Titel: Die Schöne und das Biest
Regie: Bill Condon
Länge: 130 Minuten
FSK: 6
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
„Märchen schreibt die Zeit, in des Dichters Kleid…“
Hach, was habe ich den Disneyfilm samt seiner wunderschönen Lieder immer
geliebt. „Die Schöne und das Biest“ ist ein absolutes Meisterwerk und hat eine
wunderschöne Moral. Als bekannt wurde, dass der Zeichentrickfilm nun wirklich
verfilmt werden sollte, war meine Freude groß. Als dann auch noch Emma Watson
für die Rolle der Belle zusagte, waren nicht nur die Sozialen Medien Feuer und
Flamme, sondern auch viele Fans – wie ich. Nun habe ich mit langer Wartezeit
endlich den Film im Kino sehen können und ich bin absolut begeistert. Er hält
was er verspricht, es gibt keine Experimente, sondern einfach eine der
schönsten Liebesgeschichten aller Zeiten. Für Märchenfans ist dieser Film ein
absoluter Muss. Einfach zum Verlieben.
Darum geht's:
Belle (Emma Watson) ist eine ebenso kluge wie anmutige junge
Frau, die gemeinsam mit ihrem etwas verschrobenen Vater Maurice (Kevin Kline)
ein ruhiges und recht zufriedenes Leben in dem kleinen Dorf Villeneuve lebt.
Ihr beschaulicher Alltag wird nur durch den selbstverliebten Schönling Gaston
(Luke Evans) gestört, der Belle regelmäßig den Hof macht und sich auch durch
ihre Ablehnung nicht abschrecken lässt. Da gerät Belles Vater während einer
Reise in die Fänge des Biestes (Dan Stevens), das in einem verwunschenen
Schloss in der Nähe des Dorfes wohnt. Das Biest war einst ein selbstsüchtiger
Prinz, der dazu verflucht wurde, als hässliches Ungeheuer zu leben, bis er
jemanden dazu bringen kann, ihn trotz seines abschreckenden Äußeren wahrlich zu
lieben. Doch davon ahnt Belle noch nichts, als sie sich selbstlos anstatt ihres
Vaters in die Gefangenschaft des Biestes begibt. Erst langsam freundet sie sich
mit den ebenfalls verzauberten Bediensteten (u.a. Ian McKellen, Ewan McGregor,
Emma Thompson) im Schloss an und beginnt zu ahnen, dass hinter der
abscheulichen Fassade des Biestes noch mehr steckt.
Meine Meinung
Es ist komisch in einen Film zu gehen, von dem man die gesamte
Handlung eigentlich kennt. Mehr noch, man kennt sogar die Kulisse, die
Atmosphäre, die Charaktere. Und dennoch ist der Film völlig neu. Meine
Erwartungen waren nicht gering und in den ersten Minuten musste ich mich
wirklich an diese Neuverfilmung gewöhnen, aber als ich erst einmal reingekommen
war, war alles wunderbar. Ich habe richtig gestrahlt, als die ersten Klänge des
Liedes „Unsere Stadt“ erklangen und ich war mir nicht sicher, ob das Lied nun
beginnen würde. Aber JA! Es wird gesungen und zwar sehr viel. Einige der Lieder
aus dem Musical haben es ebenfalls in den Film geschafft, man könnte den Film
also durchaus in die Kategorie „Musicalfilm“ setzen. Die Lieder verleihen dem
Film noch ein Stück mehr seiner märchenhaften Atmosphäre. Das erste Lied, das
die Geschichte einleitet, ist einfach nur toll. Es ist schnell, lustig und man
weiß gar nicht wo man hinsehen soll. Allerdings haben die Macher auch einen
großen Fehler gemacht. Die Kameraeinstellung geht vor allem zu Beginn oft auf
die Nahaufnahme. Man sieht, wie Belle singt – und leider sind ihre
Lippenbewegungen im Original so völlig anders, als es im Deutschen nötig wäre.
Ich persönlich hasse es, wenn die Lippenbewegungen nicht zum Gesagten passen –
leider war genau dies im ersten Lied der Fall. Danach allerdings gar nicht mehr
und das tröstete mich.
Jeder, der den Disneyfilm gesehen hat, kennt das Konzept dieses Films. „Die
Schöne und das Biest“ hält sich beinahe szenengetreu an das Original. Es gibt
kleine Ergänzungen, die aber sehr sinnvoll sind. So kommt etwa die Geschichte
von Belles Mutter ans Tageslicht und auch um die Zauberin wurde einiges
ergänzt. Doch jede Erneuerung fügt sich wunderbar in die Geschichte. Man hat
das Gefühl, als wenn der Disneyfilm diese Dinge einfach weglassen musste, denn
sie ergeben einen durchdachten Sinn.
Großartig sind die Bilder. Die Eindrücke. Die Atmosphäre. Als Belle ins Schloss
kommt, ist das Setting atemberaubend. Alles sieht so aus wie bei Disney, doch
durch die Realität ist alles noch pompöser, noch skurriler. Ich habe mich
sofort in das Schloss und seine Bewohner verliebt. Die verzauberten
Bediensteten sind eine Klasse für sich. Lumière und von Unruh sind das tolle
Doppel, das immer für einen Witz gut ist. Doch dieser Faktor ist keinesfalls
auf die beiden eingeschränkt. Oh nein. Der ganze Film ist von einem
herzerwärmenden Humor geprägt. Ich habe so viel gelacht – und auch wirklich
laut. Der Witz ist unserem heutigen Humor angepasst und hat mir unglaublich gut
gefallen. Man darf lachen, aber man darf auch weinen. Ich glaube, ich habe ungefähr
ein Viertel des Films über geweint. Das begann bei der berühmten Ballsaalszene
und hielt über das gesamte Ende an. Es war so traurig und so schön. Und nun ja,
ich bin eben nah am Wasser gebaut. Jedenfalls habe ich selten so viel im Kino
geweint.
Kommen wir noch zu den Charakteren. Ich musste mich auf der Leinwand an Emma
Watson gewöhnen. Doch sie passt toll zu der Rolle. Ihre Darstellung ist
märchenhaft und dennoch ist sie manchmal etwas übermoralisch – wie es im Märchen aber ja sein soll. Das Biest fand ich ebenso toll. Die Macher haben es wirklich gut
animiert, wie auch die anderen Bediensteten. Alle Gegenstände sind so
detailgenau konstruiert, dass sie wirklich zum Leben erwachen. Ich habe den Film in 3D gesehen. Es gab schöne Szenen, in denen sich das auch gelohnt hat. Einmal musste ich richtig zusammenzucken. Ein Highlight
war noch Luke Evans als Gaston. Dieser schmierige und arrogante Mistkerl gehört
in dieses Märchen. Seine Sprüche bringen das Publikum zum Lachen und dennoch
ist der der grausamste Charakter von allen – eben der klassische Bösewicht. Mir
hat seine Verkörperung sehr gut gefallen.
Also...
Was kann ich mehr sagen, als dass der Film ein Märchen ist. Die Kulisse ist
beeindruckend, man darf zwei Stunden lang in eine andere, aber zauberhafte Welt
eintauchen. Gewaltige Bilder, eine moralische Geschichte, die Liebe und
wunderbare Lieder. Die Schauspieler überzeugen in diesen Rollen und konnten
mich emotional absolut mitnehmen. Ich habe gelacht, ich habe geweint, aber vor
allem habe ich geträumt. Ich vergebe volle 5 Sterne für diesen jungen Prinzen,
der zu lieben erst lernen muss. Ich freue mich bereits darauf, wenn Lumière
in meinem Wohnzimmer Gast sein wird und ich den Film auf DVD besitze.
Hall Julia,
AntwortenLöschenIch liebe auch den Disney Zeichentrickfilm "Die Schöne und das Biest". Deswegen muss ich diesen Film auch noch sehen.
lg backmausi81
Ja, das solltest du unbedingt tun :)
LöschenEs lohnt sich wirklich, ist zum Träumen schön!
Viel Spaß dabei!
Liebe Grüße :)