Titel: James Bond 007 - Goldfinger
Autor: Ian Fleming
Verlag: Cross Cult
Preis: 12,80€
Seiten: 400
Wenn es um James Bond geht, kommt einem schnell die typische
Titelmusik in den Kopf. Will man sich aber an einen bestimmten Bond-Song
erinnern, platziert sich in meinem Kopf
immer das Lied „Gooooldfingeeer…dadaaaam“. Ich gebe zu: besonders gut
lautmalerisch habe ich das grade nicht umgesetzt. Aber der Song ist wohl einer
der berühmtesten und auch grandiosesten Bond-Songs, die es je gab. Auch der
Film selbst ist ein Muss unter den Klassikern. Gert Fröbe, der gute alte
deutsche Bösewicht in einer Paraderolle, das berühmte Töten, indem man das
Mädchen mit Goldfarbe übersprüht, der Einbruchversuch in Fort Knox: Ein
episches Bond-Abenteuer. Aber genug vom Film. Was hat das Buch zu bieten? Die
Antwort? Absolut genauso viel!
Klappentext
Auric Goldfinger: grausam, schlau, frustrierend vorsichtig.
Er betrügt beim Canasta und ist ein Gauner im großen Stil, der auch im
alltäglichen Leben ständig krumme Dinger dreht. Er ist die Art von Mann, die
James Bond hasst. Daher ist es ein Glück für Bond, dass er im Auftrag der Bank
von England und des MI5 herausfinden soll, was der reichste Mann des Landes mit
seinem unrechtmäßig erworbenen Vermögen vorhat – und in welcher Verbindung er
zu SMERSCH steht, dem gefürchteten sowjetischen Korps, das Jagd auf Spione
macht. Doch sobald er sich erst einmal in der Organisation dieses gefährlichen
Verbrechers befindet, wird 007 klar, dass Goldfingers Pläne grandioser – und
tödlicher – sind, als man sich je hätte vorstellen können. Er plant nicht nur
den größten Goldraub in der Geschichte, sondern auch Massenmord …
Meinung
Mal wieder entführte mich Ian Fleming in die Welt des
britischen Geheimagenten James Bond. Ich bin ein Fan der Bücher, auch weil der
Cross-Cult-Verlag so wunderschöne Ausgaben gestaltet hat. Doch ich liebe die
Reihe nicht, weil sie sich im Regal schön macht. Es ist noch sehr viel mehr.
Eigentlich könnte ich viele Sätze aus meinen alten Bond-Rezensionen kopieren
und einfügen. Doch so weit will ich mal nicht gehen. In diesem Abenteuer ist
007 wieder voll im Einsatz. Der etwas arrogante und nicht immer
politisch-korrekt-agierende Lebemann
Bond, zeichnet sich durch bekannte Charakteristika aus. Immer in
bisschen überheblich, rauchend, trinkend, selbstbewusst, unglaublich effizient
und frauenliebend wandelt er durch die Weltgeschichte. Doch dieses Mal hat er
einen mehr als ebenbürtigen Gegner: Auric Goldfinger. Es hat mich tatsächlich
überrascht, wie genau sich der spätere Film an das Buch hält. Das Buch ist
beinahe eine exakte Vorlage. Natürlich gibt es kleine Unterschiede, doch die
Rahmenbedingungen stimmen. Bond lernt Goldfinger bei einem Kartenbetrugsfall
kennen und löst diesen. Doch die Begegnung soll nicht die einzige gewesen sein.
Wie Goldfinger selbst so schön bemerkt:
„Mr. Bond, es gibt ein Sprichwort in Chicago: ‚Ein Mal ist Zufall, zwei Mal ist Fügung und beim dritten Mal ist es Feindeinwirkung.‘ “ (S .6)
Und in diese drei Teile ist auch das Buch geteilt. Zufall,
Fügung, Feindeinwirkung. Erwähnenswert ist hierbei für mich der zweite Teil,
die Fügung. In diesem Abschnitt findet das Golfspiel zwischen Bond und
Goldfinger statt. Niemals habe ich es erlebt, dass ein Autor ein Golfspiel über
etwa 35 Seiten beschreibt und das Ganze episch wird. Ich habe nicht viel Ahnung
von Golf und dennoch versteht es Fleming einfach unwichtige oder uninteressante
Dinge ganz besonders zu machen. Ich denke, dass ist grundsätzlich eine
Eigenschaft seines Stils. Er ist herb und manchmal auch derb, dadurch etwas
maskulin. Aber er entführt den Leser in eine andere Zeit. Fleming fängt für mich
das Zeitgeschehen der 50er und 60er Jahre immer wieder neu und authentisch ein,
so dass jedes Buch seinen eigenen Charme hat. Hier geht der Charme vom vielen
Gold und den interessanten Charakteren aus. Oddjob ist genauso kurios wie im
Film und auch Miss Pussy Gallore ist überaus interessant. Nebenbei bemerkt ist
sie lesbisch – aber wer wäre James Bond, wenn ihn das stören würde? So ziemlich
niemand bleibt farblos. Die Handlung ist intelligent gestaltet und in einem
gewissen Maße größenwahnsinnig. Aber gerade das macht die Geschichte um
Goldfinger so besonders. Der vom Gold besessene Bösewicht, der im Buch auch
noch Kontakte zur sowjetischen Organisation SMERSCH hat, mit der James Bond
noch die ein oder andere Rechnung offen hat.
Fazit
„Goldfinger“ hat alles, was die Bond-Bücher ausmacht! Ein
toller Stil, eine gelungene Handlung und fein ausgearbeitete Charaktere. Im
Zentrum steht wie immer unser Liebling 007, der das Abenteuer waghalsig in
Angriff nimmt. Er muss viele Prüfungen bestehen und letztendlich geht es wieder
darum, dass er im Alleingang einen Teil der Welt retten muss. Fleming verwendet
viel Feingefühl und Schliff für diese Geschichte und für mich war es ein
wunderbarer Lesegenuss. Viereinhalb von 5 Spitzenschuhen.
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