Titel: Der Winter der schwarzen Rosen
Autor: Nina Blazon
Verlag: cbt
Preis: 16,99€
Seiten: 544
Als ich „Der Winter der schwarzen Rosen“ zum ersten Mal sah,
verliebte ich mich sofort. Schon immer wollte ich etwas von Nina Blazon lesen
und dieses Buch klingt so traumhaft, dass meine Wahl sofort darauf fiel. Das
Cover, der Titel und schließlich der Klappentext konnten mich begeistern. Ich
erwartete eine besondere Geschichte über zwei sehr verschiedene Schwestern.
Diese Geschichte habe ich auch bekommen. „Der Winter der schwarzen Rosen“ ist
ein sehr spezielles und schönes, zum Teil aber auch diffuses und ausartendes
Buch. Ich habe mit der Entwicklung der Handlung nicht gerechnet und brauchte
eine Weile, um über das Ende hinweg zu kommen. Das Buch ist schön, keine Frage.
Aber leider ist es lange nicht so gut, wie ich anfangs dachte.
Klappentext
In einer Festung, geschützt durch dunkle Magie, suchen die
Zwillingsschwestern Tajann und Liljann Zuflucht vor ihren Verfolgern. Die eine
Schwester versteckt sich hier mit dem Junglord Janeik, um ihre verbotene, aber
leidenschaftliche Liebe leben zu können. Die andere ist auf der Flucht vor der
zerstörerischen Liebe eines Gestaltwandlers. Doch mit den dunklen Mächten
spielt man nicht. Das beginnen auch Tajann und Liljann bald zu ahnen. Denn
etwas lauert in den Mauern, etwas Unberechenbares, etwas Böses ...
Meinung
Okay, der Klappentext ist vollkommen verfehlt. Bis die
beiden Schwestern sich überhaupt trennen, dauert es ein bisschen. Bis sie dann
wieder zueinander finden und in der besagten Festung landen, ist mehr als die
Hälfte des Buches rum. Außerdem spoilert der Klappentext zu sehr und lässt
wichtige Dinge aus. Mein Tipp lautet also, ihn einfach zu ignorieren. Der
Textauszug auf dem Buchrücken ist da viel angebrachter, als diese paar
unzutreffenden Zeilen.
Um das Buch zu lesen, muss man wissen, dass es eine Geschichte zweier
ungleicher Schwestern ist. Die beiden sind sogar Zwillinge. Doch die eine hat
Magie in sich und die andere eine unglaubliche Stärke. Aber diese Stärke geht
auch mit Arroganz und Egoismus einher. Tajann und Liljann sind durch ihren
Vater Ausgestoßene und leben im Wald. Tajann ist die Mutige, die Jägerin, die
Schöne. Liljann ist die Ruhige, in sich Zurückgezogene und Bedachtere der
beiden. Die Welt, die Nina Blazon erschaffen hat, ist interessant. Ein guter
Fantasy-Mittelalter-Mix mit vielen Wäldern, Schlössern und Traditionen.
Allerdings sieht es in anderen Ländern wohl ganz anders aus und nur die autokratische Herrscherin Jamala lässt nicht zu, dass ihre Untertanen von anderen Gesellschaften
erfahren. Und was sie ebenfalls zerstören will, ist die Magie. Sie wird als
gefährlich angesehen und deswegen ausgerottet.
Der Aufbau des Systems samt all seiner Traditionen nimmt viel Zeit im Buch ein. Das ist zum Teil allerdings auch nötig. Es gibt so viele verschiedene Wesen, dass man anfangs nicht ganz durchblickt. Die Schwestern sind zwei sehr interessante Charaktere. Von Anfang an ist die Welt in der sie leben sehr magisch. Aber als Leser ist man auch in vielen Bereichen einfach unwissend. Es gefiel mir, dass viele Dinge nur langsam eingeführt wurden, das macht den Stil in gewisser Weise selbstverständlich und authentisch. Liljann und Tajann sind gut gelungen und bleiben ihrer Linie treu. Das Buch wird aus zwei Sichten erzählt, jeweils aus der Sicht der Schwestern. Man liest einen Abschnitt aus Liljanns Sicht und beginnt mit ihr zu fühlen. Zumeist folgt darauf einer aus Tajanns Sicht und das verändert das gesamte Bild. Meistens will man die Perspektive gar nicht wechseln, dann wird der Abschnitt der anderen Person aber so interessant, dass ein erneuter Wechsel unglücklich ist. Das ist gut, denn so bleibt es immer spannend und man hat genügend Abwechslung. Problematisch ist aber, dass weder Tajann noch Liljann wirklich sympathisch sind. Man kann beide wunderbar verstehen und nachvollziehen. Sie handeln authentisch und sind interessant. Aber Nina Blazon zeigt auch deutlich die Fehler der beiden auf und da man immer mitbekommt, wie die andere gerade über ihre Schwester denkt, ist es schwer Partei zu ergreifen. Ich konnte beide so gut verstehen. Und trotzdem mochte ich letztendlich weder die eine noch die andere besonders gern. Denn ihre Fehler sind doch sehr viele und stoßen den Leser manchmal zurück. So gewinnt man aber auch eine Außenperspektive. Für mich persönlich war es nicht so schön, dass die Charaktere so ambivalent waren. Es ist leichter, Geschichten mit Helden zu lesen. Versteht mich nicht falsch. Sowohl Liljann als auch Tajann sind Heldinnen, sie stehen für ihre Ziele ein und tun letztendlich alles für die wahre Liebe – ihre Ideale in allen Ehren. Die Moral hinter der Geschichte ist auch gelungen. Aber es ist schade, dass mir beide nicht so sympathisch waren.
Der Aufbau des Systems samt all seiner Traditionen nimmt viel Zeit im Buch ein. Das ist zum Teil allerdings auch nötig. Es gibt so viele verschiedene Wesen, dass man anfangs nicht ganz durchblickt. Die Schwestern sind zwei sehr interessante Charaktere. Von Anfang an ist die Welt in der sie leben sehr magisch. Aber als Leser ist man auch in vielen Bereichen einfach unwissend. Es gefiel mir, dass viele Dinge nur langsam eingeführt wurden, das macht den Stil in gewisser Weise selbstverständlich und authentisch. Liljann und Tajann sind gut gelungen und bleiben ihrer Linie treu. Das Buch wird aus zwei Sichten erzählt, jeweils aus der Sicht der Schwestern. Man liest einen Abschnitt aus Liljanns Sicht und beginnt mit ihr zu fühlen. Zumeist folgt darauf einer aus Tajanns Sicht und das verändert das gesamte Bild. Meistens will man die Perspektive gar nicht wechseln, dann wird der Abschnitt der anderen Person aber so interessant, dass ein erneuter Wechsel unglücklich ist. Das ist gut, denn so bleibt es immer spannend und man hat genügend Abwechslung. Problematisch ist aber, dass weder Tajann noch Liljann wirklich sympathisch sind. Man kann beide wunderbar verstehen und nachvollziehen. Sie handeln authentisch und sind interessant. Aber Nina Blazon zeigt auch deutlich die Fehler der beiden auf und da man immer mitbekommt, wie die andere gerade über ihre Schwester denkt, ist es schwer Partei zu ergreifen. Ich konnte beide so gut verstehen. Und trotzdem mochte ich letztendlich weder die eine noch die andere besonders gern. Denn ihre Fehler sind doch sehr viele und stoßen den Leser manchmal zurück. So gewinnt man aber auch eine Außenperspektive. Für mich persönlich war es nicht so schön, dass die Charaktere so ambivalent waren. Es ist leichter, Geschichten mit Helden zu lesen. Versteht mich nicht falsch. Sowohl Liljann als auch Tajann sind Heldinnen, sie stehen für ihre Ziele ein und tun letztendlich alles für die wahre Liebe – ihre Ideale in allen Ehren. Die Moral hinter der Geschichte ist auch gelungen. Aber es ist schade, dass mir beide nicht so sympathisch waren.
Ich erwähnte gerade die Ideale. Die Botschaft des Buches ist wirklich gut.
Schwesternliebe, aber auch die wahre Liebe spielen eine große Rolle. Gerechtigkeit
und Herrschaft sind aber ebenfalls Themen. Und dann kommen noch die Magie und
das Böse hinzu. Es ist eine gute Mischung. Manchmal ist diese Mischung aber zu
ausführlich und langatmig. Die Autorin nimmt uns mit in ihre Welt, sie
beschreibt sie uns aber auch unglaublich genau. Es gab einige Ereignisse, die
letztendlich gar nicht nötig waren, zu beschreiben. Was dem allerdings
entgegensteht, sind die Kleinigkeiten, die irgendwann mal erwähnt werden und
deren Bedeutung erst später zum Tragen kommt. Solche Momente überraschten mich
und gefielen mir sehr. Blazon weiß, was sie tut. Doch sie hätte die Handlung
dennoch etwas kürzen können. Ansonsten ist der Stil sehr blumig, sehr
detailliert und subjektiv. Diese Wertungen waren positiv, da sie immer der
anderen Sicht gegenüberstehen. Ich kam nicht so schnell voran, aber dennoch ist
das Buch wirklich gut geschrieben. Sehr schön fand ich auch, dass für Liljann
und Tajann andere Schriftarten gewählt wurden. So erkennt man sofort, wer nun
erzählt und es werden Verwechselungen vermieden. Doch es wäre auch so
unwahrscheinlich, die beiden zu verwechseln, da sie so verschieden sind.
Die anderen Charaktere sind gelungen, bleiben aber manchmal etwas blass zurück.
Ich fand Volok sehr interessant und auch diese Wende überraschte mich. Janeik
war immer etwas farblos. Als starken Herrscher hätte ich ihn zumindest nie
wahrgenommen. Jamala ist großartig gelungen. Sie ist das Fieseste, was eine
absolute Gesellschaftsordnung hervorbringen kann. Sie ist so unglaublich
grausam und listig, dass es fast wehtut. Naveen ist viel zu selten im
Mittelpunkt, obwohl er doch so wichtig ist… Antija hingegen ist lange nicht zu
durchschauen und am Ende hat sie mich einfach nur schockiert.
Kommen wir zum Ende. Das ist auch einer der Gründe, warum ich das Buch nicht so
toll fand, wie ich erwartet hatte. Es kommt einfach ganz anders, als ich
dachte. Und nichts kommt so, wie ich es gern gehabt hätte. Beide Schwestern
haben ein hartes Schicksal, wobei die eine deutlich besser wegkommt, als die
andere. Dennoch bleibt auch die andere sich mit diesem Weg treu. Es ist traurig
und unglaublich schrecklich. Gerade der lange Vortrag am Ende von Antija war
für mich kaum erträglich, denn die Situation, die kommen wird, wenn das Buch
endet, ist furchtbar. Zum Glück endet das Buch an dieser Stelle. Janeiks Weg
gefiel mir nämlich gar nicht. Das Ende sorgte dafür, dass ich unzufrieden mit
der Geschichte wurde. Des Weiteren finde ich sie oft sehr ziellos. Obwohl mir
das Buch gut gefiel und ich auch schon über der Hälfte war, fragte ich mich
irgendwann, worauf es eigentlich hinauslaufen soll. Denn der rote Faden ist
nicht unbedingt da.
Fazit
„Der Winter der schwarzen Rosen“ ist ein schönes und
magisches Buch. Allerdings hat es einige Längen und bleibt lange ziellos.
Dadurch erscheinen manche Handlungsstränge sehr diffus und sogar unnötig. Die
Charaktere sind zum Teil blass, die beiden Schwestern hingegen unglaublich gut
gelungen. Sie sind beide sehr authentisch und auf ihre Art stark. Die
erschaffene Welt gefiel mir mit all den verschiedenen Themen gut und auch der
Stil ist schön. Allerdings ist das Lesen manchmal anstrengend. So fällt mein
Fazit so lala aus und ich vergebe 3,5 Spitzenschuhe. Viele Szenen sind toll,
andere aber nicht von Nöten. Und das Ende hat mir einfach den Rest gegeben. Viele
bezeichnen dieses sicher als schön – und das ist es in gewisser Weise auch – aber
mir gefiel es nicht.
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