Titel: Phase Null - Die Auserwählten
Autor: James Dashner
Verlag: Chicken House
Preis: 19,99€
Seiten: 440
Selten konnte mich eine solch brutale Buchreihe, wie es „Die
Auserwählten“ sind, begeistern. Aber Thomas und seine Freunde faszinierten mich
von der ersten Seite an. Beim ersten Teil hatte ich keine Ahnung, wie
weitreichend die Geschichte von James Dashner noch werden würde, doch sein
Handlungsgerüst wurde äußerst komplex. Somit war klar, dass ich auch die
Prequel-Bücher lesen würde. Denn wie hat alles begonnen und was passierte
wirklich in der Vergangenheit von Thomas und Teresa? Voller Erwartungen
startete ich mit „Kill Order“ und das Buch enttäuschte mich gewaltig. Beinahe
hätte ich „Phase Null“ gar keine Chance mehr gegeben, aber dieser Klappentext
versprach mir das, was ich wissen wollte. Also los! Und dieses Prequel-Buch
lohnt sich tatsächlich! Man bekommt Informationen und staunt über den ein oder
anderen Fakt. Ein gutes Buch, das es mit der Trilogie aber dennoch nicht
aufnehmen kann.
Klappentext
Du weißt, was im Labyrinth, in der Brandwüste und der
Todeszone passiert ist?
Ganz sicher nicht!
Sie sind die Auserwählten. Dazu erkoren, eine Welt zu
retten, die längst verloren scheint. Sie sind die Zukunft der Menschheit und
ihre einzige Hoffnung. Das glauben sie zumindest. Denn noch ahnen sie nichts
von geheimen Allianzen, schockierenden Geheimnissen und unverzeihlichen Lügen.
Sie wissen nur, dass sie von ANGST auf die erste Phase des
Experiments vorbereitet werden.
Das macht die Auserwählten zu Freunden – und damit beginnt
der Verrat an Thomas.
Meinung
„Phase Null“ beginnt direkt bei den Figuren, die man durch
die Trilogie lieben gelernt hat. Keine neuen Unbekannten, von denen plötzlich
die Handlung getragen wird. Nein. Wir lernen Thomas, Newt, Alby, Minho und
Teresa noch einmal völlig neu kennen. Das war ein schönes Gefühl und es ist
interessant für den Leser die Entwicklungsschritte der einzelnen Figuren zu
verfolgen. Wie war Minho als Kind, wie ist er als Teenager? Was wissen die
Jungs über das Experiment und ihr eigenes, zurückgelassenes Leben? All dies sind Dinge, die
geklärt werden. Zum Teil blutete mir das Herz mit dem Wissen, das ich aus den
folgenden Büchern hatte. Ich konnte nicht fassen, dass die Geschehnisse so
grausam sind. Denn das ist ein Punkt, der in diesem Buch sehr gut zur Geltung
kommt: Grausamkeit. Natürlich ist der Brand die schlimmste Konstante, von der die
„Maze Runner“ im Labyrinth nichts wissen. Aber zu was er die Menschen führt,
ist noch schrecklicher. In diesem Zusammenhang muss ich die Mitarbeiter von
ANGST erwähnen. Thomas ist ein starker Junge, der sehr schnell erwachsen werden
musste. Er weiß früh, dass er den ANGST-Mitarbeitern nicht trauen darf und
begeht diesen Fehler dennoch immer wieder. Dr. Page, die spätere Leiterin der
Forschungszentrale, tritt sehr früh auf – doch wir wissen, dass es ihr um mehr
geht als nur Thomas Wohlergehen. Und da kommt mit Brutalität zum Tragen. Die
sogenannte „Säuberungsaktion“ ließ mich mit offenem Mund zurück. Glaubt mir,
nicht alles in diesem Buch ist etwas für schwache Nerven. Und dennoch ist es
wirklich gut. Brutal, real, zum Teil derb und absolut vernichtend. Anders kann
ich es nicht sagen. Ich finde, dass Dashner das von ihm geschaffene Szenario
wirklich beherrscht und logisch auseinander nimmt. In der Trilogie weiß man nie,
wer jetzt der Böse ist, aber nach diesem Buch weiß ich immerhin, dass zumindest
Thomas immer zu dem stand, was er sagte. Anders als gewisse anderen Menschen,
gegen die ich schon immer etwas einzuwenden hatte.
Nach dem Lesen hatte ich das Bedürfnis die Reihe noch einmal zu beginnen. Ich
glaube, dass sich die Sicht auf die Geschehnisse verändert. Besonders heftig
fand ich den Punkt, dass den Lichtern die Gedächtnisse gelöscht werden – klar,
das war auch in der Trilogie hart. Aber nun zu wissen, was die Charaktere
wussten, macht den Leser zu einem aktiven und somit leidenden Beobachter. Und außerdem verändert es die gesamte Sicht auf Teresa.
Dashner bleibt seinem harten Stil treu. Die Kapitel sind relativ kurz, aber
schon besser als noch bei „Kill Oder“. Der Stil ist flüssig und da Thomas
wieder der Erzähler ist, ist das gesamte Konzept ruhiger.
Fazit
Mir hat dieses Buch genau das gegeben, was ich haben wollte.
Es ist eine logische und gleichzeitig tragische Ergänzung zu der Geschichte der
Auserwählten. Man sollte auf brutale Geschehnisse vorbereitet sein, wenn man zu
diesem Buch greift und der ANGST ins Auge blicken. Ich fand es toll, noch
mehr über die verschiedenen Charaktere zu erfahren und ihnen erneut zu begegnen
– vor allem, wenn man weiß, wer das Alles nicht überleben wird. Ein wirklich
gutes Buch, das für mich lediglich nicht auf Augenhöhe der Trilogie steht.
Dennoch: vier Spitzenschuhe.
Ich möchte auch bald diesen Teil lesen und bin schon richtig gespannt. Deine Rezi hat mich auf jeden Fall noch neugieriger gemacht :-)
AntwortenLöschenDas freut mich :) Das Buch ist auch wirklich lesenswert, aber eben auch verstörend. Ich wünsche dir viel Spaß damit :)
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