Titel: Hörst du den Tod
Autor: Andreas Götz
Verlag: Oetinger
Preis: 16,99€
Seiten: 336
Ein Thriller zum Miträtseln, zum Nachdenken und Zittern.
„Hörst du den Tod“ von Andreas Götz ist ein Jugendthriller, dem ein ziemlich
interessantes Thema zu Grunde liegt: Das Hören.
Inhalt
Der 17-jährige Linus ist etwas Besonderes, auch wenn er das
gar nicht möchte: Er hört nahezu alles. Sein Gehör ist unglaublich ausgeprägt
und auch sein Vater hat dieses Talent in ähnlicher Weise. Als Linus Mutter
spurlos verschwindet, versucht er sich keine Sorgen zu machen, schließlich
haben sich seine Eltern vor kurzem erst getrennt. Doch als ihn und seinen Vater
Audiodateien erreichen, wird die böse Vorahnung Gewissheit. Vera ist entführt
worden und der Entführer schickt nichts als Geräusche. Es geht ihm nicht um
Lösegeld, aber um was dann? Als auch noch Linus Freundin Lucy verschwindet,
beginnt ein Spiel gegen die Zeit. Doch kann Linus seinem Patenonkel und
BKA-Beamten Frank trauen? Was hat Lucys Familie damit zu tun? Und ist auf den
Audiodateien wirklich der Tod zu hören, womöglich der Tod seiner Mutter?
Meinung
Andreas Götz hat mit seinem Thriller „Hörst du den Tod?“
wieder mal einen guten Jugendthriller geschaffen. Für mich persönlich war das
Thema des Hörens wirklich interessant. Sich vorzustellen, ein Mensch kann die
leisesten Geräusche hören, ist schon unglaublich. Und dann auch noch Aufnahmen
auf denen jemand stirbt…?! Das Thema hat mich also schon mal gereizt.
Im Roman sind aber neben dem Hören und der Entführung, noch ganz andere und
verschieden Themen verarbeitet. Liebe, Freundschaft, Scheidung, Familie,
Psychologie, Musik und Sex. Nicht unbedingt alles in gleichem Maße, aber es ist
doch eine Menge zu finden.
Die Charaktere des Buchs sind gut gezeichnet. Auch wenn ich
nicht unbedingt die größte Nähe zu ihnen empfunden habe, sind doch viele
Details verarbeitet und vor allem die Familienverhältnisse sind interessant.
Der große Unbekannte ist ebenfalls ein guter (im fiesen Sinne) Charakter. Er
ist ziemlich schlau und spielt sein ganz eigenes Spiel. Oft ist man von seinem
Denken (, denn es gibt auch Kapitel aus seiner Sicht) angewidert und geschockt,
aber es macht die Sache auch spannender. Ich persönlich bin bis zur Auflösung
nicht drauf gekommen, wer der Bösewicht ist. Wie bereits erwähnt, ist aber auch
das Thema von Familie und auch von Gesellschaft mit in den Thriller
eingebunden. In diesem Zusammenhang hat es mir besonders gefallen, dass Linus
und Lucy von Anfang an zusammen waren und nicht zuerst eine ausführliche
Liebesgeschichte erzählt wurde. Die Liebesgeschichte findet so auf einer Art
Nebenbühne statt und kommt dennoch nicht zu kurz.
Der Stil des Autors ist flüssig und leicht lesbar. Dennoch
ist er nicht anspruchslos. Ich finde, dass Götz durch seinen Stil immer eine
bestimmte Spannung aufbaut und sie auch durchhält, wenn sie auch manchmal etwas
extremer hätte sein können. Das Buch ist in einer Art Countdown geschrieben. Es
wird heruntergezählt, bis zu dem Tag, an dem Linus Mutter sterben soll.
Außerdem sind innerhalb der Kapitel kleine Abschnitte, die nach Uhrzeiten
angeordnet sind. So ergibt sich ein lockeres Schriftbild, das einen guten
Überblick vermittelt. Die Geschichte an sich ist spannend und das Ende kam für
mich in gewisser Weise unerwartet. Gute Charaktere, tolle Idee und eleganter
Stil. Das Cover ist übrigens auch wirklich überzeugend und absolut passend zum
Inhalt.
Fazit
„Hörst du den Tod?“ ist in erster Linie spannend und der Leser verfängt
sich immer wieder in dem Netz, das der große Unbekannte spinnt. An manchen
Stellen hätte die Story etwas besser ausgearbeitet sein können, aber schon alleine
das Thema und die vielen verschiedenen Untergeschichten machen das Buch toll.
Von mir gibt es verdiente vier Spitzenschuhe.
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