Titel: Deadpool
Regie: Tim Miller
Länge: 109 Minuten
FSK: 16
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2016
Als ich den Trailer von „Deadpool“ im Kino sah, war ich skeptisch.
Grundsätzlich bin ich für jede Marvel-Schandtat zu haben, allerdings hat mich
der derbe Humor des Trailers ein wenig abgeschreckt („Heute Abend mach ich’s mir
selbst“). Allerdings ist es gerade dieser schwarze Humor, der „Deadpool“ zu
etwas Besonderem und absolut Coolem machen. Ein unglaublich lustiger Film mit
viel Action, einer eher irrelevanten Story und super Unterhaltung. Ryan
Reynolds, wie er sich selbst auf die Schippe nimmt und den Zuschauer anderthalb
Stunden vollabert. Klingt verrückt, ist es auch, aber dazu einfach nur
herrlich. Allerdings sind die 1,5 Stunden von diesem Humor auch genug ;)
Darum geht's...
Wade Wilson (Ryan Reynolds) ist ein ehemaliger Special Force
Soldat, der an einer schweren Krebserkrankung leidet. Die Metastasen haben
seine Lunge und sein Gehirn völlig zerfressen. Eines Tages bekommt Wade ein
außergewöhnliches Angebot von der mysteriösen Organisation „Weapen X“: Sie
wollen ihn in einem medizinischen Experiment zu einem Supersoldaten umwandeln.
Als positive Nebenwirkung könnte der Krebs geheilt werden. Was Wade jedoch
nicht weiß, in Wirklichkeit soll er als sklavenähnliche Kampfmaschine benutzt
werden. Als er nach der äußerst schmerzhaften Prozedur zu sich kommt, ist er
völlig entstellt und kurz davor seinen Verstand zu verlieren. Gleichzeitig
wurden seine Selbstheilungskräfte potenziert. Nun kann Wade seine Wunden in
übermenschlicher Geschwindigkeit heilen lassen. Er entkommt, nimmt sein Alter
Ego „Deadpool“ an und geht auf einen Rachefeldzug. Das Ziel ist der skrupellose
Ajax (Ed Skrein), der für Wades Verwandlung verantwortlich war. Während seiner
Mission wird Deadpool von den X-Men Negasonic Teenage Warhead (Brianna
Hildebrand) und Colossus (Stefan Kapicic) begleitet. Zudem hat Ajax inzwischen
Wades Freundin Vanessa (Morena Baccarin) entführt. Doch Vanessa ist alles
andere als eine passive Jungfrau in Nöten und arbeitet fleißig an ihrer eigenen
Rettung.
(Quelle: http://www.kino.de/film/deadpool-2016/)
Meine Meinung
Wade Wilson ist der geborene Antiheld. Ich muss zugeben,
dass ich die Comics nicht kenne und somit nichts zum Handlungsvergleich sagen kann.
Die Handlung ist allerdings das einzig schwache an diesem Film. Viel schlimmer
ist es aber, dass das dem Zuschauer gar nicht unbedingt auffällt. Denn im Fokus
stehen die Sprüche von Wade. Der Film baut auf folgendem Grundgerüst auf:
Schlägertyp und Söldner verliebt sich, wird todkrank, will sich retten, wird
hässlich und unsterblich, will wieder schön sein und übt Rache. Das war’s.
Okay, vielleicht doch einen Ticken komplexer als angedeutet, aber grundsätzlich
geht es Wade nur darum, dass er wieder normal aussehen will, da er sich sonst nicht
zu seiner großen Liebe zurück traut. Und sind wir mal ehrlich: Das ist schwach
und oberflächlich.
Aber natürlich ist das so gewollt. Denn, wie ich bereits sagte, ist Wade kein
richtiger Held. Er ist egoistisch und gewalttätig. Er interessiert sich nur für
seine eigenen Interessen und setzt diese auf jede mögliche Art und Weise durch.
Und genau das ist so lustig. Wade hat eine große Klappe und kommentiert einfach
jede Aktion. Dabei bietet „Deadpool“ eben einen ganz eigenen Humor. Das beginnt
bereits mit der Filmvorschau. Die Macher haben sich dazu entschieden, statt die
normalen Namen der Mitwirkenden einzublenden, Synonyme zu verwenden. Das wären
zum Beispiel: „Drehbuch: Die wahren Helden“ oder „Produzenten: Überbezahlte
Honks“ und auch die Darsteller werden nur mit „Vollidiot“, „Unnötiger Nerd“
oder ähnlichem kommentiert. Das sorgt allerdings dafür, dass der Zuschauer von
der ersten Minute an in einer euphorischen Stimmung ist. Und das hält den Film
über auch an. Auch alle anderen Figuren sind von „Deadpool“ zwischenzeitlich
genervt, aber faszinierend ist der Charakter in jedem Fall. „Deadpool“
kommuniziert übrigens auch direkt mit seinem Publikum. Es gibt also eine
weitere Ebene, auf der er manchmal mit uns spricht. Das bricht die Filmfassade
ein wenig, gefiel mir aber gut, da es einfach ungewöhnlich ist. Deadpool lässt
uns an seiner Geschichte teilhaben. Das geschieht zumeist in Form von
Flashbacks. Er erzählt seine Vergangenheit innerhalb eines Kampfes, der
übrigens überaus humorvoll ist. Ryan Reynolds mimt den Antihelden wirklich
gekonnt und nimmt sich sogar selbst hoch. Unter anderem sagt er in einer
Debatte um Schönheit „Glaubst du etwas Ryan Reynolds ist berühmt, weil er so
gut schauspielern kann?“ Ich hoffe es kommt einigermaßen rüber, was für einen
Humor man bei diesem Film erwarten kann. Selbst wenn er einem persönlich nicht
so gefällt, macht er den Film sehr sehenswert.
Die schauspielerische Leistung ist vollkommen okay. Es gibt natürlich die
wunderschöne Freundin des Helden und den fiesen Bösewicht. Morena Baccarin muss
ich für ihre Schönheit wirklich bewundern. Sie passt zu Wade und dem Film im
Allgemeinen. Wie bereits erwähnt ist die Handlung schwach, aber die Umsetzung
macht es gut. Mir gefielen auch die Anspielungen auf Wolverine und ich habe
mich erst im Nachhinein erinnern können, dass „Deadpool“ tatsächlich bereits
einen kleinen Auftritt in einem Marvel Film hatte.
Was ich noch zu bemängeln habe ist die überkandidelte Kulisse der finalen
Szenen. Im Allgemeinen sind die Spielorte völlig okay und normal (okay, das
Umwandlungszentrum ist echt ekelig), aber dieses riesiges Kriegsschiff am Ende
habe ich einfach nicht verstanden. Was macht ein unglaublich großes
Kriegsschiff mitten in einer Stadt??? Und niemanden interessiert‘s? Aber okay…
Die Kameraeinstellungen sind vielseitig und abwechslungsreich. Besonders in den
Kampfszenen fühlt man sich als Zuschauer einbezogen.
Also...
Für mich war „Deadpool“ ein ziemlich cooler Film, der tolle Abwechslung zu den
normalen Helden bot. Ich konnte mich vor Lachen zum Teil nicht mehr halten und hatte
ein Menge Spaß. Ich wurde von den kecken Sprüchen großartig unterhalten, weise
aber daraufhin, dass es nach 1,5 Stunden auch genug war. Noch länger wollte ich
mir Wade wirklich nicht antun ;) Direkt nach dem Film war ich aber so
glücklich, dass ich hier die volle Punktzahl vergebe. Auch wenn es theoretisch
Schwächen gibt – „Deadpool“ ist etwas Besonderes.
Hallo:)
AntwortenLöschenich muss sagen, ich konnte bei dem Film nicht mehr! Ich liebe ihn so sehr!!:D Aber ja gut, man muss schon zugeben wenn man drauf achtet, dann ist die Handlung etwas, naja, dünn. Aber mir war das einfach so egalXD Super, dass dir der Film auch gefallen hat^.^ Bei mir war es nach 1,5 Stunden aber leider immer noch nicht genug, der Humor hat bei mir direkt ins schwarze getroffen.
Eine sehr coole Filmkritik!
Liebe Grüße
Julia:)
Hey Julia :)
LöschenHahaha, ich versteh dich ehrlich gut! Die Review klingt vielleicht etwas meckeriger, als sie gemeint ist. Ich habe die schwache Story auch erst im Nachhinein analysiert ;) Der Humor ist schon außergewöhnlich und macht auf jeden Fall super viel Spaß. Bei der "T-Rex-Szene" konnte ich mich auch nicht mehr einkriegen :D
Danke :)
Liebste Grüße,
Julia