26. März 2017

Rezension: "Erwählt in tiefster Nacht" von C. C. Hunter


Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht
Autor: C.C. Hunter
Verlag: Fischer
Preis: 14,99€
Seiten: 592

Die „Shadow-Falls-Camp-Reihe“ habe ich ohne große Erwartungen begonnen. Doch gleich der erste Teil war so cool, dass ich die Reihe natürlich weiterlesen musste und so stiegen auch meine Erwartungen. Zwischenzeitlich wurde es schon ein bisschen schwächer und so war ich auf das große Finale, Band fünf, gespannt. Meiner Meinung nach ist „Erwählt in tiefster Nacht“ ein gutes und solides Finale, an dem mich aber ein paar Punkte gestört haben. Friede, Freude, Eierkuchen kann man eben auch übertreiben…

Klappentext


Kylie hat das Shadow Falls Camp verlassen und ist zu ihrem Großvater und ihrer Großtante in die Chamäleon-Gemeinschaft gezogen. Dort will sie mit anderen Jugendlichen ihrer Art mehr über sich erfahren und lernen, wie sie ihre unglaublichen Kräfte anwenden kann. Aber Kylie vermisst das Shadow Falls Camp, vor allem ihre Freunde dort.
Als im Shadow Falls Camp etwas Schreckliches geschieht, das auch Kylie in Gefahr bringen könnte, tauchen Burnett und Derek auf, um sie zurückzuholen. Doch die Chamäleon-Gemeinschaft will Kylie nicht gehen lassen, und es bleibt nur eine Möglichkeit …
Kylie muss sich entscheiden: Wo ist ihr Zuhause? Und wen liebt sie wirklich – Lucas oder Derek?

Meinung


Ich sage gleich vorweg, dass diese Rezension Spoiler beinhaltet. Also lest nicht weiter, solltet ihr den Inhalt dieses Buches noch nicht kennen.
Ich finde jedes Buch dieser Reihe wirklich sehr angenehm. Man kommt jedes Mal wieder ein bisschen nach Hause, kennt die Charaktere, es taucht immer wieder ein Geist auf und Kylie hat neue Probleme. Nach diesem Muster ist auch „Erwählt in tiefster Nacht“ aufgebaut, außer, dass man eben weiß, dass es diesmal final sein wird. Der bevorstehende Kampf hat also etwas Endgültiges und der Leser weiß, dass Kylie sich Mario stellen muss. Der Plot scheint also klar. Schon nach kurzer Zeit verlässt Kylie die Gemeinschaft der Chamäleons wieder – ziemlich schnell, wenn man bedenkt, dass sie unbedingt weggehen MUSSTE. Aber naja. Auch die Sache mit Lucas und Derek ist ziemlich schnell geklärt. Mein armes Derek-Fan-Herz musste natürlich bluten, aber das war ja auch von Anfang an klar, nicht wahr? Ich fand die Dreiecksbeziehung immer sehr cool, aber es musste ja auch eine endgültige Lösung her – und in dieser Lösung liebt Kylie nun einmal Lucas. Das finde ich auch gar nicht schlimm, ich mag die Szenen der beiden und wie Lucas um Kylie kämpft. Ich mag Derek nur einfach lieber… Was mich aber extrem gestört hat und was in diesem Teil noch einmal sehr deutlich hervorkommt, ist die Perfektion von Kylie. Ich fand es unglaublich nervig, dass Kylie immer etwas Besonderes ist. Nicht nur, dass sie zu einer bisher unbekannten Art gehört und dieser die Freiheit schenken will, nein – zwei tolle Jungs sind in sie verliebt, sie ist die beste Freundin der Schulleiterin (, die sehr wohl älter, reifer usw. ist), sie ist ein Protector, kann Geister sehen und, ach ja… jeder will Beziehungstipps von ihr, weil sie ja so nett und lieb und hilfsbereit ist. Oh mann…soll ich weitermachen?! Das war mir wirklich zu viel. So toll kann ein einzelner Mensch einfach nicht sein, ich denke das liegt auf der Hand. 
Nichtsdestotrotz ist die Geschichte des letzten Buches gelungen. Manchmal gibt es zwar Längen und unnötiges Chaos, aber das macht die Reihe sehr solide. Außerdem hatte ich damit nie ein Problem und man liest das Buch gern. Die Probleme der Charaktere und Geschichte spitzen sich zu, aber wie ich schon sagte – für alles gibt es ein Happy-End. Hach, wie schön. Selbst der gute Derek verliebt sich wieder neu, so dass Kylie nicht mal ein schlechtes Gewissen haben muss, ist das nicht toll?! ;) Die Friede-Freude-Eierkuchen-Nummer fand ich wirklich übertrieben, aber ich kann auch verstehen, dass sich nach einem perfekten Ende gesehnt wird. 
Die Charaktere sind wie immer toll. Meine Lieblinge bleiben Miranda und Della. Die Spin-Off Reihe um Della ist sicher lesenswert, ob ich mir ihr stelle, weiß ich aber noch nicht. Mir war der Geist aus diesem Buch sympathisch, denn er ist so geheimnisvoll. Am Ende macht alles Sinn und somit hat die Autorin einen guten Bogen geschlagen. Der Stil ist frisch und jugendlich, chaotisch und emotional – so wie Kylie. Alles in allem, also sehr authentisch für das Thema und das Genre.

Fazit



Ich bin immer wieder gern in die Welt der Übernatürlichen zurückgekehrt, aber nach diesem Buch, habe ich auch erst einmal mit Shadow Falls abgeschlossen. „Erwählt in tiefster Nacht“ ist ein gutes Buch, dass die Geschichte von Kylie gut abrundet und auf seinen Höhepunkt bringt. Dennoch enttäuschte mich die Überperfektion. Da es aber trotzdem eine schöne Lektüre ist und vor allem das Ende mit Spannung glänzt, greife ich wieder zu vier Spitzenschuhen. Beinahe wären es weniger geworden, aber die Reihe hat mir eben doch viel Spaß gemacht.



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