Titel: Valerian - Die Stadt der tausend Planeten
Regie: Luc Besson
Länge: 138 Minuten
FSK: 12
Produktionsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2017
„Valerian“ wird als aktueller Blockbuster gepriesen und
beworben – doch so gut soll er nicht sein. Mein Bruder und ich wollten uns
selbst ein Bild von dem Film machen, der zwar für seine Effekte gelobt, aber
für seine Handlung verspottet wird. Also ab ins Kino. Und man muss sagen: „Valerian
– Stadt der tausend Planeten“ biete wirklich gute 3D-Unterhaltung und ist nett
anzuschauen – in die Tiefe geht der Film aber nicht. Einige Fehlbesetzungen
lassen den Zuschauer außerdem den Kopf schütteln. Hätte man in der Hauptrolle
jemand glaubwürdigeres gewählt, wäre meine Meinung vielleicht eine andere.
Im 28. Jahrhundert sorgen der Spezialagent Valerian (Dane
DeHaan) und seine Kollegin Laureline (Cara Delevingne) für Recht und Ordnung in
der Galaxis. Gerade haben sie ein wertvolles kleines Alien sichergestellt (einen
Transmulator, der Gegenstände kopiert), da führt der Weg der ungleichen
Gesetzeshüter in die gigantische Weltraum-Metropole Alpha, wo unzählige
verschiedene Spezies friedlich zusammenleben. Die Bewohner haben ihr Wissen
vereint und nutzen es zum Vorteil für alle. Doch auf der riesigen Weltraumstation
stimmt etwas nicht. Kommandant Arun Filitt (Clive Owen) glaubt, dass sie von
einem Virus zerfressen wird – Valerian und Laureline sollen herausfinden, was
los ist. Als Laureline dann auf Alpha vom verrückten Diktator Boulan Bathor III
(Roman Blomme) gekidnappt wird, führt die Spur für Valerian ins Rotlichtviertel
Paradise Alley. Dort begegnet er der Gestaltwandlerin Bubble (Rihanna), die bei
der Befreiung seiner Kollegin eine große Hilfe sein könnte…
Der größte Kritikpunkt an diesem Film war für mich von
Anfang an die Besetzung der Rolle Valerian mit Dane DeHaan. Selten habe ich
einen bubihafteren Superagenten gesehen. Ich konnte ihm diese Rolle einfach
keine Sekunde lang abnehmen, was sehr schade war. Aber wirklich: Der Mann ist
vielleicht ganz nett, weil er so normal aussieht, aber dann kann man ihm doch
nicht eine Rolle eines Mannes geben, der an jedem Finger 10 Frauen hat, ein
Draufgänger und Macho ist. Egal wie süß oder nett er auch gespielt hat – Dane
DeHaan passt leider gar nicht in diesen Film. Es ist nicht mal seine
Schauspielerei, sondern diese Unauthentizität. Die weibliche Hauptrolle
Laureline ist mit Cara Delevingne auch nicht unbedingt ideal besetzt, aber bei
ihr macht das weniger. Das schöne Liebchen, das eher eine Nebenrolle spielt,
nimmt man ihr wunderbar ab. Außerdem ist das Model natürlich etwas fürs Auge
und oft zeigen ihre Outfits auch durchaus die Vorzüge der jungen Frau. Gegen
sie als Laureline hatte ich nichts, wenn man mal davon absieht, dass sie zu gut
aussieht. Die Chemie zwischen Valerian und Laureline konnte mich nicht ganz
überzeugen, die Geschichte zwischen ihnen passt aber zum Film. Dass Valerian
aber schon sehr früh vom Heiraten spricht, nervte mich dann schon. Die
Nebenfiguren sind gut besetzt, diese spielen aber auch quasi keine Rolle.
Insgesamt sind die animierten Figuren sehr viel interessanter als die
menschlichen. So zum Beispiel der süße Transmulator oder die drei komischen
Vögel. Schauspielerisch ist dieser Film keine Glanzleistung. Auch Rihannas
Auftritt macht die Sache nicht unbedingt besser. Ihr Varieté-Auftritt ist
klasse. Ansonsten musste die Gute aber auch nicht viel tun.
Kommen wir von den Schauspielern mal zu Handlung. Die ist ganz ok. Von Spannung
kann man nicht unbedingt reden, denn es wird ungefähr sieben Mal stark
angedeutet, wenn nicht sogar offensichtlich gezeigt, wer der Bösewicht im Film
ist. So kann dann auch wirklich jeder Kinozuschauer folgen. Immerhin. Manchmal
ist die Handlung durch die verschiedenen Welten dann doch verwirrend. Das
Zwischengeplänkel von Valerian und Laureline sorgt durchaus für Schmunzler. Man
kann sich von der Geschichte gut berieseln lassen und es ist nicht die
andauernde Ballerei wie beispielsweise bei den Avengers. Dennoch fehlt ein
wenig der Biss in der Geschichte. Gelangweilt habe ich mich allerdings nie und die Zeit kam mir nicht so lang vor, wie sie eigentlich war. Daher hat der Film schon etwas richtig gemacht.
Nachdem ich nun eher mittelmäßige Sachen angerissen habe, komme ich mal zum
grandiosen Teil des Ganzen: die Effekte. Mein Bruder sagte nach dem Film zu
mir: „Hallo Greenscreen“. Und er hatte natürlich Recht mit dem, was er meinte.
Denn viel können die Schauspieler nicht vor richtigen Kulissen gedreht haben.
Der Greenscreen war sicher ständiger Begleiter. Das heißt aber auch, dass der Film
quasi für 3D gemacht wurde und deswegen in jeder Minute etwas passiert, was für
das Auge interessant ist. Die Schauplätze sind bildgewaltig, farbenprächtig und
somit sehenswert. Die Bilder sind wirklich aufregend und das 3D lohnt sich
sehr. Ohne 3D sollte man den Film besser nicht gucken, denn erst durch die Effekte
wird er zu guter Unterhaltung.
Als „Blockbuster“ kann man das Weltraumabenteuer „Valerian“
nicht unbedingt bezeichnen. Der Film ist von der Handlung her ganz ok, wenn man
sich berieseln lassen möchte. Die schauspielerische Leistung reicht leider
nicht aus, was aber schon mit der Besetzung beginnt. Wirklich toll sind aber
die Bilder, die 3D Effekte und die farbenprächtigen Kulissen. Es ist kein
sinnloser Ballerei-Film, aber eben auch nichts Tiefgreifendes. Der Film hat mich
dennoch gut unterhalten, weshalb ich im 3,5 Sterne gebe. Ich hatte einen amüsanten Kino-Abend. Und wenn ich ein Mann wäre, hätte Delevingne mich sicher noch mehr überzeugt.
Hallo!
AntwortenLöschenÜber die Besetzung des Films habe ich mich auch gewundert! Ich hätte sogar auf die "Romanze" verzichtet, der Film war auch ohne gut, aber ohne Lovestory scheint ja nichts mehr zu gehen :/
Die Bilder haben mich aber wieder entschädigt. Was für eine fantastische Welt hier erschaffen wurde! Einfach der Wahnsinn!
All in all kann ich dir nur zustimmen :D Aber wir wurden trotzdem ganz gut unterhalten ^^
Ganz liebe Grüße!
Eva von Astis Hexenwerk
Hey Eva :)
AntwortenLöschenJa, du hast Recht! In Hollywood geht nichts mehr ohne Romanze. Man muss ja auch jedes Publikum bedienen...bringt mehr Geld.
Ich stimme dir aber vollkommen zu, dass die Liebesgeschichte nicht nötig gewesen wäre. Wie du schon sagst, sollte man den Film eher wegen der Bild gucken. Die entschädigen ;)
Genau! Solange uns das Kino unterhält, ist ja alles gut. Trotz komischer Besetzung...
Liebste Grüße,
Julia