20. Februar 2019

Rezension [Hörbuch]: "Auch Pünktlichkeit kann töten" von Agatha Christie




Titel: Auch Pünktlichkeit kann töten
Autor: Agatha Christie
Sprecher: Martin Maria Schwarz
Verlag: der Hörverlag
Preis: 9,99€
Dauer: 2h 58min


Ich bin ein riesiger Hercule Poirot-Fan! Angefangen hat meine Zuneigung, wie bei so vielen, mit „Mord im Orientexpress“. Ich wandte mich den Klassikern wie „Tod auf dem Nil“ und „Tod in den Wolken“ zu und war jedes Mal wieder begeistert. Selbst die englische Serie mit David Suchet in der Hauptrolle begeistert mich bis heute. Kurz: Der belgische Detektiv hat es mir angetan. Doch was ich bisher versäumt hatte, war das Medium des Hörbuchs. Ich habe zahlreiche Bücher und Kurzgeschichten, gefüllt mit den spannenden Fällen, gelesen und viele Filme und Episoden gesehen – doch ich hatte nie eine Geschichte lediglich gehört. Das holte ich nun mit einem mir gänzlich unbekannten Fall nach: „Auch Pünktlichkeit kann töten“ aus der Feder der berühmten Agatha Christie. Der Hörverlag hat 2018 eine neue Auflage herausgebracht und zu genau dieser griff ich. Und was soll ich sagen: Es war genau die richtige Entscheidung!

Sir Gervais ist für zwei Charaktereigenschaften bekannt, für seine Exzentrik und für seine Pünktlichkeit. Er hat Hercule Poirot in einem Brief seine Ermordung angekündigt, kümmere sich aber selbst um seine Sicherheit. Das kann der belgische Meisterdetektiv natürlich nicht auf sich sitzen lassen und fährt auf das Landgut, um mit dem Hausherrn zu sprechen. Doch Sir Gervais erscheint nicht zum Dinner. Für Poirot ist sofort klar: Ein Mörder läuft frei herum!

Beginnen wir beim Äußeren: Es handelt sich um drei CDs, die alle etwa eine Stunde Laufzeit haben. So kommt das Hörbuch auf eine Gesamtlänge von 2:58 Stunden. Tatsächlich handelt es sich um eine vollständige Lesung, was man sich bei dieser Kürze kaum vorstellen kann. Die äußere Aufmachung ist meines Erachtens sehr ansprechend und passt genau zum Inhalt der Geschichte. Das Cover lehnt sich an die „Agatha-Christie-Serie“ aus dem Randomhouse Verlag an und passt somit sehr gut ins Sortiment. Die Farbe Rot dominiert das Cover, was ebenfalls gut passt. Der abgebildete Spiegel spielt in dem Fall eine Schlüsselrolle, ebenso wie eine davonlaufende Frau, weshalb beide Darstellungen sehr gut passen und gleichzeitig nicht zu viel verraten. Das Cover macht neugierig und das kann man dank der Geschichte auch sein. Das beiliegende Booklet ist übrigens sehr kurz und informativ gehalten. Neben den Kurzbiografien von Agatha Christie und dem Hörbuchsprecher Martin Maria Schwarz lässt sich noch eine Personenübersicht finden, die wahrlich hilfreich sein kann.
Denn der Fall ist nicht ganz einfach zu durchblicken. Hinzu kommt, dass der Klappentext die Tatsachen nicht wirklich wiederspiegelt. Denn Sir Gervais schreibt Poirot zwar einen Brief, dieser ist dem Detektiv aber völlig unbekannt. Eine noch größere Anmaßung ist aber, dass Sir Gervais Poirot befiehlt, sich bereit zu halten und zu seinem Gut zu reisen, wenn er es ihm aufträgt. Das ist gar nicht nach dem Geschmack des eitlen Poirot, dennoch reizt ihn etwas an dem Brief. Und das zurecht: Als Poirot zum geforderten Zeitpunkt auf dem Gut ankommt, stellt sich heraus, dass Sir Gervais unpünktlich ist – und das war er seit 20 Jahren nicht. Schnell wird klar: Er ist tot. Die Polizei hält es für Selbstmord, denn dieser ist gut inszeniert. Aber Poirot weiß es besser, schließlich spricht allein die Anwesenheit des belgischen Detektivs gegen einen Selbstmord. Und so beginnt Poirot zu ermitteln. Wie immer mit Feuereifel, Präzision und seinen kleinen grauen Zellen.
Das Konzept des Hörbuchs ist sehr einfach. Nachdem der Hörer in das Setting und die Umstände eingeführt wurde, landet Poirot schnell im Haus der Familie Gervais. Dort tummeln sich verschiedene Charaktere, zehn an der Zahl und hinzu kommt noch der Tote. Als Hörer ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Der Sprecher Martin Maria Schwarz versucht aber jedem Charakter eine andere Stimme zu verleihen, was durchaus gelingt. Nachdem Poirot auf die verschiedenen Personen getroffen ist und herauskam, dass der Hausherr ermordet wurde, ermittelt er gemeinsam mit dem leitenden Polizeibeamten. Hierfür gehen die beiden in einen Raum des Hauses und lassen nach und nach die Personen, die sich im Haus befinden, kommen. Sie werden verhört, Poirot zieht seine Schlüsse, ermittelt noch einmal auf eigene Faust und präsentiert einen Tag später den Täter in versammelter Runde. Also: ein absolut klassischer Poirot.
Das bekannte Konzept kommt hier besonders gut zum Tragen und man kann als Hörer sehr gut folgen. Die Fülle an Figuren macht es dennoch ein wenig kompliziert. Daher ist das Booklet mit der Personenübersicht überaus hilfreich. Nach und nach versteht man allerdings die Beziehungsgeflechte und die Motive vieler Personen. Ich selbst bin zu keinem Zeitpunkt auf des Rätsels Lösung gekommen. Die Auflösung gefiel mir aber überaus gut, denn sie ist clever und logisch. Außerdem gibt es am Ende zusätzlich eine moralische Komponente, die mir gut gefiel.
Die Personenvielfalt ist erstaunlich und sehr abwechslungsreich. Ich will gar nicht jede Figur vorstellen, doch es sei erwähnt, dass die Bandbreite wirklich groß ist. Da wäre die Ehefrau, die dümmlich scheint und sich selbst für die Wiedergeburt der ägyptischen Pharaonin Hatschepsut hält, dann die emanzipierte Adoptivtochter, die scheinbar nicht in Trauer verfällt oder der geldgierige Neffe, der durchaus bereit wäre eben diese reiche Adoptivtochter zu ehelichen. Dann wären da noch zwei ehemalige Männer vom Militär, ein Anwalt, ein junger Captain der Polizei und zwei überaus merkwürdige Frauen. All diese Figuren ergeben ein tolles Ensemble für ein tolles Stück. 
Der Schreibstil von Agatha Christie ist bemerkenswert, sehr mündlich und absolut flüssig. Man fühlt sich sofort wie ein Beteiligter und fühlt sich in der Geschichte wohl. Dazu trägt auch der Sprecher bei. Martin Maria Schwarz hat eine angenehme Stimme, die sehr variantenreich ist. Er gibt den verschiedenen Figuren viele verschiedene, aber charakterstarke Stimmen. Lediglich den Detektiv selbst spricht er etwas merkwürdig. Er betont Poirots französischen Akzent etwas zu stark, was das Zuhören erschwert. Tatsächlich ist das meine einzige Kritik am ganzen Hörbuch. Und deswegen habe ich nochmal überlegt, warum mich der Akzent sonst nie gestört hat. Es mag daran liegen, dass wenn man Episoden und Filme im Fernsehen sieht, man eben auch die Figur dazu sieht und die Stimme deswegen in den Hintergrund gerät. Das geht bei einem Hörbuch natürlich nicht und deswegen komme ich zu dem Schluss, dass der aufgesetzte Akzent trotz erschwertem Zuhören sehr authentisch ist.


Authentisch ist insgesamt ein gutes Stichwort, denn es passt hervorragend zu diesem Hörbuch. „Auch Pünktlichkeit kann töten“ ist eine sehr spannende Geschichte, in der der berühmte Detektiv wieder zu Höchstformen aufläuft. Die Spannung liegt in den Verhören und der Entwicklung verschiedener Figuren, wie Beziehungen. Ich habe Martin Maria Schwarz sehr gern zugehört, denn er bringt die Geschichte toll rüber. Zu kritisieren bleibt lediglich, dass das Hörbuch viel zu kurzweilig ist. Doch andererseits ist genau das toll. Ich vergebe 5 von 5 Spitzenschuhen für das Hörbuch, denn es ist ein wahrer Hörgenuss gewesen, den ich gern empfehle.


 


18. Februar 2019

Rezension: "Die Kane-Chroniken - Die rote Pyramide" von Rick Riordan



Titel: Die Kane-Chroiken - Die rote Pyramide
Autor: Rick Riordan
Verlag: Carlsen
Preis: 12,00€
Seiten: 608


Kurz vor Weihnachten wusste ich mal wieder nicht, welches Buch ich beginnen sollte. Ich griff nach ein paar Büchern, blätterte sie durch und warf einen Blick in die Klappentexte. Und da war es ganz eindeutig: „Die Kane Chroniken – Die rote Pyramide“ passte wie die Faust aufs Auge. Denn die Geschichte beginnt einen Tag vor Heiligabend. Mehr Identifikationspotenzial ging nicht und obwohl es sich natürlich nicht um eine Weihnachtsgeschichte handelt, war diese Wahl absolut umwerfend!
Ich halte sehr viel von Rick Riordan, habe seine „Percy Jackson-Reihe“ verschlungen und die „Götter des Olymp-Reihe“ bereits begonnen. Da ich seit meiner Kindheit eine Passion für das Alte Ägypten habe, gehören natürlich auch die „Kane Chroniken“ in mein Regal. Und der erste Band konnte mich absolut überzeugen! Ein weiteres mitreißendes Familien-Abenteuer aus der Feder von Rick Riordan!


Ein Besuch im Museum? An Heiligabend? Eine bescheuerte Idee, findet Sadie. Sie sieht ihren Vater, den berühmten Ägyptologen Dr. Julius Kane, ja ohnehin nur zwei Mal im Jahr - und dann muss er sie und ihren Bruder Carter ausgerechnet ins British Museum schleppen. Aber ihr Vater will ihnen gar keine verstaubten Sarkophage zeigen - er plant nicht weniger, als den ägyptischen Gott Osiris zu beschwören. Doch das geht schief, und er wird von einem unheimlichen glutroten Typen entführt. Um ihn zu befreien, müssen Sadie und Carter es mit der gesamten ägyptischen Götterwelt aufnehmen.


Lange Zeit wusste ich gar nicht, dass Riordan sich nicht nur den griechischen und römischen Göttern zugewandt hat. Ehrlich gesagt sind die „Kane Chroniken“ relativ belanglos an mir vorbei gezogen. Ich habe sie erst entdeckt, als ich sie in einem Riordan-Buch im Anhang fand. Und ab da war meine Aufmerksamkeit geweckt. Bereits zwei Mal war ich selbst im Land der Pharaonen und da ich Geschichtslehrerin bin, befasse ich mich immer wieder mit diesem wundervollen historischen Thema. Ich habe eine Vorliebe für dieses geschichtliche Zeitalter, denn es ist so überaus spannend und faszinierend! Und genau das hat wohl auch der berühmte Rick Riordan erkannt.

Jeder, der gern etwas über Ägypten liest und Abenteuerromane mag, ist hier genau richtig. Mir hat „Die rote Pyramide“ sogar besser gefallen, als der Auftakt der „Percy Jackson-Reihe“ und das hat schon einiges zu sagen.
Das Konzept von Rick Riordan ist eigentlich nicht kompliziert. Er sucht sich ein historisches Thema mit mythologischen Zügen, baut in dieses Setting eine kleine Gruppe von Freunden, die im Laufe der Geschichte zu Helden werden und nebenbei auch noch die Welt retten. Der Gedanke ist nicht neu und dennoch schafft der Autor es immer wieder seine Geschichten innovativ und spannend zu gestalten. Sein Stil ist unglaublich gut und anschaulich, weshalb man immer gern zu seinen Geschichten greift. Und auch hier liegt dieses Konzept, samt gutem Stil, zugrunde. Dieses Mal handelt es sich bei den Helden aber nicht um einen Einzelkämpfer, der nach und nach seine Freunde gewinnt. Es geht um zwei Geschwister – Sadie und Carter. Die Geschwister sind getrennt aufgewachsen, die 12-jährige Sadie in London bei ihren Großeltern und Carter bei seinem Vater, der Archäologe ist. Carter ist zwei Jahre älter als Sadie und sein Leben lang unterwegs gewesen. Ein richtiges Zuhause hat er nicht und sein einziger Freund ist sein Dad. Als Sadie 6 Jahre alt war, starb die Mutter der beiden und seitdem sind die Geschwister getrennt. Nur zwei Mal im Jahr kommen Carter und ihr gemeinsamer Vater nach London und verbringen einen Tag mit Sadie, doch die Geschwister sind sich weitesgehend fremd. In der Familie scheint es nicht nur unüberbrückbare Probleme, sondern auch viele Geheimnisse zu geben. Das wird dem Leser schnell klar. Die Großeltern haben ein Problem mit dem Vater. Sie sind misstrauisch und selbst Carter macht sich manchmal Sorgen um seinen Dad, der immer sehr fixiert auf seine Arbeitstasche ist. 
Als die beiden wieder nach London kommen, um Sadie zu besuchen, bringt ihr Dad sie ins British Museum – an Heiligabend. Wieso? Kann man denn nicht einmal normal sein? Diese Fragen stellt sich zumindest Sadie. Doch als im Museum dann durch ein ägyptisches Ritual nicht nur der Rosetta-Stein zerstört wird, sondern auch Sadies und Carters Dad in einem Sarkophag in der Erde verschwindet, ist das Chaos perfekt. Oder? Nein, denn der Chaosgott persönlich taucht auch noch auf und mit ihm die anderen großen Götter. Was hat ihr Vater getan? Egal was, sie müssen ihn retten! Das beschließen die Geschwister schnell und nach und nach erfahren sie, wer sie eigentlich sind und was es mit der roten Pyramide auf sich hat.
Ich will hier nicht zu viel verraten, doch zur Handlung lassen sich ein paar beschreibende Attribute finden: spannend, interessant, atemberaubend. Die Geschichte ist abwechslungsreich, obwohl das Konzept Gut-gegen-Böse zugrunde liegt. Carter und Sadie beginnen mit göttlicher Unterstützung eine Reise in die ägyptische Mythologie, um ihren Vater zu retten. Dabei lernen sie nicht nur Dinge über sich selbst, sondern auch über ihre Familie. Geheime Orden und Zauberer spielen eine große Rolle, die ägyptischen Götter werden selbst zu Protagonisten und mythologische Schauplätze erstehen wieder auf. „Die rote Pyramide“ ist ein einziges langes Abenteuer, das den Leser mitreißt. Es gibt so viele verschiedene Werte, die mich als Leser angesprochen haben. Da wären zum Ersten die Geschwisterliebe und der Zusammenhalt zwischen Sadie und Carter. Die beiden kennen sich zu Beginn nur wenig, doch zwischen ihnen entsteht genau das, was eine Beziehung unter Geschwistern so ausmacht. Ich habe die Liebe auf jeder Seite gespürt und das ist wirklich schön! Eine kleine Liebesgeschichte gibt es übrigens auch, auch wenn man bei dem Alter der Protagonisten vielleicht eher von Schwärmerei sprechen sollte. Natürlich spielt auch der Zusammenhalt einer Familie eine große Rolle, Loyalität und Treue, Freundschaft und Liebe und immer der Zusammenhalt. All das taucht in dieser Geschichte gegen das Böse auf. Aber auch hier muss man sich einer Aussage stellen, die auch im Buch immer angedeutet wird: Das Böse ist Ansichtssache. Können Carter und Sadie das Böse am Ende besiegen?
Die beiden Geschwister sind wirklich tolle Charaktere. Beide erzählen die Geschichte gemeinsam und sie ist in ein relativ authentisches Setting eingebaut. Die beiden machen während der Reise Aufnahmen, in denen sie ihre Geschichte abwechselnd erzählen. Diese Aufnahmen bilden das Buch, eben in schriftlicher Form. Daher hat der Schreibstil etwas sehr Mündliches, was das Buch auch so flüssig macht. Ein Kapitel ist zumeist aus Sadies und danach eines aus Carters Sicht verfasst. Carter ist der deutliche besonnenere der beiden. Er scheint vernünftig und gebildet zu sein, hat aber vor allem in seinem Sozialwesen Nachholbedarf. Sadie hingegen ist frech und rebellisch. Sie musste ohne Mutter und Vater aufwachsen und das lässt sie die Welt spüren. Doch nach und nach taut sie auf und so wird aus ihr eine sehr starke Persönlichkeit, die für ihre Ideale einsteht. Außerdem ist sie ziemlich lustig. Humor ist in Rick Riordans Büchern immer sehr präsent und das ist auch hier der Fall. Zwischendurch musste ich wirklich mehr als nur schmunzeln.
Die beiden werden mit sehr viel konfrontiert, müssen gegen böse Monster kämpfen und akzeptieren, dass sie nicht so normal sind, wie sie immer dachten. Zusammen sind sie ein tolles Team! Und dann gibt es natürlich noch die Nebenfiguren, die ihnen helfen. Zum Beispiel ihr Onkel Amos, der sie in die Geschichte überhaupt erst einführt. Und natürlich die Zauberschülerin Zia, die viel mächtiger ist, als es den Anscheint macht. Seth ist der Bösewicht der Geschichte und er macht seinen Job wirklich gut. Das Gute wird von Horus und Isis verkörpert. Doch wie gut sind die Götter wirklich? Auch andere Götter tauchen auf, wie etwa die Katzengöttin Bastet, die ein wirklich toller Charakter in diesem Buch ist. Insgesamt sind die Figuren sehr vielfältig und für jeden ist etwas dabei. Den Überblick verliert man trotzdem nicht. Man sollte sich auf das gesamte Konzept einfach einlassen und dann kann man sich in der Geschichte verlieren.


So erging es mir zumindest. Ich habe „Die Kane-Chroniken – Die rote Pyramide“ sehr gern gelesen und kann den Beginn der Reihe nur empfehlen. Die Geschichte ist toll aufgebaut und sehr durchdacht. Die ägyptische Mythologie wird toll mit der modernen Welt verwoben und nicht ein Detail erschien mir unsinnig. Natürlich ist nicht alles historisch korrekt, doch die Geschichte hat keine Brüche, sondern ist ein flüssiges Ganzes. Auch der Stil ist wieder sehr gelungen: bildlich, spannend, fließend und vor allem humorvoll. Sadie und Carter sind tolle Charaktere, die im Laufe des Buches große Entwicklungen durchmachen und sich auf viele wahre Werte berufen können.

Hier hat der Leser es mit einer ausnahmslosen spannenden Geschichte zu tun, die tolle Motive hat und sich wunderbar lesen lässt. Ich kann euch nur empfehlen, auch mal eine buchige Reise ins Alte Ägypten zu machen, statt nur nach Griechenland oder Rom. „Die rote Pyramide“ bekommt verdiente fünf Spitzenschuhe und ich freue mich auf die weiteren Teile der Reihe.




2. Februar 2019

Rezension: "Everflame - Tränenpfad" von Josephine Angelini



Titel: Everflame - Tränenpfad
Autor: Josephine Angelini
Verlag: Dressler
Preis: 19,99€
Seiten: 448

Es ist schon länger als ein Jahr her, dass ich „Everflame – Feuerprobe“ in den Händen hielt. Josephine Angelini hatte mich mit ihrer „Göttlich“-Trilogie absolut begeistert und deswegen wollte ich auch ihre damals noch neue Reihe lesen. Doch der erste Teil von „Everflame“ ließ mich ziemlich resigniert zurück. Die Geschichte begann spannend und wurde dann immer zielloser. Ja, sie hat mich sogar in eine Leseflaute gestürzt. Auch deswegen machte ich lange Zeit einen Bogen um den zweiten Teil. Doch jedes Buch hat seine Chance verdient und so entschloss ich mich endlich zum Lesen von „Tränenpfad“. Dieses Mal wusste ich, was auf mich zukommt und ich war vorbereitet. Insgesamt habe ich „Tränenpfad“ deutlich lieber gelesen als „Feuerprobe“, so richtig packen kann mich die Reihe aber noch immer nicht.

Lily - eine Liebe zwischen zwei Welten. Mit letzter Kraft rettet sich Lily zurück in die wirkliche Welt. An ihrer Seite ist Rowan, dem nicht nur das reale Salem mehr und mehr gefällt. Doch die mächtige Lilian zwingt Lily zur Rückkehr, dorthin, wo die Zerstörung immer größer wird und schließlich auch Rowan und Lily entzweit. Kann Lily sich für die richtige Seite entscheiden?

Mein erstes Problem war offensichtlich: Mir fehlte vollkommen der Überblick. Wer war nochmal Tristan? Welche Krankheit hat Samantha, Lilys Mutter? Wie war noch das Verhältnis zu ihrem Vater? Wer ist Alaric und wer waren nochmal die Wirker? Fragen über Fragen prasselten auf mich ein, was mir das Zurechtkommen erschwerte. So richtig gut werden die Informationen dem Leser auch nicht gegeben. Es gibt Bücher, die in Nebensätzen die vorausgegangene Handlung noch einmal skizzieren, das fehlt hier aber leider. Nun gut, meine eigene Schuld, wenn ich zwischen Band eins und zwei so viel Zeit verstreichen lasse. Nach und nach erinnerte ich mich wieder an Details und irgendwann verstand ich die Geschichte erneut. Schon in Band eins habe ich immer wieder betont, wie komplex der Weltentwurf der Autorin ist. Und das wird hier ganz deutlich. Ein Blick in das Personenverzeichnis am Ende lohnt sich definitiv, wenn man nicht mehr weiß, wer zum Beispiel Dana ist. 
Die Geschichte beginnt in Lilys Zeit, fern von einem Salem, das von Hexen regiert wird. Das gefiel mir gut. Die Geschichte entwickelt sich wieder nur sehr langsam, aber als Leser kennt man sich in der Welt zumindest aus. Der Anfang ist außerdem sehr spannend, da das Buch unmittelbar nach Ende des ersten Teils beginnt. Für Fans also genau der richtige Einstieg. Aber auch ich kam ganz gut in die Geschichte. Das hatte auch mit den neuen Charakteren zu tun. Juliette, Lilys Schwester, ist von Anfang an präsent und sie ist eine wirklich liebenswerte Figur. Hinzu kommen aber noch Breakfast, Una und der alte Tristan. Die drei haben das Buch wirklich um einiges aufregender gemacht. Sie sorgten für Abwechslung und Identifikation. Rowan und Lily bekommen mit ihnen interessante Figuren an die Seite, die das Buch wirklich besser machen. 
Rowan bleibt für mich auch in diesem Buch noch ziemlich unantastbar, aber weiterhin sympathisch. Lily macht endlich die Entwicklung durch, die sich in Band eins schon andeutete. Sie wird reifer und entschlossener. Sie kämpft für ihr Ziel und gleichzeitig beginnt sie, Dinge zu hinterfragen. Der Klappentext deutet es außerdem schon an: Die wird Lilian immer ähnlicher. Da es sich bei beiden um zwei Versionen des gleichen Menschen handelt, ist das kein Wunder. In „Tränenpfad“ kommt der Leser aber endlich dem großen Geheimnis auf die Spur, das Lilian so sehr verändert hat. So grausam die Dinge sind, die sie getan hat – Lily kann sie dank vieler gezeigter Erinnerungen nachvollziehen.
Die Darstellung der Beziehung zwischen Lilian und Lily gefiel mir sehr gut. Und auch die gesamte Episode bezüglich der Wirker ist innovativ und spannend. Josephine Angelini schafft es definitiv die Grenzen zwischen Gut und Böse zu verwischen, was für diese komplexe Geschichte sehr wichtig ist. Insgesamt würde ich die Handlung als spannender bewerten, aber die Ziellosigkeit aus Band eins bleibt dennoch manchmal bestehen. Da man gar nicht mehr weiß, auf wessen Seite Lily steht und ob es überhaupt noch Seiten gibt, bleibt fraglich, wo die Geschichte hin will. Und das stört mich auch weiterhin. Verbessert hat sich aber definitiv der Schreibstil. Die Autorin scheint in ihrer erschaffenen Welt nun sicherer zu sein und erzählt deswegen deutlich besser. Das Buch ließ sich gut lesen, aber auch hier bin ich weit davon entfernt, es als „Pageturner“ zu bezeichnen. Die Kapitel sind zwischen 30 und 60 Seiten lang, was meines Erachtens den Lesefluss immer beeinträchtigt. Dennoch ist dieser Teil eine deutliche Steigerung!


„Tränenpfad“ hat vieles besser gemacht, als sein Vorgänger. Ist man als Leser wieder in dieser komplizierten Hexenwelt angekommen, findet man sich gut zurecht. Die Handlung ist noch immer ein bisschen ziellos, aber dank toller, neuer Charaktere gewinnt sie dennoch an Spannung. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen bleiben interessant. Des Weiteren gibt es ein paar unvorhergesehene Wendungen und das ein oder andere Geheimnis kommt zu Tage. Der Schreibstil hat sich ebenfalls verbessert und das Ende ist gut gewählt. Ich werde definitiv nicht noch einmal so lange warten, bis ich wieder zu der Reihe greife. Denn obwohl sie mich noch immer nicht packen konnte, kann ich das Buch als Steigerung empfehlen. Deswegen vergebe ich 3,5 Spitzenschuhe.



31. Januar 2019

Rezension: "Die Grimm-Chroniken - Das Aschemädchen" von Maya Shepherd



Titel: Die Grimm-Chroniken - Das Aschemädchen
Autor: Maya Shepherd
Verlag: Sternensand Verlag
Preis. 8,95€
Seiten: 168


Ich wiederhole mich gern: Die Idee zu „Die Grimm-Chroniken“ ist einfach grandios! Maya Shepherd hat ein tolles Konzept entworfen, das sowohl inhaltlich, als auch marketingtechnisch wirklich raffiniert ist. Ich greife entsetzlich gern zu einem Teil der „Grimm-Chroniken“, denn sie lassen sich einfach so schnell weglesen. Der Gedanke einer Serie passt hier wie die Faust aufs Auge. „Ach, schnell noch eine Folge“ und zack – schon steht man, wie ich, bei Band 7 der Reihe. Und dieser Band lohnt sich!

Der Tod ist nicht das Ende, sondern ein Anfang. Die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Das waren die letzten Worte ihrer sterbenden Mutter gewesen und Ember glaubte, sie nun verstehen zu können. Ihr jetziges Leben erlosch - es verschlang sie mit Haut und Haaren. Sie musste sterben, um an anderer Stelle aus ihrer Asche wiederauferstehen zu können.

Zuletzt war ich von den „Grimm-Chroniken“ ein wenig enttäuscht. Es gab einen Durchhänger und meine Motivation der Reihe gegenüber ließ etwas nach. Das hatte allerdings mit dem Fokus der letzten beiden Bände zu tun. Denn meine Lieblingsfiguren kamen doch ziemlich kurz, andere tolle Figuren machten grade einen schrecklichen Wandel durch und der Handlungsstrang, den ich am wenigsten mag, war viel zu präsent. Aber so ist das, wenn man eine Reihe liest, die aus vielen, vielen kleinen Handlungen besteht, die sich alle erst nach und nach zusammenfügen.
In „Das Aschemädchen“ aber, lag der Fokus genau bei den Charakteren, von denen ich mir schon lange mehr erwartet hatte. Außerdem widmet sich diese Folge genau diesem Aschemädchen, nämlich der neu hinzugekommenen Figur Ember, was ich sehr gut finde. Ember war in den vorigen beiden Bänden bereits vielversprechend und nun erfährt man ihre Geschichte. Diese gefiel mir wirklich gut und die etwas merkwürdige, verträumte aber sehr sympathische Ember schlich sich in mein Herz. Ihr Kapitel ist wirklich gelungen und ich freue mich auf mehr. 
Auch der Handlungsstrang von Maggie und Joe wird in der siebten Folge wieder aufgenommen – endlich! Beide sind so tolle Figuren und ich habe sie wirklich vermisst! Richtig gut gefiel mir auch, dass Joe ein eigenes Kapitel bekommt. Auch wenn mich der Inhalt sehr traurig stimmte, war es genau richtig, auch mal den etwas neutraleren Jungen näher zu betrachten. Die temperamentvolle Maggie bekommt nun auch endlich ihre große Hauptrolle. Schon lange hatte ich einen Verdacht, was es mit ihrer Figur auf sich hat – mit der Auflösung, die uns in diesem Teil erwartet, habe ich aber nicht gerechnet.
Etwas kurz kommen aber natürlich trotzdem wieder einige Figuren: Margery und Will. Aber gut, man kann bei der Kürze der Bücher auch einfach nicht alles haben. Und deswegen warte ich gern.
Insgesamt ist dieses Buch wirklich unterhaltsam und meines Erachtens viel spannender, als die letzten drei Folgen. Ich bin froh, dass es handlungstechnisch wieder bergauf geht. Die Autorin konnte mich mit ein paar Details und Wendungen wirklich überraschen und ich bleibe absolut gespannt!
Noch kurz zu den Formalia: Das Buch ist wieder wunderschön aufgemacht und ich mag das Cover sehr. Auch wenn Ember eigentlich jünger ist, als die Frau auf dem Cover, stimmen die vermittelten Emotionen. Die kleinen Zeichnungen im Buch und die Extras, wie die Kapitelzeichnungen und das Nachwort der Autorin, sind wieder sehr gelungen. Ich muss allerdings ein wenig am Schreibstil kritisieren. Ich finde ihn manchmal etwas holzig, manchmal umgangssprachlich und nicht so ganz flüssig. Insgesamt passt der Stil zur Stimmung und er hat viel Märchenhaftes. Allerdings könnte er an der ein oder anderen Stelle ausgereifter sein. Das mag ein subjektiver Eindruck sein und viele mögen mir diesbezüglich widersprechen, ich  stolper aber manchmal durch die Geschichte.


„Die Grimm-Chroniken – Das Aschemädchen“ ließ mich sehr überzeugt zurück! Für mich ist es die beste Folge seit Band eins, denn nun nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf. Es kommen neue, interessante Charaktere und somit auch Märchen dazu und man erfährt mehr über die alten. Die Schauplätze sind super und die Geschichte bleibt spannend. Lediglich der Stil und einer der Handlungsstränge sind nicht ganz meins. Aber alles in allem: wirklich gut! Und deswegen vergebe ich vier von fünf Spitzenschuhen.



27. Januar 2019

Mein SuB kommt zu Wort: Karli #33

Hallo ihr Lieben!



Mir fällt gar kein richtiger Einstieg für diesen Beitrag ein. Wobei es gar nicht am Beitrag liegt - den schreibe ich sehr gern und das Thema ist absolut klar. Es liegt an meiner langen Abwesenheit hier auf dem Blog. Wer genau aufgepasst hat (, oder kurz runterscrollt), wird sehen, dass abgesehen von der Rezension gestern mein letzter Beitrag vom 28.12.2018 stammt. Asche auf mein Haupt! Wo ist mein Monatsrückblick aus dem Dezember? Mein Jahresrückblick? Meine Neuzugänge? Hach..ich weiß es nicht. Tief, tief unten auf meiner To-Do-Liste. Ja, man mag beinahe sagen, so tief, dass es wohl niemals zur Entstehung dieser Beiträge kommen wird. Seit August letzten Jahres schaffe ich einfach nichts mehr. Ich habe keine Reiseberichte mehr getippt, obwohl es durchaus Reisen gab und es ging auch kein Messe-Bericht online. Noch mehr Asche auf mein Haupt. 
Ich könnte jetzt lang und breit erzählen, was in meinem Leben im Moment so abgeht, aber ich habe schon in den letzten Monaten genug Details geliefert. Und ganz ehrlich - eigentlich braucht sie niemand. Es ist natürlich super schade, dass ich nicht zum Bloggen komme, aber ändern kann ich das derzeit nicht. Viel Licht am Horizont sehe ich auch nicht, denn leider, leider dauert mein Referendariat noch ein ganzes Jahr an. So ein Mist aber auch. Dank Unterricht und Seminaren fallen die Bücher einfach hinten runter. Mein Stress-Level ist hoch, weshalb ich auch wahnsinnig wenige Bücher derzeit überhaupt lese. Traurig, aber wahr. 
Ich gelobe auch keinerlei Besserung. Ich kann es einfach nicht. Aber mir ist das Lesen und der Austausch darüber noch immer sehr wichtig, weshalb ich den Blog auf jeden Fall weiterführe und mich über jede Kommunikation mit euch freue! :) Seht es mir nach, wenn nur wenige Beiträge online gehen. Aber ihr kennt das sicher alle: Manchmal reicht die Zeit einfach nicht für alles...

Und genau das bekam auch mein kleiner Karli schmerzlich zu spüren. Denn - ja, ich weiß - wir haben den 27.01 und damit bin ich eine ganze Woche zu spät für den SuB-Talk dran. Noch mehr Asche werde ich sicher nirgendwo mehr finden, aber sollte es doch der Fall sein, erlaube ich es Karli hiermit, sie auf mein Haupt zu streuen. 
Ich habe es versprochen und ich will mein Versprechen halten: Karli hat unter meinem Berufsleben nicht zu leiden. Und deswegen kommt hier endlich das SuB-Interview aus dem Januar! Wer weiß, vielleicht schaffe ich ja sogar noch einen Monatsrückblick...unwahrscheinlich, wenn man sich anschaut, wie viele Rezensionen noch offen sind :D Aber genug davon. 

Karli, los geht's: Macht mich fertig ;)



Und wie immer: Schaut bei Anna vorbei, wenn ihr mehr über diese wunderbare Aktion erfahren wollt!

1. Karli, wie groß bist du aktuell?

Hallo hallo ihr netten Buchmenschen da draußen! Sollte ich Julias letzten Satz wirklich ernst nehmen? Meint ihr, sie würde es überhaupt aushalten, so richtig fertig gemacht zu werden?! :D Also ich glaube nicht und deswegen halte ich mich mit meinem Temperament auch  zurück. Zumindest ein bisschen ;)

Es ist im Moment gar nicht so einfach, der SuB einer Besitzerin wie Julia zu sein. Im Ernst. Und das schlimmste ist, dass ich auch noch Mitleid mit ihr hab. Sie verbringt nämlich ganz viel Zeit mit mir im Arbeitszimmer und schaut auch immer wieder auf die vier Regale voller Bücher. Das sind dann ganz liebevolle Blicke, die mir direkt ins Herz gehen. Und deswegen kann ich gar nicht so böse sein. Ich sehe außerdem Julias Bemühen. Aber wenn wir mal in Schulsprache weiter schreiben: "Julia war stets bemüht" klingt ja auch nicht so super :D Ich nehme aber jedes geschaffte Buch als Fortschritt auf. So richtig viele Schritte nach vorn macht mein Gewicht leider nicht, aber ich bin ja schon fast zufrieden, solange ich nicht extrem wachse. So groß will doch wirklich niemand sein. Würde Julia die aktuelle Zahl ihrer Bücher mal aufstapeln, wäre ich größer als das Wohnhaus :P Oder so ähnlich. 
Aber es bringt mal wieder nichts, um den heißen Brei herum zu reden.
Wie ich wusste, kamen Weihnachten noch ein paar Bücher zu meinem Stapel dazu, weshalb ich davon ausgehen musste, zuzunehmen. Im Dezember zählte ich genau 146 Bücher und das entsprach exakt der gleichen Größe wie im November. Das war schon bombastisch! Das Jahr schloss ich dann mit etwa 150 Büchern ab. Und weil ich jetzt einfach mal ein klein bisschen schummel und den heutigen Tag als Stichtag nehme (, statt den 20.), kann ich stolz verkünden, dass ich immer noch ganz genau 146 Bücher groß bin! Das ist ein kleider Freudentaumel! Denn es ist nicht etwa so, dass es sich im November, Dezember und Januar um die gleichen 146 Bücher handelt. Julia hat neue bekommen und alte gelesen. Eigentlich ist es eher Zufall. Ein schöner, wenn ihr mich fragt :)



2. Wie ist die SuB-Pflege bisher gelaufen - zeige mir deine drei neuesten Schätze auf deinem Stapel.


Sie läuft stetig. Langsam, aber immerhin. Zu Weihnachten sind sechs Bücher bei mir eingezogen, dabei standen nur vier davon auf der Wunschliste. Es sind wieder die Eltern von Max, die es zu gut mit Julia und mir gemeint haben. Von ihnen bekam Julia Literatur mit Bildungsanspruch. "Eine kleine Geschichte der Menschheit" und "Rückkehr nach Lemberg" sind doch ziemlich anspruchsvoll. Beim ersten handelt es sich um ein Sachbuch, das einen Querschnitt durch die Geschichte der Menschheit anstrebt und das zweite handelt von einem Ort während und nach der Judenverfolgung. Von leichter Kost kann man also nicht wirklich sprechen...Mit diesen beiden Bücher wird Julia sicher auch noch ein bisschen beschäftigt sein :D
Die vier anderen waren allesamt Wunschbücher, die ich euch auch gerne zeige. Ja, ich weiß, ich sprenge den geforderten Rahmen von nur drei Büchern, aber ganz ehrlich - wer macht hier denn die Regeln? Ich finde, ich darf auch mal kurz aus der Reihe tanzen :P

Hier also die neuen Schätze:



Keines der neuen Bücher ist schon gelesen. Ach, beinahe hätte ich losgelacht...denn welches Buch wird derzeit hier schon gelesen :D Julia hat bisher drei Bücher im Januar geschafft und versucht sich grade am vierten. Ob ich das im Januar aber noch notieren darf, ist ungewiss. Nichtsdestotrotz freue ich mich über diese vier Exemplare hier. "Paris, du und ich" von Adriana Popescu stand schon sehr lang auf Julias Wunschliste. Die Rezensionen zu dem Buch sind einfach wundervoll und Paris als Handlungsort verspricht schon genug. Allerdings hat Julia das Buch derzeit noch nicht auf der baldigen Leseliste.  Dann wäre da der 8. Teil der Grimm Chroniken ""Dornen, Rosen und Federn" von Maya Shepherd. Dieses Buch wird sicher nicht lange ungelesen bleiben. Julia greift derzeit sehr gerne zu den Grimm-Chroniken. Meine persönliche Vermutung geht eher in die Richtung, dass sie das aufgrund der geringen Seitenzahl tut, aber ich will hier ja nichts unterstellen :P
"Soul Mates - Ruf der Dunkelheit" ist ein Dilogieabschluss, der Julia durchaus neugierig macht. Teil eins hat sie aber nicht so umgehauen, weshalb ich wohl noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten muss, bevor das Buch gelesen wird.
Und zu guter Letzt das neue Buch von Regina Meißner "Venturia - Juwelen und Verfall". Die Autorin hat sich wirklich mit jedem Buch in Julias Herz geschrieben. Ihre Märchenadaptionen sind fabelhaft und deswegen musste auch dieses bei uns einziehen. 
Ich finde die alle wirklich sehr schön und war auch gern bereit ihnen ein Obdach zu gewähren ;) Was bin ich doch ein freundlicher SuB...



3. Welches Buch hat dich als letztes verlassen, weil gelesen? War es eine SuB-Leiche, eine Reihen-Teil, ein neues Buch oder ein Reziexemplar und wie hat es deinem Besitzer gefallen (gerne mit Rezensionslink)?

Da mich im Moment ja doch nicht so viele Bücher verlassen, weiß ich das natürlich sehr genau :P Die letzte Rezension, die online ging war "Tödliche Sonate" von Natasha Korsakova. Das Hörbuch war phänomenal! Allerdings war es das letzte, das mich im Dezember verlassen hat. Tatsächlich durfte ich seitdem drei Titel von meiner Liste streichen und das letzte war "Das Aschemädchen", der siebte Teil der Grimm Chroniken. (Ihr seht schon, meine Theorie von eben fußt durchaus auf Tatsachen :P ). "Das Aschemädchen" war erst im Oktober 2018 bei mir eingezogen und war ein Mitbringsel der Frankfurter Buchmesse. Es ist auch von der Autorin signiert :) Und tatsächlich hat es Julia wirklich sehr gut gefallen! Die letzten drei Teile der Grimm Chroniken gefielen Julia ja nur durchschnittlich, aber der siebte Teil war super. Eine Rezension zu dem Buch ist durchaus geplant und Julia hat nächste Woche auch zwei Tage Zeugnisferien. Aber ich würde jetzt trotzdem keine Wetten abschließen...nicht böse gemeint :D

4. Lieber Karli, 2019 hat begonnen und soll in der Gemeinschaftsaktion deine Bücher noch mehr in den Fokus rücken. Wir möchten den nächsten Schritt gehen und in der vierten Frage nicht nur Bücher von dir vorstellen, sondern als Zusatz-Herausforderung deinen Besitzer dazu bringen, ein Buch davon auch bis zum nächsten Monat zu lesen. 2019 wird also frischen Wind in die Aktion bringen und die SuB-Besitzer mehr fordern, überlege also weise, welche Bücher, lieber Karli, du in Frage 4 vorstellen wirst. :)
Wie gefällt dir diese Idee und hast du bestimmte Vorschläge für Frage 4-2019 (etwa Reihen-Abschlüsse, Hardcover, schwarz-weiße Cover etc.)?


Hui...das überrascht mich jetzt ein wenig. Da muss ich erstmal mit klar kommen. Noch mehr Macht den SuBs? Na, das unterschreibe ich ja sofort! Trotzdem ist das jetzt ziemlich viel Verantwortung. Ich darf also ein Buch vorstellen, das Julia bis zum nächsten Interview gelesen haben soll? Puh..das ist aber schwierig! Natürlich stelle ich mich der Herausforderung, ich muss aber auch gestehen, dass ich ein großer Fan der geforderten Fragen bin. Also vielleicht mal eine angefangene Reihe aus meinem Regal zu zeigen, oder besonders bunte Bücher. Schwarz-weiß ist in diesem Zusammenhang auch sehr hübsch. Oder ein Cover mit einem Gesicht drauf oder so ;)
Aber gut. Ich finde Innovation immer gut und stelle deswegen jetzt gern ein Buch vor. Ich muss zugeben, dass ich ein kleines bisschen im Sinne meiner Besitzerin handel. Denn ich will ja auch, dass wir weiterhin als Team arbeiten und da sie derzeit mit dem Lesen so Probleme hat, will ich sie ja unterstützen. ;)
Allerdings weiß ich nicht, ob das mit meiner Wahl so klappt, wie ich mir das denke. Julia liest seit mehr als einem Jahr an der House of Night-Reihe und eigentlich fände ich es schön, wenn sie dem Ende langsam näher käme. Tatsächlich ist sie schon bei Band 10 von 12, weshalb ich genau diesen Band nun vorschlage. "Verloren" heißt das gut 500-Seiten starke Buch. So langsam scheint es auf das Finale in Tulsa zuzugehen. Hier für euch der Klappentext.


Neferet ist nicht mehr länger Hohepriesterin im House of Night in Tulsa. Nachdem sie sich ganz dem Bösen verschrieben hat, muss sie die Schule verlassen. Doch sie geht nicht, ohne eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen. Zoey und ihre Freunde wissen, dass die Schule nur dann weiterbestehen kann, wenn jetzt alle zusammenhalten. Denn Neferet wird mit allen Mitteln ihr Ziel weiter verfolgen: Sie will Zoey töten. Und mit Hilfe von Aurox könnte ihr das auch gelingen. Doch Zoey glaubt, in Aurox ihren Menschenfreund Heath entdeckt zu haben. Kann das sein? Er ist doch Neferets Werkzeug. Oder etwa nicht? Zoeys Grandma scheint ihm zu vertrauen…

Ich wähle das Buch, damit Julia bald wieder einmal eine Reihe abschließen kann. Tatsächlich entscheidet ihr verwirrter Kopf sich nämlich oft gegen das Lesen von Reihenstarts, weil es noch zu viele offene Reihen bei mir gibt. Das kann ich verstehen, also beginne ich dem einfach mal Abhilfe zu schaffen ;) Also, liebe Julia: Vielleicht schafft du es ja, "Verloren" bis zum nächsten Monat zu lesen. und wenn nicht...naja, dann hab ich dich immer noch lieb! Hauptsache du liest überhaupt :P



Und das war es dann schon wieder von mir. Ach, wie traurig. Aber das hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Auch wenn ich immer noch ein bisschen böse wegen des verschobenen Zeitpunkts bin. Das muss wirklich besser werden. Ein bisschen bilde ich mir aber auch etwas darauf ein, dass Julia wieder bloggt - nur damit ich wieder was sagen darf :) So soll das sein! In diesem Sinne,
bis zum nächsten Mal ihr lieben SuBs und SuB-Besitzer!

Alles Liebe,
euer Karli




Puh, da hat Karli mich ja beinahe mit Kritik verschont. Aber eben auch nur beinahe ;) Ich finde auch, dass er sich etwas darauf einbilden darf, dass ich wieder am PC sitze und mal etwas für den Blog tue! Nur für dich, mein Kleiner ;) Ich lese brav weiter und in den letzten Tagen hat es ja ganz gut geklappt. Ob ich aber zum 10. Teil von HoN greife, weiß ich nun wirklich nicht. Warten wir mal ab. Auf jeden Fall werden wir berichten ;)
Und Karli? Ich hab doch auch trotzdem lieb, egal wie viel du dich beschwerst :P


Was haben eure SuBs so gesagt? Verzeihen sie euch zeitliche Verschiebungen? Und haben sie auch unter eurem beruflichen Leben zu leiden, wie meiner?


Liebst, 
eure Julia

26. Januar 2019

Rezension [Hörbuch]: "Tödliche Sonate" von Natasha Korsakova


Titel: Tödliche Sonate - Ein Fall für Commissario Di Bernardo
Autor: Natasha Korsakova
Sprecher: Johannes Steck, Frank Arnold, Oliver Brod
Verlag: Random House Audio
Preis: 11,99€
Seiten: 448
Dauer: 11h 3m

Nachdem ich das Hörbuch „Tödliche Sonate“ in der Vorschau des Heyne-Verlags gesehen hatte, ersehnte ich das Erscheinungsdatum. Der Klappentext und das Cover harmonieren perfekt und versprechen eine spannende Geschichte voller Intrigen, aber auch der Liebe zur Musik. Das Ganze dann auch noch in ein Setting wie Rom eingebettet, kann nur gut werden. Und das wurde es auch! Für mich ist das Hörbuch „Tödliche Sonate“ von Natasha Korsakova absolut überragend! Es ist eines der besten Hörbücher, das ich je gehört habe – und das hat ganz verschiedene Gründe.

Ein skandalöser Fall erschüttert Rom: Die mächtige und in den Kreisen der klassischen Musik gefürchtete Musikagentin Cornelia Giordano wurde brutal ermordet. Commissario Di Bernardo, erst kürzlich aus Kalabrien nach Rom versetzt, muss sich in die Welt der Musikagenten, Opernhäuser und musikalischen Wunderkinder begeben und ermitteln. Es scheint, als sei die Giordano alles andere als beliebt gewesen. Und was hat die „Messias“, Antonio Stradivaris legendäre Violine, mit dem Fall zu tun?

Ich bin ein großer Fan von klassischer Musik und höre gern Bach, Beethoven und Co., wenn ich am Schreibtisch arbeite. Die Musik hat sich zu einem kleinen Hobby entwickelt, auch wenn mir viel Fachwissen fehlt. In Büchern hingegen kann ich mein Laienwissen oft wiederfinden. Immer wenn mir ein Roman mit musikalischem Inhalt in die Hände fällt, freue ich mich sehr! Und deswegen geriet „Tödliche Sonate“ sofort in meinen Fokus. Hinzu kommt meine Vorliebe für Hörbücher und so zog das Hörbuch kurz nach Erscheinen bei mir ein – obwohl ich wirklich wenige Krimis lese.
Schon wenn man sich die Hülle des Hörbuches etwas genauer ansieht, merkt man, dass es sich hierbei um etwas Besonderes handelt. Denn es steht nicht etwa nur ein Name des Sprechers auf der Hülle, sondern gleich drei. Auf der Rückseite kann man auch schnell den Satz „Natasha Korsakova spielt ausgesuchte Stücke auf der Violine“ finden und wer aufgepasst hat, erkennt sofort den Zusammenhang: Die gute Dame ist nämlich auch die Autorin des Buches. Mich machte die Untersuchung der Hülle einfach nur neugierig, allerdings stiegen auch meine Erwartungen. 
Ich kann vorweg nehmen, dass dieses Hörbuch einfach jede Erwartung erfüllen konnte. Ich habe jede Minute geliebt, in der mir die drei Sprecher die Geschichte der beiden Stradivari und den Fall von Commissario Di Bernardo näher gebracht haben. Schon im ersten Kapitel war ich absolut gefesselt, was auch mit dem unvermittelten Einstieg zusammenhängt. Begrüßt wird der Leser nämlich von der Stimme von Oliver Brod, der nicht etwa für die Sprecheranteile des Commissarios steht, nein – er spricht den Mörder. Der Leser wird direkt in das Geschehen des Mordes gezogen. Der Täter ist kaltblütig und handelt sehr durchdachte. Mir stand der Mund schon nach dem ersten Kapitel offen, der Autorin gelingt es sehr gut, die Spannung schon hier aufzubauen. Erst nach dem Mord lernt man den Protagonisten, Commissario Di Bernardo, kennen. Die drei Sprecher stehen übrigens nicht, wie etwa in einem Hörspiel für drei Personen, sie lesen alle verschiedene Teile des Buches. Denn dieses lässt sich in eben solche drei Teile gliedern. Dazu aber gleich mehr.
Der italienische Kommissar ist sehr sympathisch. Er hat typische italienische Marotten (ich konnte wirklich irgendwann nicht mehr zählen, wie viel Kaffee getrunken wurde), ist aber sehr gerechtigkeitsliebend und fürsorglich. Dennoch ist er kein Übermensch, er ist ein sorgender Vater und erlitt schon Schicksalsschläge. Aus dem Leben des Commissarios erfährt man nur bruchstückhaft. Und hieran kann man schnell sehen, dass die Autorin das Buch als möglichen Reihenstart geplant hat. Der Kommissar hat auf jeden Fall noch viel Potenzial, das in möglichen Folgebänden abgearbeitet werden kann. Ich bin normalerweise kein großer Fan von Krimis und noch weniger von jenen, in denen das Privatleben der Ermittler die größte Rolle spielt. Aber hier ist das alles in einem absolut nachvollziehbarem Rahmen. Und viel spannender ist sowieso der Fall.
Neben dem Commissario tauchen noch weitere interessante Personen auf, wie etwa der Inspectore Del Pino. Es gibt noch zwei, drei weitere tolle Polizeifiguren, doch ehrlich gesagt habe ich irgendwann den Überblick bei den italienischen Namen verloren. Das Figurengefüge stimmt auf jeden Fall. Es gibt im Revier die Guten und die Nervigen, ein paar Fronten und ein paar Liebeleien. Doch neben all diesen positiven Figurenmerkmalen, ist eben auch der Fall erwähnenswert. Die Musikagentin Cornelia Giordano wurde brutal ermordet und es gibt mehr als nur einen, der ihr den Tod gewünscht hat. Der Fall erweist sich als kompliziert. Ich bin eigentlich erst am Ende auf des Rätsels Lösung gekommen. Der Spannungsbogen der Handlung ist sehr gut aufgebaut und stetig steigend. Man weiß nie, wer nun die Wahrheit sagt, und welche Motive die Musik vielleicht wirklich liefern kann. Denn Musik ist natürlich das zentrale Thema des Buches. Die Autorin Natasha Korsakova ist eine berühmte Violinistin, die sich in dieser Welt einfach auskennt. Die Geschichte ist zu jeder Zeit authentisch. Das Fachwissen, das wirklich gut eingearbeitet wurde, ist sehr verblüffend und dennoch unterhaltsam. Sie schafft es, eine Legende der Musikgeschichte gekonnt in die Geschichte einzubinden und sie auch noch sachlogisch bis zum Ende zu bringen. Das fand ich einfach toll! Ich konnte total in der Welt der Musik versinken. Und dann kommt ja noch die Kirsche auf der Torte: Insgesamt findet der Hörer sieben klassische Stücke auf den beiden mp3 CDs, die in die Geschichte eingebunden sind. Ich fand die Inszenierung hier musikalisch absolut passend, die Stücke unterstreichen das Geschehen und ziehen den Hörer sofort in die Welt der Musik. Zu betonen ist hier übrigens noch, dass die Autorin selbst zu hören ist. Sie spielt diese sieben Stücke – und das tut sie ganz atemberaubend. Jeder, der Natasha Korsakova googelt, merkt schnell, dass es sich hier um eine Frau handelt, die die Musik liebt und lebt. Und ich finde, dass dieser Umstand auch aus jeder Zeile ihres Buches spricht. Für mich ist das Hörbuch eine komplett runde Sache, die durch viele Feinheit beinahe perfektioniert wurde.
Eine dieser vielen Feinheiten sind eben die drei verschiedenen Sprecher. Korsakova teilt ihr Buch in drei Ebenen. Da wären die Sicht des Mörders, der eigentliche Fall von Commissario Di Bernardo und der dritte Handlungsstrang: die generelle Vergangenheit in Bezug auf die Messias (die Geige, die Stradivari gebaut hat). Dieser Strang der Vergangenheit beginnt bei eben diesem Antonio Stradivari 1716 und endet erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Man erlebt mit der Stimme von Frank Arnold die Geschichte zweier Geigen, die geheimnisvoll ist. Arnold hat eine besonders ruhige Stimme, weshalb er die Passagen wirklich fantastisch liest. Oliver Brod ist, nebenbei bemerkt, auch eine sehr gute Wahl für die Passagen des Mörders. Er liest sehr akzentuiert und gekonnt. Man gruselt sich beinahe, weil er seine Sache so gut macht. Zu guter Letzt ist da noch Johannes Steck, der die Haupthandlung liest. Ich empfand seine Stimme als sehr passend für die Gedanken von Di Bernardo – ein wenig rau und abgestresst und dennoch sehr ruhig. Diese drei Sprecher inszenieren das Geschehen grandios und bringen die Handlung absolut auf den Punkt.

Wäre aber die Handlung nicht gut, könnten auch die Sprecher nicht brillieren. Hier ist es wirklich das Gesamtpaket. Ich kann dieses Hörbuch nur empfehlen – besonders für diejenigen, denen die Musik etwas bedeutet. Wer das Hörbuch besitzt, sollte übrigens auch unbedingt einen Blick in das Booklet werden. Dort gibt es einen kurzen Artikel der Autorin, in dem sie die historischen Umstände der Messias noch einmal klärt und auch ein paar Details aus dem Leben eines Künstlers preis gibt. Was man nach dem Lesen aber sofort feststellen kann ist, dass in dieser fiktiven Geschichte viel Wahrheit steckt. Und dass ein bereits sehr spannendes Geheimnis mit einem spannenden Kriminalfall zusammen eine explosive und gleichzeitig grandiose Mischung macht. Ganz klar: 5 Sterne!