenn Ember eigentlich jünger ist, als die Frau auf dem
Cover, stimmen die vermittelten Emotionen. Die kleinen Zeichnungen im Buch und
die Extras, wie die Kapitelzeichnungen und das Nachwort der Autorin, sind
wieder sehr gelungen. Ich muss allerdings ein wenig am Schreibstil kritisieren.
Ich finde ihn manchmal etwas holzig, manchmal umgangssprachlich und nicht so
ganz flüssig. Insgesamt passt der Stil zur Stimmung und er hat viel
Märchenhaftes. Allerdings könnte er an der ein oder anderen Stelle ausgereifter
sein. Das mag ein subjektiver Eindruck sein und viele mögen mir diesbezüglich widersprechen, ich stolper aber manchmal
durch die Geschichte.
„Die Grimm-Chroniken – Das Aschemädchen“ ließ mich sehr
überzeugt zurück! Für mich ist es die beste Folge seit Band eins, denn nun
nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf. Es kommen neue, interessante Charaktere und somit auch Märchen dazu und man erfährt mehr über die alten. Die Schauplätze sind super und die
Geschichte bleibt spannend. Lediglich der Stil und einer der Handlungsstränge
sind nicht ganz meins. Aber alles in allem: wirklich gut! Und deswegen vergebe
ich vier von fünf Spitzenschuhen.
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