Titel: Wie Möwen im Wind
Autor: Nicola Vollkommer
Verlag: SCM Hänssler
Preis: 14,95€
Seiten: 288
Der Titel „Wie Möwen im Wind“ lässt die Gedanken bereits zu
Träumen ausholen. Dazu das Cover mit der jungen Frau, dessen Haare im Wind
fliegen. Das alles vermittelt einen Eindruck von Freiheit. Eine Freiheit, die
im 18. Jahrhundert nicht jeder hatte. Nicola Vollkommer beschreibt das Leben
eines jungen Mädchens, dem es nicht immer leicht gemacht wurde und das trotzdem
seinen Platz in der Welt sucht, sich dabei blenden lässt und ein furchtbares
Geheimnis lüftet.
Inhalt
Lord Greenwold braucht einen männlichen Erben. Doch seine
unfähige Frau gebärt ihm erneut ein Mädchen. Das kleine Neugeborene wird prompt
an eine Amme gegeben, bei der die kleine Charlotte aufwächst. Charlottes
Ersatzmutter Maggie ist ein herzlicher Mensch und kümmert sich liebevoll um das
ungewollte Kind. Doch zur Familie Greenwold gehört Charlotte noch immer und als
ihr Vater in ihr eine neue Spielfigur für seine machtgierigen Spiele entdeckt,
wird Charlottes Zukunft neu bestimmt. Sie wird zur Familie zurückgeholt um
später ihren Zweck zu erfüllen: einen Mann heiraten, den Lord Greenwold
aussucht und der das Erbe antreten kann. Charlotte muss sich von nun an in
einer Welt zurechtfinden, in der sie ungewollt ist. Halt geben ihr dabei ihr
Stiefbruder Jake und die Hausangestellte Franny. Kann Charlotte eines Tages
ihre Freiheit erlangen? Oder muss sie den vorbestimmten Mann heiraten? Und
welches Geheimnis birgt der verrottete Turm auf dem Anwesen? Der Leser
begleitet Charlottes Leben mit all ihren Höhen und Tiefen. Doch das schlimmste
Tief wartet noch auf sie…unter dem geheimnisvollen Turm.
Meinung
Der Roman bietet eine schöne Geschichte mit facettenreichen
Figuren. Der Schreibstil ist flüssig und viele Beschreibungen von Charlotte
beinhalten sehr poetische Aspekte. Leider konnte mich das Buch nicht absolut
fesseln. Auch wenn die Handlung sich stetig entwickelt, schweifte sie mir
manchmal zu sehr ab. Der Turm steht von Anfang an im Zentrum und man wartet und
wartet und wartet, dass er sein Geheimnis endlich enthüllt. Dies passiert
allerdings erst kurz vor Schluss. Mich hat dieser Punkt sehr überrascht und er
ist auch durchaus positiv zu benennen, denn das Geheimnis des Turms habe ich
nicht erwartet. Das Ende ist mit Abstand der spannendste Teil des Buches, wobei
es auch zwischendurch immer wieder spannende Nebenhandlungen gibt. So hat mir
das Verhältnis zwischen Charlottes Eltern oder Frannys Sicht auf die Liebe gut
gefallen.
Für mich war außerdem der stärkste Charakter der Stallmeister Jake. Er ist sehr
bodenständig, liebevoll und höflich. Maggie hat ihn wunderbar erzogen und er
trägt meiner Meinung nach die Handlung. Weniger gut gefallen hat mir Charlotte.
Ich habe mich leider nie in sie hineinversetzen können und finde, dass sie
oftmals unglaublich naiv, aber gleichzeitig sehr stark ist. Dies widerspricht
sich ein wenig, wie ich finde.
Fazit
Dennoch habe ich das Buch gern gelesen und konnte mich im Cornwall
des 18. Jahrhunderts wiederfinden. Die Handlung bietet viele verschiedene Stränge,
die alle etwas Entdeckenswertes haben.
Die Thematik gefällt mir gut, nur gefiel mir die Protagonistin einfach
nicht. Außerdem geht am Ende dann doch alles sehr schnell, was vorher
sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Von mir
gibt es 3 von möglichen 5 Spitzenschuhen.
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