4. März 2017

Rezension: "Witches of Norway - Monddunkelzeit" von Jennifer Alice Jager


Titel: Witches of Norway - Monddunkelzeit
Autor: Jennifer Alice Jager
Verlag: Dark Diamonds
Preis: 4,99€
Seiten: 353

Vor einer Weile begann ich die „Witches of Norway“-Reihe von Jennifer Alice Jager zu lesen. Ich kannte bisher noch nichts von der Autorin, hatte aber schon viel Positives gehört. Mit dem ersten Teil der Trilogie konnte sie mich absolut begeistern. Der zweite Teil war dann leider etwas schwächer und nun wartete das Finale auf mich. Meiner Meinung nach hat Jager eine relativ komplexe und auch komplizierte Geschichte niedergeschrieben, bei der man mit Aufmerksamkeit verweilen sollte. Tut man dies aber, ist „Monddunkelzeit“ ein gelungener Abschluss, der die Erwartungen voll erfüllt. Etwas verwirrend, aber auch emotional und packend. Ein tolles Finale!

Klappentext


Noch immer kann Elis den Zauber der Zeit nicht kontrollieren. Auf der Flucht vor den Schattenbringern landen sie und Kjell im Norwegen des 17. Jahrhunderts – eine Zeit, die viele Gefahren birgt, denn Magie gilt hier als Teufelswerk. Gefangen zwischen Liebe und Furcht, Zukunft und Vergangenheit versucht sie den Magierbund der Schattenbringer aufzuhalten. Doch jede falsche Entscheidung könnte ihr ganzes Leben in Dunkelheit stürzen und auch das derer, die sie liebt. Dabei weiß sie nicht einmal, für wen ihr Herz wirklich schlägt. Ihre intensiven Gefühle für Kjell und die enorme Anziehungskraft, die der Hexenmeister Stian auf sie ausübt, bringen Elis fast um den Verstand. Doch genau diesen braucht sie, um ihre Feinde zu besiegen...


Meinung


Meine Erwartungen an das Finale der „Witches of Norway“-Reihe waren hoch. Ich habe mit einer deutlichen Steigerung gegenüber dem zweiten Teil gerechnet. Und zum Glück traf das auch ein. Wenn man mit dem Lesen beginnt, wird einem zuerst einmal klar, wie viel man schon mit den Protagonisten durchgemacht hat und was überhaupt schon alles geschehen ist. Das ist nicht ganz unwichtig, denn dieses Buch ist vielschichtig. Wie man schon erwarten kann, werden die Zeitreisen noch intensiver und ausschlaggebend. Das Buch beginnt im 17. Jahrhundert, spielt in der Gegenwart und dann wieder in einer unbekannten Zeit. Man muss aufmerksam bleiben und der Handlung richtig folgen, damit man am Ende nicht völlig verständnislos dasteht. Denn ich muss zugeben, dass auch ich an einem bestimmten Punkt nicht mehr ganz wusste, was jetzt Vergangenheit und was Gegenwart ist. Was ist schon passiert, was wird noch passieren? Was definitiv passiert, ist dass die Autorin den Leser wieder in ihren Bann zieht. 
Das Buch beginnt unmittelbar, was mir gut gefiel. Man kennt die Figuren, die Geschichte, die Komplexität. Mir gefiel das Ende des letzten Teils gar nicht, umso glücklicher war ich, dass sehr direkt an die Handlung angeknüpft wird. Und die ist spannend. Insgesamt ist das Tempo von „Monddunkelzeit“ extrem hoch. Es passiert so gut wie immer etwas, die Geschichte dreht sich um 180°, nur um wieder zurückzugehen. Die ganze Zeit über herrscht Spannung und zum Teil auch rasante Action. Elis beginnt endlich, alles zu verstehen und wird zu der Hexe, die sie von Anfang an sein konnte. Ihre Entwicklung in der gesamten Reihe gefällt mir wirklich gut. Sie ist sympathisch und stark. Manchmal war sie mir ein bisschen zu stark, aber im Grunde sind ihre Eigenschaften authentisch. Sie trägt die Handlung gut und der Leser leidet mit ihr. Mein großer Liebling war immer Stian. Dass er mehr als nur eine Seite hat, war schnell klar. Doch nun kommt noch sehr viel mehr ans Licht und das zu ertragen war nicht ganz leicht. Doch die Autorin schafft es gut, die Geschehnisse darzustellen und lässt wenige Interpretationsmöglichkeiten. So schafft sie es, die aufgebauten Emotionen in einem gewissen Rahmen zu lenken. Das klingt jetzt vielleicht manipulativ, gemeint ist aber das Gegenteil. Moral spielt in diesem Buch eine große Rolle und wie moralisch man selbst handelt und denkt, ist jedem überlassen. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen den Brüdern Kjell und Per. Sie ist sehr viel wichtiger, als man zu Beginn noch glauben mag. Hinzu kommt der Konflikt aus der Gegenwart zwischen den Schattenbringern und den Andersons. Welche Rolle spielt Luc und warum wollen die Schattenbringer ihn haben? Ihr merkt schon: Fragen über Fragen. Doch alle werden am Ende beantwortet. Und das liebe ich an Reihenabschlüssen – die Klarheit. 
Das Buch hat eine Menge zu bieten. Nicht nur Konflikte und Geheimnisse stehen auf der Tagesordnung, sondern auch Liebe. Elis ist sich über ihre Gefühle noch nicht ganz im Klaren, doch die Liebesgeschichte zwischen Kjell und ihr nimmt einen großen Teil der Geschichte ein. Die langsame Entwicklung ist gelungen und so gibt es auch viel fürs Herz. Ich finde, dass Jennifer Alice Jager es schafft, die vielen ausgelegten Schlingen sinnvoll zuzuziehen. Man muss, wie ich betonen will, wirklich aufpassen, dass man nicht zu verwirrt ist. Denn am Ende machte eben doch alles einen Sinn. Doch bis sich dieser erschließt kann es dauern. 
Der Schreibstil gefällt mir noch immer gut. Er ist anschaulich und lebendig. Man kommt gut durch die Geschichte und bekommt zusätzlich noch die schöne Kulisse Norwegens geboten. Außerdem finde ich, dass das Thema der Hexen sehr anschaulich und gut erzählt wird. Ich konnte mir die Rituale immer gut vorstellen und wurde durch die Autorin in eine andere Welt entführt. In diesem Buch müssen auch Verluste hingenommen werden und das macht die Geschichte realer. Die fiese Andeutung am Ende des Buches hätte nicht nötig getan. Was soll ich denn jetzt denken?!

Fazit




Ich bin mit „Monddunkelzeit“ absolut zufrieden, auch wenn ich die Gefahr der Verwirrung benennen will. Folgt man aber aufmerksam und lässt sich von der Geschichte fesseln, warten viele gelüftete Geheimnisse am Ende des Tunnels. Intrigen, Macht, Liebe und Familie – all dies sind Themen, die in der „Witches of Norway“-Reihe zählen. Die junge und sympathische Elis hat viel ertragen und bringt ihre Geschichte zauberhaft zu Ende. Für eine tolle und mitreißende Handlung, gut ausgearbeitet Figuren und einen lebendigen Schreibstil vergebe ich 4,5 Spitzenschuhe. Der kleine Abzug kommt durch die Stellen, die mir zu unklar waren. Dennoch ist das Buch wohl das beste der Reihe. Bleibt nur zu sagen: lasst euch verzaubern.


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