Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht
Autor: C. C. Hunter
Verlag: Fischer Tachenbuch
Preis: 9,99€
Seiten: 512
Vampire, Werwölfe, das Übernatürliche. Irgendwann denkt man,
hat man alles gelesen. Spätestens seit der Verfilmung von Twilight hat man doch
so ein paar Vorurteile. Aber hey…ich muss mich ja als Fan der Biss-Reihe outen
(, ist ja auch schon ein Weilchen her) und daher wage ich mich auch ganz gern
an die übernatürlichen Wesen heran. Gott sei Dank! Denn wenn nicht, hätte ich
C. C. Hunters Shadow Falls Camp-Reihe niemals angefangen. Und das wäre
garantiert ein Fehler gewesen! Denn „Geboren um Mitternacht“ ist nicht nur
innovativ, sondern ließ auch mein tief verborgenes Teenie-Herz höher schlagen.
Inhalt
Für Kylie könnte es nicht schlechter laufen. Ihre Eltern
lassen sich scheiden, ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht, und dann sieht
sie auch noch überall diesen mysteriösen Stalker. Ihre Probleme häufen sich und
als ihre Mutter sich nicht mehr zu helfen weiß, schickt sie Kylie in ein Sommercamp.
Doch nach Shadow Falls kommt nicht jeder. Jeder der Campbesucher ist ein
übernatürliches Wesen: Vampir, Werwolf, Gestaltwandler oder Fee. Auch Kylie soll eine
Fähigkeit haben. Doch welche? Lange bestreitet sie, dass sie selbst
übernatürlich ist, doch da hat sie die Rechnung ohne die Geister gemacht, die
sie sehen kann. Gerade als Kylie beginnt sich selbst und ihre neu gewonnenen
Freunde zu akzeptieren, droht dem Camp Gefahr. Doch nur gemeinsam können sie
die Feinde bekämpfen…
Meinung
Ich war von „Geboren um Mitternacht“ wirklich mehr als
überrascht. Ich hatte es schon längere Zeit im Regal stehen, doch es reizte
mich nicht richtig. Jetzt allerdings bin ich ganz hibbelig, an den zweiten Teil
heranzukommen. Denn das Buch hat mich mehr als überzeugt und das, obwohl es sicher
kleiner Schwächen hat. Das beginnt damit, dass in Kylies Leben
tatsächlich alles schief geht. Vielleicht nicht ganz realistisch, aber manchmal
kommt eben doch alles auf einmal. Es quält die starke Protagonistin, die eine
deutliche Entwicklung durchmacht sehr, dass sich ihre Eltern scheiden lassen
werden. Sie ist ein Papa-Kind und bezeichnet ihre Mutter immer als die
Eiskönigin. Dazu ist auch noch ihre Großmutter vor kurzer Zeit gestorben und
immer wieder sieht sie diesen komischen Soldaten, den aber außer ihr aber
niemand anderes sehen kann. Es ist der Beginn einer ganz normalen
Teenie-Geschichte, die dann eben doch nicht ganz normal ist. Das Buch hat
wirklich alles, was man von einem Jugendbuch erwartet: Spannung, Liebe,
Freundschaft und Veränderungen.
Als Kylie im Camp ankommt, muss ihr erst einmal erklärt werden, dass sie nicht
„normal“ ist, doch sie will es ewig nicht akzeptieren. Vielleicht ganz logisch,
dass man sich selbst nicht für eine Fee oder ähnliches halten will. Sie braucht
einige Zeit, um sich an die Struktur des Camps und seine Bewohner zu gewöhnen.
Vor allem mit dem Bluttrinken der Vampire zum Essen hat sie das ein oder andere
Problem. Doch dann merkt sie, dass die anderen gar nicht solche Freaks sind,
wie sie dachte. Da wären ihre beiden Mitbewohnerinnen Miranda und Della. Die
quirlige Hexe und der unscheinbare Vampir schleichen sich unglaublich schnell
ins Herz des Lesers. Denn sie alle sind nicht in erster Linie das
übernatürliche Wesen in sich, sondern einfach ganz normale Teenager. Und
deshalb wird im Camp auch stark geflirtet und auch Kylie fühlt sich gleich zu
zwei Jungen hingezogen. Das Problem: Der eine kann Gefühle manipulieren und der
andere war in ihrer Kindheit ihr Nachbar und hat Kylies Katze damals getötet.
So ist das wohl als Werwolf. Aber wie soll man sich denn da entscheiden? Erst
Recht wenn plötzlich auch der Exfreund im Camp auftaucht.
Ihr merkt schon, Kylies Leben wird durch das Camp nicht unbedingt leichter, vor
allem, als sie begreift, dass ihr Stalker ein Geist ist und ihr offenbar etwas
mitteilen will. Doch ihre Freundinnen und die Campleiterin Holiday stehen ihr
zur Seite und so taucht Kylie in diese neue Welt ein.
Die Struktur des Camps ist unglaublich spannend und ich war immer wieder
neugierig, was passieren würde. Ein recht großer Teil des Buches wird von Della
und Miranda eingenommen, die einfach herzerweichend sind. Sie haben Humor und
sind sehr liebevoll. Jeder im Camp hat seine eigenen Probleme, doch es dauert,
bis Kylie das begreift und sich selbst nicht mehr über die anderen stellt. Als
Protagonistin macht sie einen deutlichen Wandel durch, der sie reifen und
wachsen lässt. Sie ist ein völlig anderer Mensch als zu Beginn des Buches und
das nicht nur, weil sie sich selbst endlich akzeptiert. Wirklich gut gefallen
haben mir Derek und Lucas. Ich habe wirklich für beide eine Menge übrig und ich
möchte Kylie die Entscheidung, die wohl irgendwann auf sie zukommen wird, nicht
abnehmen. Jedenfalls bin ich sehr gespannt, wie die Dinge sich entwickeln werden.
Meiner Meinung nach trifft C.C. Hunter viele Jugendliche mit dieser Geschichte
ins Herz. Darunter auch ich – und ich darf mich gar nicht mehr als Jugendliche
bezcihnen. Ich konnte mich dennoch mit Kylie und ihren Freundinnen identifizieren
und außerdem gefielen mir der Schreibstil und die Sprache der Autorin sehr gut.
Er ist spritzig und jugendlich, dabei humorvoll und manchmal eben too much –
genauso wie das bei Jugendlichen sein muss. Im ganzen Buch lässt sich viel Witz
finden und zweimal musste ich laut auflachen. Die Konstellation der
Jugendlichen, die damit klarkommen müssen, dass sie übernatürlich sind, ist
manchmal einfach urkomisch. Zum Beispiel wenn ein Gestaltwandler sich als süßes
Kätzchen zeigt, nur damit die Mädels mit ihm kuscheln.
Zwei kleine Kritikpunkte hatte ich dennoch, die mich aber nicht allzu sehr
gestört haben. Kylie erfährt das ganze Buch über nicht, was für ein Wesen sie
ist. Das wird ein wenig unnötig in die Länge gezogen, aber der Handlung schadet
es nicht. Das zweite war die angekündigte Bedrohung des Camps. Ja, das Camp
wird die ganze Zeit von der Regierung beobachtet, doch die benannte Bedrohung
taucht erst relativ spät auf und wird verhältnismäßig schnell geklärt. Richtig
gut gefallen haben mir aber deren Auflösung und die abschließende Aussprache
zwischen Kylie und ihrer Mutter. Das Ende hat Lust auf mehr gemacht. Noch
erwähnenswert ist die schöne Ausgabe des Buches. Obwohl ich ein Mängelexemplar
besitze, sind auch in meiner Ausgabe die verspielten Verschnörkelungen an den Seitenzahlen
und auf der Seite jedes Kapitelanfangs die Hintergrundzeichnung des Baums vom Cover. Das erhöht noch einmal den Lesespaß.
Fazit
„Geboren um Mitternacht“ ist ein Buch voller toller Ideen
aus den verschiedensten Bereichen. Ich habe die Geschichte von Kylie gesuchtet,
da einfach immer etwas passiert. Ob dies nun etwas mit Freundschaft, Liebe oder
sogar übernatürlichen Fähigkeiten zu tun hat, ist egal und ändert sich
andauernd. Die Entwicklung der Figuren ist spürbar, der Schreibstil ist mehr
als passend und als Leserin habe ich mich einfach nur fallen lassen können und
genoss die Show. Ich vergebe die volle Punktzahl, denn mein kleines Herz wollte
die Geschichte einfach nicht loslassen.
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