Titel: Meeresrauschen
Autor: Patricia Schöder
Verlag: c,bj
Preis: 8,99€
Seiten: 448
Die Meerestrilogie von Patricia Schröder wollte ich vor
allem aufgrund der schönen Cover lesen. Ich hatte mich einfach in diese
glitzernden Gesichter verliebt, die mich so an das Farbenspiel des Ozeans
erinnern. Nachdem ich allerdings den ersten Teil gelesen hatte, war ich abgrundtief
enttäuscht. Kindisch, unlogisch und falsche Versprechungen machend – das war
Teil eins. Mich hat damals schon der verfehlte Klappentext aufgeregt und leider
ändert sich das in Band zwei nicht wirklich. Dennoch wollte ich „Meeresrauschen“
eine Chance geben. Auf jeden Fall ist Teil zwei eine Steigerung zu seinem
Vorgänger. Aber ich scheine dennoch zu alt zu sein für diese Reihe. Die
Liebesgeschichte ist für mich nicht nachvollziehbar und vieles an der Charakterbildung
fad. Ganz nett für jüngere Erwachsene, leider immer noch nicht überzeugend für
mich.
Klappentext
Als Gordian von seiner Reise in den Atlantik zurückkehrt,
bleiben Elodie und ihm kaum Zeit, ihre Liebe zu genießen. Kyan sinnt auf Rache:
für Elliots Tod und für seine Schmach, die er im Kampf mit Gordian erlitten
hat. Cyril offenbart Elodie einen Teil seines Geheimnisses und kämpft um ihre
Zuneigung, und ein Wiedersehen mit Javen Spinx offenbart neue Überraschungen.
Die Unruhe in Rubys Clique und die schwelende Feindschaft unter den
Meeresbewohnern lässt die Stimmung endgültig umschlagen, und inmitten der katastrophalen
Ereignisse ist plötzlich Gordian verschwunden. Doch als Elodie sich blindlings
ins Meer stürzt, um ihn zu retten, muss sie sich unversehens dem wahren Ausmaß
ihrer Bestimmung stellen. Hals über Kopf und ohne auf ihr Herz zu hören, flieht
Elodie von der Insel und vor sich selbst, um Guernsey, um Gordian zu vergessen.
Doch längst steht mehr auf dem Spiel als ihre Liebe zu Gordy, und Elodie muss
erkennen, dass sie ihrer Bestimmung nicht entgehen kann. Aber welchen Preis ist
sie bereit, dafür zu zahlen?
Meinung
Zuerst muss ich wieder sagen, dass der hier abgebildete
Klappentext nicht derjenige ist, der auf dem Buchrücken zu finden ist. Im
Buchrücken ist lediglich von Elodies Flucht aus Gurnsey die Rede und nicht von
irgendwelchen Geheimnissen, Überraschungen und Schicksalen. Dabei spiegelt
dieser Klappentext die Handlung sogar sehr ausführlich wieder. Kann man bei
einem Buch mit mehr als 400 Seiten ja auch erwarten. Als ich das Buch las und
nur den Buchrücken zur Orientierung hatte, war ich erneut enttäuscht. Denn
Elodie verlässt die Insel erst nach guten 300 Seiten…naja…ist nicht die Schuld
der Autorin, wenn so ein Klappentext abgedruckt wird, statt des wahren Inhalts. Daher
will ich es gut sein lassen.
Ich konnte die Faszination, die Elodie für Gideon empfindet, schon im ersten
Teil nicht begreifen. Die beiden haben sich quasi verliebt, ohne sich zu
kennen. Aber hey…von den Nixen geht ja nun mal diese Magie aus, da kann man
einfach nicht widerstehen. Schon klar. Aber von mir aus. Während Teil eins vor
allem von dieser Faszination und der typischen Einführung in eine neue
Fantasy-Welt handelt, verlagert Teil zwei seinen Fokus deutlich. Die wahre Idee
hinter der Reihe greift so langsam und das Meer und Elodie stehen mehr im
Mittelpunkt. Das fand ich gut. Elodie macht eine wichtige Entwicklung durch und
verändert sich. Nicht nur charakterlich, sondern eher lebensbeeinflussend. Ich
hatte diese Wendung keinesfalls erwartet, aber das eröffnet einige Optionen für
die Geschichte. Die Idee dahinter ist also eigentlich gelungen. Das Konzept
wird sinnvoller, auch wenn die Liebesgeschichte weiterhin nicht nachvollziehbar
bleibt. Meiner Meinung nach ist Gordian ein ziemlich farbloser Charakter,
dessen Anziehungskraft bei mir versagt hat. Elodie ist leider ebenso
merkwürdig. Sie ist naiv, aufopferungsbereit und ach… nicht immer ganz
konsequent oder eher dümmlich in ihren Handlungen. Aber dieses impulsive und
unlogische Handeln gehört wohl zur Geschichte und ist für ein pubertierendes
Mädchen, dessen Welt sich gerade von Grund auf ändert, nachvollziehbar. Nur
leider hatte ich immer noch meine Probleme, in diese Geschichte einzutauchen,
weshalb ich mich eben an solchen Sachen gestört habe. Die beiden Protagonisten
konnten mich also wieder nicht überzeugen und auch die anderen Charaktere sind
relativ blass. Wirklich toll finde ich Ruby und Ashton. Auch Cyril fand ich in
Band eins noch stark, was nun aber nachgelassen hat.
Im Grunde ist es nicht die schöne Idee hinter der Geschichte, die mich nicht
für sich gewinnen konnte, sondern die jugendliche Umsetzung. Ich empfand vieles
in „Meeresrauschen“ als zu kindisch, zu unlogisch, Handlungen waren nicht
nachvollziehbar und die Liebesgeschichte zu krass. Die Wendung, die in diesem
Buch von Statten geht ist gut, verändert die Geschichte aber komplett. Ich
denke, dass Band drei sogar der stärkste der Reihe sein könnte, da es den
Anschein hat, als wenn etwas Spannendes folgen muss. Allerdings werde ich ihn
nicht lesen. Die Geschichte ist ganz nett und ich kann sie Jüngeren empfehlen,
wenn sie das Meer lieben, aber ich war nicht zufrieden.
Der Schreibstil ist übrigens flüssig und ich habe nichts zu beklagen. Lediglich
Elodies weinerische Art (, die ja immer als super stark dargestellt wird),
kommt im Stil zu sehr durch. Aber das hat mehr mit meinen Problemen gegenüber
der Protagonistin, als mit dem Stil der Autorin zu tun.
Fazit
„Meeresrauschen“ ist wirklich ein Buch, das seinen Vorgänger
übertrifft. Die Handlung kristallisiert sich mehr heraus, die Charaktere
greifen tiefer, die Liebesgeschichte intensiviert sich. Leider mochte ich wenig
davon. Das Konzept samt seiner Idee mag ich, es ist die Umsetzung, die mir
nicht passt. Elodie und Gordian sind meiner Meinung nach nicht authentisch, das
Ganze zu kindisch und naiv. Ich glaube, dass die Reihe viele Jugendliche begeistern
kann und ich einfach zu alt bin. Ich vergebe 3 von 5 Spitzenschuhen, da einiges
an dem Buch gut ist, es aber zu viele Kritikpunkte gibt, damit es MEIN Buch
wird.
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