29. März 2017

Review: "Die Schöne und das Biest"

Titel: Die Schöne und das Biest

Regie: Bill Condon

Länge: 130 Minuten

FSK: 6

Produktionsland: USA

Erscheinungsjahr: 2017



„Märchen schreibt die Zeit, in des Dichters Kleid…“

Hach, was habe ich den Disneyfilm samt seiner wunderschönen Lieder immer geliebt. „Die Schöne und das Biest“ ist ein absolutes Meisterwerk und hat eine wunderschöne Moral. Als bekannt wurde, dass der Zeichentrickfilm nun wirklich verfilmt werden sollte, war meine Freude groß. Als dann auch noch Emma Watson für die Rolle der Belle zusagte, waren nicht nur die Sozialen Medien Feuer und Flamme, sondern auch viele Fans – wie ich. Nun habe ich mit langer Wartezeit endlich den Film im Kino sehen können und ich bin absolut begeistert. Er hält was er verspricht, es gibt keine Experimente, sondern einfach eine der schönsten Liebesgeschichten aller Zeiten. Für Märchenfans ist dieser Film ein absoluter Muss. Einfach zum Verlieben.


Darum geht's:



Belle (Emma Watson) ist eine ebenso kluge wie anmutige junge Frau, die gemeinsam mit ihrem etwas verschrobenen Vater Maurice (Kevin Kline) ein ruhiges und recht zufriedenes Leben in dem kleinen Dorf Villeneuve lebt. Ihr beschaulicher Alltag wird nur durch den selbstverliebten Schönling Gaston (Luke Evans) gestört, der Belle regelmäßig den Hof macht und sich auch durch ihre Ablehnung nicht abschrecken lässt. Da gerät Belles Vater während einer Reise in die Fänge des Biestes (Dan Stevens), das in einem verwunschenen Schloss in der Nähe des Dorfes wohnt. Das Biest war einst ein selbstsüchtiger Prinz, der dazu verflucht wurde, als hässliches Ungeheuer zu leben, bis er jemanden dazu bringen kann, ihn trotz seines abschreckenden Äußeren wahrlich zu lieben. Doch davon ahnt Belle noch nichts, als sie sich selbstlos anstatt ihres Vaters in die Gefangenschaft des Biestes begibt. Erst langsam freundet sie sich mit den ebenfalls verzauberten Bediensteten (u.a. Ian McKellen, Ewan McGregor, Emma Thompson) im Schloss an und beginnt zu ahnen, dass hinter der abscheulichen Fassade des Biestes noch mehr steckt.

Meine Meinung




Es ist komisch in einen Film zu gehen, von dem man die gesamte Handlung eigentlich kennt. Mehr noch, man kennt sogar die Kulisse, die Atmosphäre, die Charaktere. Und dennoch ist der Film völlig neu. Meine Erwartungen waren nicht gering und in den ersten Minuten musste ich mich wirklich an diese Neuverfilmung gewöhnen, aber als ich erst einmal reingekommen war, war alles wunderbar. Ich habe richtig gestrahlt, als die ersten Klänge des Liedes „Unsere Stadt“ erklangen und ich war mir nicht sicher, ob das Lied nun beginnen würde. Aber JA! Es wird gesungen und zwar sehr viel. Einige der Lieder aus dem Musical haben es ebenfalls in den Film geschafft, man könnte den Film also durchaus in die Kategorie „Musicalfilm“ setzen. Die Lieder verleihen dem Film noch ein Stück mehr seiner märchenhaften Atmosphäre. Das erste Lied, das die Geschichte einleitet, ist einfach nur toll. Es ist schnell, lustig und man weiß gar nicht wo man hinsehen soll. Allerdings haben die Macher auch einen großen Fehler gemacht. Die Kameraeinstellung geht vor allem zu Beginn oft auf die Nahaufnahme. Man sieht, wie Belle singt – und leider sind ihre Lippenbewegungen im Original so völlig anders, als es im Deutschen nötig wäre. Ich persönlich hasse es, wenn die Lippenbewegungen nicht zum Gesagten passen – leider war genau dies im ersten Lied der Fall. Danach allerdings gar nicht mehr und das tröstete mich. 
Jeder, der den Disneyfilm gesehen hat, kennt das Konzept dieses Films. „Die Schöne und das Biest“ hält sich beinahe szenengetreu an das Original. Es gibt kleine Ergänzungen, die aber sehr sinnvoll sind. So kommt etwa die Geschichte von Belles Mutter ans Tageslicht und auch um die Zauberin wurde einiges ergänzt. Doch jede Erneuerung fügt sich wunderbar in die Geschichte. Man hat das Gefühl, als wenn der Disneyfilm diese Dinge einfach weglassen musste, denn sie ergeben einen durchdachten Sinn. 
Großartig sind die Bilder. Die Eindrücke. Die Atmosphäre. Als Belle ins Schloss kommt, ist das Setting atemberaubend. Alles sieht so aus wie bei Disney, doch durch die Realität ist alles noch pompöser, noch skurriler. Ich habe mich sofort in das Schloss und seine Bewohner verliebt. Die verzauberten Bediensteten sind eine Klasse für sich. Lumière und von Unruh sind das tolle Doppel, das immer für einen Witz gut ist. Doch dieser Faktor ist keinesfalls auf die beiden eingeschränkt. Oh nein. Der ganze Film ist von einem herzerwärmenden Humor geprägt. Ich habe so viel gelacht – und auch wirklich laut. Der Witz ist unserem heutigen Humor angepasst und hat mir unglaublich gut gefallen. Man darf lachen, aber man darf auch weinen. Ich glaube, ich habe ungefähr ein Viertel des Films über geweint. Das begann bei der berühmten Ballsaalszene und hielt über das gesamte Ende an. Es war so traurig und so schön. Und nun ja, ich bin eben nah am Wasser gebaut. Jedenfalls habe ich selten so viel im Kino geweint.
Kommen wir noch zu den Charakteren. Ich musste mich auf der Leinwand an Emma Watson gewöhnen. Doch sie passt toll zu der Rolle. Ihre Darstellung ist märchenhaft und dennoch ist sie manchmal etwas übermoralisch – wie es im Märchen aber ja sein soll. Das Biest fand ich ebenso toll. Die Macher haben es wirklich gut animiert, wie auch die anderen Bediensteten. Alle Gegenstände sind so detailgenau konstruiert, dass sie wirklich zum Leben erwachen. Ich habe den Film in 3D gesehen. Es gab schöne Szenen, in denen sich das auch gelohnt hat. Einmal musste ich richtig zusammenzucken. Ein Highlight war noch Luke Evans als Gaston. Dieser schmierige und arrogante Mistkerl gehört in dieses Märchen. Seine Sprüche bringen das Publikum zum Lachen und dennoch ist der der grausamste Charakter von allen – eben der klassische Bösewicht. Mir hat seine Verkörperung sehr gut gefallen.

Also...


Was kann ich mehr sagen, als dass der Film ein Märchen ist. Die Kulisse ist beeindruckend, man darf zwei Stunden lang in eine andere, aber zauberhafte Welt eintauchen. Gewaltige Bilder, eine moralische Geschichte, die Liebe und wunderbare Lieder. Die Schauspieler überzeugen in diesen Rollen und konnten mich emotional absolut mitnehmen. Ich habe gelacht, ich habe geweint, aber vor allem habe ich geträumt. Ich vergebe volle 5 Sterne für diesen jungen Prinzen, der zu lieben erst lernen muss. Ich freue mich bereits darauf, wenn Lumière in meinem Wohnzimmer Gast sein wird und ich den Film auf DVD besitze. 

2 Kommentare:

  1. Hall Julia,

    Ich liebe auch den Disney Zeichentrickfilm "Die Schöne und das Biest". Deswegen muss ich diesen Film auch noch sehen.

    lg backmausi81

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    1. Ja, das solltest du unbedingt tun :)
      Es lohnt sich wirklich, ist zum Träumen schön!
      Viel Spaß dabei!
      Liebe Grüße :)

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