Titel: Léon & Claire - Er trat aus den Schatten
Autor: Ulrike Schweikert
Verlag: cbt
Preis: 16,99€
Seiten: 480
Jugendbücher mit einem schönen Cover ziehen mich magisch an.
Wenn sie auch noch mit einer so atemberaubenden Kulisse wie Paris auftrumpfen,
kann ich gar nicht mehr widerstehen. So erging es mir zumindest bei „Léon &
Claire – Er trat aus den Schatten“. Eine Geschichte über Dunkelheit und Licht.
Eine junge Liebe, der viele Dinge im Weg stehen. Diese Geschichte ist zum
Genießen und entführt in die pariser Katakomben. Faszination und Emotionen
werden hier großgeschrieben. Doch kleine Schwächen hat dieses Buch auch. Nichtsdestotrotz:
Lasst euch in die pariser Unterwelt entführen.
Klappentext
Paris hat eine dunkle Seite...
Sie nennen sich selbst die Kämpfer der Schatten und haben
der Stadt den Rücken gekehrt. Vom hellen Licht sind sie in das Reich der
Dunkelheit hinabgestiegen, in die Katakomben tief unter Paris. Unter ihnen lebt
Léon, der magische Fähigkeiten besitzt. Er allein weiß um die Macht des
Meisters der Finsternis, dessen Ziel es ist, Paris zu vernichten. Als Léon
eines Tages der schönen Claire das Leben rettet, ist es um sie beide geschehen.
Léon nimmt Claire mit in seine düstere Welt; Licht und Schatten verbinden sich.
Doch das Glück der beiden ist nicht nur dem attraktiven Adrien ein Dorn im
Auge, der schon lange in Claire verliebt ist, sondern vor allem dem Meister der
Finsternis selbst, der seine ganz eigenen Pläne mit Léon hat. Schon bald werden
die beiden Liebenden zum Spielball dunkler Mächte.
Meinung
Der Klappentext verspricht eine Menge. Man bekommt alles,
was darin steht – allerdings umfasst diese Zusammenfassung auch den Großteil
des Buches. Erst auf den letzten 100 Seiten, weiß der Leser nicht, was kommen
wird, da der Klappentext bis hierher führt. Mich hat das nicht wirklich
gestört. Ich konnte diese Geschichte anfangs absolut genießen. Mit diesem Buch habe ich mir
Zeit gelassen. Ich habe relativ langsam gelesen, fühlte mich in dieser Kulisse
aber überaus wohl. Die Kulisse ist für mich auch das Entscheidende an diesem
Jugendroman. Die hübsche Protagonistin Claire konnte mich wenig begeistern,
aber ihr Gegenpart Léon ist da schon vielschichtiger. Er ist es auch, der in
den Katakomben zu Hause ist und die Geschichte trägt. Paris tritt als
Handlungsort in den Fokus. Die Stadt ist ebenfalls so etwas wie ein
Protagonist. Mehrfach befinden sich die Charaktere im Louvre, was mich zum
Träumen anregte. Ulrike Schweikert schafft jedenfalls eine atemberaubende und
zauberhafte Atmosphäre.
Zu dieser Atmosphäre passt die Geschichte von Licht und Schatten sehr gut.
Allerdings spielt sie noch nicht eine so tragende Rolle, wie man erwarten
könnte. Die Magie ist zwar vorhanden, aber nicht allgegenwärtig. Die Handlung
ist sehr vielschichtig. Das lässt sich auch an den wechselnden Perspektiven
erkennen. Mehrfach in einem Kapitel lässt sich ein Handlungswechsel finden. Handeln
die ersten Seiten noch von Claire und dem, was sie gerade tut, spielen die
nächsten bei Léon in der Unterwelt oder bei Adrien zu Hause. Die Autorin wählt
einen Stil, der dem Leser einen umfassenden Einblick in die Geschehnisse gibt. So
spielt auch immer wieder eine Spezialeinheit der Polizei mit, die sich mit der
Unterwelt von Paris auskennt. Die Geschichte ist somit vielseitig. Mir gefiel
es gut, aber dadurch kommt am Anfang nicht viel Action auf. Man muss sich
zurücklehnen und die Geschichte genießen. Ulrike Schweikert nimmt sich viel
Zeit, um in diese Welt einzuführen.
Wie ich bereits sagte, gefiel mir Claire als Protagonistin nicht so sehr. Sie
ist jung, naiv, wunderschön und etwas Besonderes. Hier hafteten mir zu viele
Klischees an. Léon hingegen ist interessant. Man weiß nicht viel über ihn und
er bleibt geheimnisvoll. Die Liebe zwischen den beiden ist schön, aber sie ging
mir zu schnell. Viel zu schnell. Es störte mich auch ein wenig, dass Claire erst
15 ist und in Léon die große und unsterbliche Liebe gefunden hat. Ein, zwei
Jahre mehr hätten hier gut getan. Als Gegenspieler treten einige Personen auf. Da wäre
zum einen Adrien, der Sohn des Polizeipräfekten und somit ein hohes Tier in der
Schuldynastie. Er passt perfekt zu Claire, die ebenfalls aus sehr gutem Hause
kommt. Doch er hat nicht mit Léon gerechnet – und erst recht nicht mit einer
Abfuhr. Aber die beiden Liebenden würden mit ihm sicher fertig werden, würde
nicht auch die gesamte pariser Polizei Jagd auf Léon machen, der für ein
Attentat verantwortlich gemacht wird. Als Leser kann man viele Figuren nicht
einschätzen. Etwa Onkel Cato, den Polizeipräfekten selbst oder die kühle Madame de
Rivarol, über die Claire Folgendes denkt:
„Claire nickte. Sie verstand, was Adrien meinte. Madame de Rivarol glich griechischen Statuen im Louvre, die einen Ausruf des Entzückens entreißen konnten: Alles an ihr war schön und ergänzte sich zu perfekter Harmonie, erstarrt in kaltem Marmor.“ (. 286)
Da sind einem die offensichtlichen Bösewichte doch wirklich
lieber, wie der Schatten. Der böse Magier, von dem Léon abhängig ist. Doch auch
er trägt viele Geheimnisse in sich. Davon gibt es im Allgemeinen sehr, sehr
viele. Man erfährt nicht alles und auch nach Beendendes Buches gibt es viele
ungeklärte Fragen. Doch es scheint eine Reihe zu werden, weshalb ich auf den
nächsten Teil gespannt bin. Zum Glück gibt es auch die guten Charaktere.Hier sind Janinne und Marcel zu nennen. Ich hoffe wirklich, dass man über die beiden noch mehr erfahren wird.
Die letzten 150 Seiten passiert dann eine ganze Menge. Mir haben die ruhigen Seiten zuvor besser gefallen, aber Spannung lässt sich viel finden. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die zum Teil zusammenlaufen. Aber wie ich bereits sagte – das ist bei weitem noch nicht alles. Der Stil ist schön und ausschweifend. Das Vokabular passt gut zur Kulisse, die für mich sowieso eine der wichtigsten Säulen des Buches war. Das düstere Paris ist einfach verlockend…
Die letzten 150 Seiten passiert dann eine ganze Menge. Mir haben die ruhigen Seiten zuvor besser gefallen, aber Spannung lässt sich viel finden. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die zum Teil zusammenlaufen. Aber wie ich bereits sagte – das ist bei weitem noch nicht alles. Der Stil ist schön und ausschweifend. Das Vokabular passt gut zur Kulisse, die für mich sowieso eine der wichtigsten Säulen des Buches war. Das düstere Paris ist einfach verlockend…
Fazit
„Léon & Claire – Er trat aus den Schatten“ ist ein
gelungenes Buch, das ich eine Zeit lang sehr genossen habe. Zum Ende hin wird
es rasanter. Es gibt viele verschiedene Handlungen, die noch nicht alle
zusammengelaufen sind, mir als großes Ganzes aber gefallen haben. Nicht so toll
fand ich die Protagonistin und die Liebesgeschichte. Doch obwohl das wohl die
fesselnden Faktoren des Buches sein sollen, gefiel es mir dennoch gut. Paris ist
ein weiterer Protagonist, der viel rausreißen kann. Magie, Mysterien und Liebe:
All das gehört zu Paris. Und somit zu diesem Buch. Ich vergebe vier
Spitzenschuhe.
Vielen Dank an den cbt-Verlag für das reizende Rezensionsexemplar!
Das Cover ist wirklich sehr hübsch! Allerdings wäre es glaube ich nichts für mich, da sind es doch zu viele Klischees. Léon klingt aber sehr interessant, und auch wenn Städte quasi eine Art Eigenleben entwickeln wird es immer spannend. Hast du auf jeden Fall schön beschrieben!
AntwortenLöschenAllerliebste Grüße, Sandy ❤
Danke, meine Liebe!
LöschenDie Stadt ist wirklich das Schönste an diesem Buch. Mit den ganzen Klischees kam ich auch nicht so gut zurecht, aber ich bin gespannt, wie das weitergehen wird.
Liebste Grüße,
Julia