Titel: Shatter me
Autor: Tahereh Mafi
Verlag: Harper Collins
Preis:7,99€
Seiten: 452
Ich lese nicht viel auf Englisch
und immer nehme ich mir vor, diesen Umstand zu ändern. Das klappt so
semiklasse. Aber immerhin habe ich mit „Shatter me“ das erste englische Buch in
diesem Jahr abgeschlossen. An diese Reihe habe ich mich getraut, da sie viel
gelobt wurde und die Cover ganz ehrlich atemberaubend sind. Der Klappentext
klang nach einer typischen Jugendbuch-Dystopie und das ist es auch, was man
bekommt. Das Buch braucht eine ganze Weile, um in die Geschichte einzuführen
und Spannung aufzubauen, wird aber mit der Zeit besser. „Shatter me“ ist ein
guter Auftakt, der mehr erwarten lässt. Interessantes Thema, aber kleine
Schwächen.
Klappentext
"You can't touch me," I whisper.
I'm lying, is what I don't tell him.
He can touch me, is what I'll never tell him.
But things happen when people touch me.
Strange things.
Bad things.
No one knows why Juliette's touch is fatal, but The Reestablishment has plans
for her. Plans to use her as a weapon.
But Juliette has plans of her own.
After a lifetime without freedom, she's finally discovering a strength to fight
back for the very first time—and to find a future with the one boy she thought
she'd lost forever.
Meinung
Am Anfang brauchte ich eine
Weile, um in das Buch reinzukommen. Es war ziemlich zäh und in gewisser Weise
auch langweilig. Ein Mädchen ist eingesperrt, seit fast einem Jahr hat sie
niemanden mehr gesehen oder selbst ein Wort gesprochen. Natürlich ändert sich
das, indem ein überaus attraktiver Junge eines Tages zu ihr in die Zelle
gesteckt wird. Es kommt noch besser. Sie kennt ihn von früher…Natürlich sitzt
das Mädchen aber nicht grundlos in einer Art Isolationshaft. Sie hat besondere,
zerstörerische Fähigkeiten und bestraft sich dafür eigentlich selbst genug. Ihre
Berührung ist gefährlich, ja sogar tödlich…aber ist sie dadurch ein Monster,
oder eine starke Heldin?!
So kann man den Anfang von „Shatter me“ eigentlich zusammenfassen. Bis die
Geschichte so weit ist, wie grade geschildert, dauert es ein bisschen. Es passiert
anfangs nicht sehr viel. Und auch zur Mitte hin, hat sich die Geschichte noch
nicht so sehr entwickelt. Das kommt eigentlich erst auf den letzten 100 Seiten.
Juliette ist das Mädchen, dessen Berührung als Waffe genutzt werden soll. Denn
wir befinden uns in einer nahezu zerstörten Welt. Das Reestablishment hat die
Regierung übernommen und der fiese Kommandant Waren will Juliettes Kräfte für
seine Zwecke einsetzen. Aber er hat auch ein persönliches Interesse an
Juliette. Man kann fast sagen: Besessenheit. Adam, der Junge, den Juliette von
früher kennt, ist natürlich der männliche Protagonist, der das Mädchen rettet.
Ein paar Handlungsmuster sind sehr voraussehbar und daher wenig überraschend.
Alles ist so typisch dystopiemäßig – was nicht gleichbedeutend ist mit
‚schlecht‘.
Die Handlung ist ok. Anfangs lahm, dan spannender, zum Ende hin ein bisschen
überraschend. Insgesamt muss man sagen, dass es ein typischer erster Teil ist,
der Lust auf mehr macht. Das Buch braucht eine lange Einführungszeit und deshalb
bin ich mir sicher, dass es in Teil zwei mehr in die Tiefe gehen wird.
Die beiden Protagonisten sind ok. Ich mochte Adam, den lieben und süßen Jungen,
gern. Juliette hingegen war mir etwas zu toll. Dieses typische „Ich hasse mich,
aber alle finden ich bin ganz toll“-Ding. Ich fand sie einfach ein bisschen zu
gut. Interessant ist Waren, der Bösewicht der Geschichte. Er ist krank und
verrückt, aber gerade das macht ihn ja unberechenbar. Viele andere wichtige
Charaktere gibt es auch nicht. In Dieser Hinsicht ist das Geschehen etwas
begrenzt. Das letzte Drittel verlagert die Handlung ein wenig und es wird
abwechslungsreicher.
Der Stil ist relativ simpel und von einigen Wiederholungen geprägt. Interessant
sind die Verbesserungen innerhalb des Stils. Es sind Sätze abgedruckt, die
durchgestrichen und ersetzt wurden. Das spiegelt Juliettes Zerrissenheit sehr
gut wieder und ist wirklich etwas Besonderes. Dadurch merkt man, wie sie sich
selbst in gewisser Weise betrügt. Ansonsten bin ich mir nicht sicher, ob ich durch
meine fehlende Praxis im Englischen eine gewisse Tiefe nicht verstehe. Ich
empfand den Stil als leicht, aber auch oberflächlich. Das Buch zu verstehen ist
gar kein Problem, da es wirklich sehr leicht formuliert ist, dadurch wirkt es
aber auch nicht so elegant.
Fazit
Mit „Shatter me“ wurde ein guter
erster Band einer Dystopie geschrieben, der auf zwei spannende Nachfolger
hoffen lässt. Anfangs ist die Geschichte etwas langweilig und braucht Zeit, um
sich zu entfalten. Dann wird sie aber spannender und entwickelt sich. Die
Protagonisten sind in Ordnung, Adam aber vielschichtiger und sympathischer, als
die zu gute Juliette – trotz all ihrer Power. Ich hatte Spaß mit dem Buch,
hoffe aber auf mehr Action in Band zwei. Ich vergebe vier Spitzenschuhe.
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