Titel: La Vita Seconda - Das zweite Leben
Autor: Charlotte Zeiler
Verlag: Drachenmond
Preis: 12,00€
Seiten: 252
Auf „La Vita Seconda – Das zweite Leben“ bin ich durch das
wunderschöne Programm des Drachenmond Verlags aufmerksam geworden. Die
Geschichte klang mysteriös, romantisch und interessant, also ab auf die
Wunschliste. Außerdem finde ich den Titel wirklich toll und im Klappentext wird
Florenz erwähnt – das Buch musste ich also haben. Nach dem Lesen muss ich
sagen, dass es durchaus interessant ist, aber leider hinter meinen Erwartungen
zurück blieb. Nach und nach wird die Geschichte klarer, doch irgendetwas hat
mir von Anfang an gefehlt. Ich war nicht gefesselt und so kann ich das Buch
zwar als gut bezeichnen, in großer Erinnerung wird es mir aber nicht bleiben.
Klappentext
Gegenwart: Notarzt Mark rettet in letzter Minute eine junge
Frau, die bei einem Autounfall schwer verletzt wurde. Täglich besucht er die im
Koma liegende Frau, die in ihm verloren geglaubte Gefühle auslöst. Wird sie
seine Zuneigung erwidern, wenn sie wieder aufwacht?
Anfang des 17. Jahrhunderts: Eine junge Frau findet sich auf
einer staubigen Straße wieder. Ein fremder Mann nimmt sich ihrer an und führt
sie in seine Familie ein, die sich rührend um sie kümmert. Aber kann sie den
Leuten trauen? Schließlich kann sie sich nicht mehr an ihr früheres Leben
erinnern …
Welche Rolle spielen die französische Königin Maria de
Medici und der flämische Maler Peter Paul Rubens in dieser Geschichte? Gibt es
einen Zusammenhang zwischen einem goldenen Ring, der Botticelli-Venus und dem
Großherzog der Toskana? Jede neue Antwort wirft neue Fragen auf …
Meinung
Das Konstrukt der Geschichte ist wirklich gut. Charlotte
Zeiler hat einen guten Plan entworfen, den sie gekonnt verfolgt. Die
Handlungsstränge laufen nach und nach zusammen, doch Manches ist auch schnell
durchschaubar. Man hat es mit drei parallelen Geschichten zu tun, wie es der
Klappentext ankündigt. Die letzte, die von großen Geheimnissen erzählt, ist
allerdings weniger relevant. Erst zur Mitte des Buches habe ich durchschaut,
dass dem Leser die kleinen Zeichnungen am unteren Rand einer Seite auch immer
mit verraten, mit welcher Zeit man es gerade zu tun hat. Denn wie bereits
angedeutet, ist es anfangs nicht ganz leicht, sich zurecht zu finden. Die
Geschichten sind ähnlich, ja fast gleich, und doch so unterschiedlich. Daher
freute ich mich, als ich diesen kleinen Tipp endlich erkannte. Spielt das
Kapitel in der Gegenwart, ist der Kölner Dom das Symbol. Im 17. Jahrhundert
findet man die Lilie und geht es um die mysteriösen Umstände außerhalb von
Köln, ist die Lilie leicht verblasst. Ich finde, dass dies ein wunderschönes
Detail ist und bin den Machern dankbar. Ich wünschte nur, ich hätte das bereits
zuvor bemerkt.
Die Geschichte ist ein wenig verwirrend, aber nicht so schlimm, dass man sich
nicht zurecht finden könnte. Mein Problem waren nicht die verschiedenen Zeiten,
sondern vielmehr die Charaktere. In der Gegenwart spielen Mark und Oliver eine
relativ große Rolle. Mark ist derjenige, der sich in seine Patientin verliebt,
aber Oliver ist sein bester Freund und ebenfalls Arzt. Außerdem ist auch er Protagonist einer Liebesgeschichte. Es fiel mir unglaublich
schwer diese beiden Figuren auseinander zu halten. Sie waren mir zu ähnlich und
hatten zu wenige deutliche Merkmale. Die Frauen zu unterscheiden war sehr viel
leichter. Dennoch finde ich, dass die Geschichte zwischen Mia und Oliver zwar
ganz nett war, aber auch nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Ich hatte das
Gefühl, als wenn der Fokus des Buches manchmal etwas vernachlässigt wird.
Die Geschichte im 17. Jahrhundert gefiel mir gut. Ich hätte mir allerdings
gewünscht, dass die äußeren Umstände eine größere Rolle gespielt hätten. Rubens
und seine Familie, ebenso wie die Königin Medici hatten eine Menge Potenzial,
das nicht voll ausgeschöpft wurde.
Die endgültige Auflösung ist gelungen und leuchtet ein. Dennoch bleiben
natürlich Fragen offen. Auch ans Ende hätte ich noch ein paar Fragen, die nun aber
unbeantwortet bleiben.
Die Kulisse gefiel mir gut. Man befindet sich in Cölln, bzw. Köln. Das
mittelalterliche Cölln wird gut entworfen und bietet eine tolle Atmosphäre. Ich
konnte mich leider in keinen Charakter wirklich hineinversetzen. Sie alle handelten
nicht immer so, wie ich es erwartet hätte. Franziska gehört zu diesen Personen,
ebenso wie Antonio. Dass sich beide so schnell verliebt haben, konnte ich auch
nicht so recht nachvollziehen.
Man merkt schon, dass ich mit dem Handlungsverlauf ein paar Schwierigkeiten
hatte. Den ein oder anderen Handlungsstrang hätte ich einfach etwas anders
erwartet. Aber auch so bietet das Buch eine interessante Geschichte. Der Stil
ist flüssig und passt ins Buch. Auch hier hätte noch ein bisschen mehr Schliff
gut getan, aber das Buch lässt sich gut lesen.
Fazit
Insgesamt ist „La Vita Seconda“ ein interessantes
Handlungskonstrukt, bei dem der Titel Programm ist. Die Idee der Geschichte
gefiel mir gut, die Umsetzung war an manchen Stellen nicht ganz gelungen. Die
Charaktere hätten etwas mehr Farbe vertragen, damit man sie auch wirklich
voneinander unterscheiden kann. Nichtsdestotrotz ist das Buch eine interessante
Lektüre, die vor allem mit einer schönen Kulisse und Aufmachung glänzen kann.
Ich vergebe drei von fünf Spitzenschuhen.
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