Titel: Rentierfieber
Autor: Emma Zecka
Verlag: selfpublished
Preis: 9,99€
Seiten: 216
Auch wenn in diesem Jahr alles anders ist, so steht eines
doch sicher fest - Weihnachten gibt es trotzdem! Und in der bald nahenden
Weihnachtszeit wollen wir auf vieles nicht verzichten: Plätzchen, viele bunte
Lichter, Weihnachtsbummeln… und nicht zu vergessen die weihnachtliche Lektüre.
Denn gerade wenn es draußen schnell dunkel und sehr kalt wird, gibt es nichts
Besseres, als es sich mit einem schönen Buch gemütlich zu machen, das auch noch
in die Jahreszeit passt. Ein solches Buch für die Vorweihnachtszeit ist
definitiv „Rentierfieber“ von Emma Zecka. Denn diese Geschichte wird euer Herz
erwärmen, ganz egal, ob ihr 7 oder 70 Jahre alt seid!
»Du willst mir also sagen, dass all meine Rentiere in Wahrheit
verzauberte Weihnachtsmänner sind?« Als das Christkind Besuch vom
Weihnachtsmann bekommt, erschrickt es. Der sonst so fröhliche Mann sieht müde
aus und zeigt erste Anzeichen einer drohenden Rentierverwandlung. Um dieses
Schicksal zu verhindern und Weihnachten zu retten, schickt ihn das Christkind
zu den Menschen, um einen Nachfolger zu finden. Doch was er wirklich bei den
Menschen entdeckt, ist noch viel wichtiger.
Als ich den Klappentext von „Rentierfieber“ zum ersten Mal
las, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Denn dass die Idee des
Kinderbuchs sehr innovativ ist, steht außer Frage. Für mich stand außerdem
sofort fest, dass die Suche nach einem neuen Weihnachtsmann unterhaltsam sein
muss. Und obwohl ich kein Kind mehr bin, freute ich mich sehr auf diese
weihnachtliche Geschichte.
Zurecht.
Denn Emma Zecka hat mit diesem Buch eine wirklich liebevolle und lesenswerte
Geschichte zu Papier gebracht. Sie unterhält die Kleinen unter uns und hat für
die Großen die ein oder andere Lebensweisheit im Gepäck, sodass ich mir sicher
bin, dass man an dieser Geschichte seine Freude hat - egal wie alt man ist.
Aber worum genau geht es denn?
Der Weihnachtsmann wird müde. Er lebt in Christstollen und dort bereiten die
Elfen und er sich jedes Jahr intensiv auf das Fest vor. Doch er verliert die
Freude daran. Er ist nicht mehr so enthusiastisch wie seine beiden „Chef-Elfen“
Freddy und Rubina. Und dann verändert sich auf einmal sein Körper. Was hat das
zu bedeuten? Als er beim Christkind eine Antwort sucht, schickt dieses ihn zu
den Menschen. Denn der Weihnachtsmann hat „Rentierfieber“ und wird sich in ein
solches verwandeln, wenn er nicht bis zum Weihnachtsfest einen Nachfolger findet.
Also macht der Weihnachtsmann sich zuversichtlich zu den Menschen auf und sucht
nach einem neuen Weihnachtsmann.
Erst an dieser Stelle wird die Geschichte so richtig spannend. Denn was
erwartet den Weihnachtsmann bei den Menschen? Wie soll man auf jemanden
reagieren, der behauptet, er sei der Weihnachtsmann und der sich in der Welt
überhaupt nicht auszukennen scheint? Ich kann verraten: Es wird durchaus
lustig. Die Autorin hat einen sehr guten Ton getroffen, sodass Kinder ganz
sicher zwischendurch auflachen müssen, aber auch Erwachsene ins Schmunzeln
kommen. Die Reise des Weihnachtsmannes ist definitiv spannend! Denn er trifft
in der Menschenwelt auf ganz andere Wesen als Elfen und Christkinder. Da gibt
es die Guten, wie etwa Joe, Maya, Tamara oder Jakob. Sie vertrauen dem
skurrilen Mann und versuchen ihm zu helfen, einen neuen Weihnachtsmann zu
finden. Aber wie findet man einen solchen eigentlich? Hier baut Emma Zecka die
moderne Welt meines Erachtens sehr gut ein. Natürlich castet man einen
Weihnachtsmann. Aber findet man so einen?
Um das herauszufinden, müsst ihr definitiv zum Buch greifen. Und nicht nur deswegen. Die Geschichte
glänzt wirklich durch ihre liebevolle Art. Grundsätzlich ist sie schlicht. Es
gibt nicht allzu viele Figuren, sodass man gut überblicken kann, wer wer ist.
Auch die Schauplätze sind begrenzt, sodass der Überblick gut gelingt. Die
Figurenkonstellation ist allerdings sehr gelungen. Ich sprach bereits von
den Guten. Und die Bösen? Die gibt es natürlich auch. Denn ein Weihnachtsmann
kann auch Feinde haben. Ebendiese Bösen haben mir sehr gut gefallen, denn die
Moral, die dahinter steht, ist sehr lehrreich. Und so verhält es sich mit dem
ganzen Buch. Man kann so viel aus der Geschichte ziehen, da sie ihre Akzente
und Werte richtig setzt. Es geht um Freundschaft, um Gemeinschaft, Zusammenhalt
und Liebe. Liebe zu Kindern, zum Weihnachtsfest und auch zu sich selbst.
Ich habe diese Geschichte wirklich unglaublich gern gelesen, denn sie unterhält
nicht nur – sie ist auch zuckersüß. Und das nicht nur, weil die Elfen
grundsätzlich nur Süßes essen. Nein. Sondern weil man sich selbst ein wenig in
diesem Geist von Weihnachten wiederfindet, den die Autorin immer wieder
beschreibt. Es ist einfach schön, der Geschichte von Niko dem Weihnachtsmann zu
folgen und ihn dabei zu begleiten, wie er sich bei den Menschen zurecht findet.
Der Schreibstil von Emma Zecka ist dabei wirklich passend. Er ist fließend und
bildreich. Sie schreibt sehr kindgerecht und dennoch lassen sich ein paar
kleine Witze für die Erwachsenen unter uns finden. Die beschriebenen
Schauplätze sind nur wenige, doch diese sind passend und schön dargestellt.
Alle Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und man empfindet sofort viele
Sympathien. Für jeden gibt es sicher eine Figur, mit der er oder sie sich
identifizieren kann!
Und da mir das Buch von vorne bis hinten unglaublich gut
gefallen hat, vergebe ich definitiv 5 Sterne. Es ist einfach alles dabei: Das
Gefühl von Kindheit, die richtigen Werte, die vermittelt werden sollen, schöne
Handlungselemente, wunderbar liebevolle Figuren, eine innovative Idee und vor
allem eine wundervolle Moral. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dieses Buch
später meinen Kinder vorzulesen: immer ein Kapitel am Tag in der
Vorweihnachtszeit! Ich bin mir sicher, dass das sehr gut funktioniert. Und dann
kann man gleich als ganze Familie herausfinden, ob es Niko gelingen wird einen
Nachfolger zu finden. Schließlich sagte ich zu Beginn, dass Weihnachten auch
dieses Jahr kommen wird. Aber ohne Weihnachtsmann? Wir werden sehen!
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