Titel: Witches of Norway: Polarschattenmagie
Autor: Jennifer Alice Jager
Verlag: Dark Diamonds
Preis: 4,99€
Seiten: 342
Mit viel Freude habe ich vor ein paar Wochen den Roman „Witches of Norway: Nordlichtzauber“ von Jennifer Alice Jager beendet. Ich war fasziniert von diesem magischen Buch, das mich voll in seinen Bann zog. Sehnlichst habe ich die Fortsetzung erwartet und die Tage gezählt. Und sobald ich es hatte, begann ich gleich mit dem Lesen und fühlte mich im ruhigen Norwegen sofort wieder wohl. Doch leider kommt der zweite Teil „Polarschattenmagie“ aus meiner Sicht nicht an seinen Vorgänger heran. Obwohl die Atmosphäre stimmt, gab es für mich ein paar Störfaktoren. „Witches of Norway: Polarschattenmagie“ ist noch immer ein gutes Buch, von dem ich aber ein bisschen mehr erwartet hatte. Wie es aber aussieht, wird ein dritter Teil erscheinen. Man darf also gespannt sein.
Klappentext
Elis hat den Weg zurück in ihre Gegenwart gefunden, doch
ihre Gedanken und ihr Herz hängen noch immer an den Geschehnissen im Norwegen
des Jahres 1905. Sie setzt alles daran, wieder in die Vergangenheit zu
gelangen, um Kjell, den jungen Mann mit der Seele eines Löwen, zu retten. Aber
niemand aus ihrem Hexenzirkel will ihr glauben, dass sie durch die Zeit gereist
ist. Nur der charismatische Hexenmeister Stian vertraut auf ihre Fähigkeiten.
Gemeinsam suchen sie nach einem verschollen geglaubten, magischen Grimoire, von
dem Elis sich Antworten erhofft. Dabei spürt sie erneut die starke
Anziehungskraft, die von Stian ausgeht, und sie kommen sich immer näher…
gefährlich nahe.
Meinung
Der Klappentext ist klasse und ich mag die Geschichte um die
junge und unerfahrene Hexe Elis wirklich sehr. Vielleicht schraubte ich meine
Erwartungen an den zweiten Teil, nach so einem tollen Vorgänger, einfach etwas
hoch. Zumindest hatte ich mit einer etwas anderen Art von Geschichte gerechnet.
Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, erwartete ich, dass aus Elis und
Stian ein Paar werden könnte. Sagt, was ihr wollt, aber irgendwie mag ich den
charmanten Hexer ja. Doch ob man ihm trauen kann? Es gefiel mir, dass sich die
beiden annäherten und es brach mir das Herz, ihre jeweilige Entwicklung
mitzuerleben. Elis beginnt Angst vor der Macht zu bekommen, die Stian über sie
hat – und das zurecht. Dennoch ist er es, der ihr hilft. Man ist als Leser kurz
vorm Verzweifeln. Denn es gibt ja nicht nur einen Mann in diesem Buch. Immer
wichtiger scheint die Rolle von Luc zu werden, der aus dem Koma erwacht ist.
Doch obwohl er offensichtlich etwas weiß, ist er noch nicht in der Lage Elis
etwas zu erzählen. Was hat er mit Kjell zu tun? Womit wir beim dritten
bedeutenden Mann des Buches wären. Kjell, der Zauberer aus der Vergangenheit,
der seine Kräfte nicht mehr anwenden kann und der wahrscheinlich tot ist. Um
ihn zu retten, will Elis unbedingt zurück ins Jahr 1905. Das
Beziehungsgeflecht unter den Figuren ist wirklich komplex, aber ebenso
interessant. Die Autorin lässt viele Leerstellen und als Leser weiß man nie
genau, wer nun auf welcher Seite steht und wem man noch trauen kann. Somit kann
man sich gut in die Protagonistin hereinfühlen. Elis ist weiterhin selbstbewusst
und entdeckt langsam ihre eigene Magie. Sie ist dennoch etwas naiv, kämpft aber
für ihre Sache. Mir erschien sie ein bisschen blass in diesem Buch. Ich fand
keinen richtigen Zugang zu ihr, was schade, aber auch nicht tragisch ist. Einer
meiner Lieblinge bleibt Stian und ich finde seine Geschichte sehr interessant.
Ich bin wirklich gespannt, was für Geheimnisse um ihn noch gelüftet werden. In
der Vergangenheit ist es vor allem Kjell, der wichtig ist. Kjell ist ein ebenso
interessanter Charakter wie Stian. Seine Veränderung zwischen Teil eins und
zwei ist spürbar und niedlich. Er trägt Großteile der Handlung. Außerdem gibt
es gute Nebenfiguren, die Jennifer Alice Jager mit Liebe zum Detail gestaltet
hat. Der grausame Magnus etwa, bringt wirklich Schwung in die Geschichte und der
Handlungsstrang um ihn und Kjell gefiel mir gut! Er fügte sich wunderbar in die
Geschichte und erklärte logische Zusammenhänge. Auch das Auftauchen von Per,
Kjells Bruder, ist nicht zu verachten.
Die Geschehnisse in diesem Buch sind spannend. Anfangs hatte ich ein paar
Probleme in die Geschichte zu kommen, was auch damit zusammenhängt, dass sie
unmittelbar an den ersten Teil anknüpft und ich einfach einiges vergessen
hatte. Aber die Autorin macht ihren Job gut, indem sie die wichtigen Dinge
wieder hervorhebt. Die Handlung plätschert erst ein wenig vor sich hin,
steigert sich zum Ende hin aber rasant. Was ich nicht verstanden habe, war das
Ende selbst. Die Autorin nimmt kurz vor dem Schluss viel Tempo aus der
Geschichte und lässt sie wieder langsam austrudeln. Das fand ich etwas schwach. Ich dachte eigentlich, dass
es sich bei der Reihe um eine Dilogie handelt, was aber meine eigene Schuld
ist. Dem ist offenbar nicht so, denn es gibt noch so viele Dinge, die geklärt
werden müssen. Man kann sagen, dass das große Finale noch bevorsteht und darauf
freue ich mich sehr. Denn mit dem aktuellen Ende bin ich wirklich nicht
einverstanden.
Der Schreibstil ist zwar schön und flüssig, aber ab und zu schweifte ich
einfach ab. Dabei schreibt Jager eigentlich sehr bildreich und schön. Richtig
fesseln konnte mich der Stil erst etwa ab der Hälfte. Zu oft wurde auf jeden Fall der Satz "Du widerst mich an" verwendet. Auch wenn er an den aufkommenden Stellen angebracht ist, sollte Elis sich neue Formulierungen einfallen lassen.
Fazit
Insgesamt handelt es sich bei „Witches of Norway:
Polarschattenmagie“ um ein gutes Buch. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist es
wirklich spannend! Die Handlung hat viel zu bieten: Gefühlschaos, Angst, Liebe
und ganz viele Geheimnisse. Die meisten sind noch nicht gelüftet und gerade das
macht Teil drei attraktiv. Das Ende enttäuschte mich leider, auch durch seine
Länge. Ich gehe mit ein paar Entwicklungen nicht konform, bin aber gespannt,
was Jennifer Alice Jager aus der Geschichte machen wird. Ich vergebe 3,5
Spitzenschuhe für eine weiterhin magische Geschichte.
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