12. Januar 2017

Rezension: "Das Juwel - Die Weiße Rose" von Amy Ewing


Titel: Das Juwel - die Weiße Rose
Autor: Amy Ewing
Verlag: Fischer
Preis: 16,99€
Seiten: 400

Als ich das Buch „Das Juwel – die Gabe“ entdeckte, dachte ich, es mit einer „Selection-ähnlichen“ Geschichte zu tun zu haben. Doch dem war nicht so. Die Autorin Amy Ewing verfolgt ein ganz anderes Thema, das mich wirklich mitreißen konnte. Die Gesellschaft, in der die Protagonistin Violet lebt, ist so abstoßend und erschreckend real, dass die Geschichte rund um „Das Juwel“ absolut gelingt. Der zweite Teil „Die weiße Rose“ stand zwar nicht ganz oben auf meiner Wunschliste und dennoch erlöste ich ihn schnell von meinem SuB – zu Recht. Denn es geht viel besser weiter, als ich erwartet hatte. Mir gefiel die platte Liebesgeschichte aus Teil eins nicht und auch wenn sie mich noch immer nicht voll und ganz überzeugt, finde ich dieses Buch einfach nur gut. Die Geschichte entwickelt sich, es wird spannend und klarer. Wieder einmal ein Beispiel einer Reihe, in der der zweite Teil besser ist als ein Vorgänger. Sehr gut!


Klappentext


Violet ist auf der Flucht. Nachdem die Herzogin vom See sie mit Ash, dem angestellten Gefährten des Hauses, ertappt hat, bleibt Violet keine Wahl, als aus dem Palast zu fliehen oder dem sicheren Tod ins Auge zu sehen. Zusammen mit Ash und ihrer besten Freundin Raven rennt Violet aus ihrem unerträglichen Dasein als Surrogat der Herzogin davon. Doch das Juwel zu verlassen ist alles andere als einfach. Auf ihrem Weg durch die Kreise der Einzigen Stadt verfolgen die Regimenter des Adels sie auf Schritt und Tritt. Die drei Geflohenen schaffen es nur äußerst knapp, sich in die sichere Umgebung eines geheimnisvollen Hauses in der Farm zu retten. Hier befindet sich das Herz der Rebellion gegen den Adel. Zusammen mit einer neuen Verbündeten entdeckt Violet, dass ihre Gabe sehr viel mächtiger ist, als sie sich vorstellen konnte. Aber ist Violet stark genug, sich gegen das Juwel zu erheben?

Meinung


Ich habe mir den Klappentext gar nicht genau durchgelesen, da er in diesem Fall sehr viel von der Handlung verrät. Da man das erste Buch kennt, ist dies auch nicht nötig. Wichtig sind die Eckdaten, dass Violet auf der Flucht ist und beginnt gegen das Juwel zu kämpfen. Der altbewährte Machtkampf: Das Gute gegen das Böse. Das Volk gegen den Adel. Ich fiebere dieser Revolution wirklich entgegen. Denn diese ist es, die durch „Die weiße Rose“ vorbreitet wird. Eigentlich haben wir es hier mit dem klassischen Mittelteil zu tun, der oftmals die Schwäche einer Reihe ist. Nicht so bei „Das Juwel“. Für mich hatte der Vorgänger die große Schwäche der platten Liebesgeschichte. Mir ging das Ganze zu schnell, mir fehlte die Authentizität. Aber sie ist für den zweiten Teil nicht mehr der wichtigste Faktor. Ash und Violet lieben sich, keine Frage. Und von ihrer Liebe ist auch in diesem Buch viel zu spüren, sie ist wichtig und konstant. Aber eigentlich geht es um die Flucht, um die Rebellion und die Auflehnung gegen den Adel zu kämpfen. Wir haben die ungerechte Welt des Juwels kennengelernt, in denen die Menschen ungleich behandelt werden. Die Leben, die nicht zum Adel gehören, sind in ihren Augen sowieso nichts wert. Menschen werden nicht als Menschen gesehen. Sondern als Surrogates oder Gefährten, oder einfach nur als Abschaum. Diese Weltordnung ist nicht neu und gerade das macht das Buch spannend und interessant. Denn so unrealistisch ist die Gesellschaft des Juwels gar nicht. Für mich war also das große Thema das Beste an diesem Buch. Der Autorin ist es gut gelungen diese wichtige Handlung aufzubauen und richtig einzuordnen. Man glaubt, dass Violet beginnt, an diese Sache zu glauben. Und nicht nur sie.
Es gibt viele tolle Charaktere im Buch. Violet war noch nie mein Liebling, aber ihr Charakter ist stark. Auch Ash schafft es nicht zu meinen Favoriten, aber wer weiß, was ich gegen die beiden habe. Gut gefallen haben mir vor allem Lucien und Garnet. Die beiden Männer gehören zum Motor der Revolution und hinterließen Eindruck. Raven ist die liebenswerte Figur im Buch. Ihre Gabe fand ich besonders interessant und ich hoffe, dass dieses Mädchen überleben wird. Auch Sil, die anfangs merkwürdig rüberkommt, kann helfen. Sie ist noch viel stärker als Violet, allerdings nicht so empathiefähig.  Die neue Macht von Violets Gabe fügt sich gut in die Geschichte und lässt alles in einem logischen Licht erscheinen. Nichts ist mehr gekünstelt oder vorhersehbar und das gefiel mir sehr gut. 
Man fliegt geradezu durch das Buch. Der Stil ist sehr leicht und fließend. Zwar hatte ich nicht immer das dringende Bedürfnis weiterzulesen, aber die Ereignisse entwickeln sich schnell, so dass es nie langweilig wird. Es gibt somit keine Leerstellen im Buch, das Tempo ist wirklich gut gewählt. Allerdings wird das Buch dadurch auch sehr kurzweilig. Am Ende haben wir es mit einem kleinen Cliffhänger zu tun. Ich bin wirklich gespannt, wie diese Geschichte zu Ende gehen wird.

Fazit




Was vielversprechend begann, wurde wirklich gut. Nachdem der erste Teil „Das Juwel – Die Gabe“ noch Schwächen hatte, merzt „Die weiße Rose“ diese aus. Das Buch ist wirklich spannend und hat ein sehr interessantes Thema. Die Entwicklung  von sowohl der Geschichte als auch den Figuren ist gelungen und macht Lust auf mehr! Der zweite Teil dieser Reihe ist besser als sein Vorgänger. Ich hoffe sehr, dass das Finale noch einmal anknüpfen kann und alles toppt. Ich vergebe 4,5 Spitzenschuhe. 



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