Titel: Hüter der fünf Leben
Autor: Nica Stevems
Verlag: Carlsen
Preis: 11,99€
Seiten: 288
Ich wollte schon eine Weile etwas von Nica Stevens lesen und da lief mir ihr neuer Roman „Hüter der fünf Leben“ genau zur richtigen Zeit über den Weg. Die Geschichte klang vielversprechend, nach einem typischen Jugendbuch zum drin Verlieren. Zwar konnte mich das Buch nicht absolut für sich gewinnen und kleine Schwächen tauchten auf, doch im Großen und Ganzen ist die Idee toll, die Umsetzung gelungen und der Fokus auf der Liebesgeschichte gut gesetzt. Ein schönes Buch, allerdings mit etwas mehr Potenzial.
Klappentext
Für die 17-jährige Vivien zählen die Sommertage, die sie bei
ihrem Vater in einem kanadischen Nationalpark verbringt, zu den schönsten im
Jahr. Doch dann begegnet sie dem gut aussehenden Liam, ihrem Freund aus
Kindertagen, und nichts ist mehr wie zuvor. Scheinbar ohne Grund verhält er
sich ihr gegenüber kühl und distanziert. Als sie durch Zufall das seltsame
Brandmal auf seiner Brust entdeckt, wendet er sich ganz von ihr ab. Vivien
beschließt, Liams Geheimnis zu lüften – und kommt ihm dabei gefährlich nahe …
Meinung
Mein größtes Problem war eigentlich das Tempo der
Geschichte. Mir ging alles zu schnell, die Entwicklungen waren mir nicht tief
genug und manche Dinge konnte ich mir nicht so Recht erklären. Es ist
allerdings auch kein Wunder, dass das Tempo hoch ist, schließlich hat das Buch
nur 280 Seiten. In diesen 280 Seiten passiert aber eine ganze Menge und die
Autorin zaubert eine tolle Handlung hin. Durch die Kürze müssen trotzdem ein
paar Schwächen hingenommen werden. Beispielsweise konnte ich nicht ganz
verstehen, dass Leslie Viviens allerbeste Freundin ist, obwohl die beiden sich
nur ein paar Wochen im Jahr sehen. Ihre Beziehung untereinander machte für mich
nicht so viel Sinn. Auch die Liebesgeschichte startet schnell und sehr
intensiv. Das ist allerdings gar nicht so schlimm. Denn eigentlich hat Nica
Stevens einen ganz typischen Romantasy-Roman geschrieben, der zu 100% in das
Genre passt. Der Fokus liegt hierbei meiner Meinung nach auf der
Liebegeschichte und vor allem zum Ende hin wird dieser mehr Zeit gegeben. Aber
dann ist da noch die zweite Storyline – der Fantasyanteil. Er ist es, der mir
wirklich gut gefiel. Die Idee hinter dem Buch ist toll und innovativ. Ich
wollte mehr über die Hüter und ihre Aufgaben wissen. Man weiß anfangs nicht,
womit man es zu tun bekommt, aber alles wird logisch und plausibel erklärt und
es macht einfach nur Spaß, die Hüter der fünf Leben kennenzulernen. Die Idee
ist in jedem Fall sehr cool. Ebenso wie der Protagonist Liam. Liam ist ein
harter Kerl, der wunderbar in die Wildnis passt. Ich mochte ihn sehr gern. Die Kulisse Kanadas ist nebenbei bemerkt auch sehr gelungen. Vivien hingegen gefiel mir nicht so gut. Alles was sie gemacht hat, was ein
bisschen zu typisch. Anders kann ich es schlecht beschreiben. Als Liebespaar
harmonieren Liam und Vivien ganz gut und vor allem zum Ende hin mochte ich sie gern.
Dennoch fand ich Viviens Handeln eben oft sehr „jung“, wenn man das so
verstehen kann. Zum Ende hin wird die Geschichte um die Lebenslinien herum so
richtig spannend. Das Finale ist wirklich gut. Allerdings ist der
spannende Teil auch so 20 Seiten vor Ende vorbei und das nimmt dem Ganzen ein
wenig die Luft. Dennoch lohnen sich auch die letzten 20 Seiten, denn es wird
sehr romantisch und das entschädigte mich doch. Im Allgemeinen ist das Ende
offen gehalten, weshalb man gespannt sein darf, ob es noch mehr zu den Hütern
der Lebenslinien geben wird. Die Geschichte ist wirklich aufregend.
Der Stil von Nica Stevens ist gut und flüssig. Man kommt gut voran und alles
passt wunderbar ins Genre. Lediglich ein paar typische Jugendbuchfloskeln
gefielen mir nicht so gut, wie zum Beispiel die unglaubliche (intime)
Anziehungskraft von Fahrstühlen…hm…Aber ich konnte über sowas einigermaßen
hinwegsehen.
Fazit
Ich bereue es auf keinen Fall, mich für dieses Buch
entschieden zu haben. „Hüter der fünf Leben“ ist ein solider Romantasy Roman,
der das Meiste hält, was er verspricht. Eine schöne Liebesgeschichte und ein
spannendes und aufregendes Thema sind auf alle Fälle geboten. Ich mochte die
Protagonistin leider nicht so gerne und durch die Kürze des Buches fehlten mir
gewisse Entwicklungen innerhalb der Handlung, wie auch im Beziehungsgeflecht. Ich
vergebe 4 Spitzenschuhe für das innovative Thema der Lebenslinien.
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