Titel: Dark Age - Bedrohung
Autor: Sabine Schulter
Verlag: Dark Diamonds
Preis: 3,99€
Seiten: 298
Ich lese jedes Buch, das aus der Feder von Sabine Schulter
stammt. Aus Prinzip. Und weil man bei ihren Geschichten einfach nie etwas
falsch machen kann. Sie sind voller liebevoller Details, bewegender
Freundschaften und spannenden Abenteuern!
Doch ich muss zugeben, dass ich mich auf das neuste Buch kaum vorbereitet
hatte. „Dark Age -Bedrohung“ landete auf meinem Reader und ich begann einfach
zu lesen. Ich hatte kaum Erwartungen, abgesehen vom Namen der Autorin. Es würde
sicher gut werden. Doch weit gefehlt! Ich wurde von der Geschichte absolut
überrollt. Vom ersten Kapitel an war ich fasziniert. Die Handlung und seine
Charaktere nahmen mich gefangen und ich wollte einfach nur weiter lesen. Tolle
Figuren, ein interessantes dystopisches Setting und eine sehr coole Idee hinter
der Handlung machen aus „Dark Age – Bedrohung“ ein unglaublich gutes Buch, das
ich nur empfehlen kann!
Die Welt, in der Liz lebt, ist düster und bedrohlich. Seit
einst ein magisches Tor geöffnet wurde, gelangen immer wieder Schattenkräfte
aus der Verbannung zu den Menschen und trachten ihnen nach dem Leben. Nur die
Hauptstadt gilt als einigermaßen sicher. Hier will Liz von vorn anfangen:
anderer Job, andere Wohnung, andere Menschen. Doch die erste Begegnung mit dem
neuen Nachbarn geht gleich schief. Nick sieht zwar unverschämt gut aus, verhält
sich aber abweisend. Trotzdem knistert es nach kurzer Zeit gehörig zwischen
ihnen und Liz erfährt, dass Nick seine eigene Rolle im Kampf gegen die Schatten
innehat, die sie ebenfalls mitzureißen droht…
Ich muss ein paar Dinge vorweg nehmen. Denn die äußere
Aufmachung des Buches wird der Geschichte darin einfach nicht gerecht! Weder
das Cover noch der Klappentext sind besonders eindrucksvoll. Die abgebildete
Frau mit der Kapuze passt zwar gut zur Geschichte und auch die Farben des
Covers sind sehr schön, doch eigentlich hätte die Geschichte noch so viel mehr
verdient! Einen Blickfang kann man das Cover wahrlich nicht nennen und deswegen
will ich betonen, dass man dem Buch trotzdem unbedingt ein Chance geben sollte!
Ich weiß, auch der Klappentext hebt sich nicht wirklich von anderen
Romantasy-Büchern ab. Dunkle Welt, sie trifft ihn, er hat etwas Abwehrendes, es
knistert trotzdem und so weiter und so fort… Aber meines Erachtens beschreibt
das die Geschichte gar nicht so sehr! Klar, die Eckdaten stimmen alle. Liv ist
neu in der Hauptstadt und hat dank ihrer besten Freundin Bea einen guten und
begehrten Job bekommen. Die erste Begegnung zwischen ihrem Nachbarn und ihr ist
unfreundlich, aber zwischen ihnen entsteht bald schon Freundschaft. Und dass
daraus mehr werden kann, ist ja bekannt. Doch der Klappentext vergisst all die
tollen Details des dystopischen Weltbildes. Die Schatten bedrohen die
Menschheit und deswegen patrouillieren die sogenannten Krieger nachts durch die
Stadt, um die Menschen zu beschützen. Nick, der männliche Protagonist, ist
einer dieser Krieger. An seiner Seite ist seine quirlige Partnerin Maja. Beide
besitzen magische Kräfte und nur mit deren Hilfe lassen sich die Schatten
besiegen. Krieger können sich mit sogenannten „Quellen“ verbinden, das sind
Menschen mit außerordentlich großen magischen Fähigkeiten, die es zu schützen
gilt. Zu Beginn der Geschichte verschwindet die mächtigste Quelle des Landes:
Noreana. Das merken auch die Schatten, weshalb sie diese Schwäche nutzen
wollen. Schnell ist klar: Etwas Großes ist geplant. Und die Schatten scheinen
Unterstützung zu haben. Von manchen Menschen. Aber wieso? Und was hat Liv damit
zu tun?
Bei „Dark Age“ handelt es sich um eine Dilogie, dessen zweiter Teil im April
erscheinen wird. Der erste Teil besteht aus 19 Kapiteln, die alle eine
angenehme Länge haben. Die Kapitel werden von einem Er-/Sie-Erzähler erzählt,
der mal die Innensicht von Liv und mal die Innensicht von Nick erzählt. So
lernt man schnell das Innenleben beider Protagonisten kennen. Ich konnte mich
sofort mit beiden identifizieren und sie waren mir auf Anhieb sympathisch.
Das ist wahrlich nicht immer so bei Sabine Schulters Büchern. Einige ihrer
weiblichen Protagonisten waren mir immer zu perfekt und zu sehr geliebt von
anderen. Aber Liv ist anders. Sie ist sehr bodenständig und bescheiden, hat aber
auch kleine Macken und wird vor allem nicht von jedem vergöttert. Sie hat eine
sehr sympathische Art und trotzdem hängt eine gewisse Einsamkeit an ihr. Ich
mochte ihre Herzensgüte sehr und fieberte den Liebesszenen des Buches entgegen.
Und um die möglich zu machen, braucht es natürlich einen männlichen
Protagonisten. Nick ist ein starker Krieger, interessant an ihm ist allerdings,
dass er magisch nur gering begabt ist. Deswegen ist sein Krieger-Status ein
niedriger, was ihn selbst ziemlich fuchst. Er ist hilfsbereit und sensibel. Auf
der anderen Seite ist er egoistisch und griesgrämig. Er hat etwas
Bad-Boy-haftes, ist aber im wahrsten Sinne des Wortes auch der „Junge von
nebenan“. Ich fand ihn von Anfang an toll und die erste Begegnung zwischen Liv
und Nick ist absolut gelungen. Zwischen den beiden entwickelt sich nur langsam
etwas, was mir ebenfalls gefiel. Die Chemie stimmt einfach.
Da wären aber noch mehr tolle Charaktere. Ich muss allerdings betonen, dass es
sehr viel weniger sind, als man bei Sabine Schulter vielleicht erwartet. Wir
haben es nicht mit einer familienähnlichen großen Clique zu tun. Livs Freundin
Bea und ihr Freund Christian spielen nur eine untergeordnete Rolle. Auch die Elitemitglieder,
die auftauchen, bleiben eher im Hintergrund. Interessant wird es beim
offensichtlichen Gegenspieler, nämlich Livs Chef. Er hat etwas Düsteres an
sich, dem Liv sofort misstraut. Aber was hat er wirklich mit den Schatten zu
tun? Und auf keinen Fall vergessen darf man bei den Charakteren Maja und
Eremos. Maja ist tough, eine wahre Kriegerin, die weiß, was sie will. Sie ist
sportlich, treu und liebeswert. Ihre fröhliche und freche Art bereichern das
Buch. Die größte Bereicherung aber ist Eremos, mein absoluter Liebling. Bei
Eremos handelt es sich um einen Cerberus, aber keiner aus der griechischen
Mythologie. Es handelt sich um eine Art Katze mit Löwenmähne und Flügeln, die
einfach nur liebenswert ist. Eremos ist eine Art kämpfendes Maskottchen, das
diese Geschichte einfach so zuckersüß macht! Ich habe den kleinen „Kater“
geliebt! Das Figurenkonstrukt geht sehr gut auf. Es gibt nicht allzu viele
Figuren, doch diese sind allesamt liebevol ausgearbeitet und sehr gelungen!
Fehlen also noch ein paar Worte zur Handlung. Der Start in die Geschichte ist
sehr unmittelbar. Das erste Kapitel handelt nämlich nicht von Liv oder Nick.
Der Leser landet direkt in einem Kampf zwischen Schatten und einer Quelle und
ihrem Krieger. Bei dieser Quelle handelt es sich um die berühmte Noreana, die
offenbar fliehen muss. Ein tosender Kampf bricht aus, der tragisch endet. Und
nachdem dem Leser der Mund offen steht und er wissen will, wie es weiter geht,
lenkt die Autorin zu einem anderen Schauplatz über und die Geschichte von Liv
beginnt. Doch natürlich bleibt das erste Kapitel im Hinterkopf und es ist für
die sich entwickelnden Ereignisse ziemlich wichtig. Nick und Maja müssen immer
wieder gegen Schatten kämpfen und es werden von Tag zu Tag mehr. Etwas Großes
scheint zu geschehen, doch als unbedeutende Krieger bekommen die beiden nicht
viel mit. Erst, als sich alles zuspitzt, müssen die beiden gegen die Schatten
kämpfen. Und am Ende wartet eine große Wende, mit der ich absolut nicht
gerechnet hatte!
Der Spannungsbogen ist absolut gelungen! Er ist nicht immer rasant steigend,
aber die Spannung geht nie verloren. Neben den Kriegerelementen wird die
Liebesgeschichte nie vergessen und so kann der Leser gleich auf zwei Ebenen
mitfiebern. Liv ist durch ihren Chef in die Machenschaften verwickelt und hinzukommt,
dass Bea sie warnt, etwas mit Nick anzufangen. Aber warum? Die Geschichte ist
nicht durchschaubar und auch wenn der ein oder andere sich seinen Teil denken
kann, war ich vollkommen überrascht vom Finale des ersten Teils. Er ist rasant
und bricht natürlich an der spannendsten Stelle ab.
Und deswegen freue ich mich riesig auf den zweiten Teil! „Dark Age – Bedrohung“
hat etwas ganz Normales und dennoch etwas so Innovatives. Die Schatten sind ein
tolles dystopisches Element, das sein Potenzial noch keinesfalls erschöpft hat.
Das erschaffene Weltbild bietet sicher noch viele Überraschungen, auf die ich
mich sehr freue. Neben einer tollen Liebesgeschichte findet man hier auch viel
Spannung, Innovation, ja und sogar Diversität. Der Schreibstil ist wirklich
toll und lebendig. Ich flog nur so durchs Buch – und an meiner Seite natürlich
der kleine Eremos.
Mich hat „Dark Age – Bedrohung“ absolut abgeholt. Ich bin in
der spannenden Geschichte versunken, habe mitgelitten in der sich langsam
entwickelnden und prickelnden Liebesgeschichte zwischen Nick und Liv und war am
Ende absolut überwältigt. Das gesamte Buch gefiel mir von der ersten Seite an.
Aber das rasante Finale hat es nochmal doppelt in sich. Habt ihr Lust auf tolle
Figuren, eine tolle Geschichte und viele, viele liebevolle Details im Fantasybereich?
Dann greift unbedingt zu diesem Buch! Ich vergebe natürlich 5 von 5
Spitzenschuhen!
Oh mein Gott Julia, deine Rezension haut einen um! Du bist auf so viele Details eingegangen, die ich mir beim Lesen auch gedacht habe, aber beim Rezensionschreiben bin ich nicht darauf gekommen. xD
AntwortenLöschenIch finde auch, dass der Klappentext den komplexen Dystopie-Weltenaufbau gar nicht wiedergibt und sicherlich mehr Leser anlocken würde. Andererseits finde ich es auch schön, dass der Klappentext nicht zu viel vorwegnimmt. Das Cover finde ich übrigens mega schön. xD Auf jeden Fall hätte die Geschichte genug Potenzial für ein originelles Cover, aber ich stehe total auf die Lila-Töne und auch das "Dunkle" beziehungsweise Düstere der Geschichte wird darin gut aufgenommen, finde ich.
Ich musste beim Lesen von "Dark Age" auch die ganze Zeit daran denken, dass die Hauptfiguren mal nicht allzu perfekt dargestellt werden. Allerdings mochte ich die vorherigen Protagonisten trotzdem immer sehr, weil sie noch auf eine realistische Art und Weise liebenswert waren. In diesem Buch waren aber Beide mit Ecken und Kanten verseht. Besonders Nicks Morgenmuffeligkeit war mir so sympathisch.
Wie erging es dir denn mit der Haupthandlung? Hast du die Auflösung kommen sehen oder hat sie dich eher überrascht? Ich muss zugeben, dass ich mir nach dem Prolog und dem ersten Kapitel aus Liz's Sichtweise bereits einiges zusammenreimen konnte und Beas Andeutungen, empfand ich ebenfalls als sehr eindeutig. =D
Nach diesem mega Cliffhänger bin ich nun auf jeden Fall auch mega neugierig auf die Fortsetzung. Genau wie du denke ich mir auch, solange es ein Sabine Schulter Buch ist, kann man nichts falsch machen. =)
Ganz liebe Grüße
Leni
Hey Leni!
LöschenVielen Dank, für deine lieben Worte :) Freut mich, dass dir meine Rezension gefällt. Ich hab das auch ganz oft, dass ich mir beim Lesen versuche, Details zu merken und beim Schreiben der Rezension dann relativ planlos bin... Du bist also definitiv nicht allein ;)
Ja, da hast du recht. Dass der Klappentext nicht so viel vorweg nimmt, ist definitiv gut! Irgendwie hatte ich aber eine Abneigung gegen ihn :D Inzwischen mag ich das Cover auch :) Werde es mir auch definitiv noch als Print zulegen.
Oh ja, die Morgenmuffeligkeit hat mir auch richtig gut gefallen! In den letzten Büchern hatte ich das auch nicht mehr so sehr, bei Miri und Sin hat es mich aber schon ganz schön genervt, wie überperfekt beide sind. Ich finde, da hat Sabine sich wirklich weiter entwickelt.
Tatsächlich hab ich über die Auflösung gar nicht so sehr nachgedacht. Und ich stand auch ein bisschen auf dem Schlauch...also die Wendung hatte ich wirklich nicht erwartet xD Schon ein bisschen peinlich...aber ich war irgendwie so in der Geschichte gefangen, dass ich gar nicht dazu kam, über das Ende nachzudenken. Beas Andeutungen sind definitiv auffällig...aber ich dachte, vielleicht hat Liz irgendeine besonderen Fähigkeit oder sowas...naja... nicht so schlau von mir ;)
Ja! Und das nächste Buch kommt aber ja auch schon super bald *.* Das freut mich richtig! Dann haben wir mal wieder etwas gemeinsam :)
Ganz liebe Grüße auch zurück!
Julia