Titel: Villains 10 - Empor aus der Unterwelt
Autorin: Serena Valentino
Sprecherin: Tanja Geke
Verlag: Der Hörverlag
Preis: 8,95€
Dauer: 4h 29m
Ich habe eine Schwäche für Disney – das ist bekannt. Einer meiner
absoluten Lieblings-Disneyfilme ist „Hercules“. Als kleines Mädchen wollte ich
immer so sein wie Meg…Hach. Aber nicht nur die langhaarige Schönheit hatte es
mir angetan. Ich fand auch immer, dass „Hercules“ einen der genialsten Disney-Bösewichte
überhaupt hat: Hades. Schon als Kind fand ich seine Sprüche super lustig,
obwohl ich viele davon erst als Erwachsene verstehen konnte. Nichtsdestotrotz
hatte der große blaue Gott immer einen Platz in meinem Herzen. Kein Wunder
also, dass mich seine erdachte Bösewicht-Geschichte sofort interessierte und
ich zum Hörbuch „Empor aus der Unterwelt“
von Serena Valentino griff. Doch meine
Erwartungen waren hoch und die Geschichte insgesamt leider sehr verwirrend…
»Herrscher der Unterwelt« ist nicht der Titel, den Hades für
sich selbst gewählt hätte. Doch als er und seine Brüder einen Deal machten, um
die Welt in drei Teile zu teilen, zog Hades den Kürzeren. Und ein Deal ist ein
Deal. Aber mit jedem Tag, an dem er wie ein Bösewicht behandelt wird, wird
Hades rachsüchtiger. Als er herausfindet, dass er nicht zur Feier der Geburt
seines Neffen Hercules eingeladen wurde, reicht es ihm. Und er tut das, was er
am besten kann: einen neuen Deal aushandeln. Aber wenn du ein Gott bist, hat
ein Deal mit den Verdrehten Schwestern das Potenzial, mehr als nur deine eigene
Geschichte umzuschreiben...
Ich muss zugeben, dass ich die Villains-Reihe von Serena
Valentino nicht kenne, beziehungsweise nur einen einzigen Band. Ich hatte vor
einiger Zeit die Geschichte von Cruella de Ville gehört und fand dieses in sich abgeschlossene Hörbuch
wirklich toll. Deswegen waren meine Erwartungen an „Empor aus der Unterwelt“
auch ziemlich hoch. Ich habe mit einer sehr lustigen Geschichte gerechnet, die
die Seite des Bösewichts beleuchten sollte. Doch leider war ich schon nach
wenigen Minuten ziemlich verwirrt. Vielleicht waren meine Erwartungen falsch,
allerdings empfehle ich das Hörbuch niemandem, der nicht die komplette
Villains-Reihe kennt. Denn „Empor aus der Unterwelt“ setzt viel Wissen über
Geschichten anderer Bösewichte voraus. Vieles scheint verwoben zu sein. So
spielt beispielsweise „Schneechen“ eine Rolle für die Königinnen der Toten,
Hazel und Primrose. Diese wiederum sind wichtig für die verdrehten Schwestern.
Und die verdrehten Schwestern, die mit Circe im Bund sind und Maleficent
bekämpfen mussten, sind wiederum unglaublich wichtig für Hades. Verstanden?
Nein? Dann geht es euch wie mir. Ich will die Geschichte auf keinen Fall
schlechtreden. Sie hat mich trotz großer Verwirrung gut unterhalten und war an
vielen Stellen auch so humorvoll, wie ich es erwartet hatte. Aber die gesamte
Handlung geht eigentlich nicht um den Plot von „Hercules“, den man ja aus dem
Film kennt. Sie handelt vor allem von den „verdrehten Schwestern“ und von denen
hatte ich zugegebenermaßen vorher noch nie gehört.
Ihr merkt also schon, dass es mir manchmal schwerfiel, der Geschichte zu
folgen. Vor allem, wenn Dinge aufgegriffen wurden. Trotzdem ist es nicht
unmöglich, der Handlung zu folgen. Man versteht schon alles irgendwie. Aber mir
fehlten jegliche Bindungen und Emotionen zu den Figuren und deswegen war es mir
auch in gewisser Weise egal, was mit Circe passiert. Ich wollte wissen, wieso
Hades so böse geworden war. Und auch das wurde mir beantwortet. Dass aber so
weit ausgeholt wurde, fand ich einfach etwas komisch. In „Empor aus der
Unterwelt“ scheinen viele Geschichten zusammenzulaufen, die ich eben nicht
kannte.
Toll unterhalten haben mich immer die Abschnitte, in denen Hades von seiner
eigenen Familie berichtet und aufzeigt, wie er für seine Brüder empfindet.
Warum er Hercules besiegen will, ist sehr verständlich und das gefiel mir.
Alles drumherum war mir zu viel. Was ich aber loben muss, ist dass die Autorin
es durch all ihre Wirrungen geschafft hat, ein Happy-End zu erschaffen.
Ebenfalls toll ist die Sprecherin Tanja Geke. Ich kannte ihre Stimme aus einer
Serie und sie liest wirklich toll. Sie verstellt ihre Stimme für die
verschiedenen Charaktere und akzentuiert super. Durch ihre Interpretation war
Hades dann eben doch so lustig, wie ich es mir erhofft hatte. Insgesamt muss ich
sagen, dass ich mit seinem Wesen schon sehr einverstanden war und auch
weiterhin Sympathie empfinde. Seine Geschichte verlief mir nur einfach nicht
stringent genug. Und tatsächlich lässt ja auch der Klappentext leider nicht vermuten,
dass man die anderen Teile besser kennen sollte.
Zu anderen Figuren kann ich gar nicht viel sagen. Hades, Circe und die
verdrehten Schwestern spielen die Hauptrollen. Bis auf Hades haben sie alle
keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.
Auch wenn man es nach all der Kritik nicht unbedingt
erwartet, hatte ich durchaus Spaß mit „Empor aus der Unterwelt“. Ich hatte mir
nur etwas vollkommen anderes erwartet. Die vielen unbekannten Charaktere mit
Vorgeschichte haben bei mir für viel Verwirrung gesorgt, sodass die tatsächlich
sehr lustige Hauptfigur untergegangen ist. Tanja Geke macht als Sprecherin
wieder vieles wett und deswegen vergebe ich drei von fünf Sternen. Meines
Erachtens hätte die Geschichte mehr Potenzial gehabt.
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