Titel: Rendezvous in Paris
Autor: Stephanie Perkins
Verlag: cbj
Preis: 8,99€
Seiten: 448
Ich liebe Stephanie Perkins.
Ich bekenne mich.
Allerdings ist es gewagt nach zwei Büchern der Autorin ein solches Bekenntnis
auszusprechen... Nachdem ich „Herzklopfen auf Französisch“ vergöttert und
„Schmetterlinge im Gepäck“ überraschenderweise ebenso gesuchtet habe, freute
ich mich auf den Abschluss der Reihe: „Rendezvous in Paris“. Ich weiß leider
gar nicht, ob die Reihe überhaupt einen übergreifenden Titel hat, aber egal.
Ich bin jedenfalls ein großer Fan. Und auch der letzte Band lässt sich super
lesen, ist aber einen Ticken schwächer als seine Vorgänger.
Inhalt
Islas letztes Schuljahr in Paris beginnt. Seit ihrem ersten
Jahr ist sie in Josh Wasserstein
verliebt, aber er war immer mit Rashmi zusammen und somit unnahbar. Doch
plötzlich scheint er sich für sie zu interessieren und zwischen den beiden
funkt es gewaltig. Sie kann ihr Glück kaum fassen. Aber Josh ist ein Künstler
und die sind bekanntlich kompliziert. Und obwohl sich Islas größter Traum
erfüllt hat und die beiden glücklich sind, bleibt Josh seiner rebellischen
Natur treu. Als er von der Schule fliegt, stehen die beiden vor einer harten
Bewährungsprobe. Fernbeziehung, Eifersucht und sogar die Öffentlichkeit. Werden die beiden ein zweites Happy End
erleben dürfen?
Meinung
An der Reihe von Stephanie Perkins gefällt mir vor allem,
dass jeder Teil an sich abgeschlossen ist und man so jederzeit einsteigen
könnte. Allerdings verliert man seine Lieblinge aus den zwei Bänden zuvor eben
doch nicht ganz. Denn sie treten in winzigen Nebenrollen auf. So ist es schon
mit Anna und St. Clair in „Schmetterlinge im Gepäck“ und auch hier kommen die
beiden zusammen mit Lola und Cricket kurz vor. Außerdem kennt man natürlich
Josh, der nun im Mittelpunkt steht. Isla hat in Band eins eine klitzekleine Rolle,
nun wird sie Protagonistin und erzählt ihre eigene Geschichte. Für mich war dies
entscheidend.
Ich finde Josh sehr viel sympathischer als Isla. Man lernt den chaotischen
Künstler von vielen neuen Seiten kennen und schnell schleicht sich der
missverstandene Teenager in die Herzen der Leser. Isla hingegen ist ein
bisschen zu süß und perfekt. Sie ist schön, aber unglaublich schüchtern und
zusätzlich die Jahrgangsbeste. Obwohl sie Macken hat, wie etwa, dass sie nicht
weiß, was sie mit ihrer Zukunft machen will, treten diese kaum auf. Ihre
Verliebtheit ist schon fast ein bisschen nervig. Mir war Isla zu glatt, vor
allem im Vergleich zu ihrem Pendant Josh, der immer wieder die Regeln bricht.
Dennoch kommt man mit den Protagonisten gut aus, was auch am Schreibstil von
Perkins liegt. Er ist wie immer fließend und jung. Man kann sich gut in die Gefühle
von Isla hineinversetzen. Meiner Meinung nach hat Perkins eine besonders
charmante Art die französische Großstadt zu beschreiben. Wenn der Leser die
Teile zuvor kennt, dann ist das Umfeld bekannt, die Charaktere aber relativ
neu. Dazu zählen auch die Nebenfiguren. Hier ist vor allem Kurt erwähnenswert.
Kurt ist Autist und daher ein wenig anders als andere Jugendliche, dennoch ist
er Islas bester Freund. Er bringt eine so wunderbare und erfrischende Note in
die Geschichte. Natürlich ist es auch nie ganz leicht seine Zeit zwischen
seinem Freund und seinem besten Freund aufzuteilen, wie Isla schmerzlich
erfahren muss. Neben Kurt spielen noch die Eltern von Josh eine Rolle (die in
der amerikanischen Politik äußerst aktiv sind) und ein wenig Islas Familie, ansonsten
konzentriert sich die Geschichte aber auf Josh und Isla.
Die Story ist eine süße Liebesgeschichte, die aber nicht mit einem Happy-End zu
Ende geht. Hier geht es weiter. Denn was passiert eigentlich nach dem
Happy-End, nachdem sich die Liebenden bekommen haben? Obwohl ich diesen Ansatz von Perkins interessant fand, konnte er
mich nicht so überzeugen, wie die Liebesgeschichten aus Teil eins und zwei.
Trotzdem macht es das Buch besonders, vor allem im Vergleich zu den anderen
Teilen. Die Geschichte ist träumerisch und führt den Leser an wunderbare Orte.
Allerdings gab es auch Punkte, die ich als unnötig bezeichnen würde. Welche das
sind, kann ich aber leider nicht verraten ohne zu spoilern.
Fazit
Für mich war „Rendezvous in Paris“ (, was übrigens wirklich
ein passender Titel für dieses Buch ist – hatte ich nicht erwartet!) eine
seichte Liebesgeschichte für Zwischendurch. Sie glänzt mit traumhaften
Kulissen, einem hervorragenden Stil und der schönen Geschichte einer
Beziehung mit Höhen und Tiefen. Man könnte sagen, dass sich der Zyklus
schließt, denn auch die Protagonisten aus Band eins und zwei haben kleine
Auftritte. Diese hätten ruhig ein wenig größer ausfallen können und ein paar
Handlungspunkte hätte man auslassen können. Aber der dritte Teil der
Paris-Reihe von Stephanie Perkins ist dennoch ein gelungenes Buch über die
junge Liebe und das Leben, in der man sich wiederfinden kann. Ein kleiner
Zusatzpluspunkt sind die neuen Charaktere, allen voran Kurt. Ich vergebe
passende 4 Spitzenschuhe, was diesen Band zum Schwächsten der Reihe macht – und
trotzdem habe ich das Buch verschlungen.
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