Titel: Gläsernes Schwert
Autor: Victoria Aveyard
Verlag: Carlsen
Preis: 21,99€
Seiten: 576
„Die rote Königin“ war ein umwerfendes Buch, das zurecht in
aller Munde war. Aber wie das so oft bei tollen ersten Teilen ist, ist der
zweite nicht sofort zur Hand. „Gläsernes Schwert“ erschien und wurde von mir
zunächst ignoriert. Erst eineinhalb Jahre nach Lesen des ersten Teils griff ich
zum Folgeband: und wurde herbe enttäuscht. Zum einen bestätigte sich die
Gefahr, die sich bei Reihen oft anbahnt: der zu große zeitliche Abstand zur
Geschichte. Zum anderen konnten mich aber weder die Charaktere und ihre
Entwicklung, noch die Handlung selbst, von sich überzeugen. „Gläsernes Schwert“
hat gute Momente, war für mich aber eine sehr zähe Lektüre.
In letzter Sekunde wurden Mare und Prinz Cal von der
Scharlachroten Garde aus der Todesarena gerettet. Die Rebellen hoffen, mit
Hilfe der beiden den Kampf gegen die Silber-Herrschaft zu gewinnen. Doch Mare
hat eigene Pläne. Gemeinsam mit Cal will sie diejenigen aufspüren, die sind wie
sie: Rote mit besonderen Silber-Fähigkeiten. Denn auch der neue König der
Silbernen, ihr einstiger Verlobter, hat es auf diese Menschen abgesehen. Aber
schnell wird klar, dass er eigentlich nur eins will – und zwar um jeden Preis:
Mare.
Bevor ich mich an diese Rezension gesetzt habe, klickte ich
mich zu derjenigen von „Die rote Königin“ durch. Ich habe das Buch wirklich
geliebt und das wird in meiner Rezension auch deutlich. Warum ich dann
irgendwann nicht mehr das Bedürfnis hatte, weiterzulesen, weiß ich nicht. Aber
nun hatte ich es endlich geschafft, der Klappentext sprach mich wieder an und ich
wollte erneut in Mares Welt eintauchen. Das erste Problem? Ich wusste überhaupt
nichts mehr. Ja, da war die Sache mit den verschiedenen Farben des Blutes. Und
Maven…und Cal. Aber wer war noch Julian? Oder welche Fähigkeit besitzt denn
Mares Bruder Shane nochmal? Ich stellte mir die ersten 100 Seiten ziemlich
viele Fragen. Und leider hat die Autorin Victoria Aveyard auch nur mäßiges
Talent bewiesen, wichtige Informationen wieder in den Anfang des Buches fließen
zu lassen. Oft kennt man es ja, dass ein kleiner Umriss der vergangenen
Ereignisse am Anfang von mehrteiligen Büchern steht. Das war hier nicht
der Fall. Und deswegen fühlte ich mich als Leser ganz schön allein gelassen.
Hinzu kam, dass mir jegliche Identifikation fehlte. Gut, an dem zeitlichen Abstand zur Story bin ich ja selbst schuld. Aber die Figuren hatten nichts mehr von ihrer Stärke aus Band eins. Vor allem Mare hat sich zur unsympathischen, selbstbemitleidenden und selbstgerechten Protagonistin gemausert. Ich konnte sie einfach nicht mehr mögen. Sie handelt naiv und egoistisch. Gegenüber geliebten Menschen verhält sie sich vollkommen irrational. Schon klar, dass der Krieg sie verändert hat und ihr Wandel dadurch wahrscheinlich gar nicht so unauthentisch ist. Aber als tragende Persönlichkeit der Geschichte tut sie dem Buch nicht gut. Zwischendurch sagt und denkt sie zwar ziemlich intelligente Dinge, aber diese Momente waren wirklich zu selten. Cal hingegen mag ich immer noch ganz gern, auch wenn ich ihn nicht durchschauen kann. Über Maven lässt sich durch dieses Buch nicht sehr viel sagen, da er doch eher eine repräsentative Rolle einnimmt. Der Rest von Mares Verbündeten sind noch das beste am Buch: Farley, Shane, Kilorn und weitere Neublüter. Aber das ist wieder etwas, das ich einfach nicht verstanden habe. Was ist denn Ziel des Buches? Bis vor kurzem dachte ich auch, es würde sich um eine Trilogie handeln und ich stöhnte auf, als ich erfuhr, dass der letzte Teil nächsten Monat erscheint. „Gläsernes Schwert“ ist bereits etwas dicker. „Goldener Käfig“ steigert das Ganze noch. Und ich frage mich einfach, wieso? Denn in diesem zweiten Teil passiert zwar einiges, aber das wenigste davon trägt zur Handlung bei - und erst recht nicht zur Spannung. Denn spannend waren nur wenige Szenen im Buch. Vieles hätte man weglassen können. Insgesamt ist der Aufbau nicht ganz gelungen, denn man fragt sich ziemlich lange, wo die Geschichte hin will. Das Setting hat sich vollkommen umgekehrt. Denn „Gläsernes Schwert“ handelt eigentlich nur von Krieg. Große Gefühle sind da natürlich fehl am Platz. Und das ist sehr schade, denn die Autorin hat doch ein solches Fingerspitzengefühl in Band eins bewiesen. Doch das, was Mare mit Cal hat, ist eigentlich keiner Erwähnung wert. Und Maven? Er hat zwei Szenen im Buch, mehr sage ich dazu nicht.
Hinzu kam, dass mir jegliche Identifikation fehlte. Gut, an dem zeitlichen Abstand zur Story bin ich ja selbst schuld. Aber die Figuren hatten nichts mehr von ihrer Stärke aus Band eins. Vor allem Mare hat sich zur unsympathischen, selbstbemitleidenden und selbstgerechten Protagonistin gemausert. Ich konnte sie einfach nicht mehr mögen. Sie handelt naiv und egoistisch. Gegenüber geliebten Menschen verhält sie sich vollkommen irrational. Schon klar, dass der Krieg sie verändert hat und ihr Wandel dadurch wahrscheinlich gar nicht so unauthentisch ist. Aber als tragende Persönlichkeit der Geschichte tut sie dem Buch nicht gut. Zwischendurch sagt und denkt sie zwar ziemlich intelligente Dinge, aber diese Momente waren wirklich zu selten. Cal hingegen mag ich immer noch ganz gern, auch wenn ich ihn nicht durchschauen kann. Über Maven lässt sich durch dieses Buch nicht sehr viel sagen, da er doch eher eine repräsentative Rolle einnimmt. Der Rest von Mares Verbündeten sind noch das beste am Buch: Farley, Shane, Kilorn und weitere Neublüter. Aber das ist wieder etwas, das ich einfach nicht verstanden habe. Was ist denn Ziel des Buches? Bis vor kurzem dachte ich auch, es würde sich um eine Trilogie handeln und ich stöhnte auf, als ich erfuhr, dass der letzte Teil nächsten Monat erscheint. „Gläsernes Schwert“ ist bereits etwas dicker. „Goldener Käfig“ steigert das Ganze noch. Und ich frage mich einfach, wieso? Denn in diesem zweiten Teil passiert zwar einiges, aber das wenigste davon trägt zur Handlung bei - und erst recht nicht zur Spannung. Denn spannend waren nur wenige Szenen im Buch. Vieles hätte man weglassen können. Insgesamt ist der Aufbau nicht ganz gelungen, denn man fragt sich ziemlich lange, wo die Geschichte hin will. Das Setting hat sich vollkommen umgekehrt. Denn „Gläsernes Schwert“ handelt eigentlich nur von Krieg. Große Gefühle sind da natürlich fehl am Platz. Und das ist sehr schade, denn die Autorin hat doch ein solches Fingerspitzengefühl in Band eins bewiesen. Doch das, was Mare mit Cal hat, ist eigentlich keiner Erwähnung wert. Und Maven? Er hat zwei Szenen im Buch, mehr sage ich dazu nicht.
Wenn ich es so resümiere, fehlte mir an dem Buch doch ziemlich viel: Gefühle,
Spannung, Story und eine gute Protagonistin. Die Handlung plätschert langsam
vor sich hin und das Ziel bleibt lange unklar. Was allerdings gut ist,
ist der Schreibstil. Victoria Aveyard schreibt manchmal sehr philosophisch und
intelligent. Was ich aber nicht so mochte, ist, dass jedes Kapitel mit einem
schlauen Satz enden möchte. Dennoch ist der Stil gut und flüssig.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich die Reihe weiterlesen
möchte. Und das ist sehr schade, denn der erste Teil konnte mich begeistern.
Nun folgte aber mit „Gläsernes Schwert“ ein unnötig in die Länge gezogener
Folgeband, in dem nicht viel passiert und wenn doch, sich die Lage ins
Unsympathische kehrt. Ich kam mit Mare nicht zurecht und alle anderen spielen
doch eine sehr untergeordnete Rolle. Von Beziehungen und Gefühlen kann man hier
kaum sprechen und auch Spannung habe ich oft vermisst. Dennoch hat das Buch
auch seine guten Seiten und Szenen. Die waren mir aber deutlich zu wenig und
deshalb komme ich auf eine Wertung von 2,5 Spitzenschuhen. Nächsten Monat erscheint Band vier der Reihe. Mal abwarten, ob ich jemals aber zum dritten greifen werde...
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