Titel: Die schönsten Weihnachts-Krimis
Autoren: Agatha Christie, Arthur Conan Doyle, Gerorges Simenon, Edgar Wallace, Dorothy L. Sayer, Ellis Peters, Christianna Brand
Sprecher: Beate Himmelstoß, Wanja Mues, Friedhelm Ptok, Oliver Kalkhofe, Walter Renneisen, Peter Fricke
Verlag: Der Hörverlag
Dauer: 6h 23 min.
Weihnachten. Das kann die schönste Zeit des Jahres sein:
Besinnlichkeit im Kreise der Familie, Tannenduft, Lichter und im besten Fall
auch Schnee. Weihnachten kann aber für viele auch zwanghaft werden. Dann hat
man das Gefühl, noch so viel besorgen und erledigen zu müssen und durch all die
Zwänge kommt man nicht in die so ersehnte Weihnachtsstimmung.
Vor lauter Stress
keine Ruhe.
Auch ich stand in diesem Jahr unter Stress und versuchte viele Dinge, um
endlich in die schöne Weihnachtsstimmung zu kommen. Ich schmückte die Wohnung,
buk Kekse und hörte Weihnachtslieder. Aber dann fiel mir noch ein weiterer
Punkt ein, mit dem ich es versuchen wollte. Und deswegen griff ich zu „Die
schönsten Weihnachts-Krimis“ aus dem Hörverlag. Vielleicht ist Weihnachten
dieses Jahr einfach nicht ganz so ruhig, warum sich also nicht ein paar
weihnachtliche Krimis zu Gemüte führen? Auf diesen sechs CDs ist eine ganz
wundervolle Sammlung an großartigen Geschichten von noch großartigeren Autoren.
Es gibt kurzweilige Geschichten und auch die „langen Kurzgeschichten“. Für
jeden ist etwas dabei! Und wenn man die Geschichten neben dem Keksebacken hört,
dann kommt bei jedem Weihnachtsstimmung auf – garantiert!
Kuschelige Weihnachten? Von wegen!
Mörder und Halunken machen keine Weihnachtsferien – und so
haben auch Ermittler keine besinnlichen und erholsamen Feiertage. Sherlock
Holmes spürt den Dieb eines Diamanten auf, der in einer Weihnachtsgans gefunden
wurde, während Miss Marple vor dem prasselnden Kaminfeuer von einem Mord
erzählt. Bei einem traditionellen Weihnachtsessen verschwindet ein Halsband und
Jules Maigret überführt an Weihnachten eine Nachbarin bei einem Verbrechen.
Lauschen Sie in der warmen Stube den bekanntesten Krimis zur Weihnachtszeit und
kommen Sie eiskalten Verbrechern auf die Spur.
Mich haben von Anfang an die großen Namen zu diesem Hörbuch
gezogen und das in zweierlei Hinsicht. Die Autorin sind die Crème de la Crème
der Krimigeschichte: Agatha Christie, Arthur Conan Doyle oder Edgar Wallace.
Nicht alle Namen sagten mir etwas, doch auch die anderen Autoren haben es mit
Recht auf dieses Hörbuch geschafft. Und was sind Hörbücher schon ohne ihre
großartigen Sprecher? Ganz genau. Und auch unter den Sprechern lassen sich
prominente Namen finden wie etwa Oliver Kalkhofe oder Wanja Mues. Etwas
unterrepräsentiert ist in jedem Fall das weibliche Geschlecht, denn nur Agatha
Christies Geschichte wird von Beate Himmelstoß gelesen. Aber vielleicht sind
wir Frauen einfach nicht so blutbesessen? Nur eine Theorie.
Als Vorbemerkung lässt sich nur festhalten, dass dieses Hörbuch ganz große
Klasse ist! Die Geschichten sind kurzweilig, zum Teil wirklich spannend und
tatsächlich auch weihnachtlich. Sie machen sehr viel Spaß und ich habe diese
CDs mit großer Freude gehört!
Nun komme ich aber zu den einzelnen Geschichten, denn
tatsächlich sind sie sehr verschieden.
Lediglich 40 Minuten geht Miss Marples Abenteuer mit dem
Titel „Eine Weihnachtstragödie“. Die
Krimikönigin Agatha Cheistie weiß in dieser Geschichte zu überzeugen. Eingebettet in einen
gesellschaftlichen Abend als Rahmen, wird die traurige Geschichte eines Mordes
an Weihnachten erzählt, den Miss Marple natürlich aufklären kann. Das Setting
ist hier besonders schön und der Fall ist sehr raffiniert. Auch die Stimme von
Beate Himmelstoß ist passend und sie liest wirklich gut. Diese Geschichte ist
der perfekte Auftakt für dieses Hörbuch!
Auf den ersten Streich folgt der zweite auch sogleich.
Diesmal darf der Hörer Bekanntschaft mit Edgar Wallace Geschichte „Der falsche
Rettungsring“ machen. Diese Geschichte ist die kürzeste des Hörbuches und
leider auch die schwächste. Obwohl ich Klassiker liebe, habe ich mit Wallace
bisher keine Bekanntschaft gemacht. Der Stil ist relativ langatmig und die
Geschichte auch einfach nicht so spannend. Da macht auch die ruhige Stimme von
Wanja Mues keinen großen Unterschied. Leider weiß ich nicht, von wann die
Geschichte ist, was vielleicht den Stil erklärt hätte. Aber obwohl ich „Der
falsche Rettungsring“ nicht wirklich interessant fand, besticht die Geschichte
durch einen sympathischen Protagonisten, der dem Hörer die Eigenheiten einer
Passagierschiffsfahrt näher bringt. Und auch das kann amüsant sein!
Wirklich gut hingegen gefiel mir die Geschichte „Das
Perlenhalsband“, das ich zunächst dem großen Sir Arthur Conan Doyle zuordnete.
Doch ich lag falsch, denn die Geschichte wurde vom mir unbekannten Dorothy L.
Sayers geschrieben. Es gibt einige Parallelen zu Sherlock Holmes, aber trotzdem
ist der Aufbau ein anderer. Nichtsdestotrotz ist die hier vorgestellte
Weihnachtsgesellschaft, die sich am Weihnachtstag die Zeit mit Scharade und
anderen Spielen vertreibt, höchst kurios. In diesem spielerischen Getummel
verschwindet die wertvolle Perlenkette der Tochter des Hauses. Einer der Gäste
muss sie genommen haben. Aber wer? Die Auflösung ist schelmisch und clever und
der Sprecher Friedhelm Ptock weiß diese Kriminalgeschichte richtig in Szene zu
setzen! Eine meiner Lieblingsgeschichten auf den CDs!
Beinahe einer Stunde darf man der Stimme von Oliver Kalkhofe
zuhören, der sich aber nun tatsächlich mit einer Sherlock Holmes Kurzgeschichte
von Arthur Conan Doyle befasst. „Der blaue Karfunkel“ hatte ich erst im Oktober
selbst gelesen, weshalb mir der Clou der Geschichte schon bekannt war. Die
Intelligenz des Meisters wird hier wieder sehr deutlich und die Deduktion nimmt
in der Geschichte einen großen Teil ein. Auch deshalb ist es eine große
Hörfreude! Den Sprecher allerdings fand ich relativ anstrengend. Ich mag
Kalkhofe als Komiker sehr, mit der Stimmvergabe an Sherlock Holmes hat er es
aber übertrieben. John Watson hingegen liest er gut.
In „Der Friedhofskater“ von Ellis Peters darf man erneut
Friedhlem Ptok zuhören, was wahrlich eine Freude ist. Dieser Mann hat genau die
richtige Stimmung für die etwas altmodisch erscheinende Geschichte. Ich habe
diese Geschichte geliebt, die aus der Sicht eines Landpolizisten erzählt wird.
Eine alte und harmlose Dame wird ermordet, die eigentlich jeder mochte. Bei der
Aufklärung hilft der Friedhofskater auf sehr gekonnte Art und Weise. Und
nebenbei schafft der Autor es, die Eigenheiten dieser lieben Tiere darzustellen,
was für wirklich komische Momente sorgt.
Eine etwas blassere Geschichte ist „Gesegnet sei dieses Haus“
von Christianna Brand. Von Anfang an scheint diese Geschichte nicht ganz in das
bunte Potpourri zu passen, denn es geht eher um die Weihnachtsgeschichte in
modernem Mantel. Hinzu kommt ein religiöser Aspekt, über den ich mich als Hörer
doch gewundert habe. Erst ganz am Ende wird die Pointe deutlich und erst durch
die letzten paar Minuten gewinnt die Geschichte an Pfiff. Es ist ein wenig
schade, dass für die Geschichte ein männlicher Sprecher gewählt wurde, nämlich
Walter Renneisen. Das soll allerdings keine Kritik an eben diesem sein, denn er
macht seine Sache gut und liest mit tollen Betonungen. Auch dank ihm kommt der
Wendepunkt so gut zur Geltung!
Und last but not least: „Maigrets Weihnachten“ von George
Simenon. Diese Geschichte nimmt mehr als zwei Stunden der insgesamten Laufzeit
von 6,5 Stunden ein. Und das zurecht! Ich war anfangs skeptisch, warum diese „lange“
Geschichte in die Kurzgeschichtensammlung aufgenommen wurde. Aber durch das
Ausholen gewinnt diese Geschichte an viel mehr Tiefgang. Außerdem ist sie trotz
Leichtigkeit sehr spannend! Ich wollte nach einer Weile gar nicht mehr aufhören
zu hören, wie der französische Kommissar Maigret einen Fall von seiner Wohnung aus
löst, der sich in seiner Nachbarschaft zugetragen hat und gar nicht offiziell
ist. Im Nachbarhaus hat ein kleines Mädchen, das an Weihnachten leider ans Bett
gefesselt ist, den Weihnachtsmann in der Nacht gesehen. Es war in ihrem Zimmer,
hat ihr eine Puppe geschenkt und sich danach am Fußboden zu schaffen gemacht.
In dieser Geschichte wimmelt es nur so an Kuriositäten und Charme. Die
Geschichte ist auf ihre ganz eigene Art amüsant und ein absolutes Highlight
dieser Sammlung! Peter Fricke lässt die Geschichte weihnachtlich und kriminell
zugleich wirken und ich habe ihm sehr gern gelauscht!
Diese sieben Krimigeschichten haben alle weihnachtliche
Elemente. Die einen mehr, die anderen weniger. Und doch haben sie alle eines
geschafft: Sie haben mich der weihnachtlichen Stimmung deutlicher näher
gebracht. Dabei sorgen sie noch für wunderbare und auch spannende Unterhaltung!
Die Sprecher sind sehr gut gewählt! Ebenso ist die Auswahl der Geschichten und
Autoren gelungen. Es gibt ruhige und sehr rasante Geschichten und so ist
sicher für jeden etwas dabei! Ich kann diese Geschichtensammlung nur empfehlen!
Meine Lieblinge sind auf jeden Fall „Der Friedhofskater“, „Maigrets Weihnachten“
und „Das Perlenhalsband“. Wie man sehen kann, sind das nicht die Geschichten
der Krimigrößen – und das zeigt die Qualität dieses Hörbuchs.
Selbstverständlich vergebe ich fünf Spitzenschuhe und versehe dieses Hörbuch
mit schönen Weihnachtsgrüßen an das Verbrechen.
Hi Julia,
AntwortenLöschendas hört sich toll an und muss ich mir unbedingt auf die Merkliste setzen für nächstes Jahr, in diesem werd ich das nicht mehr schaffen :) Aber gerade Weihnachtskrimis zum hören mag ich sehr gerne!
Vielen Dank fürs vorstellen.
Ich wünsch dir schöne Feiertage und lass dir liebe Grüße da
Aleshanee
Hallo Alanshee!
LöschenEntschuldige meine späte Antwort, ich komme einfach zu gar nichts mehr. Ich habe mich aber sehr über deinen Kommentar gefreut :) Das Hörbuch ist wirklich toll und ich würde mich freuen, wenn du es nächstes Jahr noch einmal näher betrachtest ;)
Ich hoffe, du hattest schöne Feiertage!
Liebe Grüße,
Julia