26. Februar 2016

Review: "Deadpool"







     Titel: Deadpool

     Regie: Tim Miller

     Länge: 109 Minuten

     FSK: 16

     Produktionsland: USA

     Erscheinungsjahr: 2016







Als ich den Trailer von „Deadpool“ im Kino sah, war ich skeptisch. Grundsätzlich bin ich für jede Marvel-Schandtat zu haben, allerdings hat mich der derbe Humor des Trailers ein wenig abgeschreckt („Heute Abend mach ich’s mir selbst“). Allerdings ist es gerade dieser schwarze Humor, der „Deadpool“ zu etwas Besonderem und absolut Coolem machen. Ein unglaublich lustiger Film mit viel Action, einer eher irrelevanten Story und super Unterhaltung. Ryan Reynolds, wie er sich selbst auf die Schippe nimmt und den Zuschauer anderthalb Stunden vollabert. Klingt verrückt, ist es auch, aber dazu einfach nur herrlich. Allerdings sind die 1,5 Stunden von diesem Humor auch genug ;)

Darum geht's...


Wade Wilson (Ryan Reynolds) ist ein ehemaliger Special Force Soldat, der an einer schweren Krebserkrankung leidet. Die Metastasen haben seine Lunge und sein Gehirn völlig zerfressen. Eines Tages bekommt Wade ein außergewöhnliches Angebot von der mysteriösen Organisation „Weapen X“: Sie wollen ihn in einem medizinischen Experiment zu einem Supersoldaten umwandeln. Als positive Nebenwirkung könnte der Krebs geheilt werden. Was Wade jedoch nicht weiß, in Wirklichkeit soll er als sklavenähnliche Kampfmaschine benutzt werden. Als er nach der äußerst schmerzhaften Prozedur zu sich kommt, ist er völlig entstellt und kurz davor seinen Verstand zu verlieren. Gleichzeitig wurden seine Selbstheilungskräfte potenziert. Nun kann Wade seine Wunden in übermenschlicher Geschwindigkeit heilen lassen. Er entkommt, nimmt sein Alter Ego „Deadpool“ an und geht auf einen Rachefeldzug. Das Ziel ist der skrupellose Ajax (Ed Skrein), der für Wades Verwandlung verantwortlich war. Während seiner Mission wird Deadpool von den X-Men Negasonic Teenage Warhead (Brianna Hildebrand) und Colossus (Stefan Kapicic) begleitet. Zudem hat Ajax inzwischen Wades Freundin Vanessa (Morena Baccarin) entführt. Doch Vanessa ist alles andere als eine passive Jungfrau in Nöten und arbeitet fleißig an ihrer eigenen Rettung.

(Quelle: http://www.kino.de/film/deadpool-2016/)

Meine Meinung



Wade Wilson ist der geborene Antiheld. Ich muss zugeben, dass ich die Comics nicht kenne und somit nichts zum Handlungsvergleich sagen kann. Die Handlung ist allerdings das einzig schwache an diesem Film. Viel schlimmer ist es aber, dass das dem Zuschauer gar nicht unbedingt auffällt. Denn im Fokus stehen die Sprüche von Wade. Der Film baut auf folgendem Grundgerüst auf: Schlägertyp und Söldner verliebt sich, wird todkrank, will sich retten, wird hässlich und unsterblich, will wieder schön sein und übt Rache. Das war’s. 
Okay, vielleicht doch einen Ticken komplexer als angedeutet, aber grundsätzlich geht es Wade nur darum, dass er wieder normal aussehen will, da er sich sonst nicht zu seiner großen Liebe zurück traut. Und sind wir mal ehrlich: Das ist schwach und oberflächlich.
Aber natürlich ist das so gewollt. Denn, wie ich bereits sagte, ist Wade kein richtiger Held. Er ist egoistisch und gewalttätig. Er interessiert sich nur für seine eigenen Interessen und setzt diese auf jede mögliche Art und Weise durch. Und genau das ist so lustig. Wade hat eine große Klappe und kommentiert einfach jede Aktion. Dabei bietet „Deadpool“ eben einen ganz eigenen Humor. Das beginnt bereits mit der Filmvorschau. Die Macher haben sich dazu entschieden, statt die normalen Namen der Mitwirkenden einzublenden, Synonyme zu verwenden. Das wären zum Beispiel: „Drehbuch: Die wahren Helden“ oder „Produzenten: Überbezahlte Honks“ und auch die Darsteller werden nur mit „Vollidiot“, „Unnötiger Nerd“ oder ähnlichem kommentiert. Das sorgt allerdings dafür, dass der Zuschauer von der ersten Minute an in einer euphorischen Stimmung ist. Und das hält den Film über auch an. Auch alle anderen Figuren sind von „Deadpool“ zwischenzeitlich genervt, aber faszinierend ist der Charakter in jedem Fall. „Deadpool“ kommuniziert übrigens auch direkt mit seinem Publikum. Es gibt also eine weitere Ebene, auf der er manchmal mit uns spricht. Das bricht die Filmfassade ein wenig, gefiel mir aber gut, da es einfach ungewöhnlich ist. Deadpool lässt uns an seiner Geschichte teilhaben. Das geschieht zumeist in Form von Flashbacks. Er erzählt seine Vergangenheit innerhalb eines Kampfes, der übrigens überaus humorvoll ist. Ryan Reynolds mimt den Antihelden wirklich gekonnt und nimmt sich sogar selbst hoch. Unter anderem sagt er in einer Debatte um Schönheit „Glaubst du etwas Ryan Reynolds ist berühmt, weil er so gut schauspielern kann?“ Ich hoffe es kommt einigermaßen rüber, was für einen Humor man bei diesem Film erwarten kann. Selbst wenn er einem persönlich nicht so gefällt, macht er den Film sehr sehenswert.
Die schauspielerische Leistung ist vollkommen okay. Es gibt natürlich die wunderschöne Freundin des Helden und den fiesen Bösewicht. Morena Baccarin muss ich für ihre Schönheit wirklich bewundern. Sie passt zu Wade und dem Film im Allgemeinen. Wie bereits erwähnt ist die Handlung schwach, aber die Umsetzung macht es gut. Mir gefielen auch die Anspielungen auf Wolverine und ich habe mich erst im Nachhinein erinnern können, dass „Deadpool“ tatsächlich bereits einen kleinen Auftritt in einem Marvel Film hatte.
Was ich noch zu bemängeln habe ist die überkandidelte Kulisse der finalen Szenen. Im Allgemeinen sind die Spielorte völlig okay und normal (okay, das Umwandlungszentrum ist echt ekelig), aber dieses riesiges Kriegsschiff am Ende habe ich einfach nicht verstanden. Was macht ein unglaublich großes Kriegsschiff mitten in einer Stadt??? Und niemanden interessiert‘s? Aber okay…
Die Kameraeinstellungen sind vielseitig und abwechslungsreich. Besonders in den Kampfszenen fühlt man sich als Zuschauer einbezogen. 

Also...


Für mich war „Deadpool“ ein ziemlich cooler Film, der tolle Abwechslung zu den normalen Helden bot. Ich konnte mich vor Lachen zum Teil nicht mehr halten und hatte ein Menge Spaß. Ich wurde von den kecken Sprüchen großartig unterhalten, weise aber daraufhin, dass es nach 1,5 Stunden auch genug war. Noch länger wollte ich mir Wade wirklich nicht antun ;) Direkt nach dem Film war ich aber so glücklich, dass ich hier die volle Punktzahl vergebe. Auch wenn es theoretisch Schwächen gibt – „Deadpool“ ist etwas Besonderes.

2 Kommentare:

  1. Hallo:)

    ich muss sagen, ich konnte bei dem Film nicht mehr! Ich liebe ihn so sehr!!:D Aber ja gut, man muss schon zugeben wenn man drauf achtet, dann ist die Handlung etwas, naja, dünn. Aber mir war das einfach so egalXD Super, dass dir der Film auch gefallen hat^.^ Bei mir war es nach 1,5 Stunden aber leider immer noch nicht genug, der Humor hat bei mir direkt ins schwarze getroffen.

    Eine sehr coole Filmkritik!
    Liebe Grüße
    Julia:)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hey Julia :)
      Hahaha, ich versteh dich ehrlich gut! Die Review klingt vielleicht etwas meckeriger, als sie gemeint ist. Ich habe die schwache Story auch erst im Nachhinein analysiert ;) Der Humor ist schon außergewöhnlich und macht auf jeden Fall super viel Spaß. Bei der "T-Rex-Szene" konnte ich mich auch nicht mehr einkriegen :D
      Danke :)
      Liebste Grüße,
      Julia

      Löschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (Link einfügen) und in der Datenschutzerklärung von Google.