Titel: Die Bestimmung - Allegiant
Regisseur: Robert Schwentke
Länge: 120 Minuten
FSK: 12
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2016
Eigentlich ist es relativ sinnlos von mir diese Review zu schreiben. Und noch viel sinnloser ist es, zu Beginn des Textes anzukündigen, wie sinnlos das Ganze ist. Vielleicht solltet ihr trotzdem weiterlesen, wenn ihr euch für die Buchreihe von Veronica Roth oder die Filme um Tris und Four interessiert – so wie ich. Doch ich beging einen schrecklichen Fehler, als ich den dritten Teil der Filmreihe im Kino ansah: Ich dacht es sei der letzte und somit das Finale (, wie das Buch eben auch). Ganz offensichtlich war ich einfach nur schlecht vorbereitet und fehlinformiert, was dazu führte, dass mir der gesamte Film kaputt gemacht wurde. Meine Erwartungen wurden absolut nicht erfüllt, was gar nicht mal daran lag, dass der Film irgendwie schlecht gewesen ist, sondern an meiner herben Enttäuschung! Wenn man denkt, dass es nach den nächsten zwei Stunden vorbei ist mit der Filmreihe und dann ein Ende geliefert bekommt, das einen nächsten Film herausfordert, dann ist das bitter. Aber vielleicht mal zum Inhalt…
Darum geht's...
Das alte Regierungssystem Chicagos mit seiner strengen Aufteilung der Bevölkerung in Fraktionen ist zusammengebrochen, Evelyn (Naomi Watts), die Anführerin der Fraktionslosen, hat die Herrschaft an sich gerissen. Doch mit der Auflösung der Gesellschaftsordnung verschwinden keinesfalls die alten Konflikte. Besonders zwischen denen, die schon immer zu den Fraktionslosen zählten, und den Handlagern des alten Unterdrückungsapparats herrschen Feindseligkeit und Rachegelüste. Manche kämpfen sogar dafür, das alte System wiederherzustellen. Derweil weiß Tris (Shailene Woodley), dass die Zivilisation nicht hinter den Mauern ihrer Heimatstadt endet. Gemeinsam mit ihrem Freund Four (Theo James), ihrem Bruder Caleb (Ansel Elgort), ihren Komplizinnen Christina (Zoe Kravitz) und Tori (Maggie Q) sowie dem unzuverlässigen Peter (Miles Teller) will sie die Grenzanlagen überwinden und aus der Stadt fliehen ...
(Quelle: http://www.filmstarts.de/kritiken/225920.html)
Meine Meinung
Mein Problem, das in meinen Erwartungen bestand, habe ich ja eingangs beschrieben. Stellt man dies hintenan und geht davon aus, dass der Zuschauer weiß, dass es sich hier lediglich um Teil 3 von 4 handelt, ist der Film gelungen. Ich persönlich empfand „Insurgent“ als nicht so stark, wohingegen „Allegiant“ auf jeden Fall eine Steigerung ist. Das Vorangegangene wird in den ersten Minuten des Films gut geschildert, so dass man in die Handlung gut hereinkommt. Die Welt und die Kulisse sind bekannt und auch wenn ich mich im ersten Teil an die Umsetzung des Buches gewöhnen musste, fühlt man sich als Zuschauer inzwischen wohl. Allerdings verlässt man diese Wohlfühlzone relativ schnell. Tris und ihre Freunde fliehen über den Zaun, hinter dem eine ungekannte Welt wartet. Meiner Meinung nach ist diese sehr gut gelungen. Ich muss gestehen, dass ich mich wirklich an das Wenigste aus dem Buch erinnere und somit leider nicht beurteilen kann, ob der Regisseur sich an die Vorgabe hält. Ich bezweifle es allerdings. Jedenfalls ist die atomar-verseuchte Zone sehr interessant dargestellt und die sichere Zone typisch kalt und militärisch. Wunderschön hingegen ist die Stadt, in der der Rat tagt. Die Kulisse empfand ich in jedem Fall als überzeugend.
Alles andere ist für mich schwer beurteilbar. Meiner Meinung nach braucht der Film eine ganze Weile, bis er sich aufgebaut hat. Natürlich hat er ein Finale, das auch relativ spannend dargestellt wird, allerdings zieht es sich. Das ist ein völlig subjektiver Eindruck, denn mein Freund nahm das völlig anders wahr. Ich ertappte mich dabei, wie ich mehrfach auf die Uhr schaute, um zu sehen wie viel Zeit noch bleibt, bis das Ende kommt. Er hingegen fand den Film spannend und stringent. In jedem Fall hat „Allegiant“ einen roten Faden – nur habe ich einfach die ganze Zeit auf den großen Knall gewartet, VERDAMMT!
Der blieb aber aus und so ging ich ziemlich aggressiv aus dem Kino.
Shailene Wooddley wächst mit ihrer Rolle. Ich finde Tris relativ naiv und oftmals ziemlich dumm. So ist es natürlich auch im Film – immerhin etwas, an das ich mich erinnere. Interessant fand ich den Kontrast zu schwarz und weiß. Tris trägt als Ferox ihre enge schwarze Lederkleidung. Sobald sie aber in der sicheren Zone ist und als „Reine“ deklariert wird, trägt sie plötzlich nur noch weiß. Meiner Meinung nach ist das ein schönes Mittel, dass die Reinheit und Unschuld von Tris unterstreichen soll. Und gleichzeitig ist es ein Tipp für den Zuschauer, dass auch diejenigen außerhalb des Zauns in Kategorien zu denken scheinen und nicht alles so perfekt ist. Das muss auch Four erfahren (sorry Leute, aber ich weigere mich ihn Tobias zu nennen. Viel zu unmännlich für den Kerl, wenn ihr mich fragt!). Das Buch war in verschiedenen Perspektiven geschrieben und Four lernt die militärische Seite kennen, während Tris sich Tests unterzieht. Ich glaube kaum, dass diese Passage im Buch genauso war, aber hey – filmerische Freiheit und so. Die Schauspieler machen ihre Sache gut, was man aber auch so erwartet. Sie mimen ihre Charaktere treu und die Neuen haben mir auch gefallen. Die Jugendlichen sind gereift und auch die schauspielerische Leistung ist erwachsener. Insgesamt ist die Umsetzung der Dystopie auf jeden Fall gelungen.
Kommen wir aber mal zu dem Punkt, der mich so stört. Ja, im Film gibt es Action. Aber nicht so viel, wie ich erwartet hätte. Ich ärgere mich einfach gewaltig, dass ich nichts von den vier Teilen wusste. So wurde aus „Allegiant – Part 1“ nämlich nur einer der berühmten „Pufferfilme“, von denen ja angeblich alle profitieren. Und irgendwie stimmt es ja auch. Jeder der die Filme sehen will (bis zum Ende), schaut sich alle an. Die Produktionsfirmen, Schauspieler und Kinos profitieren so. Und die Hardcore-Fans haben so ja auch länger was von der Handlung. Aber das ist doch die reinste Abzocke!!! Vor allem, wenn das letzte Buch auch locker in einen Teil gepasst hätte. Ich hatte mich jedenfalls sehr darauf gefreut, zu sehen wie das Ende von „Die Bestimmung“ umgesetzt wurde – und genau das bekam ich nicht. Zum Glück kommt das ja noch im nächsten Jahr. Yeah….Ich finde das jedenfalls unnötig.
Also...
„Allegiant“ ist ein Film, der der Struktur seiner Vorgänger treu bleibt. Die Charaktere wachsen und reifen und die Kulisse wandelt sich noch einmal gekonnt. Die Spannung lässt zu wünschen übrig und die Handlung des Buches wurde auch nicht so richtig aufgefrischt. Zumindest konnte ich mich nur an Teilpassagen durch den Film erinnern, wer weiß, wie viel dazu gedichtet wurde... Meiner Meinung nach hätte man diesen netten Zwischenakt auch einfach weglassen und gleich zum Finale übergehen können. Aber wer hört schon auf kleine und gut zahlende Kinobesucherin?! Aufgrund meiner Enttäuschung (, auch wenn der Film da ja nicht viel für kann) vergebe ich 3 von 5 Sternen. Wehe, das Finale wird nicht gut!
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